Nabend alle zusammen!
Hier also das Thema der fünften und letzten Gruppe der zweiten Runde des FFT2010. Meine persönliche Lieblingsgruppe! Zum einen aufgrund der Teilnehmerkonstellation, aber auch wegen des in meinen Augen formidablen Themas. Ohne lange Umschweife:
___________________________________________________________
Thema: Die Gefühlswelt der Einsamen
Aufgabe: Die Vergangenheit ist hart gewesen. Brook, Robin und Zorro hat es kalt erwischt! Die Einsamkeit hat sie eingeholt und einen tief einschneidenden Lebensabschnitt geschaffen. Wähle einen der genannten Charaktere und beschreibe dessen Gefühlswelt:
*Äußere Form & Lesefluß [15%]
*Gefühle [25%]
*In-character [Sind die Charaktere originalgetreu getroffen und ist ihre Reaktion glaubhaft] [25%]
*Träume [Einbringen der Ziele in Zeiten der Verzweiflung] [35%]
Wortgrenze: 550 Wörter (Die Überschrift zählt mit!)
[Minimum: 530| Maximum: 570]
Abgabe: 05.06 - 12.00Uhr [NICHT 00:00 / 24:00]
Hier also das Thema der fünften und letzten Gruppe der zweiten Runde des FFT2010. Meine persönliche Lieblingsgruppe! Zum einen aufgrund der Teilnehmerkonstellation, aber auch wegen des in meinen Augen formidablen Themas. Ohne lange Umschweife:
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Thema: Die Gefühlswelt der Einsamen
Aufgabe: Die Vergangenheit ist hart gewesen. Brook, Robin und Zorro hat es kalt erwischt! Die Einsamkeit hat sie eingeholt und einen tief einschneidenden Lebensabschnitt geschaffen. Wähle einen der genannten Charaktere und beschreibe dessen Gefühlswelt:
- Brook: Nach dem Tod seiner Bande.
- Robin: Nach dem Buster Call im "Eiskanal", den Ao Kiji geschaffen hat.
- Zorro: Nach dem Tod Kuinas.
*Äußere Form & Lesefluß [15%]
*Gefühle [25%]
*In-character [Sind die Charaktere originalgetreu getroffen und ist ihre Reaktion glaubhaft] [25%]
*Träume [Einbringen der Ziele in Zeiten der Verzweiflung] [35%]
Wortgrenze: 550 Wörter (Die Überschrift zählt mit!)
[Minimum: 530| Maximum: 570]
Abgabe: 05.06 - 12.00Uhr [NICHT 00:00 / 24:00]
Moin moin,
wir starten mit leichter Verspätung in die letzte Gruppe des Turniers. - sollte zu verkraften sein. In der abschließenden Runde haben wir eine Fünfergruppe, das heißt, es kommen diesmal DREI Teilnehmer weiter! Ich habe zwar noch keinen der Texte gelesen, aber wie angekündigt, habe ich hohe Erwartungen an diese Gruppe gehabt. Ohne lange Umschweife werd ich gleich zu den Texten kommen:
[Für angemessene Stimmung bitte folgenden Song beim Lesen abspielen:
youtube.com/watch?v=XoXPZPnmBTU&feature=related]
Die Flammen der brennenden Insel spiegelten sich in Robins Augen wieder, als sie sich von ihrem Ruderboot aus zur Insel umdrehte. Doch auch wenn sie zum Geschehen hinübersah, nahm sie es nicht wirklich auf, ihr Blick war leer, wie von einer Art Nebel umhüllt. Zu viel Grauen war an diesem Tag geschehen, dass es selbst für einen Erwachsenen ausgereicht hätte, um ihn für immer zu brechen. Es war das Ende von Ohara. Das Ende ihrer Heimat.
Der Kanonenschuss neben das Boot weckte sie aus ihrer Lethargie. Die Marine. Sie war entdeckt. Einem Fluchtimpuls folgend, ruderte Robin blindlings mit aller Kraft drauflos, die Eisrinne entlang, dem blutroten Sonnenuntergang entgegen.
Das Mädchen stoppte erst, als ihre Kondition sie verließ. Wie lange sie gefahren war, wusste sie nicht. Doch obwohl das Marineschiff schneller sein musste, konnte sie keinen Verfolger entdecken. Völlig entkräftet ließ sie sich rücklings in die Nussschale fallen und blickte zum Himmel. Es war mittlerweile Nacht, doch die Sterne, welche Seefahrern sonst den Weg wiesen, blieben hinter einem Dunstschleier verborgen.
Erstmals seitdem sie das Boot betreten hatte konnte sie wieder halbwegs klare Gedanken fassen. Sie dachte an die Personen, die sie verloren hatte und Tränen stiegen in ihr auf.
An den freundlichen Riesen, der für ihre Rettung in den Tod gegangen war.
Ihre Tränen flossen immer stärker.
An ihre Freunde aus Ohara, die selbst im Angesicht des drohenden Untergangs versucht hatten, das erworbene Wissen zu retten.
Ihr Körper verkrampfte sich.
An ihre Mutter, der sie gerade erst wiederbegegnet war. Diesmal würden sie für immer getrennt sein.
Trauer und Schmerz wuchsen ins Unermessliche. Robin hatte an diesem Tag alle verloren, die ihr wichtig waren. Sie war allein. Völlig allein. Das kleine Mädchen stand auf und trat an den Rand des Bootes. Der Gedanke war verlockend. Sie würde sinken wie ein Stein. Eine innere Stimme flüsterte ihr zu, noch einen weiteren Schritt zu tun. Es war so einfach, ein kleiner Schritt, und alles Leid, alle Qualen waren vorüber.
Doch als Robin kurz davor stand, ihr Leben zu beenden, meldete sich eine weitere Stimme, immer lauter. Sollte sie jetzt sterben, würde sie sämtliche Personen die ihr wichtig waren verraten. Alle Bemühungen der Wissenschaftler wären umsonst. Ebenso die von Sauro und ihrer Mutter. Sie erinnerte sich an deren Worte. Beide beschworen sie zu leben. Nein, das hier war nicht der Zeitpunkt ihres Todes. Das Mädchen trat vom Bootsrand zurück.
Sie hatte eine Verantwortung. Sie, Nico Robin, die letzte Überlebende Oharas. Es war ihre Aufgabe, die Arbeit der Forscher zu Ende zu führen. Ihre Mission. Aufgrund von Emotionen wäre diese beinahe schon am Anfang gescheitert. Robin schwor sich, dass so etwas nie wieder geschehen sollte. In Zukunft würde sie ihre Gefühle stets unter Kontrolle behalten.
Sie ergriff die Paddel und begann zu rudern. In die Schwärze der Nacht hinein. Sie würde der eisigen Straße, die Aokiji ihr eröffnet hatte, folgen. Bis zum Ende.
Ein neuer Morgen brach an, doch dunkle Wolken verdeckten die aufgehende Sonne.
Ihr Entschluss stand fest.
Sie hatte den schwierigeren Weg gewählt. Sie wollte weiterleben. Sie wollte, sie musste ihr Ziel, die Wahrheit herauszufinden, erreichen. Um jeden Preis. Selbst um den ihres Gewissens. Sie wusste, dass man sie dafür jagen würde, dass man versuchen würde sie zu töten.
Doch ihr Entschluss stand fest.
Ein kleines Mädchen allein gegen die ganze Welt. Es war wahrhaftig das Ende.
Das Ende ihrer Kindheit.
youtube.com/watch?v=XoXPZPnmBTU&feature=related]
Die Flammen der brennenden Insel spiegelten sich in Robins Augen wieder, als sie sich von ihrem Ruderboot aus zur Insel umdrehte. Doch auch wenn sie zum Geschehen hinübersah, nahm sie es nicht wirklich auf, ihr Blick war leer, wie von einer Art Nebel umhüllt. Zu viel Grauen war an diesem Tag geschehen, dass es selbst für einen Erwachsenen ausgereicht hätte, um ihn für immer zu brechen. Es war das Ende von Ohara. Das Ende ihrer Heimat.
Der Kanonenschuss neben das Boot weckte sie aus ihrer Lethargie. Die Marine. Sie war entdeckt. Einem Fluchtimpuls folgend, ruderte Robin blindlings mit aller Kraft drauflos, die Eisrinne entlang, dem blutroten Sonnenuntergang entgegen.
Das Mädchen stoppte erst, als ihre Kondition sie verließ. Wie lange sie gefahren war, wusste sie nicht. Doch obwohl das Marineschiff schneller sein musste, konnte sie keinen Verfolger entdecken. Völlig entkräftet ließ sie sich rücklings in die Nussschale fallen und blickte zum Himmel. Es war mittlerweile Nacht, doch die Sterne, welche Seefahrern sonst den Weg wiesen, blieben hinter einem Dunstschleier verborgen.
Erstmals seitdem sie das Boot betreten hatte konnte sie wieder halbwegs klare Gedanken fassen. Sie dachte an die Personen, die sie verloren hatte und Tränen stiegen in ihr auf.
An den freundlichen Riesen, der für ihre Rettung in den Tod gegangen war.
Ihre Tränen flossen immer stärker.
An ihre Freunde aus Ohara, die selbst im Angesicht des drohenden Untergangs versucht hatten, das erworbene Wissen zu retten.
Ihr Körper verkrampfte sich.
An ihre Mutter, der sie gerade erst wiederbegegnet war. Diesmal würden sie für immer getrennt sein.
Trauer und Schmerz wuchsen ins Unermessliche. Robin hatte an diesem Tag alle verloren, die ihr wichtig waren. Sie war allein. Völlig allein. Das kleine Mädchen stand auf und trat an den Rand des Bootes. Der Gedanke war verlockend. Sie würde sinken wie ein Stein. Eine innere Stimme flüsterte ihr zu, noch einen weiteren Schritt zu tun. Es war so einfach, ein kleiner Schritt, und alles Leid, alle Qualen waren vorüber.
Doch als Robin kurz davor stand, ihr Leben zu beenden, meldete sich eine weitere Stimme, immer lauter. Sollte sie jetzt sterben, würde sie sämtliche Personen die ihr wichtig waren verraten. Alle Bemühungen der Wissenschaftler wären umsonst. Ebenso die von Sauro und ihrer Mutter. Sie erinnerte sich an deren Worte. Beide beschworen sie zu leben. Nein, das hier war nicht der Zeitpunkt ihres Todes. Das Mädchen trat vom Bootsrand zurück.
Sie hatte eine Verantwortung. Sie, Nico Robin, die letzte Überlebende Oharas. Es war ihre Aufgabe, die Arbeit der Forscher zu Ende zu führen. Ihre Mission. Aufgrund von Emotionen wäre diese beinahe schon am Anfang gescheitert. Robin schwor sich, dass so etwas nie wieder geschehen sollte. In Zukunft würde sie ihre Gefühle stets unter Kontrolle behalten.
Sie ergriff die Paddel und begann zu rudern. In die Schwärze der Nacht hinein. Sie würde der eisigen Straße, die Aokiji ihr eröffnet hatte, folgen. Bis zum Ende.
Ein neuer Morgen brach an, doch dunkle Wolken verdeckten die aufgehende Sonne.
Ihr Entschluss stand fest.
Sie hatte den schwierigeren Weg gewählt. Sie wollte weiterleben. Sie wollte, sie musste ihr Ziel, die Wahrheit herauszufinden, erreichen. Um jeden Preis. Selbst um den ihres Gewissens. Sie wusste, dass man sie dafür jagen würde, dass man versuchen würde sie zu töten.
Doch ihr Entschluss stand fest.
Ein kleines Mädchen allein gegen die ganze Welt. Es war wahrhaftig das Ende.
Das Ende ihrer Kindheit.
„Yohoho, hier ist ja soviel Nebel, da seh' ich meine Hand vor den Augen nicht mehr. Dabei hab ich doch gar keine Hände und Augen mehr, yohoho.“
Wenige Tage waren seit der Schlacht im Florian Triangel vergangen, bei der die Rumba-Bande ausgelöscht wurde. Einzig ihr ehemaliger Vize und nun auch ehemaliger Kapitän Brook hatte dank seiner Teufelsfrucht überlebt und schwebte nun als Seele durch den Nebel, auf der Suche nach seinem Körper.
„Ich werde meinen Körper nie finden, wenn das so weiter geht, yohoho. Aber egal, dann erschrecke ich einfach die Leute als Geist, yohoho.“ Selbstgespräche bestimmten sein derzeitiges Leben, wenn man das überhaupt als Leben bezeichnen konnte. Als ein Mensch, der es gewöhnt war, dass sich viele andere um ihm befanden, denen er seine Witze erzählen konnte, hatte er auch nach seinem Tod von dieser Eigenart nicht lassen können. Jetzt fehlten nur diese Menschen, die darüber lachten.
Inzwischen hatte der Geist damit begonnen, Bink's Sake zu summen, sodass um ihm ein unheimliches Geräusch zu hören war. Ihm gefiel das, denn so fühlte er sich wenigstens nicht allein, es war als ob ein großer Wespenschwarm um ihn kreiste. Und doch einsam, ja, das war das passendes Wort. Der ehemals stolze Pirat fühlte sich einsam und verlassen, in diesen Weiten ohne Anhaltspunkt. Irgendwo hier war sein Körper und sein Schiff. Wenn er dieses finden würde, könnte er sich aufmachen und La Boum, den Wal, der seine Bande bis zum Kap der Zwillinge begleitet hatte und ihnen allen ans Herz gewachsen war, endlich besuchen und das letzte Versprechen einlösen.
La Boum galten die letzten Gedanken seiner Freunde, als sie sich nach der verlorenen Schlacht aufrafften und das Lied mit einem Dial aufnahmen, welches sie früher so häufig gesungen hatten, Bink's Sake. Wie lange das bereits her war...
An dieses Erlebnis am Ende seines ersten Lebens erinnerte er sich nur zu deutlich. Er hatte dabei das Gefühl, gleich mit dem Heulen zu beginnen, wenn er an diesen Moment dachte. Das einzige Problem bei der Sache, Geister konnten ja nicht weinen. Warum eigentlich nicht?, fragte sich Brook. Streiften deswegen so viele Geister durch die Welt, gefangen im Diesseits, weil sie nicht über ihre Trauer weinen konnten? War das der Grund?
„Ach Leute, ich vermisse euch“, sagte Brook, die Seele, „es kommt mir so vor als würde ein Berg auf meinem Herzen liegen. Dabei habe ich doch noch nicht mal ein Herz, yohoho.“
Die Einsamkeit machte ihm wirklich zu schaffen. Seine Witze wurden schlechter, weil ihm der Applaus und die Lacher fehlten, er konnte niemandem seine Späße vorführen, die meist spontan entstanden und vermisste die Gemeinschaft. Manchmal hatte er das Gefühl, nicht mehr zurück in seinen Körper zu wollen, denn dann müsste er seine toten Kameraden wiedersehen und die ganzen Erinnerungen würden wieder aufflammen. Eigentlich wollte er sterben. Jetzt. Sofort. Welche Ironie, dass gerade er diese Teufelsfrucht gegessen hatte!
Einzig das letzte Versprechen an seine Kameraden, La Boum, das Dial zu überbringen, bei dessen Aufnahme seine Freunde ihre letzte Kraft gegeben hatten, lieferte ihm den Überlebenswillen.
„Ohne euch macht das Leben nur wenig Sinn, findet ihr nicht auch? Was mache ich jetzt nur mit einem kaputten Schiff und ohne Crew? Ich werde wohl auf jemanden warten müssen, der mich von hier mit nimmt. Ich werde mein Versprechen an euch halten! Euren letzten Wunsch muss ich wahren, yohoho. Doch zuerst einmal brauch ich meinen Körper, yohoho.“
Wenige Tage waren seit der Schlacht im Florian Triangel vergangen, bei der die Rumba-Bande ausgelöscht wurde. Einzig ihr ehemaliger Vize und nun auch ehemaliger Kapitän Brook hatte dank seiner Teufelsfrucht überlebt und schwebte nun als Seele durch den Nebel, auf der Suche nach seinem Körper.
„Ich werde meinen Körper nie finden, wenn das so weiter geht, yohoho. Aber egal, dann erschrecke ich einfach die Leute als Geist, yohoho.“ Selbstgespräche bestimmten sein derzeitiges Leben, wenn man das überhaupt als Leben bezeichnen konnte. Als ein Mensch, der es gewöhnt war, dass sich viele andere um ihm befanden, denen er seine Witze erzählen konnte, hatte er auch nach seinem Tod von dieser Eigenart nicht lassen können. Jetzt fehlten nur diese Menschen, die darüber lachten.
Inzwischen hatte der Geist damit begonnen, Bink's Sake zu summen, sodass um ihm ein unheimliches Geräusch zu hören war. Ihm gefiel das, denn so fühlte er sich wenigstens nicht allein, es war als ob ein großer Wespenschwarm um ihn kreiste. Und doch einsam, ja, das war das passendes Wort. Der ehemals stolze Pirat fühlte sich einsam und verlassen, in diesen Weiten ohne Anhaltspunkt. Irgendwo hier war sein Körper und sein Schiff. Wenn er dieses finden würde, könnte er sich aufmachen und La Boum, den Wal, der seine Bande bis zum Kap der Zwillinge begleitet hatte und ihnen allen ans Herz gewachsen war, endlich besuchen und das letzte Versprechen einlösen.
La Boum galten die letzten Gedanken seiner Freunde, als sie sich nach der verlorenen Schlacht aufrafften und das Lied mit einem Dial aufnahmen, welches sie früher so häufig gesungen hatten, Bink's Sake. Wie lange das bereits her war...
An dieses Erlebnis am Ende seines ersten Lebens erinnerte er sich nur zu deutlich. Er hatte dabei das Gefühl, gleich mit dem Heulen zu beginnen, wenn er an diesen Moment dachte. Das einzige Problem bei der Sache, Geister konnten ja nicht weinen. Warum eigentlich nicht?, fragte sich Brook. Streiften deswegen so viele Geister durch die Welt, gefangen im Diesseits, weil sie nicht über ihre Trauer weinen konnten? War das der Grund?
„Ach Leute, ich vermisse euch“, sagte Brook, die Seele, „es kommt mir so vor als würde ein Berg auf meinem Herzen liegen. Dabei habe ich doch noch nicht mal ein Herz, yohoho.“
Die Einsamkeit machte ihm wirklich zu schaffen. Seine Witze wurden schlechter, weil ihm der Applaus und die Lacher fehlten, er konnte niemandem seine Späße vorführen, die meist spontan entstanden und vermisste die Gemeinschaft. Manchmal hatte er das Gefühl, nicht mehr zurück in seinen Körper zu wollen, denn dann müsste er seine toten Kameraden wiedersehen und die ganzen Erinnerungen würden wieder aufflammen. Eigentlich wollte er sterben. Jetzt. Sofort. Welche Ironie, dass gerade er diese Teufelsfrucht gegessen hatte!
Einzig das letzte Versprechen an seine Kameraden, La Boum, das Dial zu überbringen, bei dessen Aufnahme seine Freunde ihre letzte Kraft gegeben hatten, lieferte ihm den Überlebenswillen.
„Ohne euch macht das Leben nur wenig Sinn, findet ihr nicht auch? Was mache ich jetzt nur mit einem kaputten Schiff und ohne Crew? Ich werde wohl auf jemanden warten müssen, der mich von hier mit nimmt. Ich werde mein Versprechen an euch halten! Euren letzten Wunsch muss ich wahren, yohoho. Doch zuerst einmal brauch ich meinen Körper, yohoho.“
Wie so oft regnete es im Dorf Shimotsuki. Die Bewohner saßen in ihren Häusern und flüchteten sich vor dem niedergehenden Gewitter. Nur eine in einen dunklen Mantel gehüllte Gestalt war noch in den Gassen unterwegs. Sie ging in Richtung des Friedhofs, einer kargen Wiese mit verrottenden Kreuzen auf einem Hang gelegen. Ein Schwert und eine Flasche tragend ging sie zielstrebig auf ein Grab zu.
Zorro setzte sich vor das Grab und legte das Schwert vor sich. Aus seinem Umhang holte er eine Schale und stellte sie vor das Kreuz. Einige Jahre waren seit dem Tod Kuinas vergangen und nun besuchter er sie zum ersten Mal an ihrer letzten Ruhestätte. Er öffnete die Sakeflasche und befüllte die Schale. Sogleich vermischte sich der Wein mit dem niedergehenden Regen, doch kümmerte es ihn nicht. Lange saß er schweigend vor dem Kreuz um die richtigen Worte zu finden.
„Ich bin gekommen um mich zu verabschieden und mein Versprechen zu erneuern. Ich werde der beste Schwertkämpfer der Welt, auf dass mein Ruhm bis zu dir strahlt“
„Ich habe lange gebraucht um dies zu erkennen. Ich habe zu dir immer gesagt es sei mein Ziel der Beste zu werden, aber erst dein Tod zeigte mir meinen Irrtum. Dich wollte ich besiegen vor allen anderen und dieses Ziel habe ich nicht erreicht. Ich war wütend auf mich und besonders auf dich, die ihr Ziel nie erreichen konnte.“
Er zog das Wado-Ichi-Monji aus der Scheide und betrachtete die Klinge, die mit dem Regen zu verschmelzen schien. Er bewegte die Klinge mit ruhiger Hand und fast schien es als könnte er den Regenschleier zerschneiden.
„Ich dachte, wenn ich nur dein Schwert an mich nehme, würde es reichen um die Erinnerung wach zu halten. Doch es half nicht, ich trainierte weiter, wurde stärker und doch spürte ich eine innere Leere, die ich nicht zu füllen vermochte. Es war, als wenn dein Schwert mich nicht als seinen rechtmäßigen Besitzer anerkannte, als wenn ich immer noch zu schwach wäre. Du hattest mir mein Ziel geklaut als du gestorben bist. Erst dein Vater half mir die Wahrheit zu verstehen.“
[„Wir alle wollen leben. Und die meisten von uns passen ihr Verhalten diesem Wunsch an. Aber wenn wir unser Ziel verfehlen und weiterleben, sind wir Feiglinge. Es ist eine Gratwanderung. Zu sterben, ohne sein Ziel erreicht zu haben, ist schrecklich und zeugt von Fanatismus. Aber es ist keine Schande. Das ist der Kern vom Weg des Kriegers.“]
„Es ist einfach, wenn ich der stärkste Schwertkämpfer der Welt geworden bin und Falkenauge besiegt habe, dann habe ich auch dich besiegt. Als ich die Worte verstand, konnte ich dein Schwert fühlen, es lenkte meine Bewegungen und mein Geist ließ sich leiten. Mit diesem Schwert werde ich deinen Wunsch erfüllen.“
Er hob die Sakeflasche und trank sie aus. Er blieb noch lange vor ihrem Grab sitzen und rief sich ihre Kämpfe in Erinnerung. 2001 Kämpfe und alle hatte er verloren. Hätte er sie jemals besiegen können? Er glaubte es nicht, umso mehr schmerzte ihn auch jetzt noch ihr früher Tod. Doch er sollte nicht sinnlos sein, in ihm würde sie weiterleben. Er steckte das Wado-Ichi-Monji zurück in die Scheide und stand auf. Zorro warf einen letzten Blick auf das Kreuz mit Kuinas Namen. Mit seinem letzten Satz verabschiedete er sich von Kuinas Grab, das er nie wieder sehen sollte.
„Es wird unter dem Himmel keinen zweiten Mann geben wie mich!“
Langsam versanken die Särge im Meer und verschwanden in den Tiefen des florianischen Dreiecks. Es hatte ihn die letzte Kraft gekostet, aus dem Holz des Schiffes Särge für seine Kameraden zu fertigen, doch der Wunsch, sie angemessen zu bestatten, ließ ihn durchhalten. Keuchend stand er auf den Überresten des einst so prächtigen Schiffes, die Schmerzen, die das Gift in seinem Körper verursachte, schienen ihn innerlich zu zerreißen. Er hatte nicht mehr lange zu leben, jedoch sterben würde er auch nicht. Wie es wohl sein wird? In welchem Zustand wird sein Körper sein, wenn er zurückkehrt? Würde er seine Kameraden treffen? Nein, er durfte nicht daran denken, es gab nur ein Ziel, einen Grund für seine Überleben - der kleine Wal am anderen Ende der Welt.
Aber wie sollte er das Schiff steuern? Er war alleine und hatte keine Chance, das zum Wrack gewordene Schiff aus dem dichten Nebel zu führen....
"Yohohohoho!! Bleib positiv! So schlimm ist das nicht. Wenn ich erst meine Augen auf ein Höschen werfen kann, sieht die Welt doch gleich viel besser aus!"
"Nuhahaha, dein Humor ist immer noch einmalig Brook. Du warst schon immer eine Bereicherung für die Mannschaft."
Ein Mann mit blonden Haaren und weißen Cowboy-Hut war erschienen. Ein breites Grinsen war auf seinem Gesicht zu erkennen.
"Kä...Käpt'n Yoki!? Aber wie?"
"Was fragst du mich? Du hast mich doch hierher fantasiert! Vermutlich soll ich dich jetzt auf deinen Tod vorbereiten, praktisch der Geist der dich zur Ruhe geleitet, auch wenn sie bei dir ja nicht lange sein wird."
"Yohohoho, das muss es wohl sein, ein Geist, Yohoho, ein.....ein....GEEEEEEEIIIIIISSSSTTT!!!!!"
In Panik begann der Musiker im Kreis zu rennen, er hatte schreckliche Angst vor Geistern und eigentlich vor allen Arten von Gruselfiguren, selbst wenn sie das Gesicht seine besten Freunds und Kameraden trugen.
"Jetzt beruhig dich Brook. Ich sagte doch schon das ich bloß Einbildung bin. Aber warum bin ich hier? Wieso kannst du nicht den nötigen Schritt tun?"
Der Schock ließ nach als Brook die Frage hörte. Er kam etwas zur Ruhe, doch sein Herz raste. Er kannte die Antwort, doch wollte er sie nicht aussprechen. Es erschien ihm feige und egoistisch.
"Fragst du dich warum nur du überlebst? Warum du nicht bei uns bleiben kannst? Brook, du weißt warum. Dir wurde die Gelegenheit gegeben den Willen der Rumba-Piratenbande zu erhalten. Unsere Kameraden und ich sind gefallen und wir schämen uns dafür, dir diese Aufgabe zu überlassen. Doch jeder von uns vertraut dir und wir wissen, das du es schaffen wirst. Nur du kannst unsere Melodie auf den Meeren erklingen lassen und sie bis zu La Boum tragen."
Tränen rannen aus Brooks Augen. Es war nur seine Fantasie, die ihm einen Streich spielte und doch waren die Worte seines ehemaligen Kapitäns unendlich beruhigend. Er war bereit - bereit die Einsamkeit zu ertragen, bereit die Mühen zu überstehen und bereit zu sterben.
Yoki begann langsam ein Lied zu summen, mit dem Brook sehr gut vertraut war. Er stimmte in die Melodie seines Freundes ein und sang:
"Yoho Yoho
Zu gleich
Hisst die Flagge
Zeigt sie
Soll'n sie uns verdammen
Doch wir sterben nie
Yoho Yoho
Steht zusammen
Hisst die Flagge
Zeigt sie
Soll'n sie uns verdammen
Doch wir sterben
....nie"
Der Körper erschlaffte, die Schmerzen verschwanden und das stolze Mitglied der Rumba-Piraten starb als sein Körper auf die Dielen des Schiffes schlug. Zu gleich
Hisst die Flagge
Zeigt sie
Soll'n sie uns verdammen
Doch wir sterben nie
Yoho Yoho
Steht zusammen
Hisst die Flagge
Zeigt sie
Soll'n sie uns verdammen
Doch wir sterben
....nie"
„Yohohoho yohohoho...“
Es war der Nebel gewesen, der den Ausschlag gegeben hatte. Nur wenige Meter weit konnte er sehen, danach war alles weiß. Doch ständig schienen dort Bewegungen stattzufinden, ein bekanntes Gesicht tauchte für den Bruchteil einer Sekunde auf, nur um sich doch wieder als Illusion herauszustellen.
Und die Stille, diese Stille, nur unterbrochen vom Knarren des Holzes, während er durch das Schiff wanderte. Geräusche, die früher alltäglich waren, fehlten jetzt, und gerade deswegen schien er sie als Echo vergangener Zeiten wahrzunehmen.
Er konnte einfach nicht mehr, es war zu viel, er wollte einfach hier weg. Yoki und die anderen würden enttäuscht von ihm sein, aber er hatte alles versucht. Niemals würde er ein anderes Schiff seinen Weg kreuzen, und selbst wenn doch, würde die Crew jemandem wie ihn niemals helfen.
Es war vorbei. Er zog ein letztes Mal an dem Seil, um sicher zu sein, dass der Knoten hielt, dann streifte er die Schlinge über seinen Kopf, was trotz seines massiven Afros relativ einfach war und trat den Stuhl, auf dem er stand, von sich weg.
Die gewünschte Wirkung blieb jedoch aus. Langsam dämmerte Brook, dass er die für diesen Vorgang notwendige Luftröhre nicht besaß. Während das Skelett am Seil baumelte, fiel sein Blick auf eine Reihe von Kerben im Holz des Schiffes. Er selbst hatte sie gemacht, in der Absicht, das Verstreichen der Zeit zu notieren. Doch bald wusste er nicht mehr, ob die Kerben Minuten, Stunden oder gar Jahre darstellten, noch wie er an diesem dunklen Ort überhaupt bemerken sollte wann der eine Tag in den nächsten wechselte.
La Boum würde nicht ewig warten. Das hatten die Piraten gewusst, und um so größer war ihre Motivation, die Gefahren, die sich ihnen stellten zu überwinden. Doch nun war die furchtbare und unumstößliche Wahrheit, dass Brook es unter keinen Umständen schaffen würde, rechtzeitig zurückzukehren. Krokus und der Wal hatten die Rumba-Piraten vermutlich bereits - zu Recht - aufgegeben, wenn nicht war es nur eine Frage der Zeit.
Es spielte für die Welt keine Rolle mehr, ob er lebte oder starb. Letztlich würden seine sterblichen Überreste bis in alle Ewigkeit im mysteriösen Dreieck verweilen.
Ziellos streifte Brook durch das Schiff. Der Musiker öffnete Tür um Tür, in der Hoffnung, dass sich dahinter Antworten verbergen würden. Schließlich kam er zur Kapitänskajüte. Obwohl er schon längere Zeit der Anführer der Bande gewesen war, hatte er den Raum nie benutzt, sondern immer auf die Rückkehr seines Freundes gehofft. Er lehnte sich mit dem Rücken an die Holztür, nicht Willens einzutreten. Der Raum würde ihm auch nicht mehr verraten als die Zimmer davor.
Langsam richtete das Skelett sich auf und begab sich zielstrebig Richtung Deck. Er wusste, was er zu tun hatte. Dort angekommen stellte sich Brook auf die Reling und machte sich bereit zu springen. Das wäre von Anfang an die beste Lösung gewesen, doch irgendetwas hatte ihn zurückgehalten. Doch das war jetzt vorbei. Er atmete tief durch, wippte vor und zurück und begann im Geiste zu zählen. Eins. Zwei. Dr-
„Du warst nie ein Feigling, Brook. Also benimm dich gefälligst nicht wie einer!“ Er erstarrte. Es war unmöglich, das wusste er. Die Stimme war nicht wirklich da. Sie klang extrem vertraut, war aber definitiv nicht real.
„Wir haben am Kap der Zwillinge etwas geschworen! Und ein Pirat bricht seinen Schwur niemals!“
Die darauf folgende Stille war unerträglich, doch Brook wusste eins:
Von nun an war der Tod keine Option mehr.
Es war der Nebel gewesen, der den Ausschlag gegeben hatte. Nur wenige Meter weit konnte er sehen, danach war alles weiß. Doch ständig schienen dort Bewegungen stattzufinden, ein bekanntes Gesicht tauchte für den Bruchteil einer Sekunde auf, nur um sich doch wieder als Illusion herauszustellen.
Und die Stille, diese Stille, nur unterbrochen vom Knarren des Holzes, während er durch das Schiff wanderte. Geräusche, die früher alltäglich waren, fehlten jetzt, und gerade deswegen schien er sie als Echo vergangener Zeiten wahrzunehmen.
Er konnte einfach nicht mehr, es war zu viel, er wollte einfach hier weg. Yoki und die anderen würden enttäuscht von ihm sein, aber er hatte alles versucht. Niemals würde er ein anderes Schiff seinen Weg kreuzen, und selbst wenn doch, würde die Crew jemandem wie ihn niemals helfen.
Es war vorbei. Er zog ein letztes Mal an dem Seil, um sicher zu sein, dass der Knoten hielt, dann streifte er die Schlinge über seinen Kopf, was trotz seines massiven Afros relativ einfach war und trat den Stuhl, auf dem er stand, von sich weg.
Die gewünschte Wirkung blieb jedoch aus. Langsam dämmerte Brook, dass er die für diesen Vorgang notwendige Luftröhre nicht besaß. Während das Skelett am Seil baumelte, fiel sein Blick auf eine Reihe von Kerben im Holz des Schiffes. Er selbst hatte sie gemacht, in der Absicht, das Verstreichen der Zeit zu notieren. Doch bald wusste er nicht mehr, ob die Kerben Minuten, Stunden oder gar Jahre darstellten, noch wie er an diesem dunklen Ort überhaupt bemerken sollte wann der eine Tag in den nächsten wechselte.
La Boum würde nicht ewig warten. Das hatten die Piraten gewusst, und um so größer war ihre Motivation, die Gefahren, die sich ihnen stellten zu überwinden. Doch nun war die furchtbare und unumstößliche Wahrheit, dass Brook es unter keinen Umständen schaffen würde, rechtzeitig zurückzukehren. Krokus und der Wal hatten die Rumba-Piraten vermutlich bereits - zu Recht - aufgegeben, wenn nicht war es nur eine Frage der Zeit.
Es spielte für die Welt keine Rolle mehr, ob er lebte oder starb. Letztlich würden seine sterblichen Überreste bis in alle Ewigkeit im mysteriösen Dreieck verweilen.
Ziellos streifte Brook durch das Schiff. Der Musiker öffnete Tür um Tür, in der Hoffnung, dass sich dahinter Antworten verbergen würden. Schließlich kam er zur Kapitänskajüte. Obwohl er schon längere Zeit der Anführer der Bande gewesen war, hatte er den Raum nie benutzt, sondern immer auf die Rückkehr seines Freundes gehofft. Er lehnte sich mit dem Rücken an die Holztür, nicht Willens einzutreten. Der Raum würde ihm auch nicht mehr verraten als die Zimmer davor.
Langsam richtete das Skelett sich auf und begab sich zielstrebig Richtung Deck. Er wusste, was er zu tun hatte. Dort angekommen stellte sich Brook auf die Reling und machte sich bereit zu springen. Das wäre von Anfang an die beste Lösung gewesen, doch irgendetwas hatte ihn zurückgehalten. Doch das war jetzt vorbei. Er atmete tief durch, wippte vor und zurück und begann im Geiste zu zählen. Eins. Zwei. Dr-
„Du warst nie ein Feigling, Brook. Also benimm dich gefälligst nicht wie einer!“ Er erstarrte. Es war unmöglich, das wusste er. Die Stimme war nicht wirklich da. Sie klang extrem vertraut, war aber definitiv nicht real.
„Wir haben am Kap der Zwillinge etwas geschworen! Und ein Pirat bricht seinen Schwur niemals!“
Die darauf folgende Stille war unerträglich, doch Brook wusste eins:
Von nun an war der Tod keine Option mehr.