Horizon (Vexor)

    • 75. Kapitel: Fuer immer und ewig

      Hier gibts einen PC! Das macht die Sache einfacher =D

      Mir waere es lieber wenn du es nicht gleich verraetst, aber wenn das den Anderen nichts ausmacht kann ich mich der Sache auch beugen. ^^ Oda hat allerdings auch nicht gleich verraten, dass Croco etc nochmal auftauchen - bevor der Kampf ueberhaupt zu Ende war =P

      Dieses Kapitel stand im Zeichen von Abeille!
      Interessant zu erfahren, wie genau Ihre TF bei den Opfern funktioniert. Danach erkennt Marc Brianna nicht einmal mehr als Bekannte. Seine Verwirrung wurde gut beschrieben. Auch ist interessant, dass er sich an die Kontrolluebernahme gar nicht erinnern kann. Allein Camille muesste da ja riesen Luecken in Ihrem Gedaechtnis haben. Komisch finde ich, dass Zoe sich daran scheinbar erinnert. Vielleicht wendet Abeille Ihre TF bei der Halbschwester auch einfach anders an.

      Nun zum Flashback:

      Warum Abeille sich schon als 12 Jaehrige vorgenommen hat, nie mehr Schwaeche zu zeigen finde ich beunruhigend. In dem Alter, und das obwohl sowohl Vater und Mutter noch leben. Vielleicht hatte der Vater zu dem Zeitpunkt schon solche agressiven Phasen?
      Da mir die Symptome des Metallgeschmacks im Mund der Mutter bekannt vor kamen hab ich mal gegoogelt. Neben Nachwirkungen von Narkose, Diabetes und Zahnproblemen (die hier ja eher unwahrscheinlich sind :D ) kann es auch ein Symptom fuer Nierensteine, Herzprobleme und Krebs sein. Da es besonders im Mund auftritt koennte es sich um ein Magengeschwuer handeln. Nierensteine sind ja eher akut und nicht chronisch. Alle Moeglichkeiten koennen bei einer nicht-Behandlung toedlich ausgehen. Was genau sie hat werden wir erfahren oder nicht. Fuer mich steht auch die Frage im Raum, ob es eine vererbliche Krankheit war, aber da die Kinder nichts dergleichen haben gehe ich mal nicht davon aus.

      Du hast mehrfach Briannas Namen benutzt anstatt den von Abeille, wurde von Bo ja schon angesprochen. Sie arbeitete also in einem Hospiz. Vielleicht wurde sie ja inspiriert dort anzufangen, weil die Mutter eine chronische Krankheit hatte.
      Jean Claude - der miese Drecksack - hat den Tod der Frau nicht verarbeiten können und lässt seinen Kummer an den Kindern aus und betaeubt sich mit Alkohol. Inwieweit hat er seine Frau im Stich gelassen? Fühlt er sich einfach nur schuldig, dass er ihr nicht hatte helfen können? Oder weil er sich nicht um die Kinder kümmert.
      Hier zeigst du wunderbar die Verbundenheit die Abeille zu ihren Geschwistern hegt. Wie sehr sie diese liebt und mit ihnen leidet. Zeigen kann sie es wohl nicht. Sonst würde man sie wohl nicht als eisige Persönlichkeit sehen. Wie zu Beginn erwähnt, weigert sie sich Schwäche zu zeigen. Nun hat sie erfahren, dass sie noch eine Halbschwester hat. Da Familie das Einzige ist woran sie sich festhalten kann wird das zu ihrer neuen Mission. Die übrige Familie zusammen bringen. Keinen zurück lassen. Dass sie dabei eine andere Familie auseinanderreißt scheint sie dabei nicht zu interessieren. Vorher wurde sie zwangsverheiratet und fuehlte sich hilflos ihren Geschwistern weiterhin zu helfen. Mit Ludwigs Tod hat sich das geaendert, danach wollte sie sich nichts mehr nehmen lassen.

      Marie gehört schon ganz früh zu den Anhängern der ausgeübten Rache. Von den Geschwistern wurde diese Art anscheinend gefördert (vielleicht auch unbewusst). Weil diese selbst nicht verzeihen konnten.

      "Weit reichte mein Blick unter der Kuppel der silbernen Sterne, bis die Flut kam und ich ertrank."
      Welch philisophisches Passwort. Hast du das einfach so gewaehlt oder dir dabei etwas gedacht? Ich wuerde es so interpretieren, dass die Devereaux frueher Gluecklich waren, bis die Mutter starb und die Kindheit unter Traenen und Schmerz begraben wurde. Das alte, gute "Ich" wurde sozusagen veraendert... Keine Ahnung, fand den Text jedenfalls gut gewaehlt. :D
      Elijah mit der Begruendig: "Die einfachen Menschen!" darin liegt doch der ganze Bockbist auch im richtigen Leben. Der Mensch (oder sagen wir mal die Meisten denkenden Wesen) stellt sich staendig ueber Andere und es fruchtet jedes Mal. Von daher sehr authentisch!

      Alles in allem fand ich Abeille als Figur auch ziemlich gut gewaehlt. Joa... freue mich aufs naechste Kapitel :D
    • 75. Kapitel: Fuer immer und ewig

      Oha diesmal gebe ich als Dritter einen Kommentar zu deinem Kapitel ab, das meiste wurde schon gesagt und Bo setzt dann auch noch darauf das ich die inhaltlichen "Feinheiten von Flashbacks "herausarbeite man was für eine Erwartungshaltung, mal schauen was ich noch so herausfinde ^.^ .

      Der Vergleich mit der Zeittafel hat zwar ein paar Übereinstimmungen ergeben aber keine die wirklich entscheidend sein dürften.
      Alex wurde wurde im gleichen Jahr geboren wie Brianna und Abeille ist 10 Jahre älter als sie. Die Hospiz- und Felserinnerung spielt in dem Jahr als Paola und Amroth ihre letzte gemeinsame Nacht verbringen.
      Jetzt kommen noch ein paar interessantere Parallelen. Abeille wurde in dem Jahr Zwangsverheiratet in dem es auch für Marc geplant war und in dem Marc und Briannas Tochter gezeugt wurde. Weiterhin fällt die Ermordung von König Ludwig in das selbe Jahr wie das Mittsommerfest, die Entführung von Briannas Tochter und die Ermordung des Weltaristokraten. Also gab es in einem Jahr eine arrangierte Ehe die Kinderlos blieb und eine (geplante) arrangierte Ehe die aufgrund einen Kindes geplatzt ist :) . Im nächsten Jahr wurden zwei hochgestellte Persönlichkeiten ermordet, die den Beiden beteiligten Frauen Probleme bereitet haben^^. Mehr gibt es zur Zeiteinteilung diesmal nicht zu sagen.

      Der Rest des FB wurde bereits gut behandelt, weswegen ich darauf nicht allzu sehr eingehen werde.

      Es ist immer gut von Väter drauf bestehen dass ihre Töchter früh lernen sich zu verteidigen, auch wenn dies nur der Fall ist um dem Leser in späteren Jahren einen interessanten starken weiblichen Charakter zu bieten. :P Oda sollte sich daran mal ein Beispiel nehmen. ;)

      Es kann ein großes Problem von Kindern werden wenn sie ihren Eltern zu ähnlich sehen, besonders wenn von anderen Elternteil starke Gefühle damit verbunden sind, ganz egal ob diese dann positiv oder negativ besetzt sind. Immer wenn Jean-Claude seine Kinder und besonders Abeille ansieht muss er an seine Frau denken, die er nicht retten konnte und anscheinend sehr geliebt hat.

      Dass Marie Senior an einer Krankheit langen und langsamen Krankheit gestorben ist dürfte mittlerweile alle klar sein und ich denke genau wie Lyca das dies Abeille mit beeinflusst hat in einem Hospiz zu arbeiten.

      Elijahs Aufruf die Insel für die einfachen Menschen in Besitz zu nehmen ist nur der Tatsache Geschuldet, dass er nicht mehr zum Adel gehört, sonst würde seine Rede ganz anders klingen. Von wegen Kämpfer für das Volk und so.

      Bei Abeille wird über den ganzen FB deutlich dass ihr die Familie bzw. ihre Geschwister dass wichtigste ist und sie es als ihre Aufgabe ansieht die Familie zusammen zu halten, auch wenn ein Teil (Zoe) dies Anfangs nicht möchte. Sie hat es anscheinend sehr schnell als ihre Aufgabe angesehen die Rolle der Mutter zu übernehmen. Elijah hingegen ist nicht so stark in die Rolle des Vater geschlüft nachdem dieser zum Alkoholiker wurde, was aber auch daren gelegen haben dürfte das er als Soldat nur selten zu Hause war. Er hat es eher als seine Aufgabe angesehen die Familie aus dieser Position heraus zu schützen.

      Ach ja und der Joker der Geschwister sind die Teufelsfrüchte, welche sie vom Joker erhalten haben. Sorry aber das musste einfach sein. XD

      Klingt jetzt vielleicht an manchen Stellen etwas Stichpunkthaft, aber wie bereits erwähnt wurden die meisten Interessanten Punkte bereits angesprochen.

      Wieder ein schönes Kapitel, wobei ich auch nochmal in die Brianna Kerbe hauen muss :P . Ach und Brianna und Marc habe ich einfach Vergessen... :pinch: , egal zu denen wurde wirklich bereits alles gesagt. :D
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Antwort auf Fanpost & 76.Kapitel erschienen

      Sooo Leute,

      neuer Dienstag, neues Kapitel im Schlepptau.
      Bevors heute direkt zu meinen fleißigen Kommentatoren gehe, möchte ich noch eine kleine Ankündigung machen. Bo wird mich jetzt als Beta-Leser unterstützen, was mir wirklich eine wahnsinnige Hilfe ist! Kann dir da gar nicht genug für deine Hilfe danken! :)

      @Bo


      -Bo- schrieb:



      Marc ist wach - zumindest bis Brianna ihn vielleicht wieder ausknockt. xD
      Nun wird sich zeigen, ob die Rothaarige ihre Kartharsis bekommt oder aber der Kampf schon davor zugunsten der Crane-Thematik unterbrochen wird.

      Zeigt sich bald. Die Frage ist eher, ob Brianna jemals eine Kartharsis bekommt, doer ob ich sie ihr gönne ;)

      -Bo- schrieb:

      Abeille trat hier mehr oder weniger als Protagonistin auf und führte durch die Handlung. Lag es vielleicht daran, dass du öfters Brianna anstatt Abeille geschrieben hast? ;)
      Die Deveraux waren scheinbar weder eine reiche, noch eine arme Familie und lebten ein einfaches Leben, mehr oder minder glücklich sogar. Ich frage mich, wieso Jean-Claude seine Kinder (sogar seine Tochter) derart im Kampf unterwiesen hat. Für Söhne mochte es ja legitim sein, aber wenn man auch die Tochter derart unterrichtet, steckt da doch ein tieferer Sinn hinter, oder? Könnte mir gut vorstellen, dass Alexandre seine gewalttätige Ader von seinem Vater geerbt hat. Nach dem Tod der Mutter, der sich wohl schon ihr Leben lang abzeichnete (den Rostgeschmack werte ich mal als Symptom?), ging es dann allerdings bergab. Interessant fand ich, dass anscheinend Elijah der geistige Führer der Deveraux war, während mittlerweile Abeille diese Rolle inne haben dürfte. Krieg dem Krieger und Friede der Friedlichen, würde ich sagen.

      Gut ja...der Fehler hat sich dann eingeschlichen gehabt und irgendwann war ich einfach bei Brianna. Zum Glück war das Kapitel fast vollkommen im Flashback, weswegen der Fehler nicht ganz so eklatant war. Schlimmer wäre es in einem Kapitel gewesen, wo Abeille und Brianna miteinander interagieren.
      Die kämpferische Ausbildung seiner Tochter ist am ehesten noch den Umständen geschuldet, dass das Land ein Land der Revolutionen ist und dort auch die Frau sich zu verteidigen wissen sollte.

      -Bo- schrieb:

      Das Kapitel hat auch schon gezeigt, dass Xanthos nie wirklicher Teil der Familie war. Die Geschwister sind so eine starke Einheit, da passt er nicht zwischen. Die Frage bleibt aber, wieso Abeille so versessen auf Zoe ist. Mütterliche Gefühle oder Mitleid mit einer vermeintlichen Waise? Immerhin ist der Engel ja die entscheidende Motivation für Abeille. Wer weiß.^^
      Ganz nett fand ich die Sache mit den Teufelsfrüchten. Hier ging es mir ähnlich wie damals bei der Szene im Turm der Gerechtigkeit: Was wäre, hätten die beiden die jeweils andere TK gefuttert? xD

      Eine Marie mit der Duft-Duft-Frucht wäre fast eine Verschwendung gewesen? Obwohl es andererseits auch interessant gewesen wäre, was passiert wäre, wenn Marie diese Frucht aggressiver genutzt hätte ;)
      Abeilles Motivation gegenüber Marie, werde ich im übernächsten Kapitel noch ganz deutlich kennzeichnen!

      -Bo- schrieb:

      Ich persönlich kann nur sagen, dass mir der Rückblick sehr zugesagt hat. Abeille als eigentlich einzige wirklich menschlich wirkende Deveraux war als Handlungsträger clever gewählt und die Emotionen, speziell in den Szenen mit dem betrunkenen Jean-Claude, rissen mich mit. Leider sind mir vermehrt Rechtschreibfehler aufgefallen, dazu kamen ein paar Verwechslungen mit Brianna und Abeille. Ich denke aber, viele dieser Fehler könnten schon bei einem Korrekturlesen ausgemerzt werden. ;)
      Dennoch ein sehr interessantes und schönes Kapitel, das eine angenehme Abwechslung zu den Kämpfen bietet. Im Übrigen möchte ich dir versichern, dass du Kämpfe völlig souverän und dynamisch inszenierst, da musst du dir keine Sorgen machen. Aber ich kenne das ja selbst, Kämpfe sind wohl einfach nicht jedermanns Sache. ;)

      Vielen Dank und ich bitte nochmal um Verzeiheung bezüglich der Fehler. Obwohl ich es gewohnt bin zu korrigieren, fallen mir die Fehler am Kapitel immer schlecht auf. Vielleicht würde sich das mit einem Tag Abstand schon wieder relativieren. Naja aber ich freue mich auf deine Unterstützung! :)

      @Lyca

      Lyca schrieb:

      Mir waere es lieber wenn du es nicht gleich verraetst, aber wenn das den Anderen nichts ausmacht kann ich mich der Sache auch beugen. ^^ Oda hat allerdings auch nicht gleich verraten, dass Croco etc nochmal auftauchen - bevor der Kampf ueberhaupt zu Ende war =P

      Nein, nein. Ich nehme mir das zu Herzen und werde da in Zukunft drauf achten. Den Jungs schadet es schon nicht, wenn sie ein wenig auf die Folter gespannt werden :D

      Lyca schrieb:


      Interessant zu erfahren, wie genau Ihre TF bei den Opfern funktioniert. Danach erkennt Marc Brianna nicht einmal mehr als Bekannte. Seine Verwirrung wurde gut beschrieben. Auch ist interessant, dass er sich an die Kontrolluebernahme gar nicht erinnern kann. Allein Camille muesste da ja riesen Luecken in Ihrem Gedaechtnis haben. Komisch finde ich, dass Zoe sich daran scheinbar erinnert. Vielleicht wendet Abeille Ihre TF bei der Halbschwester auch einfach anders an.

      Die Frage ist ja vielmehr, inwiefern Zoë wirklich "manipuliert" wird. Dazu aber auch mehr im übernächsten Kapitel ;)

      Lyca schrieb:


      Warum Abeille sich schon als 12 Jaehrige vorgenommen hat, nie mehr Schwaeche zu zeigen finde ich beunruhigend. In dem Alter, und das obwohl sowohl Vater und Mutter noch leben. Vielleicht hatte der Vater zu dem Zeitpunkt schon solche agressiven Phasen?
      Da mir die Symptome des Metallgeschmacks im Mund der Mutter bekannt vor kamen hab ich mal gegoogelt. Neben Nachwirkungen von Narkose, Diabetes und Zahnproblemen (die hier ja eher unwahrscheinlich sind :D ) kann es auch ein Symptom fuer Nierensteine, Herzprobleme und Krebs sein. Da es besonders im Mund auftritt koennte es sich um ein Magengeschwuer handeln. Nierensteine sind ja eher akut und nicht chronisch. Alle Moeglichkeiten koennen bei einer nicht-Behandlung toedlich ausgehen. Was genau sie hat werden wir erfahren oder nicht. Fuer mich steht auch die Frage im Raum, ob es eine vererbliche Krankheit war, aber da die Kinder nichts dergleichen haben gehe ich mal nicht davon aus.

      Ich habe mich jetzt keines spezifischen medizinischen Problems angenommen, aber habe in meiner Vorstellung zu etwas in Richtung Magengeschwür/Krebs gedacht. Wichtig war vor allem die Tatsache, dass Marie medizinische Behandlung untersagt worden ist.
      Jean-Claude war bestimmt nicht immer ein Sonnenschein, aber Abeilles Selbstbeherrschung ist vor allem einfach Teil ihres Charakters und wird dann eben durch den Verlust der Mutter/Alkoholproblem des Vaters noch verstärkt!

      Lyca schrieb:

      Jean Claude - der miese Drecksack - hat den Tod der Frau nicht verarbeiten können und lässt seinen Kummer an den Kindern aus und betaeubt sich mit Alkohol. Inwieweit hat er seine Frau im Stich gelassen? Fühlt er sich einfach nur schuldig, dass er ihr nicht hatte helfen können? Oder weil er sich nicht um die Kinder kümmert.
      Hier zeigst du wunderbar die Verbundenheit die Abeille zu ihren Geschwistern hegt. Wie sehr sie diese liebt und mit ihnen leidet. Zeigen kann sie es wohl nicht. Sonst würde man sie wohl nicht als eisige Persönlichkeit sehen. Wie zu Beginn erwähnt, weigert sie sich Schwäche zu zeigen. Nun hat sie erfahren, dass sie noch eine Halbschwester hat. Da Familie das Einzige ist woran sie sich festhalten kann wird das zu ihrer neuen Mission. Die übrige Familie zusammen bringen. Keinen zurück lassen. Dass sie dabei eine andere Familie auseinanderreißt scheint sie dabei nicht zu interessieren. Vorher wurde sie zwangsverheiratet und fuehlte sich hilflos ihren Geschwistern weiterhin zu helfen. Mit Ludwigs Tod hat sich das geaendert, danach wollte sie sich nichts mehr nehmen lassen.

      Perfekt zusammengefasst :)

      Lyca schrieb:

      "Weit reichte mein Blick unter der Kuppel der silbernen Sterne, bis die Flut kam und ich ertrank."
      Welch philisophisches Passwort. Hast du das einfach so gewaehlt oder dir dabei etwas gedacht? Ich wuerde es so interpretieren, dass die Devereaux frueher Gluecklich waren, bis die Mutter starb und die Kindheit unter Traenen und Schmerz begraben wurde. Das alte, gute "Ich" wurde sozusagen veraendert... Keine Ahnung, fand den Text jedenfalls gut gewaehlt. :D
      Elijah mit der Begruendig: "Die einfachen Menschen!" darin liegt doch der ganze Bockbist auch im richtigen Leben. Der Mensch (oder sagen wir mal die Meisten denkenden Wesen) stellt sich staendig ueber Andere und es fruchtet jedes Mal. Von daher sehr authentisch!

      Dabei gedacht habe ich mir definitiv etwas. Es sollte vor allem zum Ausdruck bringen, dass Abeille kein Land mehr sieht. Deine Interpretation finde ich aber auch wunderbar und ist bestimmt genauso gültig!

      Lyca schrieb:

      Alles in allem fand ich Abeille als Figur auch ziemlich gut gewaehlt. Joa... freue mich aufs naechste Kapitel :D

      Danke :)

      @qoii

      qoii schrieb:

      Der Vergleich mit der Zeittafel hat zwar ein paar Übereinstimmungen ergeben aber keine die wirklich entscheidend sein dürften.
      Alex wurde wurde im gleichen Jahr geboren wie Brianna und Abeille ist 10 Jahre älter als sie. Die Hospiz- und Felserinnerung spielt in dem Jahr als Paola und Amroth ihre letzte gemeinsame Nacht verbringen.
      Jetzt kommen noch ein paar interessantere Parallelen. Abeille wurde in dem Jahr Zwangsverheiratet in dem es auch für Marc geplant war und in dem Marc und Briannas Tochter gezeugt wurde. Weiterhin fällt die Ermordung von König Ludwig in das selbe Jahr wie das Mittsommerfest, die Entführung von Briannas Tochter und die Ermordung des Weltaristokraten. Also gab es in einem Jahr eine arrangierte Ehe die Kinderlos blieb und eine (geplante) arrangierte Ehe die aufgrund einen Kindes geplatzt ist :) . Im nächsten Jahr wurden zwei hochgestellte Persönlichkeiten ermordet, die den Beiden beteiligten Frauen Probleme bereitet haben^^. Mehr gibt es zur Zeiteinteilung diesmal nicht zu sagen.

      Größere Parallelen, die noch weitreichender sind, soll es auch nicht weiter geben. Diejenigen, die du hier herausgearbeitet hast, sind sogar tatsächlich eher zufällig entstanden ;)

      qoii schrieb:

      Es ist immer gut von Väter drauf bestehen dass ihre Töchter früh lernen sich zu verteidigen, auch wenn dies nur der Fall ist um dem Leser in späteren Jahren einen interessanten starken weiblichen Charakter zu bieten. :P Oda sollte sich daran mal ein Beispiel nehmen. ;)

      Oda sollte sich bei den weiblichen Charakteren aus manchen FFs hier sowieso mal ne Scheibe abschneiden!

      qoii schrieb:

      Elijahs Aufruf die Insel für die einfachen Menschen in Besitz zu nehmen ist nur der Tatsache Geschuldet, dass er nicht mehr zum Adel gehört, sonst würde seine Rede ganz anders klingen. Von wegen Kämpfer für das Volk und so.

      Ja dieser Zwiespalt war mir besonders wichtig und der zeigt sich auch nochmal im heutigen Kapitel. ich wollte vor allem zeigen, dass jeder in einem Krieg eine Motivation hat und niemand für das Reine Gute kämpft. Ein solcher Idealismus ist mir fremd und das möchte ich auch in meiner FF vermitteln. Jeder hat persönliche Grüne. So hat Kaisa ihre persönlichen Gründe den Engeln zu helfen, Genevieve ihre Dädalus zu verraten. etc. Rein Schwarz und Weiß wie manchmal in One Piece oder anderen FFs mag ich nicht und gibt es bei mir auch kaum.

      qoii schrieb:


      Bei Abeille wird über den ganzen FB deutlich dass ihr die Familie bzw. ihre Geschwister dass wichtigste ist und sie es als ihre Aufgabe ansieht die Familie zusammen zu halten, auch wenn ein Teil (Zoe) dies Anfangs nicht möchte. Sie hat es anscheinend sehr schnell als ihre Aufgabe angesehen die Rolle der Mutter zu übernehmen. Elijah hingegen ist nicht so stark in die Rolle des Vater geschlüft nachdem dieser zum Alkoholiker wurde, was aber auch daren gelegen haben dürfte das er als Soldat nur selten zu Hause war. Er hat es eher als seine Aufgabe angesehen die Familie aus dieser Position heraus zu schützen

      Genau! :)

      qoii schrieb:

      Wieder ein schönes Kapitel, wobei ich auch nochmal in die Brianna Kerbe hauen muss :P . Ach und Brianna und Marc habe ich einfach Vergessen... :pinch: , egal zu denen wurde wirklich bereits alles gesagt. :D

      Passt schon ;)

      Vielen Dank!


      Viel Spaß beim Lesen. Kapitel gibt es hier! :)

    • Da ich die naechsten Tage gedanklich mit ganz anderen Dingen beschaeftigt sein werde, schreibe ich mal recht frueh einen Kommentar, ansonsten wuerde wohl nichts sinniges dabei heraus kommen. Wobei ich selbst jetzt schon nicht wirklich ganz bei der Sache bin. Allerdings muesste ich sonst noch bis Mitte/Ende naechster Woche warten und dazu bin ich gerade nicht in der Stimmung...

      Freut mich, dass Bo nun als Beta-Leser fungiert. Ich hoffe wir muessen trotzdem auf seine humorvollen Kommentare nicht verzichten ;)

      Nun zum eigentlichen Kapitel in dem ja sehr haeufig der Ort wechselte, daher Teile ich das mal in die einzelnen Parts auf.

      Phillip vs Engelsführer:
      Dazu gibt es wenig zu sagen, nur dass jeder seine eigene Begründung zum Krieg führen hat. Bleibt abzuwarten wer den kürzeren ziehen wird.

      Kaisa vs Alex:
      Hätte nicht gedacht, dass er ihr etwas überlegen ist. Denke aber, dass Kaisa ihr Potenzial noch nicht ausgeschöpft hat und nun endlich in die vollen gehen wird! Btw kann ich mir schlecht vorstellen, dass ihn noch keiner als Diva bezeichnet hat. Wobei eher hinter vorgehaltenem Mund, direkt ins Gesicht hat sich das wohl bisher noch keiner getraut. ;)

      Zoë stolpert derweil durch den Palast. Hier erkennt man, dass sie nicht nur Abeille sondern auch Aloë gegenüber Familienbande hegt. Sie hat Angst allein durch die Welt wandern zu müssen. Bisher hatte sie ja immer jemanden der sie beschützt hat.
      Nun hat sie also endlich das Bild Ihrer Mutter gesehen (es war doch die Mutter oder? Sry meine Gedanken sind die Tage etwas wirr). Ich frage mich ob sie überhaupt schon einmal ein Bild von Ihr gesehen hat und was sie jetzt davon hält. Ich könnte mir vorstellen, dass sie jetzt zu den anderen Bildern gehen wird um sie sich anzusehen. Wobei Brianna sie wohl entdeckt zu haben scheint. Zoë ist jetzt aber erstmal gänzlich abgelenkt und bemerkt dies nicht.

      Brianna vs Marc:
      Schon witzig, dass Brianna echt überhaupt keinen Plan hat was eigentlich abgeht. Sehr amuesant. ^^
      Ich nehme mal an, dass Brianna Zoë entdeckt hat. Hattest du bei qoiis Kommentat mal angedeutet
      Marc hat sie anscheinend ziemlich im schönen Gesicht verletzt. Danach scheint sich Haki bei ihr bemerkbar zu machen, da sie Marcs Herzschlag etc spüren kann. Das wird dann wohl der Kräfteschub sein den du mal angedeutet hast. Jetzt muss sie es noch kontrollieren lernen. Ob von einem Leherer wie Rayleight oder von sich aus, bleibt abzuwarten. Ob Daedalus da Ahnung hat, ich koennte es mir gut vorstellen.
      Sie scheint auch einen ausgeprägteren Sinn für Gerüche zu bekommen, was ich mit dem Haki in Verbindung setzen wuerde, oder Geruch ist mittlerweile enorm stark.

      I believe I can fly! I believe I can touch the sky... So ungefähr muss Dädalus sich das wohl gedacht haben als er mir nichts dir nichts vom Dach gesprungen ist und den verwirrten Salvador zurück gelassen hat. Ich nehme an, dass die darauffolgende Dunkelheit etwas damit zu tun hat. Mir fehlt gerade jegliche Fähigkeit irgendwelche großen Theorien aufzustellen. Das ueberlasse ich den Anderen.

      Genevieve vs Elijah und Abeille
      Genevieve scheint hier doch gut im Vorteil gegen die beiden Geschwister zu sein. Auch wenn Elijah es kurzzeitig schafft Ihren Angriffen auszuweichen. Er ist ein guter Kämpfer, aber ich habe nicht den Eindruck, dass er eine echte Chance gegen sie hat. Auch nicht mit Hilfe der Schwester. Die Kampfszene fand ich gut geschrieben und hat mir sehr zugesagt.

      Kyu und Aloē vs Marie
      Prinzessin Lillybitch ( :D ) hatte bisher nicht allzu große Schwierigkeiten mit den Beiden, aber nur Stärke hilft einem auch nicht einen Kampf zu gewinnen. Auch wenn Aloë und Kyu sich bisher nicht kannten geben sie denke eine interessante Kampfpaarung ab. Marie ist jetzt jedenfalls erstmal richtig angepisst und die Anderen haben wohl erstmal nichts zu lachen. Ich hoffe die lassen sich bald eine gute Taktik einfallen.


      Irgendwie war es das dann jetzt auch schon von mir.. Ich entschuldige mich fuer den wohl recht wirren Text, und hoffe beim naechsten Kapitel etwas besseres abgeben zu koennen. Man moege mir verzeihen. ^^
    • 76.Kapitel: Krieg über den Wolken

      So~! Nun komme ich mal zum inhaltlichen Teil des Kapitels. Wird auch langsam Zeit, immerhin kenne ich es schon etwas länger.^^

      Das ganze Kapitel wirkt auf den ersten Blick recht episodisch und ist es im Grunde auch, Kampfkapitel eben.^^
      An allen Enden des Archipels brodelt es und im Zentrum kocht das ganze Wolkenmeer über, was nicht zuletzt an der Schlacht der drei Heere liegt.
      Allerdings muss ich gestehen, dass mir der Krieg Engel vs. Menschen (vs. Hexen) relativ egal ist, zumindest der Akt selbst. Auf das Ergebnis freue ich mich jedoch und bin momentan auch noch recht unentschlossen, wem denn meine Sympathien gelten. Die Menschen sind ein allzu wankelmütiges Volk, wenn man bedenkt, dass sie ihre menschlichen Herrscher seit Jahren stürzen. Die Hexen sind eine eher düstere Sippschaft, verdienen den Titel aber in Anbetracht ihrer momentan doch sehr bescheidenen Lebensumstände, zumal bisher auch nur Genevieve wirklich "böse" wirkt und weitreichendere Hintergedanken zu haben scheint. Auch Malefiz und Oz (bei dessen Fähigkeit ich vollkommen auf dem Schlauch stehe) schienen mir bisher eher die obersten Handlanger Genevieves zu sein und nur wenig zu sagen zu haben. Liegt vielleicht aber auch einfach daran, dass die letzte wahre Hexe momentan so über allem stehend dargestellt wird. Übrigens wurde im Kapitel erwähnt, dass sie Teufelskräfte besitzt. Dabei scheint es sich um die telekinetischen Fähigkeiten zu handeln. Die Visionen und ähnliche Kräfte schiebe ich dann auf das dritte Auge, ihr Hexenattribut. Aber ich schweife ab. Die Engel wären aus meiner Sicht die wahrscheinlichste Wahl für den Herrscherposten, auch wenn ich Francois nicht unbedingt eine gerechte Herrschaft zutraue. Vielleicht mithilfe seiner Enkelinnen. Apropos.

      Zoe findet jetzt wohl das Bild ihrer...Mutter? Würde ich jedenfalls sagen, kann mich aber auch irren. Die Kleine kann aber auch ordentlich einstecken, wenn sie den teilweisen Einsturz des Palastes überstanden hat. Und noch immer hat sie das Grimoire fest im Griff. Dieses Buch muss für sie auch eine außerordentliche Bedeutung haben und ich gehe mal davon aus, dass diese nicht mit Genevieves oder Dädalus' übereinstimmt. Was verbindet sie mit diesem Buch? Wurde das schon geklärt? Im Moment fehlt mir irgendwie der Zusammenhang, weshalb ich hoffe, dass es noch ein Geheimnis ist. xD

      Bei den Kämpfen zwischen den Prota- und Antagonisten geht es derweil gewohnt heiß zu - sowohl auf physischer, als auch auf verbaler Ebene. Momentan macht es auf mich aber nicht den Eindruck, als hätte Kaisa so~ große Probleme mit Alexandre. Sicher, er erwischt sie ganz ordentlich, aber in Anbetracht der anderen CP9-Agenten und deren Kräften, muss ich gestehen - ich erwarte mehr von Kaisa. Vielleicht bin ich aber auch einfach ein zu großer Fan der CP9.^^
      Kyu und Aloe machen es Marie nicht leicht und das ist in Anbetracht ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit und ihrer Cleverness auch gut so. Die kleine Soziopathin ist vielleicht stark und kaltblütig, handelt aber viel zu impulsiv und triebgesteuert. Manchmal ist pure Stärke halt nicht alles. Vor allem nicht, wenn Aloes Fähigkeiten noch immer Rätsel aufgeben. Aber da befindet sie sich in guter Gesellschaft, immerhin hat Kyu auch noch kein einziges tolles Feature seiner vierten Form gezeigt.^^

      Gut, ähnlich wie der alte Dädalus mache ich dann jetzt auch 'nen Abgang. Zwar nicht ganz so dramatisch, aber dafür hinterlasse ich einen Kommentar.^^
      Gutes Kapitel, weiter so!


    • Da ich wieder der Dritte bin und gerade nicht so viel Zeit habe wird mein Kommentar wieder etwas kürzer ausfallen.

      Im wesentlichen bekommen wir einen kurzen Überblick zu allen Hauptkämpfen die derzeit auf dem Archipel laufen.

      Mit Francois und Philipp stehen sich die zwei Anführer der größeren Heere direkt gegenüber. Beide scheinen keine direkte Abneigung gegeneinander zu haben, vertrauen dem Andren aber auch nicht so sehr um zu glauben das dieser die Interessen ihrer jeweiligen Fraktion genügend vertreten würde. Deswegen gibt es für sie keinen anderen Weg als gegeneinander zu Kämpfen.

      Während die Beiden die Kampfkunst mit der Waffen betreiben geht es auch an der Front der eleganten tänzerischen Kampfkunst weiter. Alex hat ein paar gute Treffer gelandet, dürfte aber gegen Kaiser kaum eine Chance haben sobald sie ernst macht. Immerhin hat sie den letzten Arc am besten überstanden.

      Zoë irrt derweil mit dem Grimoire durch den Palast, welcher von Brianna und Marc so fleißig Zerstört wurde. Zerstört.... ach lassen wird das ;) . Jedenfalls findet Zoë nun ein Bild..., das von ihrer Mutter... sehr wahrscheinlich, aber ich würde dir hier auch noch eine Überraschung zutrauen. Immerhin wurden alle Bilder verhängt und ich kann mir kaum Vorstellen, dass auf allen nur Zoes Mutter zu sehen ist. Ein Bild auf dem alle Rassen der Inseln etwas friedlich zusammen machen würde in diesem Moment auch jeden überraschen, am besten wenn diese Leute auch noch in die jetzigen Konflikte verwickelt sind.

      Da hätte Brianna ja fast noch Marc gekillt, aber jetzt wird sie durch etwas abgelenkt. Entweder ist es Zoe oder ein neuer (altbekannter) Charakter taucht wieder auf, den Geruch wirst du sicher nicht umsonst eingebracht haben. ^.^

      Genevieve kann sich bis jetzt locker gegen ihre beiden Gegner durchsetzten. Elijah schafft es zwar fast sie mit einer Schnittwelle zu Verletzen, aber ihre Reaktionszeit ist einfach zu gut.

      Kyu und Aloë haben so ihre Probleme mit Marie . Noch haben sie es nicht geschafft wirklich zusammen zu Kämpfen und eine gemeinsame Strategie zu finden. Wenn sie es nicht bald hinbekommen sind sie erledigt. Schließlich steht ihnen nun eine unverletzte hasserfülte Marie gegenüber, wohingegen sie schon ziemlich angeschlagen sind.

      An den Kämpfen gibt es bis jetzt nichts auszusetzen, alle sind gut Aufgebaut und schön spannend. :thumbup:
      Ich kann mich nicht entscheiden von welchem ich als nächstes hören möchte, aber Kyu und Aloë vs. Marie steht ziemlich weit oben. :thumbsup:
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

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    • Antwort auf Fanpost & 77.Kapitel erschienen

      Dann gibt es heute ohne größere Umschweife das neue Kapitel am Sonntag, welches ihr an alter Stelle finden könnt! :)

      @Lyca

      Lyca schrieb:

      Freut mich, dass Bo nun als Beta-Leser fungiert. Ich hoffe wir muessen trotzdem auf seine humorvollen Kommentare nicht verzichten ;)

      Gott nein! Bevor ich auf seine Kommentare verzichte, setz ich euch lieber unzumutbare Texte vor :D

      Lyca schrieb:


      Hätte nicht gedacht, dass er ihr etwas überlegen ist. Denke aber, dass Kaisa ihr Potenzial noch nicht ausgeschöpft hat und nun endlich in die vollen gehen wird! Btw kann ich mir schlecht vorstellen, dass ihn noch keiner als Diva bezeichnet hat. Wobei eher hinter vorgehaltenem Mund, direkt ins Gesicht hat sich das wohl bisher noch keiner getraut.

      Richtig. Also ich würde es mir bei Alexandres gewalttätiger Ader eher nicht trauen, muss ich sagen :D

      Lyca schrieb:


      Zoë stolpert derweil durch den Palast. Hier erkennt man, dass sie nicht nur Abeille sondern auch Aloë gegenüber Familienbande hegt. Sie hat Angst allein durch die Welt wandern zu müssen. Bisher hatte sie ja immer jemanden der sie beschützt hat.
      Nun hat sie also endlich das Bild Ihrer Mutter gesehen (es war doch die Mutter oder? Sry meine Gedanken sind die Tage etwas wirr). Ich frage mich ob sie überhaupt schon einmal ein Bild von Ihr gesehen hat und was sie jetzt davon hält. Ich könnte mir vorstellen, dass sie jetzt zu den anderen Bildern gehen wird um sie sich anzusehen. Wobei Brianna sie wohl entdeckt zu haben scheint. Zoë ist jetzt aber erstmal gänzlich abgelenkt und bemerkt dies nicht.

      Die Geschichte um Zoë werde ich noch aufgreifen, wenn die Kämpfe vorüber sind. Darauf möchte ich mich jetzt die nächsten Kapitel erst einmal fokussieren! :)

      Lyca schrieb:

      Schon witzig, dass Brianna echt überhaupt keinen Plan hat was eigentlich abgeht. Sehr amuesant. ^^
      Ich nehme mal an, dass Brianna Zoë entdeckt hat. Hattest du bei qoiis Kommentat mal angedeutet
      Marc hat sie anscheinend ziemlich im schönen Gesicht verletzt. Danach scheint sich Haki bei ihr bemerkbar zu machen, da sie Marcs Herzschlag etc spüren kann. Das wird dann wohl der Kräfteschub sein den du mal angedeutet hast. Jetzt muss sie es noch kontrollieren lernen. Ob von einem Leherer wie Rayleight oder von sich aus, bleibt abzuwarten. Ob Daedalus da Ahnung hat, ich koennte es mir gut vorstellen.
      Sie scheint auch einen ausgeprägteren Sinn für Gerüche zu bekommen, was ich mit dem Haki in Verbindung setzen wuerde, oder Geruch ist mittlerweile enorm stark.

      Ja Dädalus beherrscht - so wie in den vorhergegangen Arcs angedeutet/erzählt - definitiv das Rüstungs- und Observationshaki und wäre demnach ein guter Kandidat, um es ihr beizubringen oder ihre Kenntnisse zu vertiefen.

      Lyca schrieb:


      Genevieve vs Elijah und Abeille
      Genevieve scheint hier doch gut im Vorteil gegen die beiden Geschwister zu sein. Auch wenn Elijah es kurzzeitig schafft Ihren Angriffen auszuweichen. Er ist ein guter Kämpfer, aber ich habe nicht den Eindruck, dass er eine echte Chance gegen sie hat. Auch nicht mit Hilfe der Schwester. Die Kampfszene fand ich gut geschrieben und hat mir sehr zugesagt.

      Danke

      Lyca schrieb:

      Kyu und Aloē vs Marie
      Prinzessin Lillybitch ( :D ) hatte bisher nicht allzu große Schwierigkeiten mit den Beiden, aber nur Stärke hilft einem auch nicht einen Kampf zu gewinnen. Auch wenn Aloë und Kyu sich bisher nicht kannten geben sie denke eine interessante Kampfpaarung ab. Marie ist jetzt jedenfalls erstmal richtig angepisst und die Anderen haben wohl erstmal nichts zu lachen. Ich hoffe die lassen sich bald eine gute Taktik einfallen.

      Das werden sie. Zumindest müssen sie das, sonst sieht es gegen Marie düster aus ;)

      Lyca schrieb:


      Irgendwie war es das dann jetzt auch schon von mir.. Ich entschuldige mich fuer den wohl recht wirren Text, und hoffe beim naechsten Kapitel etwas besseres abgeben zu koennen. Man moege mir verzeihen. ^^

      Es sei dir verziehen, auch wenn von meiner Seite eigentlich nichts daran wirr oder zu komplex war. Könnte aber auch einfach nur nicht für mich sprechen :P

      @Bo

      -Bo- schrieb:

      Das ganze Kapitel wirkt auf den ersten Blick recht episodisch und ist es im Grunde auch, Kampfkapitel eben.^^
      An allen Enden des Archipels brodelt es und im Zentrum kocht das ganze Wolkenmeer über, was nicht zuletzt an der Schlacht der drei Heere liegt.
      Allerdings muss ich gestehen, dass mir der Krieg Engel vs. Menschen (vs. Hexen) relativ egal ist, zumindest der Akt selbst. Auf das Ergebnis freue ich mich jedoch und bin momentan auch noch recht unentschlossen, wem denn meine Sympathien gelten. Die Menschen sind ein allzu wankelmütiges Volk, wenn man bedenkt, dass sie ihre menschlichen Herrscher seit Jahren stürzen. Die Hexen sind eine eher düstere Sippschaft, verdienen den Titel aber in Anbetracht ihrer momentan doch sehr bescheidenen Lebensumstände, zumal bisher auch nur Genevieve wirklich "böse" wirkt und weitreichendere Hintergedanken zu haben scheint.

      Das "Problem" hierbei ist, dass diese Geschichte dennoch erzählt werden muss. Mich interessiert sie selber auch nur mäßig, aber die Rahmenbedingungen erfordern sie :P

      -Bo- schrieb:

      Auch Malefiz und Oz (bei dessen Fähigkeit ich vollkommen auf dem Schlauch stehe) schienen mir bisher eher die obersten Handlanger Genevieves zu sein und nur wenig zu sagen zu haben. Liegt vielleicht aber auch einfach daran, dass die letzte wahre Hexe momentan so über allem stehend dargestellt wird. Übrigens wurde im Kapitel erwähnt, dass sie Teufelskräfte besitzt. Dabei scheint es sich um die telekinetischen Fähigkeiten zu handeln. Die Visionen und ähnliche Kräfte schiebe ich dann auf das dritte Auge, ihr Hexenattribut. Aber ich schweife ab. Die Engel wären aus meiner Sicht die wahrscheinlichste Wahl für den Herrscherposten, auch wenn ich Francois nicht unbedingt eine gerechte Herrschaft zutraue. Vielleicht mithilfe seiner Enkelinnen. Apropos.

      Im kommenden Kapitel wird es ein etwas zur Beziehung zwischen Genevieve und ihrem Hexenzirkel geben!

      -Bo- schrieb:


      Zoe findet jetzt wohl das Bild ihrer...Mutter? Würde ich jedenfalls sagen, kann mich aber auch irren. Die Kleine kann aber auch ordentlich einstecken, wenn sie den teilweisen Einsturz des Palastes überstanden hat. Und noch immer hat sie das Grimoire fest im Griff. Dieses Buch muss für sie auch eine außerordentliche Bedeutung haben und ich gehe mal davon aus, dass diese nicht mit Genevieves oder Dädalus' übereinstimmt. Was verbindet sie mit diesem Buch? Wurde das schon geklärt? Im Moment fehlt mir irgendwie der Zusammenhang, weshalb ich hoffe, dass es noch ein Geheimnis ist. xD

      Die Beziehung zwischen Zoë und dem Grimoire ist noch nicht geklärt. Zumindest nur ganz, ganz leicht zwischen den Zeilen. Dazu auch bald mehr!

      -Bo- schrieb:


      Bei den Kämpfen zwischen den Prota- und Antagonisten geht es derweil gewohnt heiß zu - sowohl auf physischer, als auch auf verbaler Ebene. Momentan macht es auf mich aber nicht den Eindruck, als hätte Kaisa so~ große Probleme mit Alexandre. Sicher, er erwischt sie ganz ordentlich, aber in Anbetracht der anderen CP9-Agenten und deren Kräften, muss ich gestehen - ich erwarte mehr von Kaisa. Vielleicht bin ich aber auch einfach ein zu großer Fan der CP9.^^

      Keine Sorge. Kaisa wird dich nicht enttäuschen. Zumal ihre Motivation dieses Mal sogar recht hoch sein dürfte, weil sie die Deverauxs immerhin beseitigen soll.

      -Bo- schrieb:


      Kyu und Aloe machen es Marie nicht leicht und das ist in Anbetracht ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit und ihrer Cleverness auch gut so. Die kleine Soziopathin ist vielleicht stark und kaltblütig, handelt aber viel zu impulsiv und triebgesteuert. Manchmal ist pure Stärke halt nicht alles. Vor allem nicht, wenn Aloes Fähigkeiten noch immer Rätsel aufgeben. Aber da befindet sie sich in guter Gesellschaft, immerhin hat Kyu auch noch kein einziges tolles Feature seiner vierten Form gezeigt.^^

      Kyu und Aloë werden ihre Kräfte bald zeigen. Das entsprechende Kapitel ist das übernächste/überübernächste laut meiner Planung!

      -Bo- schrieb:


      Gut, ähnlich wie der alte Dädalus mache ich dann jetzt auch 'nen Abgang. Zwar nicht ganz so dramatisch, aber dafür hinterlasse ich einen Kommentar.^^
      Gutes Kapitel, weiter so!

      Vielen Dank dafür! :)

      @qoii

      qoii schrieb:


      Während die Beiden die Kampfkunst mit der Waffen betreiben geht es auch an der Front der eleganten tänzerischen Kampfkunst weiter. Alex hat ein paar gute Treffer gelandet, dürfte aber gegen Kaiser kaum eine Chance haben sobald sie ernst macht. Immerhin hat sie den letzten Arc am besten überstanden.

      Und das obwohl sie vermutlich den (physisch) stärksten Gegner hatte. Aber keine Sorge Kaisa wird euch nicht enttäuschen ;)

      qoii schrieb:


      Zoë irrt derweil mit dem Grimoire durch den Palast, welcher von Brianna und Marc so fleißig Zerstört wurde. Zerstört.... ach lassen wird das ;) . Jedenfalls findet Zoë nun ein Bild..., das von ihrer Mutter... sehr wahrscheinlich, aber ich würde dir hier auch noch eine Überraschung zutrauen. Immerhin wurden alle Bilder verhängt und ich kann mir kaum Vorstellen, dass auf allen nur Zoes Mutter zu sehen ist. Ein Bild auf dem alle Rassen der Inseln etwas friedlich zusammen machen würde in diesem Moment auch jeden überraschen, am besten wenn diese Leute auch noch in die jetzigen Konflikte verwickelt sind.

      Abwarten :rolleyes:

      qoii schrieb:


      Genevieve kann sich bis jetzt locker gegen ihre beiden Gegner durchsetzten. Elijah schafft es zwar fast sie mit einer Schnittwelle zu Verletzen, aber ihre Reaktionszeit ist einfach zu gut.

      Genevieve ist ja auch der Boss :D

      qoii schrieb:


      Kyu und Aloë haben so ihre Probleme mit Marie . Noch haben sie es nicht geschafft wirklich zusammen zu Kämpfen und eine gemeinsame Strategie zu finden. Wenn sie es nicht bald hinbekommen sind sie erledigt. Schließlich steht ihnen nun eine unverletzte hasserfülte Marie gegenüber, wohingegen sie schon ziemlich angeschlagen sind.

      Ja, mal schauen ob Zusammenarbeit ihre stärke ist!

      qoii schrieb:

      An den Kämpfen gibt es bis jetzt nichts auszusetzen, alle sind gut Aufgebaut und schön spannend. :thumbup:
      Ich kann mich nicht entscheiden von welchem ich als nächstes hören möchte, aber Kyu und Aloë vs. Marie steht ziemlich weit oben. :thumbsup:

      Und genau, weil ich das weiß, wird der Kampf noch ein wenig auf sich warten :D


      Viel Spaß beim lesen des neuesten Kapitels! :)

    • 77.Kapitel: Der Tod meiner Schwester

      Weiter geht’s, morgen ist Dienstag und die Wahrscheinlichkeit für ein neues Kapitel ist sehr hoch. ^.^

      Da haben sich doch gleich schon mal zwei Vorhersagen der Kommentatoren erfüllt, Zoe findend das Bild ihrer Mutter und trifft gleichzeitig auf Brianna. Diese ist zunächst erstaunt was das Mädchen hier zu suchen hat und dann entsetzt als sie glaubt Marc wolle nun das Mädchen angreifen. Daraufhin mobilisiert sie wieder ihre Kräfte und schafft es Marc am Boden festzunageln. In ihrer Verzweiflung erzählt sie Marc die Sache mit Crane und einige andere Dinge die sie teils seit acht Jahren belasten, woraufhin Marc wieder zur Besinnung kommt. Die Frage bleibt nur ob die die Kontrolle mit ihren Worten durchbrochen hat, ob die Königin zuerst gefallen ist oder ob es zufällig gleichzeitig geschehen ist.

      Währenddessen freut sich Salvador darüber mal wieder einen Gesprächspartner zu haben, auch wenn dieser nicht sehr gesprächig ist XD. Salvador hat also mit Schnappi und Mathilde im Kopfgeldjägergeschäft gearbeitet und wurde dann von Dr. Grusel gefangengenommen. Über Schnappis Schicksal wissen wir bereits beschied, aber was ist mit Mathilde... Ich weiß ihnen ist das selbe Schiksal wie Briannas Gruppe widerfahren, nur mit dem Unterschied dass sie nicht so gut aus der Sache rausgenommen ist. Oz besitzt die Pech Logia, womit dem Hexenzirkel alle drei Fruchtarten vertreten sind. Jetzt Wüsche ich mir fast das Malefitz Zoan etwas mit Federn zu tun gehabt hätte^^. Weiterhin stehen Malefitz und Oz auf der Kopfgeldliste, interessant das sie unter diesen Umständen so offen auf der Insel Leben konnten.
      Schlussendlich bleibt festzuhalten das der Kampf zwischen Oz und Salvador gerade erst begonnen hat. Ich denke aber das Salvador schnell die Überhand gewinnen wird, zumindest lassen seine Äußerungen darauf schließen, dass er ein erfolgreicher Kopfgeldjäger war und nach Malefitz schnellem Ableben traue ich den Beiden auch nicht mehr so viel zu. Nebenbei die Beinahmen der beiden gefallen mir sehr gut. :thumbup:

      Genevieve dominiert dagegen weiterhin den Kampf gegen Elijah und Abeille. Wir erfahren von ihr dass sie mit Hilfe ihrer Teufelskraft ALLES kontrollieren kann, wobei dazu ein gewisses maß an direkter Konzentration erforderlich zu sein scheint. Immerhin muss sie Elijha loslassen bevor sie sich ganz auf Abeille Konzentriert. Aber auch so wirkt ihre Frucht bis jetzt ziemlich overpowert, wobei ich davon ausgehe, dass wir von der einen oder anderen Schwäche noch erfahren werden. Ich werde mir mal eine Menge blöder Sprüche mit „Herzlos“ sparen und einfach festhalten das nun der/die zweite Deverauxs gefallen ist, von Dr. Grusel dürfte ja nicht mehr allzu viel übrig sein. ;)

      Zoe und das Grimoire, verdammt noch mal was macht die Beiden so wichtig, dass sie jeder in die Finger bekommen möchte. Gute Zoe ist die Erbin des Herrschergeschlechts der Engel, aber so wichtig kann das doch auch nicht sein. Jedenfalls wollte Zoe sich entgültig den Zugriff entziehen wurde aber von Brianna daran gehindert. Ich bin schon sehr gespannt darauf wie es dort weitergeht. Immerhin dürften ein Steckenpfert und ein Metallarm nicht ausreichen um Genevieve in Bedrängnis zu bringen. Es sei denn hier greift eine mögliche Schwäche ihrer Teufelskraft. Wenn Genevieve sich nämlich darauf konzentrieren muss was sie kontrollieren will hat Marc mit seinem Metallarm eine gute Chance. Sie will Fleisch stoppen, aber es bringt nichts da es Metall ist. (Idee aus Fullmetal Alchemist (Brotherhood ) → Edward vs. Scar geklaut. :whistling: )
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Gut, dass mein letzter Kommentar nicht so verwirrt wirkte, ich kann versichern, dass ich ziemlich durch den Wind war und ewig fuer den Text gebraucht habe ^^

      Ich habe etwas ueber das Grimoire nachgedacht. Ich koennte mir vorstellen, dass es auch etwas mit den Grimms zu tun hat. Da der Name nicht zufaellig ausgewaehlt wurde, Grimm mit Maerchen/Buch zu tun hat und du noch den Hintergrund des Nachnamens aufklaeren willst, steht vielleicht auch etwas ueber Briannas Familie darin. Das Wort Grimoire enthaelt auch teilweise den Nachnamen, allerdings nur mit einem M. Ich kann mir derzeit jedoch beim besten Willen nicht vorstellen, was Zoe und Genevieve an dem Buch so wertvoll finden. Vielleicht steht darin etwas ueber das Koenigreich und wer der richtige Nachfahre der Herrscher war/ist? Die Maerchen der Familie Grimm? :P

      Die arme Abeille, dank des FB wurde sie mir mehr und mehr sympatisch und jetzt wird sie von Genevieve hingerichtet. Es hat mir sehr gefallen, dass sie bis zum Schluss Zoes Standort nicht verraten hat und sie geschuetzt hat. Genevieve haette sie so oder so getoetet.
      Da Abeille jetzt Tot ist, haelt Zoe eigentlich nicht mehr viel bei den Devereauxs. Vorallem wenn Elijah auch noch sterben sollte. Wird sie zurueck zu Aloe und ihren Eltern? Ich koennte mir auch vorstellen, dass die Arme von Genevieve entfuehrt wird.
      Genevievs TF ist wirklich uebermaechtig, da sie uns aber im weiteren Verlauf noch begegnen wird, werden die Hexen den Kampf wohl nicht gewinnen und Genevieve von der Insel fliehen (mit oder ohne Zoe/das Grimoire). Einzig Dedale scheint etwas ueber Ihre TF zu wissen, vielleicht kennt er auch einen Schwachpunkt. Sicherlich taucht e rim naechsten Kapitel auf, fliegt wie Superman auf Genevieve zu und knockt diese aus! Ja das wuerde ich doch gerne lesen 8o
      Die Devereauxs sterben wie die Fliegen, bleiben also noch die Engel als mogliche Herrscher, ggf noch die Adligen. Bisher wurde uns allerdings mehr von den Engeln selbst berichtet, daher gehe ich mittlerweile von einem Sieg dieser aus. Es waere doch recht merkwuerdig wuerden die Adligen an die Macht kommen, ueber die wir am wenigsten wissen.

      Zoe trifft wie vermutet auf Brianna und Marc. Marcs Aufgabe Zoe zu beschuetzen wird von Brianna missinterpretiert. Sie findet Ihre Kraft und Motivation wieder und in dem Augenblick groesster Verzweiflung redet sie sich alles von der Seele. Im gleichen Augenblick stirbt Abeille und Marc realisiert alles was sie sagt. Seine Reaktion und das klaerende Gespraech werden vorerst unterbrochen, denn Brianna rettet Zoe vor dem Freitod (btw nett, dass du das Fachwort “Freitod” und nicht “Selbstmord” benutzt, die Altenpflegerin in mir ist begeistert! ^^). Ich bin gespannt wie Marc letzten Endes reagiert. Endlich hat Brianna auch verstanden, warum Marc sie damals daran gehindert hat seinen Vater zu toeten.
      Ich kann den Anderen nur zustimmen, dass deine Charackter wirklich Tiefe haben und somit sehr menschlich rueber kommen.


      Meermann Salvador haelt noch mal ein kurzes, unbefriedigendes Gespraech mit Oz. Der arme Kerl finde taber auch keinen zum reden! ;( Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf seine Hintergrundgeschichte (Mathilde) und was er drauf hat. Oz besitzt die Pech-Pech Frucht und der Kampf geht richtig los!
    • 77.Kapitel: Der Tod meiner Schwester

      Diesmal bin ich also der letzte. Dann werde mal ein paar interessante Punkte zusammenklauben und von den anderen kopieren, was das Zeug hält, ohne erwischt zu werden. xD

      Die mit dem Kampf der Deveraux-Geschwister verknüpfte Szene um Marc, Brianna und Zoe fand ich ziemlich clever inszeniert. Brianna, die Zoe beschützen will, Zoe, die nur wenig versteht, Marc, der in dem Moment wieder zu Bewusstsein kommen muss, als Brianna ihm den Mord an Crane gesteht, woraus Zoe wiederum Abeilles Tod schließt. Hach...welch hübsches Süppchen aus ungünstigen Begebenheiten und Zufällen, garniert mit einer großen Prise schlechten Timings.
      Aber dazu später mehr.

      Erst gehe ich noch auf Drake und Oz ein. Ein bisschen wundert es mich ja, dass du die Pech-Logia an einen Charakter wie Oz "verschwendest". Sie klingt zumindest nicht nur extrem mächtig, sondern auch noch ziemlich cool und hätte sicher großes Potenzial gehabt. Nun ja, aber du wirst schon genug andere Ideen für weitere Gegner haben. Und ich sitze hier und hoffe, dass keine von diesen Ideen mit den meinen kollidiert. xD
      Wie auch immer.^^ Oz ist eher der schweigsame "Ich schmelze lieber alle Häuser, bevor ich noch Ärger mit Genevieve kriege"-Typ, während Drake Eddie Murphy und der fetten Vicky Pollard aus "Little Britain" Konkurrenz machen könnte. Ich bin anscheinend nicht der einzige, der Mathilde bisher nicht zuordnen kann, obwohl ich glaube, den Namen in Bezug auf Drake schon gelesen zu haben. Ich glaube, sie war eine Gefangene, die durchgedreht ist, oder? Kann mich auch irren.^^
      Jedenfalls lässt Salvador zum ersten Mal durchblicken, dass er Kopfgeldjäger ist. Finde ich ziemlich scheiße. Immerhin hasse ich Kopfgeldjäger und bin Oda sehr dankbar, dass er diese uninteressante Partei weitgehend außen vor lässt. Wie kann man nur so blöd sein und Kopfgeldjäger in eine FF einbinden? ;)
      Wäre mal interessant zu wissen, wofür Oz und Malefiz ihr Kopfgeld kassiert haben und ob Genevieve auch eins besitzt.

      Apropos Genevieve (Überleitung des Jahrhunderts!). Abeille ist tot. Damit stirbt mein Lieblings- Deveraux einen grausigen Tod. Zumindest für sie, ich finde das Herausreißen von Herzen nicht nur herrlich symbolträchtig, sondern auch sehr stilvoll. Passt jedenfalls sehr gut zu Genevieve und wie die Hexe muss auch ich loben, wie ironisch es doch ist, dass die "herzlose Eiskönigin" einen solchen Tod stirbt. Nun bleibt die Frage, was mit Elijah passiert. Da ich weder Marie noch Alexandre große Überlebenschancen ausrechne (ich vertrete übrigens die Theorie, dass Kyu Prinzessin Lillybitch aus Versehen flambieren wird^^), kann ich mir sein Überleben nicht vorstellen. Elijah wurde nach Abeille als zweite Bezugsperson für Zoe aufgebaut, seine Rolle könnte damit noch wichtig werden. Vielleicht nutzt Genevieve den Ältesten auch als Druckmittel? Zoe und das Buch im Austausch für Elijahs Leben? Könnte ich mir gut vorstellen.
      Da Brianna dem Engel vorerst das Leben rettet, verzögert sich die Konfrontation mit Marc scheinbar etwas. Bleibt abzuwarten, wie es zwischen den beiden weitergeht. Ich schätze Marci-Marc würde es der Rothaarigen sicherlich verzeihen, wenn sie ihm die Geschehnisse genau erklärt, zumal Dädalus und Kyu all dies bezeugen können. Speziell ersterer könnte auch vermitteln, obwohl er sich bisher eher bedeckt gehalten hat. Mal schauen, inwiefern du diesen Konflikt in den nächsten Arc bringst oder vorher löst.

      Damit wäre ich auch wieder am Ende meines allwöchentlichen Kommentars. Ein ebenso schönes wie tragisches Kapitel, das spannende Konflikte für die Zukunft bereithält. Weiter so!


    • Kapitel 79 - 88

      79.Kapitel: Die Ästhetik des Kampfes


      „Lass mich los!!“, fauchte Zoë und schlug mit Armen und Beinen um sich, während Brianna die Jugendliche immer noch fest umklammert hielt. Sie wusste nicht genau, was hier draußen passiert war, aber ihr Instinkt hatte ihr gesagt, dass sie dieses Mädchen beschützen sollte.
      „Alles in Ordnung?!“, erkundigte sich Marc, der nur wenige Augenblicke nach ihr den zerstörten Palasteingang verlassen hatte und dessen grauen Augen ungläubig von Brianna, über die beiden geschlagenen Deverauxs zu der fremden Frau wanderten, die neugierig die beiden Neuankömmlinge musterte. „Was in aller Welt ist hier geschehen?“, fügte er hinzu, nachdem Brianna sich aufgerappelt hatte. Der blonde Engel lag mittlerweile schluchzend am Boden und schien sich nicht mehr zu rühren.
      „Ich hab keine Ahnung“, erwiderte die Rothaarige und wandte sich mit funkelnden Augen der dunkelhäutigen Frau zu, die über Elijahs Körper stand. Wieder hatte die Schatzjägerin das Gefühl, dass sie seine Aura, seinen Herzschlag spüren könnte, was aber nicht für die andere Frau galt, die nur eine Handbreit von ihm entfernt lag.
      „Was ist hier passiert?!“, fuhr Brianna die Hexe der roten Insel an, woraufhin jene nur ein schwaches Lächeln aufbringen konnte, aber kein Wort sagte. Ein Zorn keimte auf einmal in Brianna auf, sodass sie den Griff um ihr Steckenpferd verstärkte, aber Marc legte ihr eine Hand auf die Schulter, da er spürte, wie die Emotionen sie wieder zu übermannen schienen.
      „Ich werde meine Frage nicht noch einmal wiederholen! Was ist hier passiert?!“
      Nun schallte ein bitteres, höhnisches Lachen über den Vorplatz des Palastes.
      „Oh Brianna! Du hast wirklich das Temperament und die Ungeduld deines Blutes geerbt“, säuselte die Hexe, ehe sich wieder das mysteriöse, undurchschaubare Lächeln auf ihre Lippen legte.
      „Wie meinst du das? Woher kennst du meine Eltern?“
      Bei dieser Frage hob die Hexe eine der Augenbrauen und legte die ringbesetzten Finger an die Wange, um ihre gekünstelte Bestürzung zu unterstreichen.
      „Meine Liebe. Ich kenne dich schon seit deiner Geburt und vielleicht noch viel länger!“

      ~ Place Vendôme, Salvador vs. Oz ~


      Mit ganzer Kraft schleuderte der Meermann den Felsbrocken gegen die erneute Woge aus giftigem Pech, die auf ihn und die anderen Bürger zuraste, welche sich in einer ehemaligen Markthalle Orléans verschanzt hatten. Der Konterangriff glückte, denn mit einem schmatzenden Geräusch prallte die Substanz gegen das Gestein, löste jenes in seine Einzelteile auf. Schnaubend trat Salvador daraufhin aus dem Schatten der Häuser, wirbelte einmal herum, weil er seinen Gegner nicht ausmachen konnte, ehe er aus vollem Leibe brüllte.
      „SO jetzt reicht’s mir, du Gnom! Ich prügel dir deine verdammte Visage windelweich!“

      ~ Schwarzer Wald, Kaisa vs. Alexandre ~

      Kaisas Absätze prasselten stakkatoartig auf die goldene Rüstung des Deverauxs nieder, dessen blonde Locken vom Schweiß verfilzt an seiner Stirn klebten. Die letzte Figur, die Kaisa in ihrem tänzerischen Angriff vollführt hatte, hatte ihn ins weiche Erdreich gerammt. Mit einem ächzenden Krachen zerbarst das Edelmetall, woraufhin Kaisa inne hielt, ihr Bein anwinkelte und ihre stahlblauen Augen auf ihr Gegenüber niedersanken.
      „Das war niemals ein fairer Kampf, Alexandre Deveraux!“
      „Hehe. Das glaube ich auch!“, keuchte der Blonde und spuckte Blut. Die Agentin der CP9 hatte es bisher ausgelassen, ihm den Gnadenstoß zu versetzen, sondern verharrte in ihrer Pose. Auf ihr Gesicht hatte sich ein seltsamer Schleier gelegt, der den Eindruck vermittelte, dass sie gar nicht mehr wirklich anwesend war.

      ~ Fünfundzwanzig Jahre zuvor ~


      Schmerzhaft wurde Kaisa zu Boden geschleudert, ihr Arm auf ihrem Rücken verschränkt und so fest fixiert, dass das junge Mädchen glaubte, ihr würde das Handgelenk jeden Augenblick brechen. Mit der freien Hand schlug sie mehrfach auf den Boden und schrie unter Tränen: „Aufhören! Aufhören!“
      Trotzdem ließ sich der Mann noch eine Sekunde länger Zeit bevor er sie wieder los ließ. Wimmernd setzte sich Kaisa hin, zog die Beine heran und hielt sich den schmerzenden Arm fest. Durch die Tränen war ihre Sicht verschwommen und sie erkannte ihr Gegenüber nur bedingt, der eine Hand in die Hüfte gestemmt hatte und sich über sie herüber beugte, sodass die Grünhaarige in seinem Schatten lag. In seinem Blick lag wie immer dieser fehlende Ausdruck, der sie schon verunsichert hatte, als er sie damals auf dem Eismeer gefunden und aufgesammelt hatte. Man sagte immer, die Augen wären die Spiegel zur Seele. In diesem Fall ging Kaisa einfach davon aus, dass diese Person keine Seele hatte. Und dies war auch der Grund, dass er sie so grob behandelte.
      „Hör auf zu weinen!“, forderte er mit seiner beinahe mechanischen Stimme. „Dies war doch dein Wunsch!“
      „Ich wollte, dass du mir ein bisschen Kämpfen beibringst und nicht, dass du mich verprügelst“, entgegnete Kaisa trotzig
      „Dachtest du etwa, das Training würde einfach werden? Du hättest das Drilltraining, das ich durchmachen musste, keinen Tag überlebt.“
      „Ich bin eben nicht wie du“, jammerte Kaisa, „Kannst du mir nicht ein paar einfache Übungen beibringen?“
      Die Person, die bestimmt vier Mal größer war als die Grünhaarige wandte sich ab. Obwohl es im Innenhof des Wohnhauses warm war und die Sonne freundlich auf sie herab lächelte, trug er eine schwarze Jacke mit einem Kragen aus hellgrauem Fell. Seine schlanken Beine wurden durch die enge, graue Hose betont. An diesem sonst heiterem Tag waren aber vor allem die dicken Handschuhe wirklich fehl am Platz. Jene sahen mitgenommen aus und, wenn Kaisa genau hinschaute, konnte sie etwas wie getrocknetes Blut daran kleben sehen. Auch wenn sie neugierig auf den Hintergrund dieser Geschichte war, zog es Kaisa vor, ihren Lebensretter nicht danach zu fragen.
      „Entweder trainiere ich dich richtig oder gar nicht, dazwischen gibt es nichts“, verkündete er und drehte seinen Kopf leicht nach hinten, sodass er einen Blick aus toten Augen auf die Vierjährige werfen konnte.
      „Wieso kann mich nicht einer von den Anderen trainieren“, jammerte Kaisa weiter.
      „Das weißt du genau.“
      Kaisa schwieg und zeichnete mit den dürren Fingern undefinierte Figuren in den staubigen Boden. Vielleicht sollte sie lieber komplett auf das Training verzichten, es war einfach zu hart und schmerzhaft. Lieber stöberte sie weiterhin in der Bibliothek herum und las dieselben Bücher wieder und wieder als sich hier auseinander nehmen zu lassen.
      „Wusstest du, dass kämpfen wie Musik ist?“, drang seine Stimme an die Ohren des kleinen Mädchens, dessen stahlblaue Augen zu ihm empor blickten. Wie immer, wenn er so etwas sanftes sagte, durchzuckte Kaisa ein Schauder, den sie kaum beschreiben oder in Worte fassen konnte.
      „Es existiert ein Rhythmus, ein Takt, ein Muster. Lass diesen Rhythmus in dir schlagen. Und sobald du deine Trittfrequenz gefestigt hast. Änderst du die Tonart.“
      Kaisa stand auf und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. So entschlossen wie ihr nur irgend möglich war, blickte sie zu ihm auf, der überrascht eine Augenbraue hob. „Ich will wenigstens ein bisschen kämpfen können, auch wenn ich darin so ungeschickt bin. Bring mir diesen Rhythmus bei, bitte!“
      „Na gut! Aber ich werde dich nicht mit Samtpfoten anfassen.“

      ~ In der Gegenwart ~

      Kaisa seufzte, als die grünen Augen des Deverauxs beinahe mit kindlicher Unschuld zu ihr hinaufblickten. Sie ließ ihr Bein sinken und schnippte ihre Zigarette beiseite, ehe sie sich eine neue anzündete. Röchelnd lag Alexandre am Boden und blickte die Wunden an, die ihm die Grünhaarige während des Kampfes zugefügt hatte. Jene setzte die Spitze ihrer Schuhe genau an die Stelle, an der die goldene Rüstung das Gemächt des Mannes nur spärlich bedeckte.
      „Ich glaube, dass ich von dir noch viel lernen könnte, was die Ästhetik des Kampfes angeht“, röchelte der Mann und Kaisa musste ein Schmunzeln unterdrücken. Sie wandte sich von ihrem besiegten Gegner ab.
      „Warum versetzt du mir nicht den Gnadenstoß?“, rief er ihr nach, aber Kaisa hob nur abwinkend die Hand, während sie über das Unterholz hüpfte, welches sie und Alexandre bei ihrem Kampf aufgewühlt hatten.
      „Weil ich weiß, dass du verloren hast!“

      ~ Salvador vs. Oz ~

      Er fluchte und ging in Abwehrstellung, während der Zauberer einen wuchtigen Ausfall vollführte, sowie seinen eisernen, pechgetränkten Stab um sich schleuderte. Der Kopfgeldjäger machte einen tänzelnden Schritt zur Seite, ehe er erstaunlich flink versuchte seinem Gegner mit einem Rückhandhieb die Waffe aus der Hand zu schlagen. Oz brüllte irgendetwas unverständliches, ein einzelner Pfeil beendete seinen Ausraster. Lächelnd und zwei Finger in die Luft streckend, wirbelte Drake herum, um sich bei dem Schützen der Stadtwache zu bedanken, der den Pechmenschen anvisiert und getroffen hatte. Grunzend zog sich jener den langen Pfeil aus der Schulter und warf ihn nach Salvador. Der Blonde lenkte das Wurfgeschoss mit seinem Arm, der sich schwarz verfärbt hatte, aus der Bahn und begann mit einer doppelten Finte anzugreifen. Er erwischte seinen Gegner am Fuß. Sofort schlossen sich die Tentakel um die Knöchel des Zauberers.
      „So einfach bin ich nicht zu besiegen, Fisch!“, keuchte Oz, woraufhin sich sein fleischlicher Körper wieder in die organische, pechschwarze Substanz verwandelte. Das kecke Lächeln auf den Lippen des Kopfgeldjägers erstarb, als das kochende Pech das Fleisch an seinen Tentakeln zu verätzen drohte. Doch in einem Kraftakt und mit gefletschten Zähnen, hielt Salvador der Tortur statt und begann sich um seine eigene Achse zu drehen. Oz wurde dabei wie bei einem Karussell an seinen Knöcheln mitgeschleudert, bis der Blonde ihn unter einem majestätischen Schrei losließ und in den Nachthimmel schleuderte.
      „Erlaube mir, dir zu zeigen, dass ich ebenso schwer zu besiegen bin, Gnom!“, brüllte er dem Kleinwüchsigen hinterher, der wild mit den Armen ruderte und dabei nicht wusste, ob er lieber in seiner menschlichen oder Logiaform verharren sollte. Salvador überkreuzte währenddessen die muskulösen Unterarme. Von den Handflächen ausgehend, legte sich ein bläulicher Wasserschleier um die gesamte Armpartie, ehe er in die Hocke ging und sich mit seinen zahlreichen Beinen vom Erdboden abstieß, um seinem Gegner nachzujagen. Als er nur einen Katzensprung von ihm entfernt war, riss er die Arme blitzschnell aus der zuvor eingenommenen Pose. Sofort schoss das kreuzförmige Wasser auf Oz zu, während die Wucht der Attacke Salvador selbst wieder gen Erdreich schleuderte. Der Zauberer riss die Augen vor Schreck auf, aber das Wasserkreuz durchbohrte seinen Brustkorb und schlug eine x-förmige Kerbe in seinen Pechpanzer, sowie den fleischlichen Ursprung seines Körpers. Das letzte, was Oz sah, ehe sein lebloser Körper wieder nach unten segelte, war der pralle Vollmond und das Sternenzelt.
      „Verzeih mir, Genevieve!“, röchelte das Mitglied des Hexenzirkels, ehe das letzte Lebenszeichen von ihm gewichen war.
      80.Kapitel: Die Macht der Natur


      Etwas zu hektisch hob Aloë die Arme, überkreuzte sie und eine weitere Kletterpflanze spross aus dem Boden, um Maries Knöchel zu umklammern, doch das Knallen ihres Echsenschwanzes, gleich einer Peitsche, ertönte und der Engel spürte ein scharfes Brennen über ihre Haut fahren. Ihr wurde das Stück Holz, welches sie in der Hand hielt, um sich gegen die Giftkugeln der Echse zu schützen, aus der Hand gerissen, sie flog mehrere Meter zur Seite, während Marie ihre spitzen Giftzähne fletschte, um damit Aloës Körper zu zerfetzten. Rechtzeitig reagierte die Blauhaarige, wich mit einer weniger eleganten Rolle einer weiteren Kugel aus und krabbelte über den trockenen Waldboden zu ihrem Schild. Wahrscheinlich hätte Marie genug Zeit gehabt, sie anzugreifen, wäre in diesem Moment nicht der Fuchsjunge mit aufgerissenem Maul auf sie los gegangen.

      Zur gleichen Zeit streckte Aloë ihre Hand empor, woraufhin aus ihrem Ringelblumenarmband mehrere Sprossen eines Asts herauf schossen und glitt nach oben hinweg, wobei sie nur knapp den scharfen Pranken des Mädchens entgangen war. Marie hatte keine Mühe damit, Kyu von sich abzuschütteln, dafür buckelte sie immer wieder, woraufhin der blonde Fuchs sich nur mühevoll festhalten konnte. Kaum hatte sie ihn zu Boden geworfen, schlug sie mit ihren kräftigen Pranken nach ihm, doch jener wich rückwärts taumelnd aus. Damit er nicht weiter weglaufen konnte, peitschte sie wieder mit ihrem Schwanz auf den Boden, sodass der Baum, auf dem Aloë kurzzeitig verschnaufte, zu Beben begann und erneut erzürnte Vögel und anderes Getier das Weite suchten. Der Engel bemerkte, dass der Fuchs in die Enge getrieben wurde, schloss ihre Augen und murmelte lautlos etwas vor sich hin. Sofort begann das Moos zu Maries Füßen zu rascheln und mehrere dornenbesetzte Wurzeln schossen heraus. Schmerzhaft wickelten sie sich um Maries Arm, den sie schützend vor ihr Gesicht hielt. Ein kurzer Schrei entfuhr ihr. Garstig funkelte sie zu dem Engel hinauf. Sofort nutzte Kyu die Gelegenheit und wollte ihr mit den Schwänzen, die sich wieder entzündet hatten, ihr einen Schlag gegen den Kopf verpassen, doch Marie duckte sich rechtzeitig nach unten hinweg. Dennoch schienen ihre Instinkte außergewöhnlich. Die Echsengestalt wich der des zuckersüßen Mädchens. Der blonde Fuchs, der sie noch nie zuvor in ihrer menschlichen Gestalt gesehen hatte, hielt abrupt inne. Ein süffisantes Lächeln legte sich auf Maries Lippen, als ihre Hand nach vorne schnellte. Die bunt lackierten Fingernägeln, wichen wieder rasiermesserscharfen Klauen. Die Klingen blitzten im trüben Licht des Waldes auf, als sie mit einem kräftigen Ruck die Dornenwurzeln zerschnitten und sie somit fliehen konnte. In einer stilvollen Drehung holte sie zum Tritt gegen Kyu aus, aber auch hier unterlag ihre untere Extremität der Metamorphose und anstatt eines zarten Kinderbeines rasten die Echsenbeine auf ihn zu. Schmerz explodierte an der Schläfe des Fuchses, als das Bein ihm an Schläfe und Ohr erwischt und hart gegen einen der gefällten Baumstämme schleuderte. Nur einen Bruchteil einer Sekunde später suchten Maries gelbe Echsenaugen den Engel, der zwischen den Bäumen umherschwebte, sammelte den giftigen Speichel zwischen ihrer gespaltenen Zunge, schoss – und verfehlte. Knapp sauste die Kugel an Aloës Gesicht vorbei. Etwas überrascht zuckte Marie mit den Schultern, wandte sich dann wieder dem Engel zu, der panisch die Arme kreuzte, um wieder Pflanzen auf ihre Gegnerin zu hetzen. Doch sie war nicht schnell genug. Marie setzte zum gewaltigen Sprung an, ließ Holz und Geäst auf ihrem Weg zersplittern. Aloës Finger zitterten indes so stark, dass sie es kaum schaffte, einen Gegenangriff zu starten. Das Herz schlug ihr bis zum Hals.

      ~ 1515 Anno Maris - Sieben Jahre zuvor ~


      Aloë folgte ihrem Großvater durch das dichte Unterholz des Schwarzen Waldes. Der Fürst der Engel blieb während ihrer Wanderschaft recht schweigsam und so hing Aloë ihren eigenen Gedanken nach. Der Engel atmete die schwere Luft, die scheinbar seit sehr langer Zeit unter dem dichten Blätterdach ruhte - vom restlichen Teil der Welt abgeschnitten. Sie bewunderte die knorrigen Bäume um sich herum, die wie gewaltige Säulen ihren Weg säumten. Vor allem hörte er manchmal ein tiefes Brummen und Summen, das ihm vertraut vorkam. So wanderten sie beinahe den ganzen Tag hindurch und schlugen bei Sonnenuntergang ein kleines Lager auf, um ihre müden Füße auszuruhen. Als sie sich zur Ruhe legten und die Stille der Nacht einkehrte, hörte Aloë mit einem Mal wieder einen tiefen Brumm-Ton. Er war so leise, dass er allein durch einen Atemzug zu überdecken war, und doch konnte die Blauhaarige ihn ganz schwach wahrnehmen.
      Sie lauschte dem Geräusch eine Zeit lang. Weder Tonlage noch –stärke änderten sich, der Ton blieb immer gleich und schwang wie ein natürlicher Hauch durch den Wald. Der sonore Klang machte Aloë seltsamerweise schläfrig und ihr fielen sogar die Augen zu, als sich plötzlich doch die Tonlage änderte und das Brummen nun noch tiefer klang. Fasziniert vergaß sie die Müdigkeit und horchte wieder hellwach weiter. Viele Stunden vergingen, bevor der Ton sich erneut veränderte und nun höher als zu Beginn klang. Die Nacht schritt weiter, während der Engel an einen Vertrauen erweckenden Stamm gelehnt ruhte, und der entspannenden Schwingung lauschte.
      Bei Sonnenaufgang erhob sich ihr Großvater als erster und der Ton wich den Geräuschen des Morgens. Nach einem kleinen Frühstück setzte die beiden ihren Weg durch den Fôret Noir wieder fort.
      Sie stiegen über lange Wurzeln und bahnten sich ihren Weg durch das Dickicht, als Aloë den Klang aus der Nacht wieder vernahm. Er schien lauter zu werden, je tiefer sie in den Wald kamen.
      „Es ist ein altes Klagelied in der uralten Sprache unseres Volkes“, sprach ihr Großvater und blieb stehen, ehe sie weiter gingen und bald den alten Weidenbaum, sowie die übrigen Waldwächter, darunter auch Aloës Großmutter, erreichten.

      ~ * ~

      Aloë stand nun abseits der Gruppe der Waldhirten, die sich um den alten Baum versammelt hatten, welcher der Überlieferung nach die Seelen ihrer Vorfahren beheimatete. Der sonore Gesang dröhnte ihr noch immer in den Ohren. Sie lehnte sich an einen Baum, der mit olivgrünem Moos bedeckt war. Die kühlende Nässe war unsagbar angenehm. So viel war in den letzten Wochen passiert, das ihr das Gemüt trüben ließ; Unzählige Bilder schossen ihr durch den Kopf. Plötzlich regte sich Wut in ihr. Wie heiße Lava stieg sie in ihr empor und verbrannte jedes andere Gefühl. Sie ballte ihre Fäuste und eine Ader in ihrem Gesicht fing an, sich abzuzeichnen und pulsierte schnell und unkontrolliert.
      Wie sehr sehne ich mich danach, endlich Rache zu nehmen an den Mördern meiner Familie, meiner Freunde und an allem, was mir lieb war.

      Sie wandte ihre Augen wieder dem Schaubild zu und beobachtete, wie ihr Großvater sogar anfing zu lachen. Bei diesem Bild musste Aloë lächeln. Stundenlang sah sie den Baumhirten einfach nur zu, wie sie dort knieten, neben dem heiligen Baum und sangen. Ihr Großvater sang mit goldener Stimme und alle ihre Sinne richteten sich nach seinem wundervollen Gesang. Jene wohlklingenden Töne verabschiedeten das gleißende Sonnenlicht, hießen die Dämmerung willkommen und führten den strahlenden Vollmond an seine altvordere Stelle.

      ~ Eine Woche später ~


      Beklommenheit machte sich in Aloë breit und sie verließ den festlich dekorierten Schauplatz und folgte ein wenig dem Verlauf des Stromes, der von der alten Lichtung wegführte. Schon bald fand sie einen Stein, der groß genug war, um sich auf ihn zu setzen. Sie streifte die ledernen, matt silbernen Stiefel ab und stieg in das kristallklare Wasser, welches sich vor dem Stein anstaute und nun dem Engel bis zu den Knien reichte. Ihr weißes Kleid, welches an Ärmeln und Kragen mit silbernen Stickereien verziert war, erstrahlte im Mondlicht. Sie bückte sich und wusch ihr Gesicht.
      Als sie damit geendet hatte, sah sie sich um. Das Mondlicht hatte die Lichtung um sie herum in ein besonderes Licht getaucht. Von vielen Augen fühlte sie sich beobachtet, aber dies war ihr nicht unangenehm. Sie empfand sie mehr als schützende, denn als bedrohende Blicke. Die einzigen Geräusche, die sie nun noch vernahm, war das sanfte Wiegen der tausend Jahre alten Baumkronen im Wind und das Plätschern des Bächleins.
      Plötzlich verspürte sie eine tiefe Sehnsucht in ihrem Herzen zu singen. Schon so lange hatte sie nicht mehr gesungen. Das letzte Mal an dem Tag, an dem man ihr gesagt hatte, dass ihre Eltern gestorben waren. Seitdem war ihre Stimme versiegt. So sang sie nun mit voller Stimme und alle Bäume in ihrer Umgebung verstummten. Der Bach schwieg und hörte der trauernden und verletzten Seele zu, die ihre Gefühle durch ein Lied Preis gab. Aloë sang ein Lied, welches sie nicht kannte. Es war ihr Lied. Sie sang es mit lauter Stimme und der Wind trug dieses Lied in jeden Winkel des Archipels und vielleicht sogar noch darüber hinaus. Der Engel sang das Lied mehrere Male, doch selber erinnerte sie sich kaum an den Text, obwohl er wie ein Spiegel ihrer Seele war. Nachdem sie es einige Male gesungen hatte, verstummte sie und die Dunkelheit umhüllte Aloë. Sie stand da, aber die Stille kehrte nicht zurück, denn dort war eine Stimme, welche die Schatten vertrieb. Sie war warm und freundlich, aber voller Bestimmtheit und reich an Macht. Sie war wie ein milder Sommerabend, an dessen Himmel sich aber schon dunkle Gewitterwolken abzeichnen. Die Stimme sprach den Engel direkt ab, aber sie wagte es nicht, sich umzudrehen, da sie viel zu viel Angst vor dem Gewitter hatte. Sie wollte das Gefühl des warmen Sommerabends nicht verlieren, deshalb blieb sie einfach nur stehen.

      „Von Trauer sangst du, von Leid und Schmerz. Doch höre mir zu Aloë Lebonair, ich kenne deine Geschichte und das Leid, welches dir widerfahren ist, und doch sollte nicht die Trauer das vorwiegende Gefühl in deinem Herzen sein, denn soviel Freude und Zuversicht hat in deinem Herzen noch Platz und sollte dort Einkehr halten.“
      Sie vernahm die Worte, und langsam und behutsam drehte sie sich um und sah die freundliche Gestalt ihrer Großmutter, die sich für die große Zeremonie in ein blütenweißes Kleid gehüllt hatte.
      „Ich weiß nicht, ob ich bereit bin für diese Aufgabe. Woher soll ich wissen, ob es meine Bestimmung ist, sein Erbe anzutreten?“
      „Oh mein liebes Rosenrot! Höre auf die Stimme deines Herzens und du wirst die Antwort wissen! Schließe einfach deine Augen und lausche. Lausche dem Wind, der durch dein Haar weht. Spüre das kühle Wasser, welches deine Knöchel umspült und wie die Blätter über deinem Haupt rascheln. Sauge die Natur auf und du wirst erfahren, was du tun sollst!“

      Zunächst fühlte Aloë sich seltsam und befremdlich, wie sie so da stand, mit den Beinen bis zu den Knien ins Wasser getaucht. Doch mit der Zeit löste sich in ihr etwas. Eine Lawine aus Trauer und unterdrückten Gefühlen wurde losgetreten. Und plötzlich fing sie an zu weinen, bitterlich zu weinen, daraufhin schrie sie, vor Schmerz, Wut und Einsamkeit. Diese Emotionen wechselten sich ab.
      Im Nachhinein konnte sie sich nicht erinnern, wie lange sie geweint und geschrien hatte, doch es kam ihr wie eine ganze Ewigkeit vor. Als sie nicht mehr weinen und schreien konnte, öffnete sie die Augen.

      ~ * ~

      Ein bleicher Mond zog seine Bahnen über das dunkle Himmelszelt und verblasste im Licht eines neuen Tages. Die Sonne löste ihn ab und folgte nun ihrerseits ihrem unsichtbaren Pfad. Die Himmelskörper zeichneten ihre Linien, während Aloë zu Füßen der Baumhirten kniete, welche ihr uraltes Lied sangen. Obwohl sie inmitten der scheinbar endlosen Verse jedes Zeitgefühl verloren hatte, klang es noch genauso wie zu Beginn des Liedes. Doch schließlich setzte er zur letzten Strophe an. Die Ältesten um sie herum, die sich bisher rhythmisch im Wind gewogen und sie sie an manchen Stellen mit ihren dröhnenden Stimmen begleitet hatten, wurden mit einem Mal still und beobachteten den Engel mit unergründlichen Augen. Die letzten Töne rollten über ihre Lippen und die letzten Klänge verloren sich in den Tiefen des Waldes. Dann war es still.

      Es war keine Stille im eigentlichen Sinne, kein ruhiger Moment im sonst so geschäftigen Treiben. Es war die Abwesenheit jeglichen Geräusches. Es war eine Stille, wie sie beim Einschlafen aufkommt, wenn man den letzten wachen Moment des Tages erlebt und der Geist mit leisen Schritten in die Welt der Träume eintritt. Es war eine vollkommene Stille. Und kein Tier, Engel oder anderes Lebewesen auf der Lichtung fühlte sich im Stande, sie zu beenden.
      Alte Gliedmaßen ächzten, als sich ihre Großmutter langsam aufrichtete und Aloë tief in die Augen blickte.
      „Ich habe noch nie jemanden so gut singen hören, seit die Stimme deines Vaters das erste Mal durch die Bäume dieses Waldes schallte. Du hast deinem Vater sehr aufmerksam gelauscht... Mir fällt niemand besseres ein, um sein Erbe –das Erbe unseres Volkes– anzutreten!“
      Mit diesen Worten überreichte man ihr eine Schatulle, die vollends aus moosüberwucherter Rinde zu bestehen schien.

      Aloë war, als sähe sie eine einzelne Träne in den warmen Augen ihrer Großmutter glitzern, doch bevor sie es mit Sicherheit sagen konnte, strafften die Baumhirten ihre Schultern, hoben die Brust an und entließen daraufhin einen tiefen, langen Seufzer.
      Es war kein Ruf, es war kein Wort. Es vergingen Sekunden. Es vergingen Minuten. Die Ältesten ließen einen Laut der Befreiung erklingen, der die Herzen aller ihn vernehmenden Lebewesen berührte. Es schien, als würde der Atem eines ganzen Lebens mit einem Mal aus ihnen herausfließen. Das Seufzen lief durch den gesamten Wald und hallte an jedem Baum wider. Ungezählte Momente eingefrorener Zeit verstrichen, bis der Laut immer leiser wurde und schließlich in einem Flüstern verklang, in einem letzten Ausatmen.
      "Mögen unsere gefallenen Freunde, Familienmitglieder und Gefährten in Frieden Ruhen. Wir werden sie in den Gärten unserer Herrin wiedersehen. Ich bin mir sicher, dass sie sehr stolz auf euch ist und auf das Opfer, welches ihr eingegangen seid, um ihre Werke zu schützen!".

      Aloë wischte sich eine kleine Träne aus dem Auge. Sie konnte nicht fassen, dass sie nach der Sache im Flusslauf immer noch in der Lage war zu weinen. Oft hatte sie geweint in den letzten Monaten, doch nun regte sich ein neues Gefühl in ihr, welches sie schon so lange nicht mehr gefühlt hatte, Zuversicht.
      Es sprach niemand mehr, denn jeder ging seinen Gedanken nach. Aloë sah, wie ihre Großeltern da saßen und in die Leere starrten. Ihre zittrigen Hände fuhren dabei immer wieder über die faserige Rinde der Schatulle, in der die Teufelsfrucht lag, die einst ihrem Vater gehört hatte. Eine schier unendlich lange Zeit war es still, bis auf das Rascheln Jahrhunderte alten Laubes, ehe sie die Frucht in die Hand nahm. Sie fuhr die feinen Linien nach und bestaunte die Frucht, welcher man nachsagte, dass man durch ihr zur Inkarnation der Natur würde.

      ~ In der Gegenwart

      Maries Körper flog auf Aloë zu, aber es gelang ihr nicht, den Engel zu verletzten, denn zur rechten Zeit war Kyu da, um die Echse aus dem Weg zu räumen, indem er sich mit seinem gesamten Gewicht gegen ihre Seite warf. So sausten sie gemeinsam ein gutes Stück in den dichten Wald hinein. Schmerzhaft krachte Marie gegen einen Baumstamm, blieb stöhnend auf dem Boden liegen, die Gliedmaßen von sich ausgestreckt, während es Kyu geschafft hatte, sitzend auf ihrem Brustkorb zu landen.
      „Warum...?“, fragte Marie gequält. „...hilfst du ihr?! Was geht dich das Schicksal eines Fremden an?...“
      „Weil ich nicht zulasse, dass jemand einem unschuldigen Menschen etwas antut!“, antwortete Kyu, woraufhin sein ganzer Körper eine Hitze ausstrahlte und leichte Funken von seinem Schwanzspitzen loderten.
      „Wann ist jemand unschuldig?! Wann ist er schuldig?!“, zischte Marie mit giftiger Stimme, aber der Fuchs merkte, dass eine Traurigkeit in ihr lag, welche sie nur mit Müh und Not mit Garstigkeit zu überspielen versuchte. Einen kurzen Augenblick empfand der junge Schatzjäger sogar Mitleid. Dies nutzte Marie sofort aus, stieß sich vom Boden ab und dabei Kyu in die Lüfte. Doch bevor sie eine Attacke ausführen konnte, ertönte das Fluchen von Marie. Aloë hatte ihr von ihrem sicheren Platz aus eine kleine Hagebutte in den Nacken geschleudert. Nun zuckte sie mit dem Kopf hin und her, versuchte mit ihren scharfen Pranken, das juckende Pulver fort zu wischen, was zur Folge hatte, dass ihre Hand ebenfalls fürchterlich zu jucken begann. Ängstlich piepsend stellte sich Aloë auf Zehenspitzen auf den breiten Ast, lehnte sich so eng wie möglich gegen den Baumstamm, in der Hoffnung, dass Marie sie nicht sehen könnte, doch jene hatte sie längst bemerkt. Zwei Mal schoss sie die Giftkugeln zur ihr herauf, doch da sie so weit oben war, verfehlte die Deveraux sie zwei Mal und traf nur die Rinde des Baumes.

      ~ Der Vorplatz des Palastes: Brianna, Marc, Zoë, und Elijah vs. Genevieve ~


      „Genug mit deinen Lügen!“, zischte Brianna, welche den Worten der fremden Frau keine Beachtung schenkte. Ihre meergrauen Augen huschten nur von Zoë, die hinter ihr zusammengebrochen war, über Marc zu ihrer Linken und zum blutenden Elijah, dem aus Augen und Nase unaufhörlich Blut zu strömen schien.
      „Du nennst mich eine Lügnerin und doch sage ich nichts als die Wahrheit, Brianna! Deine Eltern kennen mich und ich kannte sie, aber wenn du mir nicht glaubst, dann frage doch deinen kauzigen Wissenschaftler. Seine Lügen scheinst du ja auch alle für bare Münze zu nehmen!“
      „Was meinst du damit? Was hast du mit Dädalus angestellt?!“
      „Mach dir keine Sorgen um ihn. Unkraut vergeht nicht. Dädalus ist wie Ungeziefer, widerstandsfähig gegen jede Form von Gift!“
      „Brianna, ich kann mir ihr Geschwätz echt nicht länger anhören!“, brummte Marc und schob sich an der Rothaarigen vorbei. Jene wollte noch intervenieren, aber da stürmte der Braunhaarige bereits auf Genevieve zu. Die Hexe hob nur verächtlich die Augenbrauen und rührte sich nicht, als Marc auf sie zugerannt kam. Er hob den rechten Arm, man hörte das mechanische Klicken von Zahnrädern und Schrauben, als auf seiner Handfläche sich ein kreisrundes Loch auftat. Kurz darauf rastete dort ein Dial ein und ohne zu zögern richtete Marc es auf den Brustkorb der Dunkelhäutigen.
      „Reject!“, schrie er dabei aus, als die Druckwelle seinen gesamten Arm zum Erzittern brachte. Der Staub, der aufwirbelte, nahm Brianna kurzzeitig die Sicht und für einen Wimpernschlag keimte in ihr die Hoffnung auf, dass die Aktion Marcs Früchte getragen hatte, aber das bellende Lachen Genevieves erstickte jeden Funken im Keim.
      „Du musst der Grund für all den Ärger sein. Du musst der Königssohn sein, an den die kleine Brianna ihr Herz und ihre Unschuld verloren hatte“, säuselte die Hexe, welche Marc vor sich in der Luft schweben ließ. Ihre andere Hand hatte sie in einem steilen Winkel nach rechts gelenkt. Sie deutete auf den Palast, wo die tausend Fenster des einstigen Tanzsaals nun in Scherben lagen.
      „Wie...hast du das...gemacht?“, krächzte Marc, der sich gegen die Telekinese der Hexe vergebens zur Wehr setzte.
      „Schätzchen, ich habe meine Teufelskräfte über viele Jahrzehnte perfektioniert! Glaubst du wirklich, dass ein dahergelaufener Amateur mir auch nur ein Haar krümmen könnte? Diesen Fehler haben all diejenigen bereut, die ihn begangen haben! Ich kontrolliere jedes Molekül, wenn ich es will und das allein mit meinen Gedanken. Ich bin die Kraft, die sogar die Natur in die Knie zwingen kann!“, seufzte sie und führte ihre Fingerspitzen zusammen. Augenblicklich lief Marc blau an und röchelte, während seine Arme und Beine erbärmlich in der Luft wedelten.
      „Marc?!!! Hör auf, du elendige Schlampe!“, schrie Brianna vor Wut und setzte nun auch auf Genevieve zu, aber jene ließ ihre freie Hand nach vorne schnellen, um auch Brianna in ihre Kontrolle zu bringen.
      „Nichts lieber als das, meine Liebe! Wenn du mich mit Zoë gehen lässt, ohne weiteren Ärger zu machen!“
      Die Worte trafen Brianna in der Magengrube und augenblicklich wurde ihr schlecht, als das Gedankenkarussell einsetzte, um eine Entscheidung zu fällen.
      81.Kapitel: Wie lautet deine Entscheidung Brianna?


      „Wir müssen für den Kampf kooperieren“, keuchte Kyu, während er aufstand. Er blickte Aloë ernst an. „Ich weiß nicht, warum oder wofür ihr kämpft, aber das muss ein Ende haben!“
      „Hmm...“
      Mit widerwilligem Blick musterte der Engel den Fuchs, der sie mit treuen, pechschwarzen Augen ansah. Sie war bisher immer allein mit ihren Problemen fertig geworden. Sie hatte allein den Tod ihrer Eltern überwunden, den Verrat ihrer Schwester. Sie hatte sich allein in den Schlaf geweint und war am nächsten Morgen mit dem breitesten Lächeln aufgestanden, um ihren Großeltern nicht noch mehr Kummer zu bereiten. Allein hatte sie die Kräfte ihrer Teufelskräfte gemeistert und jetzt sollte sie Hilfe annehmen von einem fremden Fuchsmenschen?
      „Ich unterbreche die kleine Party ja nur ungerne, aber ich bin immer noch hier!“, fauchte Marie, die dem Pulver irgendwie Herr geworden war, aber deren Stimme und Augen nun vollkommen von Hass und Rache erfüllt waren.

      ~ Blaue Insel, eine unscheinbare Wolkenmasse ~


      Die mechanischen Flügel klappten sich surrend ein und zogen sich in den Rucksack zurück, welchen Dädalus auf dem Rücken trug. Zufrieden mit seiner Erfindung, stützte er sich auf seinem Gehstock ab und drehte sich zu der weißen Insel um, welche scheinbar friedlich in den sanften Wellen des schneeweißen Meeres trieb und friedlich zu ruhen schien. Die Wirklichkeit hätte aber nicht anders sein können. Mit wehmütigen Augen wandte sich der Wissenschaftler von seiner ehemaligen Heimat ab und musterte nun den Berg aus watteweicher Wolkenmasse vor ihm. Er hatte ihren Anblick schon so oft gesehen, dass es ihn dennoch wunderte, dass sie ihm in dieser heutigen Nacht so seltsam fremd vorkam.
      „Dies, mein Freund, ist die zweite der vier großen Bibliotheken!“, murmelte der Greis die Worte, welche vor vielen dutzend Jahren Baptiste Grimm, Briannas Urgroßvater, gesprochen hatte, als Dädalus das erste Mal eine der Elementarbibliotheken betreten hatte. Er hüpfte behände auf den ersten kleineren Wolkenhügel und folgte einem unsichtbaren Pfad, der sich in seinen Geist regelrecht eingebrannt hatte. Kein einziges Mal musste er überlegen, welche Abzweigung richtig war, oder ob er nicht zu weit gegangen war. Nach wenigen Minuten hatte er die Stelle erreicht, die den Eingang zu der versteckten Bibliothek darstellte, hielt inne und vernahm das Summen einer Teleschnecke. Ohne zu zögern, ergriff er sie und nahm ab.
      „Hallo? Dädalus, bist du das?“, klang eine Frauenstimme an sein Ohr.

      ~ Schwarze Insel: Aloë und Kyu vs. Marie Deveraux ~

      Obwohl sich die Beiden nicht abgesprochen hatten, schienen sie genau zu wissen, was sie zu tun hatten. Schreiend spurtete Kyu auf Marie zu, die sich mit wütendem Gesichtsausdruck umwandte, doch gerade als sie sich zum Gegenangriff bereit machte, indem sie ihre giftigen Zähne fletschte, riss der Fuchs sein Maul auf, woraufhin glühend heiße Funken und ein grelles Licht aus jenem herausströmten. Da Marie direkt hinein geschaut hatte, wurde sie so stark geblendet, dass sie sich die Augen zu hielt und sich wie von der Tarantel gestochen im Kreis drehte. Ihr entfuhr ein erschrockener Schrei, da ein paar der Funken ihr linkes Auge direkt getroffen hatten. Die Giftkugel, die sie daraufhin zornig in seine Richtung abfeuerte, verfehlte Kyu, ohne dass er auch nur Anstalten zum Ausweichen machen musste. Indessen hatte sich Aloë von hinten herangepirscht und verpasste der Deveraux einen kräftigen Schlag mit einem Baumstumpf gegen den Hinterkopf. Fluchend wandte sie sich nach ihr um, immer noch unfähig zu sehen und Kyu nutzte die Gelegenheit, um ihr in den Nacken zu springen, sodass er dort seine spitzen Zähne tief in das schuppige Fleisch treiben konnte.
      Marie schrie und bäumte sich auf, denn auch hier hatte der Fuchsjunge das Feuer genutzt, welches er mittlerweile immer besser kontrollieren konnte. Er hatte das warme Fleisch sofort zum Kochen gebracht, sodass nun der widerliche Gestank nach verbrannten Fleisch den Wald erfüllte. Kyu schaffte es allerdings noch rechtzeitig, von Maries Rücken zu hechten, ehe sie ihn abermals wie bei einem Stierkampf abgeworfen hätte. Aloë fackelte nicht lange, überkreuzte wieder ihre Arme, schloss die Augen und senkte leicht den Kopf. Wieder raschelte das Laub am Waldboden und hunderte Grashalme schlängelten sich in eleganter Manier an Maries Körper entlang, ummantelten ihre Knöchel, aber trieben auch unter ihre rosafarbene Schuppenpracht. Marie konnte nicht schnell genug reagieren, um der Übermacht aus Pflanzen Herr zu werden, die sich über ihren Körper her machten und ihn zu lähmen schienen.

      „Warum bewegt sie sich nicht mehr?“, runzelte Kyu irritiert die Stirn, der erst jetzt die Massen an Blut und den pochenden Schmerz wahrnahm, der von seiner linken Kopfseite über seinen ganzen Körper strömte.
      „In diesem Wald wachsen Kräuter, die ein schwaches Nervengift absondern. Mein Volk nutzt es öfters, um die Schmerzen von Verwundeten zu stillen. In größerer Konzentration und vor allem, wenn es direkt in den Blutkreislauf des Opfers gelangt, führt es zu spastischen Lähmungserscheinungen!“
      „Ist es also vorbei?“, seufzte der Fuchs und ließ sich in seiner Menschform auf einer Wurzel sinken.
      „Wie es aussieht“, zuckte Aloë die Schultern. „War doch einfacher als gedacht, was? Wir haben nicht mal einen Kratzer abbekommen.“
      Kyu war sich nicht sicher, ob der fremde Engel, der ungefähr in seinem Alter zu sein schien, dies ernst meinte. Mit blutüberströmtem Gesicht blickte er sie skeptisch an, jene hob nur die Schultern und streckte ihm daraufhin die Zunge heraus. Die Erschöpfung stand auch ihr ins Gesicht geschrieben.

      Lockeren Schrittes ging sie zu Marie herüber, streckte die Hand nach dem Echsenmädchen aus, das sich in ihrer Erschöpfung schon wieder halb in ihre menschliche Form transformiert hatte. Das rosafarbene Schuppenkleid zierte nur noch an wenigen Stellen, allen voran dem Kopf, ihre Haut. Doch plötzlich schlug das Mädchen die diabolischen Echsenaugen auf, lächelte schwach und stieß machtvoll mit den spitzen Zähnen voran nach dem Engel aus. Deutlich erkennbar drangen die Zähne gierig in die Schulter Aloës ein. Wenig Blut drang von der Stelle nach außen, an der sich Marie genüsslich an dem Fleisch labte. Dem Engel war das Entsetzen ins Gesicht geschrieben. Wie erstarrt stand sie dort, blickte Marie entgegen, auf deren Lippen sich ein diabolisches Grinsen zog, welches selbst unter den schillernden Schuppen deutlich zu sehen war.
      Erst glaubte Kyu vor Schock, nicht dazu in der Lage zu sein, klar zu denken, denn aus irgendeinem Grund stand er einfach nur da und beobachtete die verquere Situation, hörte die Schreie Aloës. Sein Körper bewegte sich beinahe von selbst. Ihm blieben nur Sekunden, in denen er ausblendete, dass Aloë vor Panik schrie, Marie wohl jeden Moment ein Stück ihrer Schulter herausgebissen hätte. Er stürzte nach vorne und seine Menschenhände legte sich um Maries Kiefer. Unterbewusst war ihm klar, dass er es niemals schaffen würde, ihren kräftigen Echsenkiefer aus Aloës Fleisch zu ziehen, ohne ihr noch größere Verletzungen zuzufügen, weshalb er sich für die einzige Möglichkeit entschied, die ihm noch blieb. Er mobilisierte seine letzten Kräfte, verstärkte den Druck um ihre Knochen und mit einem raschen Ruck brach er ihr das Genick. Es war faszinierend, wie der Körper des Mädchens augenblicklich erschlaffte und sich beinahe von selbst aus Aloë zurückzog, ehe die leblose, fleischliche Hülle zu Boden stürzte. Vollkommen paralysiert starrten Kyus Augen auf seine bloßen Hände. Er wagte es nicht, Marie, die nun wieder das unschuldige Äußere eines Mädchens angenommen hatte, anzublicken. Zum Glück musste er es auch nicht, denn Aloës Körper brach keuchend zusammen und Kyu eilte ihr zu Hilfe.

      ~ Schwarzer Wald: Kaisa ~


      „Verdammt, du alter Tattergreis!! Wo seid ihr denn alle gewesen? Hier geht die Hölle ab und ich bin in irgendeinen verrückten Krieg zwischen Engeln, Hexen und sonst noch was geraten!“, fauchte Kaisa, die froh war, dass endlich jemand auf ihre Anrufe zu reagieren schien.
      „Schätzchen, glaub mir, dass dein Tag nicht annähernd so bescheiden gewesen sein kann, wie meiner, verstanden? Außerdem bist du doch der blinde Passagier hier. Geh doch, wenn es dir nicht passt!“, dröhnte Dädalus’ gereizte Stimme durch die Hörer der Teleschnecke.
      „Ich habe Marc verloren. Ich war gerade auf der Ikarus, aber er ist nicht da. Irgendeine Ahnung, wo er steckt?“
      „Was? Du hast ihn verloren? Ihr hattet eine Aufgabe und zwar im Wald auf uns zu warten!“
      „Darf ich dich mal daran erinnern, dass ihr schon drei Stunden später dran seid, als verabredet?“, erwiderte die Agentin kühl.
      „Ist jetzt auch egal. Ich habe nur Kyu und Brianna gesehen. Sie waren beide am Palast, aber in Kampfhandlungen verstrickt. Allerdings, so wie ich Marc kenne, wird er bestimmt bei Brianna sein. Er wird von ihr ja angezogen wie eine Motte vom Licht.“
      „Unser tragisches Liebespaar eben“, seufzte Kaisa, die sich mittlerweile wieder durch das Unterholz schlug, um den Engel zu suchen, den sie beim Kampf gegen Alexandre verloren hatte. Ein Lächeln huschte über ihre Lippen, als sie ein unterdrücktes Kichern am Ende der Leitung hörte.
      „Okay. Die werden ihren Weg schon finden. Wir gehen wie folgt vor! Geh zur Ikarus und nimm Kurs auf die blaue Insel...weißt du, wo die ist?“
      „Ich war schon da!“
      „Aber wie?“
      „Ich sagte doch, dass es ein langer Abend war!“
      „Nun gut...also nimm Kurs auf die blaue Insel und sammle mich ein. Gemeinsam gehen wir dann auf die Suche nach unseren drei verbleibenden Kumpanen, verstanden? Keine Abweichungen!“
      „Jaja“, murmelte Kaisa und legte auf, während der Wissenschaftler noch irgendwelche Spitzen fallen lies, aber die Grünhaarige ignorierte die Kabbeleien des alten Mannes. Irgendwie zauberten sie ihr sogar ein Lächeln auf die Lippen. Jenes erstarb jedoch sofort, als sie zwei Personen im Wald erkennen konnte, die auf sie zu getorkelt kamen.

      ~ Der weiße Palast: Brianna vs. Genevieve ~


      Die Stille, die auf dem Platz herrschte, war greifbar und nur Marcs Röcheln, sowie Zoës leises Schluchzen waren zu vernehmen, während sich Brianna und Genevieve tief in die Augen blickten. Die Gedanken der Rothaarigen rasten und ihr Herz schlug bis zum Hals. Die Hexe hingegen schien vollkommen in sich zu ruhen und verzog keine Miene.
      „Also Brianna, wie lautet deine Entscheidung?“, durchschnitt ihre forsche Stimme die Stille und riss die Schatzjägerin aus ihrem tosenden Gedankenkarussell.
      „Was...was willst du überhaupt von dem Mädchen?“, versuchte Brianna sich Zeit zu erkaufen. Sie war sich nicht sicher, ob die Hexe ihren Plan durchschaute, aber jene schien darauf einzusteigen.
      „Das Mädchen gehört zur Familie. Du weißt sicherlich, was für Opfer man bereitwillig für die eigene Familie in Kauf nimmt, nicht wahr?“
      Die Worte der Hexe schmiedeten Brianna Eisenringe ums Herz und eine Erschöpfung legte sich über sie, dass sie beinahe das Steckenpferd hatte fallen lassen.
      „Was hast du denn für eine Ahnung? Du kennst mich nicht!!“, entfuhr ihr es, aber ihre Worte waren nur ein kläglicher Ausruf, der Genevieve mehr belustigte als zu beeindrucken schien.
      „Ach Liebes, bist du dir da sicher? Glaub mir....ich sehe die Verunsicherung in deinem Gesicht, aber das ist nicht der Grund für meine Worte. Ich war anwesend vor acht Jahren. Ich habe dich gesehen an jenem Tag, als man dir deine Tochter nahm. Ich fühlte deine Verzweiflung, deine Angst und deinen Zorn. Einen Zorn, der dich dazu beflügelte, das Unbeschreibliche zu tun und die Himmelsdrachenmenschen zu ermorden, die deine Tochter rauben wollten!“
      Ihre Stimme hallte so machtvoll über den Palast, dass Zoës Schluchzen abrupt stoppte und sogar Marc in seinem Todeskampf vor Schreck die Augen weitete und seinen Kopf zu Brianna wandte.
      „NEIN! Das ist nicht wahr! Das sind nur die Lügen, die Crane erzählte!“, schluchzte die Rothaarige, die auf die Knie gegangen war.
      „Fahahahaha! Lügnerin!“
      Genevieve kostete ihren Triumph aus, ehe sie Marc hart auf den Boden fallen ließ. Hustend krümmte sich der Braunhaarige zur Seite und lag daraufhin ebenso kümmerlich am Boden, wie Elijah Deveraux, der mit blutunterlaufenen Augen zu der Hexe hinauf blickte. Jene bemerkte den aufsässigen Ausdruck auf seinem Gesicht und ihr Lachen erstarb.
      „Oh! Diese Würde, dieser Hochmut der Deverauxs! Ich habe dein Ende schon vorhergesehen, Elijah! Jede weitere Minute, die ich dir schenkte, war nur das Spiel eines Raubtieres mit seiner hoffnungslos unterlegenen Beute! Lass es uns also beenden!“, zischte die Hexe zwischen zusammengepressten Lippen hervor, richtete ihre freie Hand auf Elijah und sofort ergriff der Schleier wieder Besitz von ihm. Zeitgleich ging sie in die Knie, ergriff sein Schwert und hielt es fest zwischen den Händen
      „AUFHÖREN!“, brüllte Zoë, die an Brianna vorbei geschritten war. Jene packt sie am Handgelenk, aber der blonde Engel starrte nur auf Genevieve. „Lass ihn am Leben! Ich komme mit dir! Aber bitte, lass ihn am Leben!“
      „Z-zoë“, keuchte Elijah, dessen einst makellosen Zähne blutverschmiert waren, „es tut mir Leid, dass wir dir kein schöneres Leben bieten konnten!“
      Genevieve legte den Kopf ein wenig schief, als sie diese Worte hörte, ehe sie wieder lachte. „Zu rührend!“, gab sie knapp von sich, ehe sie den Ältesten der Deverauxs mit dem Schwert enthauptete. Brianna schlug die Hand vor den Mund, während Zoë einen erstickten Schrei von sich gab.
      „Tut mir Leid, mein Engel, aber sein Leben stand nie zur Diskussion! Aber ich bin froh, dass du deinen Irrtum einsiehst, ebenso wie Brianna!“
      Als sie ihren Namen hörte, richtete sich die Rothaarige mit weichen Knien auf und fokussierte die Hexe, die sie, mit dem Schwert bewaffnet, vollkommen verständnislos anblickte. Doch der Zorn war zurück. Der Zorn, der seit acht Jahren ein Teil ihres Selbst war. Sie stürmte auf Genevieve los, holte aus und trieb die Schnauze des Steckenpferdes auf den zerstörten Pflasterboden. Sofort explodierte die Druckwelle, welche die Pflastersteine in die Luft schleuderte und die Leichen der beiden Deveraux-Geschwister in profaner Weise durch den Nachthimmel fegte. Die Hexe hob ihre freie Hand zum Dirigieren. Sie ließ Erdmassen vor sich emporsteigen, um den Angriff abzufangen. Aber Brianna dachte nicht daran, das Feuer aufhören zu lassen. Immer wieder setzte sie nach und zufrieden erkannte sie, dass es der Hexe jetzt nicht mehr mühelos gelang, ihren Angriffen Paroli zu bieten. Gemeinsam und in der Summe ihrer Angriffe gestalteten sie die Geographie des Vorplatzes neu, sodass nach kürzester Zeit der Platz mit den schönen Parkanlagen und dem kristallklaren Stausee einer Kraterlandschaft glich, in der nichts mehr zu gedeihen schien.
      Marc hatte sich währenddessen Zoë geschnappt und sich auf die Zugbrücke gerettet, die von dem Attackeninferno der beiden Frauen unberührt geblieben war.
      Schwer atmend, mit Schweiß auf der Stirn, funkelte Brianna Genevieve an, die immer noch das Schwert in der Hand hielt und es nun in den Boden rammte.
      „Dein Vater wäre sehr stolz auf dich, dass du das Erbe an seine Teufelskraft aufrecht erhältst, Brianna!“
      „Wage es nicht, seinen Namen in den Schmutz zu ziehen!“
      „Aber dein sinnloser Widerstand hat dafür gesorgt, dass du dich gegen den Vater deines Kinders gestellt und somit sein Leben verwirkt hast!“, entgegnete die Hexe scharf. Doch ehe sie sich für einen Gegenangriff wappnen konnte, ertönte das Klingeln ihrer Teleschnecke. Ihre Augen weiteten sich und sofort ging sie ran.

      „Hallo, hallo GENEVIEVE?“, tönte eine rauchige Frauenstimme in ohrenbetäubendem Lärm aus der Teleschnecke, „HIER IST DIE OMA!!“
      „Mensch, Gran, du musst nicht so schreien. Tante Genevieve versteht dich auch, wenn du normal mit ihr redest“, folgte ihr eine weitere jugendlichere Stimme.
      „Ach so? Das wusste ich nicht. Also ganz normal sprechen?“
      „Was wollt ihr denn?!“, fauchte Genevieve genervt in die Muschel.
      „Ah du bist dran! Sehr gut! Also der Lord* hat befohlen, dass du sofort nach Hause kommen sollst. Kalos hat kooperiert. Bring das Mädchen mit. Wir brauchen das Grimoire nicht mehr!“
      „Ich verstehe!“, konstantierte die Hexe ruhig.
      „Achja! Und der neue Befehl nach unserem Eintreffen lautet: Chute libre! Hab dich lieb!“
      Mit diesen Worten erstarb das Gespräch und Genevieve stand mit geweiteten Augen da. Ihr ganzer Leib zitterte einen Moment, ehe sie sich wieder fing und das Schwert aus dem Boden zog.



      * Früher als „The Man“ bezeichnet. Dies habe ich wegen des doch seltsamen Wortlautes geändert.
      82.Kapitel: Familienbesuch


      Der Wasserdampf stieg in abstrakten Figuren in die Höhe, ehe er sich im Raum verflüchtigte, als ob er zuvor niemals existiert hätte. Die Frau legte die Stirn in Falten, kniff die Augen zusammen und konzentrierte sich dabei, keine Masche fallen zu lassen, während die Stricknadeln in erstaunlich schneller Monotonie übereinander glitten. Der Junge hingegen warf blind einen Ball in die Höhe, während das Baseballcap auf seinem Gesicht lag.
      „Test Eins-Zwei-Drei, Test, Test“, knackte plötzlich ein Lautsprecher und die Stimme eines älteren Mannes hallte durch die Kabine. „Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir befinden uns auf dem Landeanflug auf das Aurora Archipel. Wir bitten Sie, Ihre Tische nach oben zu klappen, sich anzuschnallen und Ihre Sitze in eine aufrechte Sitzposition zurückzuführen.“
      Die alte Frau, deren viktorianisches Kleid sich über die gesamte Sitzbank erstreckte, räusperte sich, nahm einen Schluck Tee und legte ihr Strickzeug weg. Der Junge indes gähnte nur herzhaft und dachte nicht daran, sich irgendwie zu bewegen. Die faltigen Lippen der Frau kräuselten sich zu einer schmalen Linie. Sie fackelte nicht lang, ergriff die Stricknadel, beugte sich vor und rammte sie dem Jungen in den Oberschenkel. Jener schrie auf und sprang wie von der Tarantel gestochen von der Sitzbank.
      „Hast du sie noch alle, du alte Schreckschraube?!“, fluchte der Vierzehnjährige, dessen Gesicht von Sommersprossen geziert war und dessen rotes Haar wie eine flammende Mähne in alle Richtungen abstand. Der Ansatz eines Lächelns zeigte sich auf dem runzligen Gesicht der alten Dame, erstarb aber sogleich, als sie die Worte des Jungen vernahm. Sofort griff sie zur anderen der Nadeln und schleuderte sie zielsicher auf den Kopf des purpertierenden Rothaarigen. Jener hatte aber Zeit zu reagieren, sodass sich sein Gesicht in eine flüssige Substanz auflöste und die Nadel verschluckte.
      „So sprichst du nicht mit mir, Jungchen! Und jetzt hingesetzt. Du hast Opa doch gehört, oder?“, raunte die Frau streng, ehe sie einen tiefen Schluck ihres Kamillentees nahm.
      „Tut mir Leid, Oma!“, murmelte der Rothaarige kleinlaut, zog die Stricknadel aus seinem Oberschenkel, wo sich der Jeansstoff schon dunkel verfärbt hatte und nahm seinen Platz ein. Schmollend legte er das Kinn auf seine Hand und starrte aus dem Fenster, als das Flugzeug die Wolkendecke durchbrach und den Blick auf mehrere Inseln freigab, die dort in einem schneeweißen Meer trieben.
      „Schon okay, Liebling, aber immerhin ist dies hier ein Familienbesuch!“

      ~ Îl de azur, die geheimnisvolle Bibliothek ~

      „Verdammt, verdammt, VERDAMMT!!!!“, brüllte Dädalus, der sich durch den Haufen an Büchern wühlte. Zu Beginn war er systematisch vorgegangen, als feine Staubpartikel noch im hektischen Tanz durch die kleinen Lichtkegel getanzt waren, die vergebens versuchten, den Boden mit den Fingerspitzen zu berühren. Ein Gewirr aus Gängen und von Büchern überquellenden Regalen erstreckte sich von der Basis bis zur Spitze und formte ein Konstrukt aus Tunneln, Treppen, Plattformen und Brücken, die eine gigantische Bibliothek von undurchschaubarer Geometrie erahnen ließen.
      „Dädalus?“, knackte es und Kaisas Stimme dröhnte wieder an seine Ohren. Er wollte schon missbilligend mit der Zunge schnalzen, aber die Verzweiflung war nun doch bereits spürbar, sodass er darauf verzichtete.
      „Was gibt es?“
      „Ich hab Kyu gefunden. Er und Aloë sind furchtbar zugerichtet. Die beiden sind mir praktisch in die Arme gefallen. Ich hab sie auf die Ikarus geschafft!“
      „Aloë?“
      „Aloë Lebonair!“
      Dädalus Adamsapfel hüpfte und er schluckte schwer, als er dieses Namen hörte.
      „Ich weiß, weswegen du hier bist, Dédale. Ich muss dich enttäuschen, es ist nicht mehr in meinem Besitz“, flüsterte der Wissenschaftler monoton vor sich her.
      „Wie bitte?“, riss ihn die Stimme der Grünhaarigen aus seinen verworrenen Gedanken, die in einem endlosen Strudel zu enden drohten, der die paradoxen Worte Geneveives immer wieder durch seine Hirnwindungen trieb.
      „Nichts! Es gibt eine Planänderung! Du kommst mit der Ikarus zur weißen Insel. Warte dort auf mich!“
      „Was machst du in der Zwischenzeit?“, raunte Kaisa in den Hörer, aber da hatte der Greis schon aufgelegt und war aus der Bibliothek gestürmt.

      ~ Die weiße Insel: Brianna vs. Genevieve ~


      Wütend rannte Brianna auf die Hexe zu, welche die Teleschnecke wieder in ihrer Innentasche verstaut hatte. Mit jeder Sekunde, welche die Rothaarige länger gegen Genevieve kämpfte, wurde ihre Wut größer, machte sie beinahe blind und unkonzentriert und es fiel ihr zunehmend schwerer, auf die leise Stimme in ihrem Hinterkopf zu hören, die ihr zuflüsterte, dass die Hexe sicherlich Gefallen daran fand, dass sie wütend war und dass sie schlechter kämpfte, wenn sie sich nicht klar fokussieren konnte. Doch Brianna konnte ihre Gefühle kaum bändigen.

      „Wo soll das alles hinführen?“, begann Genevieve zu sprechen, als hätten sie sich zu einem gemeinsamen Teekranz getroffen. Dabei wich sie den immer gröberen und zielloseren Angriffen Briannas problemlos aus, indem sie aus dem Boden kleinere Erdhügel emporsteigen ließ, welche die Schatzjägerin aus dem Tritt bringen sollten.
      „Ich soll dir also glauben, dass du damals dabei warst, als meine Tochter von den Himmelsdrachen geraubt worden ist?“, keuchte Brianna, deren erlittene Verletzungen allmählich anfingen, ihren Körper zu lähmen. Der Schmerz und die Erschöpfung waren wie ein gefräßiges Tier in ihr erwacht. Nun schien es sich an ihrer verbleibenden Energiereserven zu laben. Genevieve legte das Schwert über die Schultern und neigte den Kopf kokett zur Seite. Jedoch enthielt sie sich jeder Antwort.
      „Antworte!“, zischte die Rothaarige wütend. Sie sprang einen Satz nach hinten und versuchte, ihre Gedanken zu sammeln. Genevieve lachte, als hätte sie den größten Spaß überhaupt.
      „Schätzchen, genau das habe ich dir doch gesagt! Warum sollte ich dich anlügen? Woher sollte ich von dem Vorfall überhaupt wissen?“
      Brianna konnte nicht anders, als die Zähne fest aufeinander zu beißen, was Genevieve als Antwort genügte. Ein breites Grinsen zog sich auf ihre vollen Lippen.
      „Keine Zeitung hat von einem Mord an zwei Himmelsdrachenmenschen berichtet, nicht wahr?“, säuselte Genevieve süffisant. Brianna stand wie angewurzelt da.
      „Es war immer nur die Rede von einem Schiffsunglück....ein Angriff von Seekönigen...“, murmelte Marc, der sich zu den beiden Frauen vorgearbeitet hatte. Die Hexe legte den Kopf abermals ein wenig schief, als würde sie sich darüber wundern, dass der braunhaarige Koch immer noch anwesend war. Dennoch nickte sie stumm, um seine Worte zu bestätigen.

      Blitzartig kam in Brianna die Erinnerung an ihre geraubte Tochter auf. Wie sie von Crane und den beiden Königssöhnen verraten worden war, wie sie verzweifelt versuchte hatte, ihr zu helfen. Erneut kroch Wut in ihr hoch und ihre Beine bewegten sich beinahe von selbst. Wieder griff sie die Hexe an. Diesmal nutzte sie allerdings die Druckwelle ihres Steckenpferdes, um sich selbst nach vorne zu katapultieren. Sie ließ ihre Faust nach vorne schnellen, um Genevieve frontal im Gesicht zu erwischen. Der Angriff kam so schnell, dass die Frau nur knapp ausweichen konnte. Brianna konnte das aufdringliche Parfum der Frau wahrnehmen, als sie an ihr vorbeirauschte und hart auf dem Boden landete. Der Aufprall raubte ihr kurzzeitig den Atem.
      „Brianna!“, rief Mar und streckte seinen metallischen Arm aus, um Genevieve anzugreifen. Jene sprang jedoch nach vorne und warf den Braunhaarigen um. Während Marc rücklings hinfiel, stellte sich die Hexe gleich wieder auf und presste ihm ihren Fuß gegen die Kehle, drückte so fest zu, dass er nur noch röchelnd konnte.
      „Warum erzählst du mir das alles?“, ächzte Brianna, die sich vom Boden hochstemmte. Jeglicher Kampfeswille war von ihr gewichen. Genevieve drehte den Kopf zu ihr um und ein mitleidiges Lächeln lag auf ihren Lippen.
      „Weil deine Eltern gewollt hätten, dass du das Richtige tust!“
      „Und was wäre das?“, erwiderte die Rothaarige resigniert, deren Gesicht vollkommen dreck- und blutverkrustet war. Genevieve legte eine undurchdringliche Miene auf, ehe sie behutsam und gewählt zu sprechen begann.
      „Deine Suche nach Horizon ist vollkommen sinnlos!“
      „Und warum sollte ich deinen Worten glauben schenken?“
      „Warum schenkst du den Worten Dädalus’ Glauben? Ich kenne ihn schon einige Jahrzehnte länger als du, Brianna Grimm. Dädalus geht dir mit der Wahrheit nur soweit entgegen, wie er es für nützlich hält. Oder was ist mit der grünhaarigen Fremden, die ihr so bereitwillig aufgenommen habt? Nicht daran interessiert, für wen sie eigentlich arbeitet? Geschweige des blonden Fuchses, der sich in dein Herz geschlichen hat....ich meine ich kann dich verstehen, dass du in seiner unschuldigen Seele die Möglichkeit siehst, deine eigene vor der Dunkelheit zu retten, die dich zu verschlingen droht. Aber weißt du überhaupt etwas über seine Vergangenheit? Zu guter Letzt stürzt du dich bereitwillig in eine Mission für die Fünf Weisen, die nur deinen Tod zur Folge hätte! Die naive Hoffnung, deine Tochter wieder zu sehen, treibt dich in die Arme der wahren Teufel!“
      Einen kurzen Moment herrschte Stille, ehe Brianna in schallendes Gelächter ausbrach.
      Daraufhin erhöhte die Hexe den Druck auf die Kehle des Mannes, aber Brianna unternahm keine Anstalten Marc zu helfen.
      „Was soll ich denn deiner Meinung nach jetzt tun? Soll ich Marc retten? Aber wofür? Wenn es stimmt, dass meine Suche nutzlos ist, dann habe ich keinen Grund mehr, weiter zu leben!!“, schrie Brianna Genevieve entgegen. Jene konnte aber nicht antworten, denn aus den Augenwinkel erkannte sie, wie Marc den künstlichen Arm nach ihrem Bein ausgestreckt und das Dial auf sie ausgerichtet hatte. Doch die Hexe sprang rechtzeitig einen guten Schritt von ihm weg. Sie ließ ihm keine Zeit zum Aufstehen. Er schaffte es gerade mal, sich hinzuknien und mit einer Hand an die schmerzende Kehle zu fassen, denn in diesem Moment wollte Genevieve ihm einen kräftigen Kick gegen den Schädel verpassen, der ihn vermutlich bewusstlos geschlagen hätte, doch Marc duckte sich rechtzeitig unter ihrem Bein hinweg. Schnell packte er es mit einer Hand, hielt es noch ein wenig länger nach oben, um mit dieser das Dial zu betätigen, mit welchem er auf das andere Bein Genevieves zielte, welches noch einen festen Stand auf dem Boden hatte.

      ~ Die weiße Insel, Francois vs. Philipp ~


      Philipp ging in die Knie, als der Stab des Engelsfürsten ihm gegen das wunde Knie schlug. Das glatte, scharfkantige Metall trieb seine eisernen Klauen tief in das Fleisch des Menschen und streifte dessen Knochen.
      „Du hast gewonnen!“, röchelte der Fürst, der die Rebellion der grünen Insel angeführt hatte, aber Francois Lebonair blickte ihn nur mit undurchdringlichen Augen an. Er wollte gerade etwas erwidern, als er das Klicken eines Revolvers an seinen Ohren hörte.
      „Wer hier gewonnen hat, entscheide ich!“, zischte ihm eine weiche Frauenstimme ans Ohr, ehe bläulicher Rauch sein Gesicht umhüllte.
      „Was wollen Sie?“, raunte der Engelfürst engstirnig.
      „Ich würde eigentlich nur gerne wissen, wo wir Xanthos Deveraux finden?“
      Francois schluckte schwer. Er hatte keine Ahnung, was diese fremde Frau von dem Onkel der Deveraux-Geschwister wollte, aber er hatte es im Gefühl, dass er ihr keine Antwort geben durfte.
      „Baby!! Mach hin. Da setzt irgend so ein Flugzeug zur Landung auf Orléans an-dasyan!“, dröhnte die nasale, dumpfe Stimme eines Mannes nun über den Platz.
      „Keine Antwort?“, drängte ihn die Frau, indem sie den Revolver stärker in den Nacken des Engels bohrte. Sie zögerte keinen weiteren Augenblick. Philipp spürte die warme Woge aus Blut und Hirnmasse, die sich über sein Gesicht ergoss. Entsetzt sah er den Körper des Engelsfürsten zusammensinken. Ihm wurde schlecht als er den deformierten Schädel, oder viel mehr was davon noch übrig war, erblickte.
      Die Frau hingegen verzog keine Miene, obwohl über ihr feines, junges Gesicht ebenfalls Blutspritzer gesprenkelt waren, sondern ging in die Knie und lächelte ihn verstohlen zu.
      „Also, Süßer? Bist du bereit zu gewinnen?“

      ~ Brianna und Marc vs. Genevieve ~

      Für einen Moment konnte der Braunhaarige so etwas wie Überraschung auf dem Gesicht der Hexe erkennen. Jene stützte sich auf die Hand ab, die ihr Bein fest hielt, damit sie sich mit dem Anderen vom Boden abstoßen konnte. Ihr gesamtes Gewicht war zu fiel für Marc. Ihm rutschte das Bein aus der Hand, während er auch das Dial nicht abfeuern konnte. Als er sich wieder zu ihr wandte, hielt jene nun das Schwert fest zwischen ihren Händen.
      „Ihr beiden strapaziert meine Geduld und meine Zeit, hier zu verweilen, ist nun auch vorbei!“, zischte Genevieve. Sie schloss die Augen, steckte das Schwert in die Erde, und legte die Handflächen aneinander. Dieselbe Aura, welche zuvor immer wieder die Opfer ihrer Teufelskräfte erfasst hatte, umschloss sie nun vollkommen. Sie begann, leicht zu schweben und als sie ungefähr drei Meter über der zerklüfteten Erde tänzelte, öffnete sie schlagartig ihre drei Augen.
      „Verrat mir wenigstens, warum mein Handel mit den Fünf Weisen dumm war?“, rief ihr Brianna entgegen, die sich mittlerweile zu Marc gesellt hatte. Die Hexe neigte den Kopf nach vorne und es schien beinahe, als wäre der Teufel selbst in ihr aufgetaucht.
      „Weil deine Tochter nie nach Mary Joa gekommen ist!“, zischte Genevieve und riss explosiv ihre Hände auseinander. Der violette Schleier breitete sich aus, umhüllte Brianna und Marc, sodass auch diese zu schweben begannen. Voller Wut presste die Rothaarige die Zähne aufeinander, ihr Körper zitterte, aber sie konnte sich vor der Manipulation nicht schützen.
      „Was hast du vor?“, wütete Brianna, die hilflos mit ihren Armen fuchtelte, aber Genevieve schenkte ihr nur ein süßliches Lächeln.
      „Ich werde euch als erstes von dieser Insel schaffen, denn der Lord wünscht immer noch, dass dir nichts geschieht. Dann werde ich mein Recht einfordern und Zoë mit mir nehmen und daraufhin diese Insel verlassen!“
      „Warum dann die Mühe, uns hier wegzuschaffen?“, fragte Marc nach und wieder zeichnete sich aufrichtige Verwunderung auf dem Gesicht der Hexe ab. Doch als sie zu sprechen begann, legte sich ein dunkler Schleier über ihr Gesicht.
      „Weil es diese Insel bald nicht mehr geben wird!“
      83.Kapitel: Chute Libre


      ~ Vor vielen Jahren ~

      Das einfache, hölzerne Schiff glitt über die ruhigen Wogen der See, während die Augen der Personen, die auf seinem Rücken trieben, das dichte Nebelfeld kaum zu durchblicken mochten. Mit gierigen, flüchtigen Fingern griff das weiße Nichts nach ihren Haaren, streifte ihre Haut und fuhr durch ihre Kleidung. Das junge Mädchen nahm das Getuschel der Erwachsenen, die sie auf dieses Schiff gebracht hatten, nicht wahr. Sie saß mit starren Blick auf der Reling und durchlöcherte die gräuliche Wand, als wäre sie daran Schuld, dass ihre Heimat zerstört, ihre Familie abgeschlachtet und sie nun eine Waise war. Ihr krauses, pechschwarzes Haar war immer noch zu dem strengen Zopf gebunden, den ihre Mutter vor weniger als zwei Tagen eigenhändig geflochten und mit goldenen Ornamenten versehen hatte. Ihre Unterlippe bebte schon wieder, sodass sie kräftig darauf herumkaute, bis sie den rostigen Geschmack des Blutes schmeckte. Sie wollte nicht, dass die Männer und Frauen, die sie aus den brennenden Trümmern des Hauses gezogen hatten, schon wieder weinen sahen. Sie hatte sich gerade erst wieder beruhigt - oder merkte sie es schon gar nicht mehr?
      In stiller Resignation zurückgezogen, trieben sie in erschreckend langsamen Tempo über die See und das kleine Mädchen wäre beinahe eingeschlafen, als sie die Stimme eines Mannes aus ihren düstern, von Feuer und Tod gequälten Gedanken riss.
      „Wir sind hier, Kleines!“, sprach er mit zuversichtlicher, beinahe optimistischer Stimme. Dem Mädchen kam dieser Tonfall so paradox und falsch war, dass sie am liebsten laut losgelacht hätte, aber in diesem Moment lichtete sich das Nebelfeld und offenbarte den Blick auf eine Ansammlung von sanften, lilafarbenen Hügeln, dichtem Wald, sowie einem einzelnen schneebedeckten Berg, der sich im kristallklaren Wasser eines tieftürkisen Sees spiegelte. Die Morgenröte, die sich über dem Archipel nun klar und in solcher Farbintensität abzeichnete, trieb dem Mädchen erneut die Tränen in die geröteten Augen, aber dieses Mal war es ein Funken Hoffnung, der sich in ihr regte.
      „Dies ist unsere neue Heimat! In der Morgenröte fanden wir dich, oh Aurora Archipel!“, sprach der Mann zu den anderen Schiffen, die nun alle am sattgrünen Kieselstrand der ersten kleinen Insel angelegt hatten. „Weißt du, was zu tun ist, Liebes?“, wandte er sich nun wieder an das Mädchen, dessen dunkle Haut im warmen Morgenlicht wie edle Schokolade glänzte. Jene nickte zaghaft, woraufhin sie alle erwartungsvoll fixierten. Sie selbst allerdings schloss die Augen, aber dennoch nahm sie alles um sich deutlich wahr. Ihr drittes Auge öffnete seine Lider und sie spürte jede Regung, jeden Atemzug, jeden Muskel, der sich anspannte in ihrer Umgebung. Das dunkle Auge wanderte aber weiter, weg von den schemenhaften Menschen, hin zu den grünen Weiden. Liebevoll tastete es über jeden Grashalm, schnupperte an den süßlichen Lavendelblüten, ehe es sich regelrecht in den Boden bohrte. Ihr Blick durchdrang Erde, Sediment, Lehm und blankes Gestein. Nach und nach ertaste sie die filigrane Aura der einzelnen Inseln, ehe sie daraus ein abstraktes, aber gleichermaßen detailliertes Kunstwerk zusammensetzte. Sie legte die winzigen Hände aneinander und atmete tief durch, denn sie war sich bewusst, dass das Folgende ihre gesamte Kraft beanspruchen würde.
      Die Menschen auf den Booten blickten neugierig zu dem kleinen Mädchen hierüber, nichtsahnend, welchen Kraftakt sie geistig austrug. Ein erstauntes Raunen hallte über die ruhige See, als der violette Schleier sich in konzentrischen Kreisen um das kleine Mädchen und damit die Hoffnung der gesamten Gemeinschaft ausbreitete. In rasantem Tempo hatte das blasse Licht die komplette Oberfläche der Insel bedeckt. Die Hexe atmete aus, denn jetzt würde der Teil bevorstehen, der wahrhaftig ihre physischen Kräfte erfordern würde. Sie breitete die Arme zu ihrer vollen Spannbreite aus, legte den Kopf in den Nacken und blickte in den orangeroten Himmel der atemberaubenden Morgenröte. Nach und nach ließ sie allmählich die Arme millimeterweise nach oben wandern. Zunächst spürte man keine Veränderung, aber nach einiger Zeit hörte man ein Rumoren, ein Knirschen, wenn Stein über Stein reibt. Die Menschen konnte es nicht glauben, als die Wellen schäumend aufschlugen und Kieselsteine, sowie Erdklumpen unter gewaltigen Getöse zurück ins Meer fielen, aber der Kern der Insel wurde in die Lüfte gehoben. Immer weiter konnten sie mit ansehen, wie das Archipel, einst ruhend in seinem Bett aus salzigem Wasser, nun über ihn schwebend, die Wolkendecke durchbrach. Das Mädchen drehte sich zu dem Mann um, der ihr zufrieden zulächelte. Ein schwacher, zufriedener Ausdruck huschte über ihr Kummer geplagtes Gesicht, ehe sie die Erschöpfung übermannte und sie zusammenbrach. Der Mann jedoch war rechtzeitig bei ihr, fing sie auf und küsste ihr auf die Stirn.
      „Gut gemacht, Genevieve! Du hast uns eine neue Heimat gegeben...deine Eltern wären sehr stolz auf dich...“

      ~ In der Gegenwart: Die weiße Insel ~


      Mit Tränen in den Augen eilte Genevieve raschen Schrittes zu dem Treffpunkt, den sie mit den anderen vereinbart hatte. Sie bemerkte erst, dass sie weinte, als Feuchtigkeit ihre vollen Lippen benetzte und der salzige Geschmack wie der erste Frost im Herbst den Hauch von Traurigkeit angekündigte.
      „Ich hätte nicht gedacht, dass du überhaupt zu Emotionen fähig bist!“, schallte eine Stimme durch die engen, schiefen und verwinkelten Häuser der Gasse, woraufhin die Hexe wie angewurzelt stehen blieb. Sie rührte sich nicht, sondern drehte nur den Kopf ein wenig nach hinten. Ihr Gesicht lag im Schatten, aber Dädalus war sich sicher, dass ein schwaches, mitleidiges Lächeln auf ihren Lippen lag.
      „Du hättest mir nicht folgen sollen, Dédale...“, hauchte Genevieve kaum hörbar in die Dunkelheit der Gasse. Die Worte verloren sich in einem unendlichen Labyrinth aus Backstein, Zement und Staub, aber der Wissenschaftler sog jedes Wort in sich auf, kostete den Schmerz aus, den sie verursachten. Sein Herz fühlte sich an wie zugeschnürt, diese Wut in ihm machte jeden Atemzug schmerzhaft. Der Gedanke daran, dass Genevieve all die Jahre weiterhin frei herum gelaufen war, Menschen gequält oder sogar getötet hatte – wie seinen Sohn-, war kaum erträglich. Über ihnen hingen die dichten, grauen Wolken. Ihre Bäuche ragten tief herunter und Tropfen fielen in einem gleichmäßigen Takt. Prasselten auf die Häuser herab, die von einem grauen Schleier bedeckt zu sein schienen.
      „Warum? Damit ich dich nicht zu Rechenschaft ziehen kann? Damit du mir nicht erklären musst, warum du meinen Sohn getötet hast?!“
      Seine Stimme war brüchiger, schwächer, als er erwartet hatte und der Kloß in seinem Hals nahm ihm beinahe die Möglichkeit zu sprechen.
      „Du weißt, warum dein Sohn sterben musste...wer der Natur ins Handwerk-“, aber weiter kam die Hexe nicht, denn Dädalus donnerte seine Faust, um die sich eine schwarze Schicht gebildet hatte, gegen die Backsteine des alten Wohnhauses, sodass Putz und Ziegelreste beinahe besinnlich zu Boden rieselten.
      „Verschone mich mit deinen Ausreden, Genevieve!! Meine Forschung war nicht der Grund dafür, dass er gestorben ist! Das ist allein deine Schuld!“
      Genevieve, die dem Wissenschaftler noch immer den Rücken zugewandt hatte, nickte leicht mit dem Kopf, ehe sie unbeirrt weiterging.
      „Bleib gefälligst hier!!“, brüllte Dädalus und spurtete auf die Hexe los, sodass sein Sonnenblumenponcho wie wild im Wind flatterte. Die Dunkelhäutige jedoch hob nur ihre Hand, der Wissenschaftler wurde von dem Schleier erfasst und blieb schlagartig stehen.
      „Hältst du mich wirklich für so naiv? Ich kenne deine Teufelskräfte!“, schnaubte Dädalus, legte das Gewehr an und feuerte ab. Die Kugel zischte so schnell, dass Genevieve nur panisch die Augen aufriss, aber bevor das tödliche Geschoss sie treffen konnte, manifestierte sich eine Säurewand vor ihr. Einen Wimpernschlag später manifestierte sich vor der Hexe ein Junge, der dem Wissenschaftler nur ein keckes Lächeln zuwarf.
      „Alles in Ordnung, Tantchen?“, fragte er und rieb sich die sommersprossige Nase.
      „Oma und Opa haben das Mädchen und erwarten uns auf diesem komischen Platz, den kein Schwein aussprechen kann...Place irgendwas!“
      „Finn? Bist du das?“, keuchte Dädalus, woraufhin ihm der Junge nur mit schrägen Blick musterte.
      „Kenn ich dich, Knacker?“, spuckte er dem Wissenschaftler buchstäblich vor die Füße, ehe er die Hände hinter dem Kopf verschränkte und pfeifend vorausging. Genevieve warf Dädalus einen letzten Blick zu und beinahe hätte er gedacht, dass er so etwas wie Reue auf ihren Gesichtszügen erkennen konnte.
      „Dédale...tu mir einen letzten Gefallen und verschwinde hier so schnell, wie möglich!“
      „Warum?“
      „Chute libre!“, flüsterte sie, wandte sich ab und verschwand zusammen mit dem Jungen. Der Schleier löste sich erst wenige Sekunden später, aber da hatte Dädalus bereits seine Flügel ausgespannt und war in die Lüfte gestiegen, denn die letzten Worten seiner langjährigen Freundin hatten ihm das Mark in den Adern gefrieren lassen.

      ~ Schneeweißes Meer, Ikarus: Kaisa, Kyu, Aloë, Marc und Brianna


      „Dieses Miststück, diese verdammte -“, pulverte Marc, der erst vor wenigen Sekunden mit Brianna unsanft auf das Deck des Schiffes geschleudert wurde.
      „Halt die Klappe, Marc!“, zischte Kaisa währenddessen, welche die beiden Jugendlichen nebeneinander gelegt und damit begonnen hatte, sie ärztlich zu versorgen.
      Irgendwie hatte der schwerverletzte Kyu es geschafft ein paar Lampen an Deck zu entzünden, sodass die Grünhaarige dazu in der Lage gewesen war, etwas zu sehen, während sie Aloë mehr oder weniger halbherzig verarztete. Sie wusste genau, was sie zu tun hatte, um sie retten zu können, doch die Unterhaltung zwischen Genevieve und Dädalus, welche sie über die angeschaltete Teleschnecke mit angehört hatte, raubte ihr kurzzeitig jegliche Konzentration. Ihre Finger zitterten, aber im nächsten Moment hatte sie sich wieder beruhigt, was vielleicht auch an der unorthodoxen Wiedervereinigung mit Brianna und Marc zusammenhing. Aus Dädalus’ Tasche, die sie aus dem Schlafgemach des Wissenschaftlers geholt hatte, zog sie nun Bandagen und weiße Tücher, mit welchen sie nun beidseitig die Blutung ein wenig stoppte. Marc kniete sich daneben und schaute zu, wie sich das Weiß Rot färbte, auch Kaisas Hände waren blutig, während Brianna wütend auf und ab ging.
      „Ich gehe zurück und erledige das Biest! Wo ist dein Surfbrett, Marc?!“, fauchte Brianna gereizt und wollte schon über die Reling springen, um zurück zum Archipel zu schwimmen, doch Kaisa packte sie am Handgelenk und zerrte sie zurück. Immer wieder ertönten leise Explosionen, immer wieder stiegen erneut dunkle Rauchsäulen aus der zerstörten Stadt Orléans.
      „Das hat doch keinen Sinn, Brianna! Hilf mir lieber Kyu zu verarzten, er schaut nicht so gut -“, setzte die Agentin an, aber da nahm etwas ihre gesamte Aufmerksamkeit in Anspruch. Ihre stahlblauen Augen weiteten sich und auch Brianna, deren gesamter Körper vor Erregung zuvor noch gezittert hatte, wurde schlagartig still. Sie konnte nicht fassen, was sie dort gerade miterlebten.

      ~ Weiße Insel, Xanthos’ Labor: Baby 5 und Buffalo Bill~


      Nach Minuten des Suchens fanden sie endlich ein paar Treppen, schritten diese empor und gelangten in ein etwas größeres Kellergewölbe, in welchem ein paar Tische und Stühle standen. Hinter einer Theke konnte man allerhand Alkohol finden und einen Mann in einer dunkelblauen Uniform, der auf einer Zigarette kaute und die Zeitung las. Als die beiden Piraten den Raum betraten, erstarrte er in seinem Tun, ihm fiel sogar die Zigarette vor Überraschen aus dem Mund.
      „Ihr -“. Weiter kam er nicht. Die Frau, deren Arm sich in eine Bazooka verwandelte, feuerte ein Geschoss ab, das so explosionsartig aus ihrer Handfläche hervorbrach, dass der Mann nicht rechtzeitig reagieren konnte. Er wurde im Gesicht getroffen und gegen die Regale mit den Alkoholflaschen geschleudert. Die Explosion wirbelte Staub auf und der angenehme Geruch nach verbrennendem Alkohol breitete sich aus.
      „Dort hinten geht es noch mehr Treppen hoch“, erkannte Buffalo und ging weiter, als wäre nichts Besonderes passiert. Ein paar Stufen weiter, trafen sie auf eine verschlossene Tür, die Baby 5 jedoch nach einer kurzen Suche nach dem richtigen Schlüssel, aufmachen konnte. Erleichtert ging die Frau voran, zog tief die frische Luft ein. Im Kerker hatte es nach Blut und Kot gestunken, die Luft hatte gestanden, es war heiß und stickig gewesen. Der Anblick der entstellten Leiche des Wissenschaftlers, die sie nur an Hand des Namenschildes auf seinem Kittel noch hatten identifizieren können, verfolgte sie immer noch.
      „Wird der Kerker nicht bewacht?“, wunderte sich Buffalo, als er ebenfalls in die Freiheit trat. Skeptisch blickte er sich um.
      „Anscheinend nicht“, stellte die Frau schulterzuckend fest. „Wir haben, was der Junge Meister wollte, lass uns verschwinden!“
      Sie wollte sich gerade auf seinen Rücken schwingen, als ein Ruck durch die Insel ging. Erst konnte Baby 5 nicht einschätzen, was plötzlich vor sich ging, bis es ihr schlagartig bewusst wurde.
      „Flieg los, Buffalo!! Die Insel fällt!“

      ~ Place Vendôme: Salavador vs. Rebellen ~


      Er ist wahnsinnig...
      Ängstlich klammerte sich ein Mädchen an die Häuserecke, blickte vorsichtig mit ihren grünen Augen auf die Hauptstraße, auf welcher sich der Meermann aufgebaut hatte. Ein Mann gegen mindestens vierzig Rebellen und befreite Sklaven. Das Mädchen, welches von dem Fischmenschen aus dem brennenden Haus gerettet worden war, sah nicht, wie das gut enden sollte. Ihre leicht zittrigen Finger bohrte sie tiefer in die Wand, sie zerbiss sich vor Nervosität beinahe die Unterlippe.
      „Dann zeigt doch mal, was ihr so drauf habt, Jungs! Euer oller Gnom-Anführer war ja langweilig!“, rief er und ließ die Knöchel knacken.
      Brüllend rannte die Hälfte der Kämpfer auf Salvador zu. Erneut war das Mädchen darüber erstaunt, dass der Meermann seine Hände nicht benutzte. Tatsächlich erledigte er seine Gegner alleine durch die Kraft seiner Tritte, rammte ihre Gesichter in den Boden oder verpasste ihnen so kräftige Schläge mit den Tentakeln in den Magen, dass sie zurück taumelten und erst einmal wieder Luft schnappen mussten.

      Auch die zweite Hälfte der Soldaten stürzte sich in den Kampf, doch erneut wurden sie wie die Fliegen außer Gefecht gesetzt. Schließlich fielen auch Schüsse. Das Mädchen hatte Mühe, bei dem Chaos alles zu überblicken.
      „Machst du dir Sorgen, Mathilde?“, erkundigte sich Salvador grinsend, aber dann bebte die Erde einen kurzen Augenblick und das Mädchen war wie vom Erdboden verschluckt. Der Meermann blickte sich nur noch einen Moment um, als es ihm schien, als würde ihm jemand den Magen umdrehen. Daraufhin überschlugen sich die Ereignisse. Er hörte, wie jemand seinen Namen schrie, etwas über seine Dreadlocks rauschte und ihn plötzlich unter den Armen packte.
      „Ich danke für die Mitfahrgelegenheit!“, grinste der Meermann dem Wissenschaftler zu, der den schnellsten Weg suchte, um aus dem Gassengewirr zu entkommen, während das Aurora Archipel immer weiter von den Wolkenmassen des schneeweißen Meers verschlungen wurde.

      ~ Schneeweißes Meer, Deck der Ikarus ~


      Brianna stand einfach mit angehaltenem Atem da und beobachtete, wie die Insel immer weiter absackte, sodass sich die einst lauen Ufer des Meeres all das zurückeroberten, was ihnen einst von den Landmassen des Blaumeeres gestohlen wurde. Die grünhaarige Frau zu ihrer linken hatte sogar unweigerlich ihre Hand ergriffen, als sie gemeinsam das apokalyptische Schauspiel beobachteten.
      „H-ha-hat Dä-dälus es geschafft?“, sprach Kaisa die Frage aus, vor der sich die Rothaarige gefürchtet hatte. Die Zerbrechlichkeit in ihrer Stimme ließ ihr Herz springen und dutzende Bilder des alten, kauzigen Greises schossen ihr bereits durch den Kopf, aber in dem Moment stürzte Marc zur Reling und deutete auf die unruhige See, die sich immer noch über die Insel hermachte.
      „Schaut!! Da, da seh ich ihn, aber...was hat er denn da im Schlepptau? Sieht aus wie ein Oktopus!“, schrie er, wobei sich seine Stimme überschlug und Brianna musste erst die Tränen fortblinzeln, ehe sie ihn auch erkennen konnte. Kaisa, die zuvor noch im eisernen Griff die Hand der Schatzjägerin umklammert hatte, ließ augenblicklich los, räusperte sich und zog an ihrer Zigarette.
      „Natürlich lebt der alte Kauz noch! Unkraut vergeht ja bekanntlich nicht!“, zischte sie spöttisch. Brianna war sich nicht sicher, ob es ihre eigene überschwängliche Freude war, die sich in ihr ausbreitete wie ein Ballon, aber sie war sich sicher, dass auch die Agentin der CP9 eine winzige Träne in ihren Augenwinkeln hatte.

      ~ Luftraum über Orléans ~

      „Dädalus ist gerade auf dem Schiff gelandet!“, brummte Finn, der sich über die geflochtenen Ränder des Heißluftballons lehnte und durch ein Fernglas auf die Ikarus blickte, die sogar durch die vergrößernden Gläser immer noch winzig klein wirkte.
      „Alles in Ordnung, Genevieve?“, erkundigte sich währenddessen die alte Frau, die bereits wieder damit angefangen hatte zu stricken, dabei aber ihren Blick nicht von der Hexe abließ, die ihr gegenüber saß und mit wehmütigem Blick auf das Archipel starrte. Bei den Worten des Jungen seufzte sie erleichtert.
      „Es war nur ein langer Tag, Martha. Danke! Warum aber die Eile, dass ich nach Hause komme?“
      „Der Lord wollte es so!“, formten sich aus den Nähten des Ballons plötzlich die schemenhaften Umrisse eines Mundes, der zu sprechen begann.
      „Ich verstehe, Orville...“, murmelte Genevieve und blickte ein letztes Mal auf das schneeweiße Meer hinab, welches sich mittlerweile beruhigt hatte. Bis auf die blaue Insel war nichts mehr vom Archipel übrig geblieben.
      „Was grinst du denn so, Tantchen?“, schaltete sich Finn ein, der locker die beinahe aus dem Korb baumeln ließ und die Hexe mit verdrehten Kopf begutachtete. Ertappt fuhr sich Genevieve über die Lippen, ehe sich ihr Blick verfinsterte und sie dem Jungen mit ihren hochhackigen Schuhen gegen den Kopf trat.
      „Das geht dich gar nichts an und setz dich mal ordentlich hin!“
      Die alte Frau, namens Martha, blickte von ihren Strickzeug auf, grinste und bot Genevieve einen Keks ein. Dankend lehnte sie ab, fixierte einen Moment den betäubten Engel, der das Grimoire selbst jetzt immer noch fest umschlossen hielt und blickte zum Horizont, wo sich die Sonne nach einer langen Nacht gemächlich erhob. Der Himmel hatte einen intensiven Orangeton angenommen und wieder stahl sich ein Lächeln auf ihre Lippen.
      In der Morgenröte habe ich dich vor unzähligen Jahren wider der Natur in den Himmel erhoben, oh Aurora, und nun sinkst du vor der letzten Morgenröte wieder in deine alte Heimat zurück....
      84.Kapitel: Die fünf Stufen der Annahme - Teil I


      ~ 1514 Anno Maris – Mitsommerfest in Chasetown ~

      „Was hast du getan?!!!“, brüllte Marc verzweifelt, als er mit ansah wie Brianna neben ihm das Bewusstsein verlor und in den staubigen Boden sank. Er selbst befand sich immer noch in der eisigen Umklammerung des hochgewachsenen Mannes mit den schulterlangen weißen Haaren, der zusammen mit den Weltaristokraten die Insel betreten hatte. Sein Vater hielt währenddessen mit halbwegs angewiderten Gesichtsausdruck das Neugeborene in der Hand, welches die angespannte Situation nicht wahrzunehmen schien, sondern nur mit verdutzten Augen an seinen Daumen lutschte.
      „Ich hab das getan, was nötig war, um meine Familie zu retten! Das wirst du eines Tages verstehen“, erwiderte er forsch und ignorierte dabei den lodernden Hass, dem ihm sein ältester Sohn entgegenbrachte.
      „Sie können das Kind nun mir übergeben. Ich werde gut für es sorgen!“, säuselte eine Stimme aus dem Nichts, wobei Crane beinahe zusammengezuckt wäre, als er die edle Frau erkannte, deren schwarzen Haare edlem Samt glichen und deren weiblichen Rundungen in einem ebenfalls nachtdunklem Lederkleid steckte. Ihre schlitzartigen, raubtierhaften Augen taxierten den amtierenden König, sowie seine beide Söhne abfällig, ehe sie dem Weißhaarigen nur den Hauch eines Lächelns schenkte.
      „Läuft der Rest nach Plan, Michelangelo?“
      Ihre eiskalte Stimme jagte Marc ein Schaudern über die Nackenhaare, aber der Mann hatte seinen stahlharten Griff um ihn immer noch nicht gelockert. Mitleidsvoll streiften seine meergrauen Augen Brianna, die neben Dädalus immer noch am Boden lag und sich nicht rührte. Was hatte er bloß getan?
      Genevieve ist auf ihrer Position, Wu-swan!“, säuselte Michelangelo, wobei er die Lüsternheit in seiner Stimme kaum verhehlte. Die Frau indes zeigte keinerlei Anstalten der Doppeldeutigkeit ihres Partners irgendeine Form der Aufmerksamkeit zu gewähren, sondern nahm Crane, nachdem jener sich noch einmal bei dem Weißhaarigen abgesichert hatte, das Kind aus den Armen. Jenes feixte freudig und breitete die Arme aus, um nach ihrer Nase zu greifen, aber mit einem fast schon vernichtenden Blick unterband sie auch diese Umgarnungsversuche.
      „Kann nicht einmal ein kleiner Hosenscheißer dein gefrorenes Herz aufweichen, meine süße Wu-swan?“, seufzte Michelangelo, aber da war die mysteriöse Frau auch schon wieder verschwunden.
      „H-a-abe ich jetzt den Teil der Vereinbarung erfüllt?“, stotterte Crane, der sich auf einmal seltsam unbehaglich vorkam. Michelangelo warf ihm einen ebenso überraschten wie erstaunten Blick zu, als ob er gerade erst realisiert hätte, dass neben seiner Angebeteten auch noch andere Menschen anwesend waren. Kurz darauf nickte er und ließ Marc aus der Umklammerung frei. Der Braunhaarige fackelte nicht lange und stürzte sich wieder auf den Weißhaarigen, woraufhin jener nur genervt die Augen verdrehte und machte einen Schritt zur Seite, woraufhin der ältere der Wataru-Brüder ins Stolpern kam und unsanft zu Boden fiel. Michelangelo holte mit seinem linken Bein aus und trat ihm dabei mit ungezügelter Gewalt in die Seite, sodass Marc hoch geschleudert wurde und in einer Ansammlung von alten Kisten landete, die den Rand der Gasse zierten und ihn unter ächzendem Getöse begruben.
      „Halt! Meiner Familie sollte doch nichts geschehen!“, schaltete sich Crane der Ältere ein, der sofort schützend eine Hand vor seinen jüngeren Sohn hielt, der die Szenerie einfach nur teilnahmslos beobachtet hatte. Wieder schenkte ihm Michelangelo diese seltsame Mischung aus Verwunderung und Erkenntnis, ehe er schulterzuckend nickte. Den Hauch einer Sekunde später war auch er verschwunden.

      ~ In der Gegenwart – Tag 1 post Chute libe ~

      Ein rötlicher Schein umhüllte die Stadt an jenem morgen, als Salvador still am Fenster saß. Es ragte Richtung Westen und er sah genau das schneeweiße Meer vor sich. Er liebte den Anblick des glitzernden Teppichs der sich vor ihm erstreckte. Das Atmen schien ihm leichter zu fallen, wenn die Luft etwas salzig war und er vermisste das Pfeifen der Möwen, die vor allem im Sommer an den Klippen des Meeres hausten. Zu lange hatte er schon kein richtiges Meerwasser mehr auf seiner Haut und in seinen Lungen gespürt. Generell fühlte sich die neu gewonnene Freiheit seltsam an, ja beinahe sogar fremd. Jedes Mal wenn die Tür aufschwang, oder er die Stimmen der anderen hörte, bereitete sich jeder Nerv innerlich darauf vor, dass Xanthos hinter ihm stehen würde, um ihm eine der Nadeln in die orangefarbene Haut zu treiben. Eine seltsame Mischung aus paradoxer Erregung und schauernder Gänsehaut jagte ihm über den Rücken, als er daran dachte, wie seine Hände in seinen Eingeweiden wühlten, um die Anatomie von Fischmenschen und Meermännern zu untersuchen. Vollkommen irritiert blickte er sich um, denn er saß nicht mehr am Fenster, sondern stand mitten im Raum und hatte mit seiner linken Hand etwas fest umklammert. Beinahe panisch ließ er den Brieföffner fallen und fuhr sich durch die Haare.

      ~ 1514 Anno Maris – Mitsommerfest in Chasetown ~

      Genevieve warf die Kapuze nach hinten und lächelte den beiden Aristokraten zu, welche als Repräsentanten Mary Joas gekommen waren, um das weibliche Lichtbringerkind in ihre Heimat zu überführen. Sie standen am Hafen, sichtlich ungeduldig und erwarteten die Ankunft des Kindes, welches einer ihrer Bediensteten abholen wollte. Es war ein lauer Sommernachmittag und die Sonne stand hoch über ihnen, sodass die lächerlichen Glaskuppeln, welche sie trugen und die sie noch weiter von den normalen Menschen dieser Welt absondern sollten, regelrecht schimmerten. Das Lächeln auf den Lippen der Hexe erstarb, als die beiden Himmelsdrachenmenschen sie keines Blickes würdigten. Ihre Faust ballte sich und sie musste sie wahrlich beherrschen, indem sie mehrmals ein- und ausatmete. Ansonsten hätte ihr Hass sie wohl übermannt und die ganze Mission gefährdet.
      Dezent hob sie einen Zeigefinger, sodass die Bewohner Chasetowns, die sich hinter der Absperrung sammelten, um einen möglichst ungestörten Blick auf den hohen Besuch aus der heiligen Stadt zu werfen, nichts bemerkten. Der strahlende Sonnenschein kam der Hexe ebenfalls wie gelegen, denn er verhinderte, dass man den leichten violetten Schleier wahrnahm, der nun beide Aristokraten umhüllte.
      „Du kannst nun kommen, Wu! Es läuft alles nach Plan!“, murmelte sie in ihre bunten Seidentücher, die sie um ihren Hals gewickelt hatte und in denen sich eine Miniteleschnecke versteckt hatte.

      ~ In der Gegenwart ~

      Marc hatte eine unruhige und fast schlaflose Nacht hinter sich. Nachdem Dädalus zusammen mit dem fremden Meermann an Deck geschlittert kam, hatte die Gruppe eine Welle der Erschöpfung überrollt, die der braunhaarige Koch schon lange nicht mehr gespürt hatte. Jede einzelne Faser seines Körpers schmerzte und beinahe widerwillig erhoben sich seine müden Knochen von der durchgelegenen Matratze, da er den beiden Schwerverletzten die Betten angeboten hatte. Ihm ging es aber wesentlich besser als dem blauhaarigen Engel, die Dädalus gestern noch versorgt hatte und deren Schnittwunden sich offensichtlich entzündet hatten und manche bereits anfingen übelriechenden, gelben Eiter abzusondern.
      Die Schmerzen meldeten sich mit einem elektrisierenden Schlag zurück und der braunhaarige Mann saß augenblicklich fast aufrecht im Bett. Das fahle Mondlicht, das durch die runden Fenster in den Schlafsaal fiel, ließ seinen nackten Oberkörper silbern glänzen. Er war schweißnass. Er unterdrückte einen leichten Aufschrei, als er aufstand und navigierte sich vorbei an Salvador und Dädalus, die allesamt um die Wette schnarchten.
      An Deck fuhr ihm der lauwarme Wind über die feuchte Haut und er atmete tief ein, als er sich an die Reling lehnte. Es herrschte eine gespenstische Stille und als ihm das Wort ‚totenstill’ durch die Gedanken schoss, wusste er nicht, ob er lauthals lachen sollte, oder sich selbst für diesen makabren Wortwitz hassen sollte.
      Kaisa kam mit einem lauten und herzhaften Gähner aus dem Schlafsaal gestiefelt, in dem sich die beiden Frauen einquartiert hatten. Sie trug ein weißes, fast durchsichtiges Nachthemd, welches ihren eher femininen Oberkörper nur spärlich bedeckte. Der Koch erkannte sogar die deutlichen und weichen Rundungen ihres Busens und lief dabei puterrot an.
      Die Agentin schüttelte das limettengrüne Haar und kam mit einem schiefen Lächeln auf ihn zumarschiert. Hatte sie etwas von seiner Schamesröte mitbekommen, so kaschierte sie es gut.

      „Kannst du nicht schlafen?“, lächelte sie ihm verschlafen zu, während sie versuchte die Müdigkeit aus ihren Augen zu reiben.
      Marc verneinte, indem er den Kopf schüttelte und auf einmal kam es ihm seltsam vor, dass er da so ganz ohne Oberteil neben ihr allein, nachts, auf dem Deck stand. Sie redete jedoch weiter, ehe er sich weiter Gedanken dazu machen konnte.
      „Ist es der Arm oder die Tatsache, dass wir vor wenigen Stunden einen Genozid beigewohnt haben?“ Die Müdigkeit schien auch ihre Worte zu begrenzen und nach einem wortlosen Nicken seitens Marcs entschieden sich beide, stumm aufs Meer hinaus zu schauen.
      Der erste Sonnenstrahl streichelte Kaisas helle Haut und eine wohltuende Wärme breitete sich in ihr aus. Ihre stahlblauen Augen musterten die Symbole auf ihrer Haut und mit einem wehmütigen Seufzer gedachte sie Francois Lebonair, der sein Versprechen nun nicht mehr einlösen konnte. Sein Wissen hatte die Insel mit sich in die Tiefen des Ozeans gerissen. Bei diesem Gedanken bohrten sich ihre Fingernägel in das dunkle wettergegerbte Holz.
      „Was hat es mit den Zeichen auf deiner Haut auf sich?“, musterten sie die meergrauen Augen des Kochs und plötzlich fühlte sich die Agentin der CP9 seltsam nackt und unbehaglich. Instinktiv verschränkte sie die Arme, um die Symbole zu verbergen, die ihr wie ein Brandmal auf die Haut gezeichnet worden waren und ihr vom rechten Ohr, über ihren gesamten Körper bis hin zu ihrem Knie reichten.
      „Ich weiß nicht, was dich das angehen sollte!“, funkelte sie, woraufhin Marc das Kinn in die Höhe streckte und den Sternenhimmel betrachtete. Einen kurzen Augenblick entstand erneut eine angespannte Stille, die wiederum der Koch zerriss.
      „Vielleicht kann dir Dädalus ja helfen? Du müsstest ihn nur fragen!“
      Die eisigen Augen der Grünhaarigen verengten sich zu schlitzen und taxierten den Koch mit solcher Feindseligkeit und versteckter Aggression, dass es Marc kurzzeitig kalt den Rücken hinunterlief.
      „Das werde ich, sobald du Brianna über deine Brandmale am Rücken einweihst!“, erwiderte sie nun gelassen, ehe sie sich zum Gehen wandte und ihm lasziv zuzwinkerte und hinter der hölzernen Tür verschwand, die in die Küche führte. Marc blickte ihr schweigend nach, wankte zu den Liegen, die um das längliche Schwimmbecken aufgereiht waren und griff nach dem lachsfarbenen Hemd, welches er sich überstreifte. Die Worte der Grünhaarigen hallten ihm immer noch in den Ohren, als sich die Sonne endgültig über das schneeweiße Meer erhoben hatte.
      Nein...dafür ist es zu früh.

      ~1514 Anno Maris – Das Mitsommerfest in Chasetown ~

      „Um Himmels Willen! Was ist passiert?“, keuchte Sylva und stürzte zu ihrem Sohn, der beinahe bewusstlos auf dem Marmorboden lag, wo sein Vater ihn unwirsch fallen gelassen hatte. Sie schlitterte fast über den Boden, beugte sich mit ihren zierlichen Gesicht zu Marc hinunter, sodass ihre blonden Haare sein Gesicht wie einen Totenschleier verhüllten und horchte, ob er noch atmete.
      „Dein Taugenichts von einem Sohn hätte beinahe unser aller Freiheit für dieses Weibsbild und den Bastard geopfert!“, lamentierte Crane, der sich ächzend in einen Sessel sinken ließ. Sylvas Hände zitterten, als sie über Marcs Gesicht strichen und zum ersten Mal, seit sie ihren Mann vor vielen Jahren geehelicht hatte, warf sie ihm einen hasserfüllten Blick zu. Jener ignorierte sie und befahl seinem anderen Sohn mit einer forschen Handgeste zu ihm zu kommen.
      „NEIN!“, intervenierte die Königin daraufhin und ergriff Cranes Hand.
      „Du befiehlst Chusei sofort, dass er herkommen und Marc zu einem der Ärzte in der Stadt bringen soll. Dann gehst du auf dein Zimmer. Hast du mich verstanden, Liebling?!“
      Die Dringlichkeit ihrer Worte und die bebenden Lippen seiner Mutter ließen Crane die Aufgabe so dringlich erscheinen, dass er den bellenden Worten seines Vaters, die er ihm wie blutrünstige Hunde hinterherschickte, keine Beachtung schenkte.

      ~ In der Gegenwart ~

      Marc beschloss sich die blaue Insel – die einzige Insel, die auf dem Archipel noch vorhanden war- in diesen frühen Morgenstunden genauer anzuschauen.
      Schleunigst legte er sich seinen Mantel um, verhüllte seine Ohren mit einer Kapuze und verließ das Zimmer. Er lauschte gegenüber an Briannas Tür, doch dort rührte sich nichts. Zaghaft klopfte er an dem Holz, aber es kam keine Antwort.
      …Sie soll sich ausruhen...
      Der braunhaarige Koch hatte sich beinahe gewundert, dass er niemanden antraf, aber da hatte ihn die Erkenntnis wie ein kräftiger Schlag in die Magengegend unsanft daran erinnert, was diesem Land zugestoßen war. Beinahe schämte er sich für seine unachtsamen Gedanken, als er durch die leergefegten Gassen schritt. Kaisa hatte Recht behalten, stellte er fest, als sie sagte, dass wirklich jeder Mann und jede Frau zu den Waffen gegriffen hatten, um die weiße Insel zurückzuerobern. Er konnte es immer noch nicht fassen, dass eine Frau in der Lage gewesen war, dass gesamte Archipel zurück ins Blaumeer fallen zu lassen.
      Der nach osten ansteigende Felshang warf noch einen langen Schatten über die Stadt und ein kühler Wind wehte durch die Gassen, doch merkte man mittlerweile, dass der Frühling langsam aber stetig zurück in das Land kam.
      Er durchschritt die Stadtmauer durch eine kleine Fluchtscharte und überquerte gleich danach eine kaum vier Fuß breite Brücke. So waren die Hafenanlagen vom Rest der Stadt abgeschottet.
      Zahlreiche Schiffe lagen dort. Einige aus privatem Besitz, Fischerboote und fremde Handelskoggen in der Bucht. Eines der Kriegsschiffe war schwer beschädigt und lag weit abseits wo der Zugang zur Bucht war. Marc ging zu ihm, stellte sich ganz an die steinerne Kaimauer und betrachtete das brandende Wasser. Der Rumpf des Schiffes schien noch in Ordnung zu sein, doch die Masten, Reling und Segel waren stark geborsten. Er strich mit seiner Hand über die präzise geschliffene Holzreling und stoppte bei einem kerzengeraden Sprung den scheinbar ein großes Beil dort hinterlassen hatte. Seine Hand fuhr über die Kerbe, die dort prankte und auf einmal übermannte ihn eine Traurigkeit, die er schon lange nicht mehr gespürt hatte.

      ~1514 Anno Maris – Das Mitsommerfest in Chasetown ~

      Da lagen sie, Schiff an Schiff. Das Knarren feuchter Taue mischte sich mit dem Kreischen der Möwe und den Stimmen der Männer, die die Schiffe zum Auslaufen fertig machten. Keine Flotter auf der Grandline konnte sich mit der Mary Joas messen. Die Zuversicht stand jedem Matrosen auf der Stirn geschrieben, der seinen Seesack die schwankenden Holzbrücken hinauftrug, und den Offizieren, die an der Reling lehnten, über sich die Fahne mit dem gekrönten Drachen. Briannas Puls raste seit dem Moment, als sie in der Seitengasse neben einem bewusstlosen Dädalus aufgewacht war und sofort zum Hafen gesprintet war, um ihre Tochter zurückzuholen.
      Ihr Blick wanderte an Holzrümpfen und Masten vorbei, bis das blasse Sonnenlicht sich plötzlich in Metall spiegelte. Da lag es. Am letzten Anleger. Golden und majestätisch, ein stählerner Haifisch in einem Schwarm hölzerner Makrelen. Der flache Rumpf ragte nur ein paar Meter aus dem Wasser und er war bis zur Wasserlinie mit Eisen gepanzert. Irgendwo in ihrem Inneren rief ihr eine Stimme zu, dass sie ihre Tochter, ihr eigenen Fleisch und Blut nie wieder sehen würde, sobald die Weltaristokraten mit ihr diesen Eisenkäfig betreten würden, aber ihr Verstand hatte keine Chance. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, während sie sich einen Weg durch Kisten und Seesäcke bahnte, vorbei an Matrosen, die Proviant und Munition verluden, an Frauen, die sich von ihren Männern verabschiedeten, und Kindern, die verweinte Gesichter in die Uniformen ihrer Väter pressten. Es war, als stolperte sie durch ein Dickicht, nur dass der Wald aus Schiffsmasten bestand. Aus der Nähe war das Eisenschiff noch beeindruckender. Seine Ausmaße waren gewaltig, auch wenn es den Großteil des Rumpfes unter Wasser verbarg. Vier Personen standen vor dem Holzsteg, der vom Pier an Deck führte und unter ihnen konnte die Rothaarige die beiden Himmelsdrachenmenschen ausmachen, sowie zwei weitere Gestalten, die in lange Mäntel gehüllt waren. Einer von ihnen hatte schneeweißes Haar, während die andere ein Bündel zu tragen schien.
      Ihr Herz machte einen Sprung, als sie erkannte, dass es noch nicht zu spät war.

      ~ In der Gegenwart ~

      „Wo treibt sich Dädalus eigentlich schon wieder herum?“, seufzte Kaisa, die das Tablett mit dem leeren Geschirr auf den Tresen fallen ließ und sich die grünen Haare mit einem schwarzen Haarband zu einem lockeren Zopf band. Salvador, der kurz zusammen geschreckt war, zuckte mit den Schultern und warf der Agentin daraufhin ein schiefes Lächeln zu.
      „Wie geht’s unseren tapferen beiden Küken denn?“, erkundigte sich der Meermann bei der Grünhaarigen, die mittlerweile nach draußen getreten war und sich eine Zigarette angezündet hatte. Genüsslich sog sie den heißen Rauch ein, ließ ihre Lungen damit füllen und atmete den bläulichen Rauch wieder aus.
      „Kyu schläft immer noch, aber zumindest scheint sein Körper auf die Kräutertinktur anzuschlagen, die der alte Kauz ihm verabreicht hat. Bei der Kleinen weiß ich es aber nicht. Das Gift scheint sie abgewehrt zu haben, aber sie ist immer noch schwach. Ich hab keine Ahnung, ob sie die Nachricht verkraften wird, dass ihre Familie, ihre Heimat, alles was sie jemals kannte, nicht mehr da ist!“
      „Mhmm“, brummte Drake, der sich neben die Grünhaarige gestellt hatte und seine himmelblauen Augen über das ruhige, sonnenbeschienene Meer wandern ließ. „Sie wird damit klar kommen! Sie ist stärker, als sie aussieht!!“
      „Ich hoffe es!“, seufzte Kaisa und schnippte ihre Zigarette ins Meer, obwohl sie sie nicht einmal zur Hälfte zu Ende geraucht hatte. Sie hörten das Knarzen einer Tür und synchron drehten sich die beiden um und beinahe erleichtert seufzten sie aus, als sie die Rothaarige erkannten, die das Deck betrat.
      „Wo ist Marc? Ich muss mit ihm sprechen!“, trat Brianna unvermittelt und dringlich an die beiden heran, sodass sie sich nicht einmal darüber wunderte, warum der Meermann bei ihnen auf dem Schiff war.

      ~ 1514 Anno Maris – Das Mitsommerfest in Chasetown ~

      Die Abendröte färbte die Wellen und verwandelte sie in rostendes Eisen. Genevieve duckte sich hinter einem Stapel Kisten und betrachtete wie Wu und Michelangelo die bewegungsunfähigen Weltaristokraten passierten. Ihr Blick wanderte zu der Gallionsfigur, die den Körper eines Drachen, aber den Kopf eines Mannes hatte. Den Kopf verband ein breiter Metallring mit dem hölzernen Drachenhals, aber die Hexe hatte keine weitere Gelegenheit, um das Schiff genauer zu beobachten, denn plötzlich hatte sich eine rothaarige Frau durch die Massen gekämpft und hatte sich bebend vor den Weltaristokraten aufgebaut. Michelangelo, der das Deck gerade betreten wollte, drehte sich mit gerunzelter Stirn um und betrachtete den Neuankömmling neugierig.
      „Was ist das los?“, tönte die tadelnde Stimme einer Frau aus den Lautsprechern der Teleschnecke, die Genevieve in ihren Tüchern verstaut hatte.
      „Brianna ist gerade auf dem Platz erschienen, Martha!“
      85.Kapitel: Die fünf Stufen der Annahme - Teil II


      ~1514 Anno Maris – Das Mitsommerfest in Chasetown ~

      „Wa-was wollt ihr von uns?“, zitterte die Stimme des älteren Himmelsdrachenmenschen, dem die Schweißperlen wie morgendlicher Tau durch die faltigen Furchen seiner Haut rannen. Madame Wu verengte ihre dunklen Augen zu Schlitzen, sodass sie kaum mehr als eine schmale Linie der Abscheu auf einem makellosen Gesicht waren. Dass die sogenannten Führer ihrer Welt nicht einmal mehr zu drohen schienen, bereitete ihr Genugtuung und Ekel zugleich. Genugtuung ob der endlosen Machtdemonstration, die sie und ihre Freunde grade vollbracht hatten, aber auch Missbilligung, weil sie nichts mehr verabscheute als Männer, die ihre Macht nur genossen, solange sie die Finger auf dem Abzug hatten und ihrem geknebelten Opfer das tödliche Silber an die Schläfe hielten. Hätte sie das dösende Kleinkind nicht auf ihren Armen gehalten, hätte sie beiden vermutlich ihre spitzen Fingernägel tief in die Augenhöhlen getrieben, um ihren schwächlichen Geist mit der unausweichlichen Wahrheit zu konfrontieren, dass die Zeit der Himmelsdrachenmenschen bald vorbei sein würde. Aber was nicht sein sollte, könnte ja noch passieren, dachte sie zufrieden bei sich und schritt vorwärts. Michelangelo hatte die Angespanntheit seiner Partnerin gespürt und bereits die schlanken Finger um den Griff seines Säbels gelegt, aber als er zufrieden feststellte, dass Wu unter ausladendem Hüftschwung das Schiff bestieg, hätte er die Fingerkuppen lieber um etwas anderes Hartes gelegt. Die verwehrte Entladung seiner Erregung ließ er die beiden Weltaristokraten spüren, denen er in den letzten Jahren als Leibwächter gedient hatte. Er war zufrieden, dass der Lord ihm mit dem heutigen Tag von dieser lästigen Pflicht entbinden würde.
      „Was glotzt ihr so dämlich durch eure gläsernen Masken? Setzt euch in Bewegung! Ich kann euch immerhin nicht vor diesem ganzen Menschenauflauf umlegen!!“, fuhr er sie flüsternd, aber harsch an und er hätte fast deutlicher werden müssen, als die beiden ihm gequält verdeutlichten, dass der violette Schleier sie immer noch gefangen hielt. Michelangelo rollte genervt die veilchenblauen Augen und wollte Genevieve kontaktieren, als ihm die Rothaarige auffiel, die sich durch die Absperrungen gewagt hatte und nun auf dem gepflasterten Platz stand. Sie schien am ganzen Körper zu beben und der Weißblonde leckte sich begierig die Lippen, als seine Augen von ihren vollen Lippen über ihre Rundungen und wieder Retour wanderten.
      „Scheint, als hätten wir Besuch bekommen“, wandte er sich scherzend an die beiden Himmelsdrachenmenschen. „Allerdings glaube ich nicht, dass sie hier ist, um euch zu retten“, fügte er feixend hinzu und klopfte dem untersetzten Aristokraten beinahe brüderlich auf die Schulter.

      ~ In der Gegenwart ~

      Sie lief und lief. Sie hatte keine Füße mehr, aber sie stolperte weiter, auf blutigen Stümpfen durch einen Wald, der dunkler als der Wald war, in dem sie die Hälfte ihres Lebens verbracht hatte. Immer der Frau nach, von der sie wusste, dass sie die Mörderin ihrer Großeltern, ihrer Familie, ihrer Heimat war, obwohl sie sich niemals umdrehte. Manchmal wollte sie sie nur einholen. Manchmal wollte sie sie töten. Es war ein finsterer Wald.
      Sie fuhr hoch. Ihr Hemd war so schweißnass, dass sie in der kalten Nachtluft fror. Für einen Moment wusste sie nicht, wo sie war. Sie war nicht mal sicher, in welcher Welt sie sich befand, ob sie tot oder lebendig war, bis sie das gedämpfte Murmeln von Stimmen wie ein weit entferntes Echo vernahm. Die pechschwarzen Augen, welche sich beinahe von selbst in die Dunkelheit des Raumes einfügten, nahm sie erst später war.
      „Geht es dir gut?“
      Die Worte des Fremden, der nur eine Handbreit von ihr entfernt lag, hallten ihr an die Ohren. Ein Fremder. Bei dem Gedanken hätte sie am liebsten schallend losgelacht, denn der Fuchs war Fremder und engster Vertrauter zugleich. Alle Menschen, die sie gekannt, geliebt und ersehnt hatte, waren fort. César, ihr Großvater, ihre Schwester. Wieder sprach der blonde Fuchs mit seiner weichen Stimme, die Aloë schmerzhaft mit verblassten Erinnerungen ihres Vaters quälte und sie hätte sich am liebsten die Ohren mit Wachs verstopft. Sie wollte nichts mehr hören, sie wollte nichts mehr fühlen. Nicht, nachdem die schreckliche Wahrheit vor wenigen Stunden in erstickten Wellen durch den Türschlitz an ihre Ohren geschwappt war.
      „Ich hab keine Ahnung, ob sie die Nachricht verkraften wird, dass ihre Familie, ihre Heimat, alles, was sie jemals kannte, nicht mehr da ist!“
      Die Worte der Grünhaarigen echoten durch die Windungen ihres Kopfes und dennoch herrschte dort beklemmende Stille. Sie hörte das Rütteln des Türknaufs, ehe sie die Augen verschloss. beinahe so, als ob sie das vor der unausweichlichen Wahrheit schützen würde.

      ~ * ~

      „Verdammter Mist!!“, brüllte Dädalus und schleuderte eines der Bücher gegen die zuckerweißen Wände der Bibliothek, die aus dem selben Wolkenmaterial gemacht waren, wie alles andere auf der blauen Insel. Hätte er noch irgendwelche Haare auf dem kahlen Kopf gehabt, er hätte sie sich alle ausgerissen. Ausgelaugt ließ er sich in einen der alten Sessel sinken, welche die gewaltige Bibliothek des Himmels beherbergte und erblickte das Chaos, welches er in diesen heiligen Hallen hinterlassen hatte. Aufgeschlagene Bücher stapelten sich in einer aufwühlenden Unordnung bis zum Himmel und hätte der Wissenschaftler ein Bild seines Innenlebens zeichnen müssen, so wäre die Unordnung in diesem Hort des Wissens wohl genau die Kulisse, die er dem Auftragsmaler genannt hätte, um das Werk zu vervollständigen.
      „Ich hätte auf dich hören sollen, Kuleha! Ich hätte zufrieden sein sollen mit dem Leben, welches wir uns aufgebaut hatten und nicht immer nach noch mehr streben sollen...nicht nach der Wahrheit, die ich nun schon seit über hundertfünfzig Jahren suche. Vielleicht wäre dann vieles anders geworden...vielleicht würde Ikarus noch leben, vielleicht hätte Brianna ihre Tochter nicht verloren...es ist alles meine Schuld...“, seufzte der Wissenschaftler und einen Moment wunderte er sich, woher die Regentropfen kamen, die auf seine faltigen Hände tropften, aber da hatte er schon realisiert, dass es Tränen waren. Tränen der Trauer. Tränen der Verzweiflung und Tränen der Schuld.

      ~ 1514 Anno Maris – Das Mitsommerfest in Chasetown ~

      Orville-sensei, ich hoffe, dass du bald kommst, denn hier wird es bald feurig!“, brummte der rothaarige Junge in seine Teleschnecke, ehe er sich über die Reling beugte. Er zog das dünne Seil aus dem Beutel, welches er über seinen Rücken trug und knotete ein Ende am massiven Holz des eisernen Schiffes fest. Das andere schlang sich um den Hals der Gallionsfigur, sobald er es in die Tiefe warf. Er sprang über die Reling und hangelte sich an dem fasrigen Seil hinab, bis er sich auf den Rücken des Drachen schwingen konnte. Er konnte über jedem Abgrund stehen, ohne dass sein Magen sich rührte, aber der Anblick des Wassers brachte ihn fast dazu, sich auf den vergoldeten Kopf zu übergeben. Die Flügel, die sich an den Drachenleib pressten, waren ebenfalls mit Goldschuppen bedeckt, aber Hals und Körper bestanden aus scharlachrot bemaltem Holz.
      Finn löste das Seil von dem kräftigen Hals und band es sich um die Hüften. Seine Finger waren feucht von der Gischt, und bei den hohen Wellen rutschte er zweimal ab, doch das Hanfseil bewahrte ihn davor, im Wasser zu landen.
      Am Horizont fraß sich die Dämmerung bereits wie Schimmel durch das Abendrot, aber er hatte immer noch nicht das Zeichen bekommen, sodass er die Schnupftabakdose, in der das pechschwarze Pulver darauf wartete, seine explosive Aufgabe zu erfüllen, wieder in seiner Jackentasche verstaute.

      ~ * ~

      Brianna war so ungestüm auf Michelangelo losgestürmt, dass ihm kurzzeitig jegliche Reaktionsmöglichkeit gefehlt hatte und die Faust der Rothaarigen in seinen feinen Gesichtszügen landete. Keuchend wankte er ein paar Schritte zurück und wäre somit beinahe von der Rampe gestolpert, die das schwankende Schiff mit dem Festland verband. Zufrieden schmeckte er den rostigen Geschmack von Blut auf der Zunge, als er sich aufrichtete.
      „Ich mag es, wenn Frauen zur Sache gehen!“
      Doch die Rothaarige ging nicht darauf ein, denn das Blut rauschte in tosenden Strömen durch ihre Ohren und ihre meergrauen Augen fixierten nur den dunklen Saum der Frau, die mit ihrer Tochter gerade die Schwelle zum Schiff übertreten hatte. Diese eine Aufgabe – die Rettung ihres eigenen Fleisch und Blutes – bestimmte jede Faser ihres Körpers, jeden einzelnen, singulären Gedanken, dass ihr gar nicht auffiel, dass die beiden Weltaristokraten keine Anstalten machten, sich zu bewegen. Ebenso nahm sie nicht wahr, dass Michelangelo sogar einen Schritt zur Seite machte, um sie passieren zu lassen, aber etwas hielt sie fest. Eine unsichtbare Fessel hatte sich um ihre Beine gelegt, die nun so steif waren, als hätte man sie in Beton gegossen. Sie wollte gerade fragen, was mit ihr geschehen war, als sie einen winzigen Stich im Nacken fühlte, ehe sie bewusstlos in sich zusammensackte.
      Madame Wu drehte sich auf der Schwelle um und beobachtete, wie die Rothaarige in sich zusammenbrach und ein schwaches Lächeln legte sich auf ihre Lippen, auch wenn ihr makelloses Gesicht keine andere Gefühlsregung zeigte.
      „Ich dachte schon, dass du deinen Teil der Abmachung nicht einhalten würdest, Dädalus“, zischte sie, ehe sie sich abwandte und das Schiff endgültig betrat.

      ~ * ~

      Brianna war nicht sicher, ob ihr ihr eigener Schrei in den Ohren gellte oder die Rufe der ertrinkenden Männer und Frauen, die um sie herum in den Wellen trieben. Das Meer war eisig und sie klammerte sich an eine vorbeitreibende Planke, während sie verzweifelt versuchte, die fremde Frau mit ihrem Kind auf dem Flaggschiff auszumachen. Aber der Rauch war zu dicht. Brianna hoffte, dass sie gesprungen war, denn das große Schiff würde alles mit sich nehmen, wenn es sank. Sie schrie ihren Namen, doch sie konnte ihre eigene Stimme kaum hören. Das Geschrei und Gestöhne waren so laut, als rauschten die Wellen plötzlich mit menschlichen Kehlen. Eine Explosion zerriss eines der sinkenden Schiffe und das majestätische Schiff der Himmelsdrachenmenschen legte sich schon bedrohlich auf die Seite, doch Brianna suchte weiter zwischen den Trümmern und treibenden Leichen nach ihrer Tochter.
      Sie zerrte jedem Toten den Kopf aus dem Wasser. Ihre bleichen Gesichter schwammen wie Wachsblüten zwischen den verkohlten Segeln und leeren Pulverfässern. Sie spürte in dem kalten Wasser kaum noch die eigenen Glieder und der Rauch machte jeden Atemzug zur Qual, aber sie musste sie finden.
      „Brianna!“
      Feuchte Arme schlangen sich um ihren Nacken. Eine kalte Wange presste sich an ihre. Ihr rotes Haar war fast schwarz, so nass klebte es an ihrem Gesicht und der Fremde drückte sie an sich, bis sie seinen Herzschlag durch die nassen Kleider spürte. Dädalus wagte kaum, sie loszulassen, aus Furcht, die Wellen würden sie wieder fortwaschen. Der Wissenschaftler hatte sichtlich Probleme, sie aus dem Wasser zu zerren, denn trotz der steifen Glieder wehrte sie sich gegen seine Rettungsversuchte mit solcher Vehemenz, dass der kauzige Greis beinahe befürchtete, dass sie ihm dabei den Arm brechen würde.

      ~ In der Gegenwart ~

      „Ich verstehe“, flüsterte Marc, der die Ironie erst jetzt verstand, dass die Rothaarige ihn auf einem alten Schiffswrack gefunden hatte, hunderte Meilen und Stunden jenseits des schrecklichen Ortes entfernt, der ihr und sein Leben für immer verändert hatte. Oder war das gar keine Ironie, sondern Schicksal? Er hatte keine Möglichkeit, darüber nachzudenken, denn Brianna hatte begonnen in ihrer Erzählung fortzufahren.
      „Dädalus hat mich sofort in die Hütte gebracht, wo er und Toledo mich versorgt haben. Er hat mir nachher erzählt, dass ich fast erfroren wäre. Als ich aufgewacht bin, war alles so surreal. Ich konnte nicht glauben, was passiert ist oder ich wollte es nicht. Meine Erinnerungen aus dieser Zeit sind sehr konfus und es kommt mir vor, als wäre Traum und Wirklichkeit, Tag und Nacht in dieser Zeit zu einem einzigen großen schwarzen Loch der Einsamkeit verschmolzen. Ich habe die Hütte nur verlassen, um in den Wald zu gehen, ansonsten dauerte es nicht lange und ein halbes Jahr war vorbei! Ich weiß nicht, was ohne ihre Hilfe passiert wäre...Dädalus hat mir das Leben gerettet und das mehrmals!“
      Sie machte eine Pause und schien die Sonnenstrahlen in sich aufzusaugen, die ihre Haare wieder zu entflammen schienen und Marc ertappte sich bei dem Gedanken, dass er gerne ihr Gesicht berühren und ihr versichern würde, dass alles wieder gut werden würde. Dass all dies nur ein Traum war und ihre Tochter noch in ihrer Wiege im Wald liegen würde.
      „Ich weiß nicht, ob Dädalus es dir damals mitgeteilt hat, aber mein Vater ließ mich und Crane noch am selben Tag zu Verwandten verschiffen. Ich weiß nicht, ob es aus Angst geschah, weil er wusste, was passieren würde, sobald Mary Joa von dem Tod der beiden Weltaristokraten erfahren würde oder um mich zu bestrafen...“.
      Er schluckte schwer und es versetzte Brianna einen Stich, als sie sah, dass auch Marc von Erinnerungen gejagt wurde, die ebenso finster zu sein schienen wie ihre eigenen. Die Worte der Entschuldigung lagen schon auf ihrer Zunge und waren bereit, ihren Kokon des jahrelangen Schweigens zu verlassen, aber da blickte Marc sie mit seinen warmen Augen an. Dieselben Augen, die auch seinem Bruder eine Milde ins Gesicht gezaubert hatten, die beim älteren der beiden Wataru-Brüder niemals so rein geblieben war wie bei Crane. Er hatte zusätzlich etwas abenteuerlustiges, etwas spitzbübisches in seinen Augen, ein Feuer, welches auch Brianna inne wohnte und welches es ihr so leicht gemacht hatte, in seine Arme zu sinken. Ehe Verrat und Dunkelheit sich zwischen sie genistet hatten.
      Und ehe du seinem Bruder die Augen und damit seine Gutmütigkeit genommen hast, Brianna!
      Ihre Augen füllten sich mit Tränen und sie musste blinzeln, während Wut in ihr hochkochte. Wut über die Tatsache, dass sie noch immer in der Lage war zu weinen, nach all den Jahren, in denen jeder Tag von der salzigen Note begleitet wurde. Zugleich keimte Zorn in ihr auf, dass die Wut seit dem Auftrag der Fünf Weisen zu einem stetigen Begleiter in ihrem Leben geworden war. Sie wollte gerade aufstehen, als Marc ihre Hand ergriff, während die andere – die metallische – ihr unter das Kinn griff und ihre geröteten Augen die seinen trafen. Gerade in dem Moment, als sie aufstehen wollte, da die Trauer sie zu übermannen drohte, beugte der Koch sich vor und küsste sie auf die vollen Lippen, die vom salzigen Schleier bereits benetzt waren. Es war kein Ausdruck von Romantik oder Erotik, dessen war sich Brianna sicher, sondern die simple Bestätigung, dass er ihr verzeihen würde. Vielleicht hätte er es auch getan, wenn sie ihm niemals von dem Mord an seinem Bruder erzählt hätte. Aber als die Sonne ihren wärmenden Mantel über sie ausbreitete und ihr stummes Lippenbekenntnis den Schmetterling der Wahrheit aus ihrem Kokon entschlüpfen ließ, wurde Brianna klar, dass dies schon immer Marcs vortrefflichste Eigenschaft gewesen war. Er konnte eifersüchtig, dickköpfig und ab und an egozentrisch sein, aber er hatte schon als Kind bewiesen, dass er immer in der Lage war, auf ehrlichste und aufrichtigste Weise zu verzeihen.
      86.Kapitel: Die fünf Stufen der Annahme - Teil III


      ~ Tag drei post Chute libre ~

      „Halt still!“, nörgelte Dädalus, dessen kastanienbraune Augen auf fast bedrohliche Weise durch die Brillengläser vergrößert wurden. Er kaute auf seinem Bleistift herum und streichelte sich über seinen krummen Rücken, während Kaisa mit lasziv überschlagenen Beinen auf einem Barhocker saß.
      „Kannst du dich nicht mal ein bisschen beeilen oder brauchst du zum entziffern der Symbole etwa genauso lange wie zum Lesen der morgendlichen Zeitungen?“, zischte die Grünhaarige zynisch, während sie ihre rechte Hand auf ihre nackten Brüste presste und der linke Arm in die Höhe gestreckt war, um die Tätowierungen an ihrem Körper besser abzeichnen und entschlüsseln zu können. Sie kam sich albern vor, dass sie gestern Abend doch den Entschluss gefasst hatte, auf Marc zu hören und den Wissenschaftler um Hilfe zu bitten, nachdem ihre andere Möglichkeit leider verstorben war.
      „Ich dachte, dass nur die Teufel von Ohara in der Lage wären, Porneglyphe zu entschlüsseln und nicht irgendwelche Provinzalchemisten“, stichelte die Agentin weiter, die nichts mehr verabscheute, als irgendwo untätig herumzusitzen und auf andere angewiesen zu sein.
      „Halt still, hab ich gesagt!“, fauchte der Greis und rammte Kaisa den angespitzten Bleistift in den Oberarm, sodass sie ihn in einer Mischung aus Ärger und zufriedener Befriedigung anfunkelte. „Erst einmal bist du kein Porneglyph. Deine kalkweiße Haut zieren nur die gleichen Inschriften, die sich auch auf den Steinen wiederfinden und zum zweiten hast du mich um Hilfe gebeten. Ich kann mir auch schöneres vorstellen, als mit dir in diesem Raum gesperrt zu sein und deiner Vergangenheit einen Fünkchen Sinn zu verleihen!“
      Dädalus hoffte, dass Kaisa ihm bei dem letzten Teil nicht anmerkte, dass er log. Sein Herz hatte einen gewaltigen Hüpfer gemacht, als er am gestrigen Abend nach zwei enttäuschenden Tagen in der Bibliothek zur Ikarus zurückgekehrt und die Grünhaarige auf ihn zugekommen war. Seine Augen hatten sich vor Erregung geweitet und sofort war der Funken der wissenschaftlichen Neugier in ihm aufgekeimt, der ihn die ganze Nacht nicht hatte schlafen lassen. Leider zeichnete sich dieses Schlafdefizit trotz einer halben Kanne bitterschwarzen Kaffees nun deutlich aus. Er war nie dazu gekommen, die Sprache der Proneglyphe und ihr kompliziertes Alphabet in seiner Komplexität zu erlernen, aber er wusste, dass nur winzige Abweichungen der Symbole den Sinn vollkommen verdrehen und verfälschen konnten.
      „Machen wir eine Pause“, stöhnte er, als er das steife Kreuz durchstreckte und die gereizten Augen massierte. Kaisa willigte stumm ein und hüpfte stumm von dem Barhocker, auf dem sie die letzten vier Stunden beinahe regungslos verbracht hatte. Sie wollte gerade nach dem Leinenkleid greifen, welches sie auf dem Billardtisch des Raumes abgelegt hatte, als ein ohrenbetäubendes Klirren die Stille zerriss. Wie von der Tarantel gestochen wirbelten die beiden herum und erblickten einen feuerroten Kyu, der zur Salzsäule erstarrt war. Der Teppichboden zu seinen Füßen hatte sich mit schwarzem Kaffee vollgesogen, während die Scherben des Geschirrs wie kleine Porzellanschiffe durch das dunkle Meer trieben.
      „E-es tut mir Leid!“, stammelte Kyu und huschte durch die Tür, während sich der Wissenschaftler und die Agentin einen Augenblick still musterten, ehe sich beide ein Kichern verkneifen mussten.

      Kyu eilte mit gesenktem Blick über das Deck und wäre dabei fast in Brianna gerannt, die sich die nassen roten Haare auswrang, da sie gerade ein paar Runden im Pool geschwommen war. Die Gesichtsröte des Fuches nahm nun schon gesundheitsbedenkliche Nuancen an, als er in seiner Tierform in sein Schlafzimmer raste. Mit zur Frage gehobenen Augenbrauen fixierte die Schatzjägerin Kaisa, die gerade auf das Deck hinaus getreten war und immer noch dagegen ankämpfte, lauthals loszukichern.
      „Scheint, dass wir den Armen mit unserer geballten Weiblichkeit zu überfordern scheinen“, antwortete sie auf die unausgesprochene Frage der Rothaarigen.
      „Wo wir von Weiblichkeit reden...wie geht es unserem buchstäblichen Engel?“
      Kaisas Lächeln erstarb, was Brianna als Antwort genügte, dass sich ihr Zustand nicht wesentlich verbessert hatte. Die Anderen waren von der Agentin und Kyu über Aloës Schicksal aufgeklärt worden, da der Engel selbst bis jetzt noch kein Wort mit ihnen gesprochen hatte.

      ~ Ein Tag später ~

      „Eintausendeins…Eintausendzwei…Eintausenddrei…“, zählte Marc stumm vor sich hin, während er die Gewichte mit den Füßen immer wieder kontrolliert in die Höhe stemmte.
      Das Blut in seinem Kopf bereitete ihm allmählich Kopfschmerzen, aber er dachte nicht daran, sein Training im Handstand abzubrechen.
      „Eintausendvierzig…Eintausendeinundvierzig…Eintausendzweiundvierzig!“, stöhnte er, als plötzlich etwas gegen das Fenster krachte. Er zuckte leicht zusammen und vor lauter Schreck donnerte die Gewichtstange mit einem dumpfen Aufprall zu Boden. Entnervt riss er das Fenster auf und streckte seinen Kopf heraus. Die warme Abendluft spielte ihm um den Kopf und die Sonne ließ seinen verschwitzten, nackten Oberkörper golden glänzen.
      „Was soll das, zur Hölle?“, fauchte er nach unten, während er mit einem weißen Handtuch sein Gesicht und seinen Körper abtrocknete. Unten konnte er den Meermann Drake und Kyu ausmachen, die betreten zu Boden starrten und ungeschickt versuchten, einen Ball hinter ihren Rücken zu verstecken.
      „Tschuldige Marc…“, murmelte der Fuchsjunge verlegen und zuckte leicht zusammen, als der Koch wutentbrannt das Fenster des hochgelegenen Trainingsraums ins Schloss fallen ließ.
      „Verdammte Idioten…jetzt kann ich mein Training für heute vergessen…schauen wir mal, was ich den anderen heute zum Essen zaubere…“, grübelte der Braunhaarige, während er sich ein lockeres weißes Hemd überstreifte und den Mast hinunterkletterte.
      Die Küche war leer, als Marc hereintrat, anscheinend waren die anderen noch alle an Deck. Seufzend raufte er sich die kurzen braunen Haare und spähte in den Kühlschrank. Zielsicher griff er sich die Packung Milch, nur um festzustellen, dass sie bereits leer war. Genervt pfefferte er sie in den Mülleimer, als er auf der Theke Dädalus’ Kaffeetasse entdeckte. Flink griff er danach und stellte das Wasser an. Er genoss die Monotonie, mit der er seinen Tätigkeiten in der Küche nachgehen konnte. Marc stellte den letzten Teller in die Abtropfvorrichtung, ließ das Spülwasser ab und trocknete sich anschließend die schlanken Hände an seiner Schürze ab und wollte gerade gehen, als er die schlurfenden Schritte des Wissenschaftlers vernahm, der aus seinem neu eingerichteten Arbeitszimmer kam.
      „Wie läuft es mit Kaisa?“, erkundigte sich Marc gut gelaunt, sodass sein schiefes Grinsen tiefe Grübchen in seine Wange grub, aber Dädalus erwiderte seine Freundlichkeit nur mit einem schlecht gelaunten Brummen. Seine müden Augen suchten die Tasse, die Marc so eben abgespült hatte, aber der Koch war schneller und hatte ihm bereits eine neue eingeschenkt.
      „Gib die Hoffnung auf Milch aber gleich auf! Die letzte Packung hat irgendjemand heute schon verbraucht“, seufzte der Koch, was die Laune des Wissenschaftlers zu seiner Verwunderung nicht zu verschlechtern schien. Stattdessen sah er mit an, wie dieser die Porzellantasse an die faltigen Lippen setzte und den Kaffee in einem Schluck herunterspülte.
      „Wir müssen bald weiter! Uns geht der Proviant aus. Als wir in San Fardo aufgebrochen sind, bin ich davon ausgegangen, dass wir auf dem Archipel neues kaufen können, aber bald besteht unser Kühlschrank nur noch aus einem Stück schimmligen Käses und einem Bund Karotten!“
      Die Blicke, die sie austauschten, waren vielsagend, denn beiden war bewusst, dass sie die Insel erst verlassen konnten, wenn der blauhaarige Engel bereit war loszulassen.

      ~ Zwei Tage später ~

      Vier Uhr. Aloë lauschte den Glockenschlägen, welche die Marktkirche der blauen Insel in die Nacht zählte, seit Stunden. Nachdem sie einigermaßen genesen war, hatte sie es vorgezogen, in ihrem eigenen Bett zu schlafen und nicht mehr auf dem wackeligen Schiff. Sie war sich dort so seltsam vorgekommen. Ein Eindringling in einer Welt, die nicht die ihre war. Sie schlief wie immer, wenn ihr Großvater im Wald tätig gewesen oder unterwegs war, in seiner Kammer. Das Bett roch noch nach ihm, aber vielleicht bildete sie sich das nur an. Das Klirren von Glas ließ sie aufschrecken und einen kurzen Augenblick keimte die naive Hoffnung auf, dass Francois unten in der Schankstube die schmutzigen Gläser vom Tischen räumte, und dass in der Kammer nebenan ihre Großmutter sich in den Schlaf hustete. Wie bei den mechanischen Kirchenglocken war die Ernüchterung groß gewesen, als sich herausstellte, dass es nur eine streunende Katze gewesen war, die sich in der Hoffnung auf ein wenig Nahrung in das Haus verirrt hatte . Aloë war erstaunt darüber gewesen, wie schnell die Natur sich das zurückeroberte, was die Menschen ihr genommen hatten. Oder sucht die Natur nur den Weg zu dir?
      Schnell versuchte sie, die Gedanken an ihre Großmutter zu vertreiben, denn die Traurigkeit, die mit ihnen einherging, drohte Aloë zu ersticken wie sumpfiger Morast. Draußen bellte ein Hund und der Engel glaubte den feinen Schrei einer Eule zu hören. Sie schob die Hand unters Kissen, bis ihre Finger die Wolljacke ihres Großvaters fanden. Sie roch nach Thymian, Minze, Lungenkraut und Tabak. Dennoch waren dies nicht die richtigen Gedanken, um Schlaf zu finden, weswegen Aloë die Decke zurückschob und nach ihren Kleidern griff. Sie scheuchte die Katze fort, die sie mit ihren mondsteinfarbenen Augen musterte, als sie eine Frau auf der Treppe sitzen sah. Ihr Herzschlag beschleunigte sich und eine innere Stimme rief in aller Vehemenz, dass ihre Gebete erhört wurden und doch noch jemand überlebt hatte, aber auf den zweiten Blick erkannte sie, dass es die rothaarige Frau war, die sich ihr als Brianna vorgestellt hatte.
      Das Lächeln, das sie ihr schenkte, war müde und wissend, als ob sie auch so manche lange Nacht in jüngster Zeit verbracht hatte.
      „Du hast eine schöne Wohnung!“, murmelte Brianna mit belegter Stimme in die absolute Stille einer Nacht hinein, die in einem großen Umkreis nur diese beiden Menschenseelen beherbergte. Aloë konnte nicht sagen, wie glücklich sie darüber war, dass man ihr nicht dieselbe Frage stellte, wie all die anderen in den letzten Tagen: Wie geht es dir?
      Und dennoch wusste sie nicht, wie sie auf die Höflichkeit der Fremden reagieren sollte, weshalb sie mit einer Gegenfrage konterte, die Brianna aus einem unerklärlichen Grund ein Lächeln auf die vollen Lippen zauberte.
      „Wie geht es dem Fuchs? Ich meine...Kyu!“
      „Das eine Ohr scheint er verloren zu haben, aber so wie ich ihn kenne, macht es ihm nichts aus, da er dich damit beschützen konnte. Er ist noch nicht so schlimm wie Dädalus. Ich erinnere mich noch daran, wie er einmal einen Husten hatte. Männer! Ein paar durchgehustete Nächte und sie sehen den Tod in der Tür stehen! Was ist mit dir? Warum schläfst du nicht?“
      „Es ist nichts.“
      „Ich konnte anfangs wochenlang nicht schlafen, als mein Bruder gestorben ist.“
      Brianna steckte sich das dichte, rote Haar locker zusammen. „Als meine Eltern dann wenige Jahre später gingen, wurde es besser, aber die schlaflosen Nächte gibt es immer noch. In letzter Zeit vielleicht ein paar mehr, seit ich meine Tochter suche.“
      Aloë wusste nicht, wovon sie mehr überrascht war. Von der Selbstverständlichkeit, mit der die Schatzjägerin mit ihr über den Tod ihrer geliebten Menschen redete, oder weil ihr die Kenntnis über den Schmerz der fremden Frau eine gewisse Art von paradoxer Genugtuung verschaffte.
      „Leistest du mir Gesellschaft, während ich mir einen Tee koche?“
      Der Engel war sicher, dass Brianna keine Gesellschaft brauchte und ihr die Einsamkeit vielleicht sogar schlussendlich lieber gewesen wäre, aber die Rothaarige sah ihr an, dass sie Ablenkung von den Gedanken brauchte, die sie wach hielten. Vielleicht brauchten sie das ja beide. Die Schankstube war leer, als sie nach unten kamen. Die dunkle Küche roch noch immer nach der Suppe, die ihr Großvater vor ein paar Tagen gekocht hatte. Er hatte immer gesagt, dass er kein guter Soldat gewesen war, aber Francois Lebonair war mit Sicherheit ein sehr guter Koch gewesen.
      „Ich habe deinen Namen schon einmal gehört, Brianna!“
      Die Offenbarung kam so überraschend, dass die Rothaarige sich beinahe das dampfende Teewasser über die Handflächen gegossen hatte.
      „Mir ist es erst nicht aufgefallen“, fuhr Aloë fort. „Aber eines Nachts habe ich eine Tasche mit deinen Initialen entdeckt und dachte erst, dass ich mich täuschte, als ich Grimm gelesen habe. Wusstest du, dass bis vor ein paar Jahren – noch vor meiner Geburt – Menschen auf dem Archipel gelebt haben, die den gleichen Nachnamen trugen wie du? Die Grimms waren die Hüter der Himmelsbibliothek, die euer kauziger Greis in den letzten Tagen so häufig besucht hat...William Baptiste Grimm...seinen Namen habe ich nie vergessen, weil meine Großmutter mir mal erzählt hat, dass sie damals schrecklich in ihn verliebt war, ehe er fortgehen musste. Sie sagte immer, dass er blass wie ein Egerling war und immer nach gedrucktem Papier roch. Das hatte ihr an ihm so gefallen! Aber der wesentlichere Grund, warum ich mich daran erinnere, ist ein Buch, das Grimoire, welches meiner Schwester zum Verhängnis wurde!“

      ~ * ~

      Brianna riss die Tür zum Schlafsaal der Männer so schwungvoll auf, dass Kyu und Dädalus beinahe senkrecht im Bett standen, während der Meermann die schweren Lider nur einen spaltbreit öffnete, Brianna erkannte und sich mit den Tentakeln dann die Bettdecke weit über den Kopf zog.
      „Ist alles in Ordnung?“, erkundigte sich Kyu schlaftrunken, dessen blonde Mähne vollkommen zerzaust in alle Richtungen abstand und dessen Oberkörper noch in die weißen Bandagen gewickelt war. Den Hauch eines Moments ruhten die meergrauen Augen der Schatzjägerin auf den allmählichen Konturen von Muskeln, die sich dort abzuzeichnen schienen, seit der Fuchs, ebenso wie sie, kleinere Trainingseinheiten bei ihren physisch überlegenen Mitreisenden einlegten. Er war schneller zum Mann geworden, als ihr lieb war und am liebsten hätte sie ihm in den Arm genommen, um die restlichen Momente einer unbeschwerten Kindheit mit ihm zu genießen, aber da drängte sich wieder der Grund für ihren mitternächtlichen Besuch in den Vordergrund.
      „Wie konntest du mir nicht erzählen, dass meine Vorfahren väterlicherseits von dieser Insel stammen?“
      Dädalus hob schlaftrunken die Augenbrauen und setzte eine Mine auf, die Brianna nicht lesen konnte, aber bevor sie wütend etwas hinzufügen konnte, räusperte sich der Wissenschaftler.
      „Nun gut. Lass uns das draußen bereden, einverstanden?“, intervenierte er und schlüpfte in seine Plüschpantoffeln, ehe er sich den karierten Morgenmantel überwarf.
      „Ich wäre euch dafür sehr verbunden!“, brummte der Meermann, was Brianna aber nur mit einem lauten Knallen der Schlafzimmertüren beantwortete. „Passieren solche nächtlichen Überfälle häufiger? Dann würde ich nämlich gerne eine Umbuchung auf ein Einzelzimmer vornehmen“, murmelte er danach zu Kyu, der daraufhin in die Dunkelheit lächelte, denn er wusste nicht, ob er es verneinen oder die Wahrheit sagen sollte. Das herzhafte Schnarchen des Kopfgeldjägers ließ zum Glücke jede Antwort überflüssig erscheinen.

      ~ * ~

      „Es war also keine Absicht, dass ich dir nicht genau gesagt habe, dass deine Familie von der Insel stammt, aber zu meiner Verteidigung, du hast auch nie wirklich gefragt, woher ich deinen Großvater kenne“, lächelte ihr Dädalus ein wenig verwegen zu, während er im Schneidersitz auf dem bourdeauxroten Hocker saß und Brianna liebevoll das Knie tätschelte. Die Schatzjägerin war es nun so peinlich, dass sie eine Szene veranstaltet hatte, nachdem der Wissenschaftler ihr die ganze Geschichte über seine Vergangenheit, den Unfall seines Sohnes und die Rolle der Hexe in dieser Angelegenheit offenbart hatte.
      „Ich wollte es dir vor allem dann erzählen, wenn ich das besagte Buch in den Händen halten würde. Ich bin nur froh, dass ich endlich weiß, dass ich es in der Bibliothek nicht mehr finden würde, kleines Fräulein“, fügte er hinzu, während er sich an den Engel wandte, der die ganze Zeit schweigend neben Brianna gesessen hatte und ebenfalls den Ausführungen des Wissenschaftlers gefolgt war. Sie hatte sich wie in Trance die rauchblauen Haare um die schlanken Finger gezwirbelt und vor Schreck beinahe aufgeschrien, als der betagte Greis sie auf einmal persönlich angesprochen hatte.
      „Kein Problem“, murmelte sie. „Die Grimms haben meiner Familie das Buch anvertraut, nachdem sie die Insel verlassen haben.“
      „Und diese Entscheidung war sehr weise. Ich kannte deinen Großvater. Er war ein guter Mann!“, erwiderte Dädalus mit all der Wärme und Feinfühligkeit, die er aufbringen konnte, aber Aloë blickte nur stumm zu Boden und als die Tränen kamen, legte Brianna den Arm um ihre knochigen Schultern, ehe sie sie beruhigend auf den Kopf küsste.

      ~ Marinehauptquartier ~

      Ausnahmezustand auf dem Sabaody Archipel! Strohhutbande spurlos verschwunden oder liquidiert?

      Die Lippen des Flottenadmirals kräuselten sich beim Anblick der populistischen Schlagzeilen, welche die Tageszeitungen dieser Welt auf Grund der turbulenten Ereignisse, die auf dem Archipel stattgefunden hatten, verfasst hatten.
      „Monkey D. Ruffy wird allmählich zum Problem!“, konstatierte die Frau, deren faltige Gesichtszüge ihr eine jahrhundertlange Existenz auf der Erde bescheinigen würden. Sengoku legte die Zeitung beiseite, während er sich die Schläfen massierte.
      „Wenn das unser einziges Problem wäre...momentan überschlagen sich die Ereignisse. Ich soll der Sache mit der Strohhutbande nachgehen und unbedingt ihren Aufenthaltsort herausfinden. Zudem läuft die Mobilmachung für den großen Krieg ebenfalls auf Hochtouren und jetzt noch der Vorfall mit dem Aurora Archipel!“
      „Wollen die Gorousei immer noch, dass wir die Füße still halten?“
      „Es sieht ganz so aus...“
      Kranich faltete die Hände, während sie mit abwesendem Blick die Sonnenstrahlen beobachtete, die sich im Arbeitszimmer des Flottenadmirals sammelten. Sengoku legte den Kopf ein wenig schief, als er die angespannte Aura seiner jahrelangen Freundin wahrnahm.
      „Was liegt dir auf der Seele, Kranich?“
      „Mhmm...Xiniu kam heute erneut zu mir und hat noch einmal nachgehakt, ob wir schon etwas wegen der Vorfälle auf San Fardo herausgefunden haben...bezüglich der Ermordung von Mármaros“, erwiderte die Vizeadmirälin zögerlich, da sie ihren gestressten Vorgesetzten nicht noch mehr Sorgen aufladen wollte.
      „Das ist auch noch etwas, dem ich nachgehen muss. Die CP8 ist vollkommen untergetaucht und auch von der Agentin Kaisa Hari fehlt jede Spur, aber ich habe bereits Barceló darauf angesetzt. Wenn jemand Ergebnisse liefern kann, dann er.“
      „Werden er und seine Mannschaft nicht für den Krieg gebraucht?“
      „Ich möchte mir der militärischen Unterstützung der Kriminellen der CP8 gewiss sein, Kranich. Dafür entbehre ich lieber ein paar Männer!“
      „Ich verstehe“, nickte die Frau, ergriff ihren Mantel und erhob sich aus dem bequemen Lehnstuhl. Sie wollte gerade die faltige Hand auf die goldene Türklinke legen, als ein verhaltenes Klopfen durch den Raum hallte.
      „Ja bitte?“, brummte Sengoku, der mit seinen Gedanken bereits wieder bei einem Stapel bürokratischer Anträge war, als Abies Nørdman ihren Kopf zur Tür hineinstreckte, durch die Kranich gerade verschwunden war. Ihre mintgrünen Haare waren zu einem voluminösen Afro frisiert, mit dem sie beinahe nicht durch den Türspalt gepasst hätte. Ihre zuckersüße Stimme und die Worte, die sie dem Flottenadmiral mitteilte, ließen Sengokus Kopfschmerzen auf einmal ins Unermessliche schnellen.
      „Die Fünf wollen Euch sehen, Sir. Sofort!“

      ~ Tag sechs post Chute libre: Auf der blauen Insel ~


      Das Lager aus Decken, auf dem Drake gebettet war, pikste ihn leicht, aber er störte sich nicht weiter daran. Sein Augenmerk war auf das Firmament über ihn gefesselt. Das große Himmelszelt, in seiner pechschwarzen Schönheit war über ihm ausgestreckt und mit tausenden einzelnen weißen Punkten versehen. Jeder von ihnen strahlte in einer abgöttischen Schönheit, die auch das Aussehen der Piratenkaiserin in den Schatten gestellt hätte. Sie alle waren um den abnehmenden Mond gruppiert, der bald nur noch eine schmale Sichel darstellen sollte.
      „Mein Vater nannte den Mond immer die Stiefschwester der Sonne“, erzählte Brianna, die nur eine Handbreit von ihm entfernt auf einem der Dächer lag und mit dem blonden Fuchs redete, der im Schneidersitz neben ihr saß und den Kopf in den Nacken gelegt hatte.
      Die Dächer der Stadt wurden von der weißen Königin der Nacht erhellt und sie tauchte die gesamte Stadt in ein mystisches Licht. Salvador fühlte sich, als würde er auf seinem Strohbett durch ein Meer von schneeweißer Milch gleiten, so sanft war das Licht, welches Mond und Sterne absonderten. Der Kopfgeldjäger genoss die Aussicht und machte es sich auf seinem Schlafgemach gemütlich, auch wenn er bei dem Anblick nicht einschlafen konnte. Seine Augen verschlangen regelrecht die Eindrücke der sternenklaren Mondnacht und saugten diese Eindrücke so tief in sich ein, als hätten er Angst, sie könnten im selben Moment wieder verblassen, wenn er die Augen schloss.
      Er hörte, wie die grünhaarige Frau sich zu dem kauzigen Wissenschaftler auf die Mauer steckte und ihre Zigarette anzündete. Ein kleiner Funken des Feuers und ihm wurde bewusst, dass er gar nicht zu frieren schien. Dem braunhaarigen Koch musste es ähnlich gehen, denn seine nackten Füße baumelten in der Luft, während er auf dem Bauch lag und den Worten der Schatzjägerin lauschte. Dennoch waren die Nächte noch kalt und der Kopfgeldjäger sah, wie es dem blauhaarigen Engel fror, der sich zu ihnen gesellt hatte. Er konnte förmlich spüren, wie es ihr alle Haare aufstellte, als ein kalter Wind leise, aber merklich, über die Dächer der Stadt wisperte.
      Er drehte sich auf die Seite und seine blauen Augen fixierten die Gruppe an Menschen, die das Schicksal auf eine verlassene Insel tausende Meter über dem Meer zusammengebracht hatte

      Aloë musterte die Menschen, die das Schicksal oder der Zufall ihr vorgesetzt hatte. Sie hörte die kleinen Kabbeleien zwischen Kaisa und Dädalus, während sie aus dem Augenwinkel Brianna beobachtete, die mit ihren Worten die drei Jungs in ihren Bann gezogen hatte. Ein ungewohntes und irgendwie unpassendes Gefühl von Glückseligkeit keimte auf einmal in ihr auf. Angesteckt von diesem glücklichen Moment, fing sie an, erst leise zu summen, bevor sich zu den Tönen auf einmal Buchstaben gesellten. Wie kleine Blasen kamen die Töne aus Briannas Mund heraus, vermischten sich mit Aloës gesummter Melodie und umlagerten die Ruhenden.

      „Oh Welt, einst lieblich rein
      Verseucht bist du von Dunkelheit.

      Einst brachten wir dir Licht und Schein
      Doch es verging in Ewigkeit.

      Der Regen der die Felder goss
      Verbannt von Hitze und von Feuer

      Mein Herz hängt hier an jedem Spross
      Der Schönheit Preis ist wahrlich teuer.“


      Der Engel schloss die Augen und es war ihr, als blickte ihr eine grüne Sommerwiese entgegen. Übersät mit den unterschiedlichsten Blumen. Vor ihr eröffnete sich ein Lustspiel der Sinne. Ein Teppich in den unterschiedlichsten und blühendsten Farben. Lilafarbener Lavendel mit seinem lieblichen Duft stieg ihm in die Nase, oder die Schmetterlinge, welche fröhlich über den weißen Lilien tanzten. Zierlich und klein zierten die gelben Glockenblumen den grünen Boden und vorsichtig tasteten sich Aloës Augen durch diese Welt, aus purer Angst davor, diesen wunderbaren Anblick zu zerstören. Mit ihrer meeresblauen Farbe stachen die Hortensien, eng zu einem kleinen Busch zusammengeengt, aus der Farbenpracht heraus. Doch eine Blüte war es, an denen Aloës Augen haften blieben. Von derer sie sich nicht losreißen konnte. Es war eine einzige, bloß…eine einzige, die in ihrer schlichten Form und Einsamkeit jegliche Art von Schönheit und Eleganz für Aloë verkörperte. Drapiert in dem Farbenmeer aus lilafarbigem Lavendel, blauen Hortensien, gelben Glockenblumen und pinken Orchideen, stand eine einzelne schneeweiße Rose. Sie war röter als der milchige Mond, der momentan nur als Sichel am Himmelszelt zu sehen war.
      Die Blütenblätter waren absolut gleichförmig und bewegten sich im leichten Wind und es schien, als würden alle anderen Blumen vor Neid und Missgunst auf die Rose schielen, welche in perfekter Einsamkeit die Wiese zierte. Aloës Augen streichelten zunächst sanft die Blütenblätter, bevor sie auch den Stiel entlang wanderten. Selbst die spitzen Dornen erschienen wunderschön und in absoluter Perfektion. Doch so schnell sie die Wiese betreten hatte, so rasch verließ sie sie auch wieder, als Briannas Gesang verstummte.
      „Woher kennst du die Worte zu der Melodie meiner Heimat?“, platzte es aus dem Engel heraus und Brianna hielt verdutzt inne.
      „Mein Vater hat es immer für mich gesungen, als ich noch kleiner war. Ich wusste nicht, dass dies ein Lied von dem Archipel ist“, erwiderte die Rothaarige, während sie Kyu hinter dem langen Ohre kraulte, woraufhin er genüsslich den Kopf empor streckte und die Augen schloss.
      „Es ist eigentlich ein Klagelied...wir singen es, wenn jemand aus unserer Sippe verstorben ist.“
      Sie verstummte und ihre Finge vergruben sich tief im Stoff ihres grünen Kleides, aber bevor die Trauer sie übermannen konnte, war Marc aufgestanden und hatte ihr eine Decke um die nackten Schultern gelegt.
      „Das ist wahrlich ein sehr schönes Lied“, flüsterte er und strich dem Mädchen eine Strähne aus dem Haar, woraufhin sie ihn mit leicht geröteten bernsteinfarbenen Augen anblinzelte.
      „Darf ich mit euch kommen?“, wandte sie sich nun wieder an Brianna, der sie ein Lächeln zu schenken versuchte. „Ich möchte meine Schwester finden und das Grimoire zurückholen, welches Genevieve meiner Familie gestohlen hat!“, sprudelte es nun aus dem Mädchen heraus und niemand fand die richtigen Worte, bis die Rothaarige aufstand und das Gesicht des Engels in ihre Hände nahm.
      „Und es wäre mir eine Ehre, wenn ich dir dabei behilflich sein könnte!“
      Aloë wollte etwas erwidern, Worte finden, die ihren Dank ausdrückten, aber da räusperte sich der Meermann und hob einen Arm wie in der Schule, um eine Frage zu symbolisieren.
      „Leute...tut mir ja echt Leid, wenn ich die Stimmung vermiese, aber was oder wer zur Hölle ist ein Grimoire?“
      87.Kapitel: Die fünf Stufen der Annahme - Teil IV

      ~ Duchess Court ~

      Der Saal, in dem das Königspaar sie empfing, war so dunkel, dass Genevieve kaum die eigenen Hände sah. Vorhänge ertränkten das Licht, das durch die hohen Fenster hereinfiel, in dunkelblauem Brokat und das Licht der Kerzen, die neben dem Thronsessel brannten, schmerzte selbst den Augen einer Nachteule nicht. Der König von Duchess Court war ein sehr kluger Mann. Er hatte dies alles für das Wohlbefinden seines Gastes getan, denn ein Gast, der sich wohlfühlte, war weniger wachsam. Die Hexe schmunzelte, als sie dies erkannte, denn es bedeutete, dass man das exzentrische Herrscherpaar der Insel noch nicht über den Besucherwechsel informiert hatte. Die Herzkönigin, deren wahren Namen Genevieve bis heute noch nicht erfahren hatte, hatte sich das verwachsene Rückgrat schon vor Jahren mit einem Korsett richten lassen, da ihre Bemühungen, die Alabasterfrucht zu erlangen, leider im Sande verlaufen waren. Die Hexe dachte jetzt schon an den armen Tropf, der ihr zuvorgekommen war, denn der Herrscherin über Duchess Court wurde das gleiche Temperament nachgesagt wie der Piratin Charlotte Linlin. Immerhin war der Beiname, ‚die Krumme’, nicht geblieben, denn sie war eine eitle Frau und die Zahl der Exekutionen hatte eine Zeitlang einen Rekordwert erreicht, sodass heutzutage niemand mehr diesen Namen in den Mund nahm. Umso erleichterter war sie, dass sich der Lord entschieden hatte, sie nach Duchess Court zu schicken und nicht Michelangelo, der die Feinfühligkeit und emotionale Reife eines Teelöffels zu haben schien.
      „Stimmen die Gerüchte, dass sie sich das graue Haar mit zerstoßenem Silber veredeln lässt und Tag ein, Tag aus über ihre Falten jammert?“, beugte sich Orville Watt di Sel zu ihr herunter, woraufhin die Hexe ein Lächeln verkneifen musste. Der Langbeinmensch, der beinahe doppelt so groß war wie Genevieve, verzog sein Gesicht ebenfalls zu einem schiefen Grinsen, wodurch sich ihm die Falten, nicht zuletzt auf Grund seiner Vorliebe für Tabak und guten Wein, immer dichter durch die Haut zogen. Er trug einen grauen Anzug, aber sein silbriges Haar stand ihm kontrastiv zerzaust vom Kopf ab und die Fliegerbrille, die er auf der Nase trug, rundete das skurrile Bild ihres Begleiters ab.
      Die beiden hielten den Kopf gebeugt, während sie auf den Thron zuschritten. Am Hof von Durchess Court hielt man den altmodischen Hofpomp noch am Leben und Genevieve fühlte ein unangenehmes Ziehen in der Magengegend, als sie sich wieder an den Hof von Orléans zurückversetzt sah. Zahllose Kniefälle und Uniformen, während sich Ludwig in Hermelinmäntel und Brokatjacken kleidete und seine Bürger hungern ließ. Ja, Ludwig und die Herzkönigin hätten sich bestimmt verstanden, aber diesen Gedanken verwarf sie gleich wieder, denn ihre dunklen Augen fixierten eine Gestalt neben dem Thron, die vollkommen aus dem majestätischen Pomp herauszufallen schien. Die Person trug einen Anzug aus schwarzer Seide, der nach der neuesten Mode geschnitten war. Er hielt eine Zigarette zwischen den Fingern, während er sich in seinem Sessel zurücklehnte und mit der freien Hand durch die grün-violetten Haare fuhr, die er sich modisch nach hinten gekämmt hatte.
      „Das ist Crawler Wormtongue“, flüsterte ihr Orville ins Ohr, der schon mehrfach zuvor nach Duchess Court gereist war. Der Name klang für Genevieves Ohren nach einem stechenden Insekt. Angeblich verbarg der Berater des Königspaares sich hinter dem Rauch seines Tabaks, damit man sein Gesicht nicht lesen konnte. Waren König und Königin ein gekrönter Maulwurf und eine gekrönte Hyäne, so war Crawler ihr unterwürfiger Kater, der sich gern als Vegetarier ausgab, während ihm der Schwanz einer Maus aus dem Mundwinkel hing. Der graue Dunst umgab ihn so dicht, dass die beiden Gäste ein Hüsteln unterdrückten, bevor sie in angemessener Entfernung vor dem Thronsessel stehen blieben.
      „Eure Majestät. Eure Gäste sind da!“
      Crawlers Stimme verriet nichts von der Abscheu, die er für die beiden Gäste seines Königs empfand. Sein Gesicht verbarg Hass genauso mühelos wie seinen maßlosen Hunger nach Macht. Genevieve und Orville waren auf die Knie gegangen und verharrten mit gesenkten Köpfen, bis sie das Rascheln von Stoff wahrnahmen. Als dann plötzlich der König von Duchess Court aufgestanden war, erhoben sie sich ebenfalls.
      „Ich begrüße Euch in Duchess Court. Verzeiht meine Verwunderung, aber wird uns Miss Petrova dieses Mal gar nicht beehren?“, sprach Charles, der Herrscher des Landes, mit solch warmherziger Stimme, dass der Hexe schleierhaft war, warum sich solch ein liebenswerter Mann einen solch abstoßenden Berater beauftragte. Charles war kaum einen Meter groß, schien sich dessen aber nicht wirklich bewusst zu sein, denn die Robe, die ein schachbrettartiges Muster aufwies, war mindestens fünf Nummern zu groß und auch die edelsteinbesetzte Krone saß mehr schlecht als recht auf dem kleinen Kopf. Dennoch kam der Mann, ehe die beiden eine Antwort auf seine Frage geben konnten, sofort auf seine Gäste zugestürmt, schüttelte ihre Hände, küsste Genevieve auf die Wangen und hätte dies wohl auch bei Orville getan, wenn der Langbeinmensch nicht um ein vielfaches höher gewachsen war, sodass der König sich schlussendlich entschloss, einfach seine dünnen Waden zu umarmen.
      „Der Lord hat Mademoiselle Petrova mit einem anderen Auftrag bedacht, aber ich versichere Ihnen, dass Madame Dubois eine gleichauf reizende und kompetente Vertretung ist“, beantworte der Langbeinmensch die Frage des Königs mit aufrichtiger Ehrfurcht und ein weiteres Mal war die Hexe froh, dass er sich als ihr Begleiter gemeldet hatte.
      „Es wäre vielleicht angemessen gewesen, wenn diese Planänderung uns vorher mitgeteilt worden wäre, dann wären uns gewisse Mühen erspart geblieben“, schaltete sich Crawler mit kühler, gelassener Stimme ein, woraufhin er überflüssigerweise auf die dicken Vorhänge deutete. Dennoch konnte der Berater den Hochmut in seiner Stimme nicht verbergen.
      „Ach, Crawler, das ist doch überhaupt kein Problem. Dieses bisschen Arbeit“, winkte der König lächelnd ab. „Kann ich Ihnen beiden etwas anbieten? Tee, Gebäck oder andere Kolonialwaren? Ich muss zudem entschuldigen, dass meine geliebte Gattin heute nicht anwesend sein kann, aber der Rücken macht ihr wieder zu schaffen, sodass Sie mit mir Vorlieb nehmen müssen“, witzelte Charles, woraufhin sich kleine Fältchen in seinen Augenwinkeln bildeten. Crawler musterte seinen König so abschätzend, dass Genevieve sich ausmalte, ihm seine stinkenden Zigaretten auf der Stirn auszudrücken oder ihm ihre Hand zwischen die Rippen zu stoßen. Stattdessen setzte sie ein schmales Lächeln auf die Lippen und wandte sich wieder dem König zu, der bereits mit Orville in ein Gespräch über fliegende Schiffe vertieft war.
      „Sie müssen wissen, dass wir uns ebenfalls an dieser Technologie versucht haben, aber die Revolution vor ein paar Jahren, bei der uns die wichtigste Kolonie weggebrochen ist, hat uns in dieser Sache weit zurückgeworfen. Aber über verschüttete Milch redet man nicht und ich möchte Euch auch gar nicht mit solch alten Kamellen nerven. Kommen wir also zum Geschäftlichen!“

      ~ Zur selben Zeit auf der Île de azur ~

      „Leute...tut mir ja echt Leid, wenn ich die Stimmung vermiese, aber was oder wer zur Hölle ist ein Grimoire?“, warf der Meermann ein und alle Köpfe wandten sich ihm zu. Aloë wischte mit der kleinen Hand die Tränen weg, aber bevor jemand etwas erwidern konnte, war die grünhaarige Agentin aufgestanden und schlug Drake unsanft gegen den Hinterkopf.
      „Du hast echt das Taktgefühl eines Kühlschranks“, schmunzelte sie, während der Meermann sich den Hinterkopf rieb und sein Lächeln hinter einer grimmigen Miene zu verstecken suchte, was ihm aber nicht wirklich gelang.
      „Und das soll etwas heißen, wenn sie Marc schon kennen gelernt hat“, ergänzte Brianna, was die Fassade endgültig bröckeln ließ und alle bis auf den Koch in schallendes Gelächter ausbrachen, der nur irritiert den Kopf hob.
      „Was soll das jetzt genau wieder bedeuten?“
      „Nichts, Schätzchen“, zwinkerte Brianna ihm zu, ehe sie sich Dädalus zuwandte. „Magst du es ihnen erklären? Mir schwirrt immer noch ein wenig der Kopf von der Geschichte vorher und du scheinst eh mehr darüber zu wissen?“
      Der Wissenschaftler, welcher als einziger einigermaßen ruhig und zurückhaltend geblieben war, fuhr sich stirnrunzelnd durch den weiß-grauen Bart, bis er schlussendlich einwilligte und sich räusperte, wie er es immer tat, wenn er zu einem längeren Monolog ausholen wollte.
      „Gut...also wie manche von euch vielleicht wissen, gibt es auf unserer Welt vier große Bibliotheken, die schon viele Jahrhunderte überdauern und unser gesamtes Wissen und noch vieles darüber hinaus beherbergen oder ich sollte vielleicht besser sagen, beherbergt haben. Diese vier nennt man auch die vier Elementarbibliotheken. Wir haben die Bibliothek des Wassers, des Feuers, der Erde und des Windes.“
      „Ohh und hier auf dieser Himmelsinsel befindet sich die des Windes, oder?“, unterbrach der Meermann den Wissenschaftler, der ihn daraufhin mit einem vernichtenden Blick bedachte, sodass sich Salvador Drake wieder wie in der Schule vorkam und er niedergeschlagen den Kopf senkte, woraufhin der Greis fortfuhr.
      „Ja, da scheint ja jemand doch nicht so einfach gestrickt zu sein, wie ich dachte. Die Bibliothek des Windes befindet sich auf der Îl des azur des Aurora Archipels. Briannas Familie, die Grimms -“.
      „Und wo befinden sich die anderen?“, schaltete sich erneut der dunkelblonde Meermann ein, was dazu führte, dass die Adern an Dädalus Stirn in beeindruckenden Maße hervortraten. Kyu, der neben dem Kopfgeldjäger saß, biss sich auf die Lippen, um sein Lachen zu unterdrücken, aber es war Kaisa, die die Situation entschärfte, indem sie das Wort ergriff.
      „Ich gehe stark davon aus, dass sich die Bibliothek der Erde auf Ohara befunden hat, habe ich recht?“
      Dädalus hob eine Augenbraue der Verwunderung, als hätte er einen Hund gerade fehlerfrei das Alphabet aufsagen hören.
      „Tu nicht so überrascht, du alter Greis!“, erwiderte die Grünhaarige kühl und mit funkelnden stahlblauen Augen, aber Dädalus ging nicht weiter auf die Kommentare ein, sondern nickte nur zustimmend.
      „Ganz recht. Die Bibliothek der Erde fiel den irrationalen Bemühungen der Weltregierung zum Opfer, wonach nur noch zwei verbleiben. In einer seid ihr Beiden im übrigen schon einmal gewesen!“, fügte er hinzu und blickte schmunzelnd in Richtung Kyu und Brianna, die nur verdutzte Blicke wechselten.
      „San Dingsbums ist die Heimat der Bibliothek des Wassers?“, ergriff der braunhaarige Koch das Wort, der wie immer nicht in der Lage war, sich den Namen eines Ortes oder eines Menschen, den er nicht vor fünf Minuten zuletzt gehört hatte, im Gedächtnis zu behalten.
      „San Fardo!“, half ihm der blonde Fuchs auf die Sprünge, was Dädalus ein zufriedenes Nicken entlockte, als hätte er einer Klasse Schimpansen gerade das Lesen beigebracht. „Diese drei Bibliotheken – Wasser, Erde, Luft – habe ich alle schon besucht, durchforscht und mir ihr Wissen so gut es ging angeeignet, aber die Bibliothek des Feuers und ihr Aufenthaltsort ist schon seit Jahrzehnten ein Mysterium. Es gibt dutzende Quellen, Zeugnisse und Verweise auf sie, sowie ihre Geheimnisse, aber keine einzige Nennung ihres Standorts.“
      „Aber was hat das nun alles mit Briannas Familie zu tun?“, nutzte Kyu die Pause, die Dädalus gemacht hatte, wobei sein Blick wieder in die Ferne abgeschweift war. Die Worte rissen ihn abrupt aus seiner Trance, sodass er sogar vergaß, eine böse Grimasse zu schneiden, weil man ihn unterbrochen hatte. Ein laues Lüftchen kitzelte ihn an der Nase, als er mit seinen Ausführungen fortfuhr.
      „Die Grimms leben seit Anbeginn des Archipels auf der Insel. Sie waren es, die als Schutzherren dieses heiligen Ortes bestimmt wurden und haben dies bis zu dem Tag der Abreise von Briannas Großvater auch getan. Viel wichtiger als dies ist aber, dass sie eines der wichtigsten Werke unserer Welt bewahrt haben und ihre Geschichte über mehrere Zeitalter überliefert haben.“
      „Das Grimoire!“, hauchte Drake, der das Verlangen zu Reden einfach nicht zurückhalten konnte. Zu sehr freute es ihn, endlich wieder Kontakt mit anderen Menschen zu haben.
      „Aber was steht in diesem Buch, dass es sooo bedeutsam macht?“, wandte sich Kaisa wieder der Gruppe zu, die der Konversation mit wachsamen Ohren gefolgt war, und nun von der Neugier überwältigt wurde, sodass sie sogar versäumte, die Asche ihrer Zigarette wegzuschnippen. Die geballte Aufmerksamkeit, die dem Wissenschaftler entgegen gebracht wurde, befriedigte ihn so stark, dass er jede Sekunde, die er seine Zuhörer an seinen Lippen hängend auf die Antwort warten ließ, auf eine perfide Art und Weise genoss.
      „Ich denke, dass jeder von euch bereits vom Buch der Teufelskräfte gehört hat, oder? Viele behaupten, dass sie es besitzen, viele glauben, dass sie das Original schon einmal in den Händen gehalten haben, aber ich kann mit Sicherheit sagen, dass das Grimoire das einzig wahre ist. Dort befindet sich eine umfassende Liste über jede Teufelskraft, die es auf der Erde gibt und eine Beschreibung über Aussehen der Frucht, sowie die Wirkung der Früchte, sofern sie den Verfassern bekannt waren.“
      „Das Buch der Teufelskräfte“, zischte Drake anerkennend, während Kaisa sich eher desinteressiert wieder ihrer Zigarette widmete. Kyu gähnte herzhaft und hatte sich an Briannas linke Schulter gelehnt, während Aloë zu ihrer rechten bereits am wegdämmern war.
      „Ich habe schon dutzende Auftrage bekommen, es zu stehlen, aber dass es über Generationen hinweg bereits im Besitz meiner Familie war, kann ich immer noch nicht glauben“, murmelte Brianna, deren Stirn sich in tiefe, nachdenkliche Falten gelegt hatte. „Aber was hat Genevieve denn nun damit vor und was hat Aloës Schwester mit dem Ganzen zu tun?“
      „Das, liebe Brianna, ist eine Frage, die mich ebenso sehr interessiert wie dich!“, schloss Dädalus, als das monotone, elektronische Surren die andächtige Stille der Nacht zerriss. Die Schatzjägerin kramte in ihrer Jackentasche und zog die schneeweiße Teleschnecke aus ihrer Manteltasche heraus, welche das Emblem der Weltregierung zierte.
      „Möchtest du nicht rangehen?“, fragte Marc irritiert, während Brianna mit starrem Blick die Teleschnecke fokussierte, die ungehindert weiter klingelte. Ihre Mundwinkel zuckten leicht, als der Ton erstarb und sie die Hand, auf der sie geruht hatte, wieder sinken ließ.
      „Alles in Ordnung, Brianna?“
      Die Schatzjägerin lächelte schwach und wuschelte dem blonden Fuchs durch die wilde Mähne, ehe sie die Teleschnecke wieder in ihre Innentasche gleiten ließ und kaum hörbar flüsterte: „Aber natürlich!“
      Du kannst ihnen nicht noch weiter aus dem Weg gehen, Brianna! Das könnte schreckliche Konsequenzen haben....

      ~ Duchess Court ~

      Er kam jede Nacht, sobald er die Wache übernommen hatte und die anderen schliefen. Er gab Zoë zu essen und brachte ihr manchmal sogar etwas von dem Wein, den das Königspaar übrig gelassen hatte.
      Wie bist du hier hergekommen? Vermisst du deine Heimat? Wie ist es dort?
      In der ersten Nacht antwortete Zoë entweder mit Schweigen oder irgendeiner Lüge. In der zweiten wurde ihr das zu langweilig, also ließ sie auf jede Antwort eine Gegenfrage folgen: Warum bist du hier? Wo bin ich hier überhaupt? Wo ist Genevieve? Wieso interessierst du dich, für mein Schicksal? Kannst du mich befreien?
      Auf paradoxe Weise wunderte es den blonden Engel nicht einmal, dass der Fremde mit derselben ausweichenden Taktik agierte, wie sie es selbst tat. Er war nicht einmal bereit gewesen, ihr seinen Namen zu sagen, was er damit rechtfertigte, dass er sich selbst nicht einmal daran erinnern konnte und er nur wusste, was die Herzkönigin und die anderen ihm mitgeteilt hatten.
      „Man nennt mich hier Odin, aber so schön wie deiner ist das natürlich nicht. Zoë. Mhmm das schmeckt nach den letzten goldenen Sonnenstrahlen eines Altweibersommers, findest du nicht?“
      „Ich weiß nicht“, schluchzte der Engel, die ihre Knie zu ihrer Brust gezogen hatte und ihr Kinn darauf abgelegt hatte. „Versprichst du mir etwas, Odin?“
      „Alles!“
      „Sorge bitte dafür, dass ich nie vergessen werde, wer ich bin und woher ich komme!“
      „Ich werde dafür Sorgen! Nichts ist schlimmer als zu vergessen!“


      ~ Einen Tag später ~

      Sanft strich der Mond über die Gipfel des meterhohen Baumes, der wie ein Riese, ein Ungetüm aus einer anderen Welt, über dem Feld ragte. Sein Schatten zeichnete sich deutlich ab und tauchte die Sträucher und Blumen des Feldes in ein tintenschwarzes Kleid, welches sich bis zu den Rändern der Stadt zog, aus der sie gekommen waren. Der Baum des ewigen Anfangs, wie er von den Engeln genannt wurde, bestand aus einem massiven Stamm, der sicherlich einen Durchmesser von mehreren Metern besaß und gen Himmel rankte. Die Spuren der Zeit hatten ihre Gravierungen und persönlichen Liebesbotschaften an der rauen Rinde hinterlassen. Dicke Verknotungen, die auf herunter gebrochene Äste zurückzuführen waren, die den gewaltigen Schneelasten des Winters nicht mehr hatten Stand halten können. An manchen Stellen neigte er sich weit gen Westen, wo er den Sturmböen des gewaltigen Herbstes niedergeschlagen hatte nachgeben müssen. Und dennoch überdauerte dieses gewaltige Monument allen Wetter- und Witterungsbedingungen, geschlagen, vernarbt, aber dennoch stolz und aufrecht.
      So war es nicht weiter verwunderlich, dass alle bis auf Aloë mit offenen Mündern vor dem gewaltigen Baum gestanden waren und versucht hatten, die Höhe abzuschätzen oder zu erahnen, wie der Ausblick wohl von den saftig grünen Wipfeln aus zu sein vermochte.
      Sie hatten sich alle in einem kleinen, bescheidenen Halbkreis um den Baum aufgestellt, aber keiner traute sich, etwas zu sagen, sodass eine gespenstische Stille über dem weiten Feld der blauen Insel lag. Brianna legte dem Engel die Hände auf die Schultern, was ihm die nötige Sicherheit gab, um einen Schritt vorwärts zu machen. Sie hatte ihre zierlichen Hände zu einer Schale geformt, in der sie ein paar Samen hielt. Nachdem sie ein paar Meter gegangen und am Fuß des Baumes angekommen war, kniete sie sich hin und steckte die Samen in die Erde. Ihr war nicht bewusst gewesen, wie viel Kraft sie diese Handlung kosten würde, sodass sie die Tränen, die ihr über die Wangen flossen, zunächst irritierten, aber nach einen, kurzen Augenblick schloss sie die Augen, legte die Hand auf die feuchte Erde und hörte in sich hinein, wie es ihre Großmutter ihr immer beigebracht hatte.
      Jedes Element, jeder Vertreter der Natur hat seine eigene Stimme, seinen eigenen Gesang und seine Melodie. Du musst sie erst verstehen können, ihre Sprache erlernen, ehe sie dir gehorchen, mein Kind.
      Erst glaubte sie nicht, dass es funktionieren würde, wie die letzten Tage, in denen sie verzweifelt versucht hatte, ihre Teufelskräfte anzuwenden. Stundenlang war sie auf dem Deck gesessen und hatte versucht, sich vom Wind tragen oder die verwelkenden Blumen in der Wohnung ihres Großvaters sprießen zu lassen, aber die Trauer hatte sich wie Wachs in ihre Ohren gegossen und sie taub gemacht für die Stimme der Natur, wie ihre Großmutter es nennen würde. Doch jetzt konnte sie hören, wie die Natur flüsterte und sich der Samen im feuchten Erdreich reckte und streckte. Als sie ihre Hand wegnahm und sich aufrichtete, waren bereits mehrere Rosenstöcke aus der Erde gesprossen und als sie die Arme hob, folgten die Pflanzen ihren Bewegungen, trieben Stängel und Blätter, Blüte um Blüte, während sie sich um den uralten Baum schlangen wie zwei Liebende. Die Rosenblüten leuchteten in weiß und rot, was Aloë eine letzte Träne entlockte. Es war jedoch keine Träne der Trauer, sondern ein erstes Zeichen von Hoffnung, welches sich in der Blütenpracht manifestierte, die sich in all ihrer Schönheit vor der Gruppe von Menschen manifestierte.
      „Leck mich doch am Arsch...was war das?“, raunte Drake, der gar nicht fassen konnte, was da vor seinen Augen gerade geschehen war. Keiner der anderen erwiderte etwas, denn der Engel hatte sich mit einem Lächeln zu ihm umgedreht und lieferte ihm die Antwort.
      „Ich habe von der Nymphen-Frucht gegessen. Ich bin ein Naturmensch und kann die Stimme der Elemente vernehmen und sie so kontrollieren.“
      Der Meermann, dem offensichtlich die Worte fehlten, nickte nur anerkennend mit geöffneten Mund.
      „Hat es dir die Sprache verschlagen, Salvador?“, schmunzelte Brianna neckisch.
      „Nehmen wir das als Wink des Schicksals und verschwinden endlich von der Insel!“, kommentierte Kaisa, die sich bereits zum Gehen abwandte, dann aber in der Bewegung innehielt und mit gehobenen Augenbrauen Aloë fixierte. „Oder, Aloë-kun?“
      Jene nickte bestimmt und gemeinsam verließen sie die Insel, um sich auf den Weg zur Ikarus zu machen.
      88.Kapitel: Die fünf Stufen der Annahme - Teil V


      Die Ikarus schwebte in gemächlicher Eleganz durch den strahlenden Sonnenhimmel, während auf ihrem Deck eine gleichermaßen alltägliche Ruhe eingekehrt war. Drakes Magen knurrte so laut, dass Dädalus schließlich entnervt von den Symbolen aufsah, die er am Vorabend im warmen Sonnenuntergang von Kaisas Körper abgezeichnet hatte.
      "Um Himmels Willen, dann geh' doch in die Küche und frag Marc, ob du eine Kleinigkeit aus dem Kühlschrank kriegst, ehe wir zu Abend essen!" Er scheuchte ihn beiseite. "Ich brauch hier meine Ruhe um mich zu konzentrieren!" Mit einer wedelnden Handbewegung komplementierte er den Meermann in die Küche, ehe er sich wieder dem Berg aus Papier widmete, den er zu dutzenden Stapeln um sich herum ausgebreitet hatte. Der Kopfgeldjäger erhob sich lustlos und mit gequältem Gesichtsausdruck.
      "Ich bin zu hungrig, um mit ihm zu diskutieren!"
      Der Wissenschaftler blickte auf, während seine kakaobraunen Augen scharf unter den dicken Brillengläsern herausstachen. Entnervt griff er nach dem Tintenglas und pfefferte es in Richtung des verdutzten Meermanns, ehe er lauthals keifte: "Das ist mir egal! Hör nur endlich auf, mir auf den Keks zu gehen!"
      Das rasante Geschoss verfehlte nur knapp seinen Kopf und zerschellte klirrend an der hölzernen Fassade, woraufhin sich Tinte wie schwarzes Blut über die Wand ergoss.
      „Ruhig Blut, Bro! Ich verschwinde ja schon“, seufzte Drake niedergeschlagen, rückte seine Sonnenbrille zurecht und steuerte die Küche an. Er hatte beschlossen, den Vorschlag des Greises in die Tat umzusetzen und sein Glück zu versuchen.

      "Ich sagte NEIN!"
      Marc schob den Meermann aus der Reichweite des Kühlschranks und drückte ihn auf einen Stuhl am Esstisch. "In ein paar Minuten gibt es Abendessen und ich habe keine Lust, dass du dich vorher vollfrisst und meine köstlichen Kreationen dann nicht mehr zu würdigen weißt!"
      "Aber ich hab Hunger!" Drake legte seinen Kopf auf den Tisch und schielte zu dem braunhaarigen Koch in der Kombüse hinüber. Der köstliche Duft gebratener Nudeln stieg ihm in die Nase. "Gib mir doch wenigstens 'ne Gabel voll, zum Probieren!"
      "Nein!", kam die knappe Antwort.
      "Aber ich verhungere!", protestierte er und fühlte sich vor Hunger schon ganz schwach. Sein knurrender Magen gab ihm Recht und wollte den Braunhaarigen mit einer besonders lauten Vorstellung vermutlich überzeugen.
      "Ich sagte nein!"
      Marc wandte den Kopf ab. "Du bist so fies", nuschelte Drake in die Tischplatte und beschloss, sich seinem bedauernswerten Schicksal hinzugeben. Er begann damit, seinen Kopf auf die Tischplatte zu schlagen, einfach nur, um zu prüfen, ob er noch nicht verhungert war.
      "Oh mein Gott, Drake!" Marc klang genauso entnervt wie Dädalus vorher. "Hör endlich auf damit!"
      Der Meermann ging daraufhin dazu über, mit seinen Tentakeln nach dem polierten Silbergeschirr zu greifen und mit den Löffeln auf dem Tisch in einem unrhythmischen Takt zu klopfen, den er in seinem Kopf vor sich her pfiff. Plötzlich wurde ihm ein Teller Nudeln vor die Nase geknallt. Überrascht sah er auf. Marc stand neben ihm, mit pochender Ader an der Schläfe und glühenden Augen.
      "Da! Iss! Und wage es nicht, mich noch einmal zu nerven!"
      "Danke, Bro! Du bist der Beste!" Glücklich kippte sich Salvador den Teller auf einen Zug in den Mund und kaute dann selig darauf herum. Sein Blick schweifte dabei über den Esstisch und er erblickte die schneeweiße Teleschnecke, die seit einigen Tagen im regelmäßigen Takt klingelte, aber von ihrer Eigentümerin sträflich vernachlässigt wurde.. Mit vollem Mund schoss eine seiner Tentakeln quer über den Tisch, schnappte sich die Teleschnecke und musterte sie interessiert.
      „Warum ignoriert unsere temperamentvolle Rothaarige eigentlich ständig die Anrufe von dieser Nummer?“, nuschelte Drake mit halb vollem Mut zu Marc herüber, der gerade dabei war, ein wenig Gemüse zu putzen.
      „Das solltest du sie lieber selbst fragen!“, erwiderte der Koch knapp, aber bevor der Meermann etwas darauf loswerden konnte, fiel Sonnenlicht in die geräumige Küche der Ikarus und Brianna stand im Türrahmen.
      „Wenn man vom Teufel spricht“, gluckste Drake, was Brianna nur einen fragenden Gesichtsausdruck aufs Gesicht zauberte, der sich beim Anblick der Teleschnecke in der Hand des Kopfgeldjägers allerdings wieder relativierte.
      „Hat das Ding etwa schon wieder geklingelt?“, fragte sie genervt, während sie zum Kühlschrank schlenderte und sich flink eine Wasserfalsche daraus fischte. Erst jetzt bemerkte Marc, dass Schweißperlen auf ihrer Stirn glänzten. Sie hatte wohl gerade eine Trainingseinheit mit der Grünhaarigen absolviert.
      „Keineswegs, aber ich bin doch ein wenig neugierig, warum du Anrufe unserer obersten Autoritäten ignorierst. Da haben andere schon für weniger den Kopf verloren“, plauderte der Meermann, der sehnsuchtsvoll zum Koch hinüberlugte, da seine Schüssel bereits wieder leer gegessen war. Die Rothaarige gesellte sich wortlos zu ihm, schlug die Beine übereinander und wollte ihm die Teleschnecke aus der Hand nehmen, welche Drake ihr aber vorenthielt.
      „Die bekommst du erst wieder, wenn ich eine Antwort habe!“
      „Sturheit scheint wohl eines deiner herausragenden Merkmale zu sein, oder?“, schaltete sich Marc von der Spüle aus ein, der dem Gespräch der beiden aufmerksam gefolgt war. Feine Lachfältchen legten sich auf das Gesicht des Kopfgeldjägers, während er seinen Kopf zu dem Braunhaarigen wandte, dabei aber Brianna nicht aus den Augen ließ.
      „Au contraire! Wenn mich die Experimente mit Doktor Grusel eins gelehrt haben, dann die Fähigkeit der Geduld und Beharrlichkeit, wie ich es euphemistisch ausdrücken würde! Also, Mademoiselle Grimm, bekomme ich eine Antwort?“, wandte er sich mit den letzten Worten wieder mit schelmischer Mimik an die Schatzjägerin, die dem Charmeur daraufhin ein Lächeln nicht verwehren konnte.
      „Nun gut...Antwort gegen Antwort. Was hältst du davon?“
      „Mhmm...klingt nach einem Deal! Und da ich ein Gentleman bin, dürfen Sie beginnen, Cherie!“, raspelte der Meermann überspitzt Süßholz, ehe er die Teleschnecke vor Briannas Nase absetzte. Sie legte die Stirn kurz in Falten, während sie sich die Frage im Kopf zurecht legte.
      „Du bist doch Kopfgeldjäger, oder?“
      „Das würde ich in einem Fragebogen wohl als meine Profession angeben. Jawohl!“
      „Hast du zufällig bereits etwas von einem Mann namens Callaghan und seiner Gruppe von Kopfgeldjägern gehört?“
      Das Lächeln auf dem Gesicht des Meermanns erstarb jäh und machte einem Ausdruck ehrlicher Verwunderung Platz.
      „Sie überraschen mich, Mademoiselle Grimm! Ich hätte nicht gedacht, dass Sie Umgang mit solch düsteren Gestalten pflegen. Aber zu deiner eigentliche Frage: Ja, ich kenne sie. Jeder, der in meinem Metier etwas auf sich hält, hat bereits von Callaghan und seinen Schergen etwas gehört. Ich selbst habe einige gute Aufträge an den alten Hund verloren. Darf ich fragen, woher ihr beiden euch kennt?“
      In die letzte Frage legte Salvador solch einen doppeldeutigen Unterton, dass Brianna puterrot anlief und Marc sich beinahe vor Unachtsamkeit in den Finger geschnitten hätte, als er eine Karotte von ihrer Schale befreien wollte.
      „Es ist nichts weiter. Ich verdanke ihm nur mein Leben und habe schon lange nichts mehr von ihm gehört. Das ist alles...“, wiegelte die Rothaarige ab, was der Meermann nur mit dem Heben seiner linken Augenbraue quittierte. Brianna gab ihm jedoch nicht die Möglichkeit, weiter auf das Thema einzugehen, da sie schnell wieder das Wort ergriff, um die ursprüngliche Frage des Kopfgeldjägers zu beantworten.
      „Also bezüglich der Teleschnecke“, setzte sie an, wobei sie den Gegenstand des Gesprächs noch einmal in die Höhe hielt, um jeden im Raum zu verdeutlichen, um was es wieder ging. „Wie du ja bereits erfahren hast, Salvador, haben mich die Fünf Weisen damit beauftragt, etwas namens ‚Horizon’ für sie zu beschaffen, wofür ich im Austausch meine Tochter wiedersehen würde, die man mir vor acht Jahren geraubt hat. Allerdings...hat diese Frau, die wir auf dem Archipel kennen gelernt haben...“
      „Genevieve alias Madame femme perturbée avec des compétences de la télékinésie*“
      „Korrekt. Sie hat Andeutungen gemacht, dass meine Tochter sich vielleicht gar nicht in Mary Joa aufhält und...und umso länger ich darüber nachdenke, desto plausibler erscheint es mir. All die Jahre, die ich Aufträge für die Weltaristokraten erledigt habe, bin ich jedem verfluchten Hinweis nachgegangen, aber ich habe keine Spur von ihr gefunden und das würde alles Sinn machen...“, haspelte Brianna los, wobei sie gar nicht bemerkte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen, aber der Redeschwall wurde abrupt unterbrochen, als der Meermann ihre zarten Hände nahm und seine himmelblauen Augen die ihren suchten.
      „Hey, hör mal! Noch eine Lektion, die ich bei Doktor Grusel gelernt habe: Vertraue keiner Person, die mit deinen Träumen und Wünschen spielt! Ich weiß nicht, woher diese Frau von deiner Tocher wusste, aber ihr war verdammt nochmal klar, dass das deine Schwachstelle ist! Sie spielt nur mit deinem Kopf, klar? Die Fünf Weisen hätten dir mit Sicherheit nicht diese Belohnung in Aussicht gestellt, wenn sie nicht wüssten, was mit deiner Kleinen passiert ist, verstehst du mich?“
      Die Schatzjägerin blickte zur Seite, während sie die Worte verdaute, die ihr ein seltsam ungewohntes Gefühl von Hoffnung bescherten, die stets von lähmenden Zweifeln erstickt worden war, seit sie Genevieve getroffen hatte.
      „Vielleicht hast du Recht“, murmelte Brianna, fuhr mit den Zeigefinger die Linien des Emblems der Weltregierung nach, als das Klingeln einer Teleschnecke ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ.

      ~ Duchess Court ~

      Orville schlenderte durch die ausladenden Flure des Palastes und blieb hier und da bei verschiedenen Kunstwerken stehen, die den Sitz des Königspaares zierten. Er hatte gerade das unglaublich groteske Gemälde einer Schar verschiedener Hunderassen gemustert, die in menschlicher Manier Karten spielend und Zigarre rauchend an einem Pokertisch saßen, als er das Gekicher von zwei Mädchen vernahm, die sich hinter der einarmigen Büste einer Frau versteckten und zu dem Mann herüberlinsten. Als sie feststellten, dass der Langbeinmensch sie bemerkt hatte, versuchten sie sich weiter gegen die Wand zu pressen, was ihnen nicht wirklich gelang, weswegen Orville sich entschloss, auf die beiden zuzugehen. Der Teufelskraftnutzer war es gewohnt, bei der Interaktion mit anderen Menschen in die Hocke zu gehen, was ihm in Anbetracht der beiden Zwillingsmädchen noch angebrachter erschien, da sie ihm nicht einmal bis zum Knie reichten und er ihnen nicht zumuten wollte, mit steifen Nacken zu ihm hinauf zu schreien. So ging er sogar so weit, dass er sich unter einem kleinen Seufzer in Schneidersitz zu ihnen auf den Boden setzte, was eine Konversation wesentlich erleichtern würde.
      „Was kann ich euch beiden denn für einen Gefallen tun?“, lächelte er ihnen aufrichtig zu, wodurch sich sein Gesicht in ein wahres Kraterfeld an Falten verwandelte. Die beiden Mädchen blickte sich gegenseitig an, unterdrückte ein Kichern, ehe die linke, die auf einen Kaugummi kaute ihn mit ihrem zuckersüßesten Augenaufschlag anlächelte.
      „Mamá hat gesagt, dass wir dich bitten sollen, dass du uns zu unserem nächsten Auftrag bringst!“
      „Dee, du sollst Erwachsene doch nicht duzen!“, zischte das rechte Mädchen ihrer Schwester zu, wobei ihre Korkenzieherlocken wie wild baumelten.
      „Oh, achso. Stimmt. Tschuldigung!“, stammelte das andere Mädchen irritiert, woraufhin ihr Zwilling nur genervt mit den Augen rollte und die Führung des Gesprächs übernahm.
      „Mr. Di Sel, Sie sollen uns mit ihren Teufelskräften zu der Insel bringen, weil unsere Mamá kein Schiff entbehren kann, weil sie sich gerade mit ein paar Feinden im Krieg befindet!“
      „Oh, ist das so?“, erwiderte Orville freundlich, während er in seiner Jackentasche nach einem altmodischen Blechdöschen kramte, welches er den beiden Mädchen zufrieden hinstreckte. „Wollt ihr ein Pfefferminz?“
      Freudestrahlend griffen die Mädchen zu und kicherten synchron, was auch dem Langbeinmensch ein kleines Glucksen entlockte. „Natürlich werde ich das tun, wenn ihr beiden Engel mich schon so freundlich darum bittet! Wo geht die Reise denn hin?“
      Liberty Bourbon!“,erwiderten sie rasch im kanonischen Singsang.

      ~ Auf der Ikarus ~

      „Das war zu langsam“, lächelte Kaisa und ließ ihren Arm sinken, der daraufhin den schwarzen Glanz wieder verlor, welchen er angenommen hatten, als der Fuchsjunge sich voller Gewalt auf sie gestürzt hatten. Kyu rappelte sich währenddessen aus der Ecke wieder auf, in die die Parade der Agentin ihn geschleudert hatte. Mitleidig beobachtete sie, wie Blut aus seinem Mundwinkel tropfte.
      „Tut mir Leid. Habe ich dir wehgetan?“
      „Nicht der Rede wert!“, knurrte der Blonde kurz angebunden und machte sich bereits für den nächsten Angriff bereit.
      „Wollen wir nicht lieber eine Pause machen?“, warf die Grünhaarige ein, die sich Sorgen um den Fuchs machte, mit dem sie nun täglich abwechselnd mit Dädalus, Marc und Drake trainierte. Sie waren nun schon seit mehreren Stunden dabei, ihm verschiedene Techniken beizubringen und die Agentin befürchtete, dass sein angeschlagener Körper die Dauerbelastung nicht aushalten würde. Ihr Verdacht bestätigte sich, als sie bemerkte, dass seine Verbände am Bauch bereits wieder rot verfärbt waren.
      „Kyu, ich denke wirklich, dass es das beste wäre, wenn wir eine Pause machen! Du hast dich schon erheblich gesteigert. Dein Douriki-Wert hat sich in der kurzen Zeit verdoppelt, seit ich dich kenngelernt hatte“, beherzigte Kaisa ihren Einwand, aber Kyu blickte sie mit kühlen Augen an.
      „Wenn du eine Pause machen willst, trainiere ich alleine weiter!“
      „Aber Kyu...“, setzte die Grünhaarige ein, aber der Fuchs war bereits zu den Trainingsgeräten gegangen und ignorierte die Agentin, die ihm noch einmal einen besorgten und mitleidigen Blick zuwarf, ehe sie den Trainingsraum im Unterdeck verließ und dabei fast in Brianna stolperte, welche die Treppe hinuntergeeilt war.

      ~ Mary Joa ~

      Sengoku fuhr sich nervös durch den Bart. Es war zwar nicht die erste spontane Audienz bei den Fünf Weisen in seiner langen Karriere, aber angesichts der problematischen Situationen, die sich wie ein Arsenal an gigantischen Damoklesschwertern über seinem Kopf erhoben hatten, wirkte der Flottenadmiral der Marine wesentlich angespannter als sonst. Abies hatte ihn darum gebeten, Platz zu nehmen, während sie sich auf ihren hochhackigen Schuhen elegant durch die großen Flügeltüren manövriert hatte, um seinen Gastgebern Bescheid zu geben. Ein paar Bedienstete der heiligen Stadt, die an ihm vorbei huschten, nickten ihm flüchtig zu oder warfen ihm ein paar Grußfloskeln entgegen, welche er allesamt nur mit dezenten, aber höflichen Gesten quittierte. Der Flottenadmiral kam sich auf einmal seltsam deplatziert in der heiligen Stadt Mary Joa vor, denn er vergaß oft, dass die Marine und die Weltregierung zwar Organisationen waren, die zusammenarbeiteten, aber erstere nur ein vergleichsweise unbedeutendes Organ war, die dem fünfgliedrigen Kopf dieser Welt zu gehorchen hatte. Die Flügeltüren rissen ihn aus seinen unorthodoxen Gedanken und die aufgesetzte Stimme der grünhaarigen Sekretärin holte ihn mit unbeugsamer Gewalt zurück in die erdrückende Realität.
      „Die Herrschaften sind bereit sie auf der Sonnenterrasse zu empfangen“, flötete sie mit zuckersüßer Stimme zu ihm hinab und wieder entglitt Sengoku nur ein schwaches Nicken.

      Die Sonne tänzelte über den unnatürlich kristallklaren Teich, der unmittelbar an die Sonnenterrasse der Fünf Weisen anzugrenzen schien. Die Fünf saßen wie immer in edle Anzüge gekleidet im Schatten eines überdimensionalen Sonnenschirms und der Flottenadmiral kam nicht umher, sich die Frage zu stellen, worin der Sinn einer sonnengefluteten Terrasse lag, wenn man schlussendlich dennoch im Schatten saß, aber er scheuchte den Gedanken eilig beiseite, nachdem die obersten Autoritäten dieser Welt ihn zu sich herüberwinkten.

      ~ Auf der Ikarus ~

      Aloë hatte sich auf die Reling am Bug der Ikarus gesetzt und ließ ihre schlanken nackten Beine über dem metertiefen Untergrund baumeln. Sie streckte sich und genoss die Sonne, die sanft ihre Wangen streichelten und den Wind, der ihr in die rauchblaue Mähne griff und sie verspielt in der Luft tänzeln ließ. Trotz der wohltuenden Entspannung, die sie gerade erfüllte, zuckte sie zusammen, als sich Marc mit einem kecken Grinsen zu ihr gesellte und sich mit dem Rücken zur Reling ebenfalls den Sonnenschein auf den Nacken scheinen ließ.
      „Pass auf, dass dich Brianna so nicht sieht! Sie bekommt noch einen Herzinfarkt!“, schmunzelte der Koch, der die Küche verlassen hatte, um Brianna bei ihrem Telefonat nicht zu stören.
      „Ach, das ist kein Problem! Ich kann mich von den Lüften tragen lassen, wenn ich das möchte!“, erwiderte der Engel selbstsicher und schob dabei ihr Kinn nach vorne, was ihr kurzzeitig eine derart burschikose Ausstrahlung verlieh, dass Marc sich grinsend umdrehte, ehe er etwas wehmütig seufzte.
      „Da bin ich wirklich neidisch auf dich! Ich selber träume schon seit ich ein kleiner Junge bin, dass ich durch die Lüfte fliegen kann. Ich musste da ein wenig schummeln, um dieses Ziel zu erreichen...“
      „Wie meinst du das?“, hakte Aloë nach, deren Neugier augenblicklich geweckt schien.
      „Ach, ich habe ein Surfbrett umgebaut – also...ähm...weißt du, was ein Surfbrett ist?“
      Aloë erwiderte nur einen skeptischen Blick, wobei sich ihre Augenbrauen in einem gewaltigen Bogen über ihre bernsteinfarbenen Augen spannten.
      „Ihr habt mich vielleicht auf einer Himmelsinsel aufgesammelt, aber ich habe nicht hinter dem Mond gelebt! Du vergisst, dass auf dem Aurora Archipel unheimlich viele Touristen waren. Außerdem habe ich mir das schon in der Werkstatt angeschaut. Du hast es mit Dialen verstärkt, oder?“
      Der braunhaarige Koche konnte nicht vermeiden, dass er den blauhaarigen Engel mit einer Spur anerkennender Verwunderung musterte, ehe er lächelnd nickte.
      „Ganz genau. Mit Hilfe von Jet- und Winddialen ist es mir möglich gewesen, dass ich mich damit einigermaßen standfest durch die Lüfte bewegen kann.“
      „Du tanzt sozusagen auf den Wolken.“
      „Genau. So kann man das nennen“, antwortete Marc, der Aloë einen Augenblick aus den Augenwinkeln musterte, ehe er sie an der Hand nahm. „Komm mit mir! Dädalus und ich haben eine kleine Überraschung für dich!“

      ~ Mary Joa ~

      Der Flottenadmiral konnte ein Seufzen nicht unterdrücken, als er sich auf einer der Parkbänke der Allee der Zwanzig Heiligen niedersinken ließ und sich mit müden Augen die Schläfen massierte. Ein paar Bewohner Mary Joas in ihren pompösen Gewändern, aber immerhin ohne die lächerlichen Glaskuppeln, die sie trugen, sobald sie die Normalsterblichen dieser Welt mit ihrer Anwesenheit beehrten – zumindest empfanden sie es auf diese Weise -, stolzierten an ihm vorbei, wobei einige ihm einen abschätzigen Blick zuwarfen. Die Nachkommen der Gründerväter der Weltregierung scherten sich nicht, ob sich vor ihnen ein Bettler, ein Pirat oder der Kopf einer der mächtigsten Organisationen dieser Welt befand. Solange er keiner aus ihrem exklusiven Kreis war, beurteilten sie seine Existenz als unbedeutend und nichtig. Ein seltsames Gefühl von Zorn keimte in Sengoku auf, welches nur abebbte, als sich eine bildschöne blonde Frau neben ihn setzte.
      „Sie sehen grauenvoll aus, Chef!“, ergriff sie trocken das Wort, während die strahlende Sonne ihr Haar in flüssiges Gold zu verwandeln schien.
      „Vielen Dank“, erwiderte Sengoku sarkastisch, obwohl er um die Eigenarten der Vizeadmirälin bestens informiert war, da er selbst sie gefördert, trainiert und ihren raschen Aufstieg innerhalb der Marine beobachtet hatte.
      „Wie lief das Treffen mit den Fünf Weisen?“
      „Unbefriedigend“, antwortete der Flottenadmiral knapp, ehe die Frau ihn kurz musterte und ein schiefes Grinsen aufsetzte.
      „Die trockenen, kurzen Antworten sind mein Metier, Sengoku!“, fuhr sie mit ihrer gewohnten Tonart fort, obwohl auch sie die Spur von Sarkasmus nicht verstecken konnte, die sich dort eingeschlichen hatte.
      „Du hast recht, Rebekah! Sie haben mich aufgefordert, dass wir die Suche nach der CP8 und auch Kaisa Hari nicht weiter betreiben sollen. Zudem soll der ganze Fall Verschlusssache bleiben.“
      „Womit Sie mit diesem Gespräch gerade gegen Regel Nummer zwei verstoßen haben und da Sie mich in diese gottverlassene Stadt beordert haben, gehe ich davon aus, dass Sie auch ihren ersten Befehl nicht befolgen werden, oder irre ich mich da?“
      „Ich dachte, dass Sophie das Genie in Barcelós Mannschaft ist und nicht du!“, scherzte Sengoku, dessen schlechte Laune sich im Gespräch mit seiner ehemaligen Schülerin schnell verflüchtigt hatte.
      „Eins und eins zusammenzählen kann ich auch noch. So nachlässig waren Sie in meiner Ausbildung auch nicht! Also bleibt es beim vereinbarten Ziel?“
      „Ich bitte darum“, erwiderte der Flottenadmiral, dessen Tonfall nun wieder eine Spur ernster wurde und auch die tiefen Augenringe um seine Augen waren schlagartig eine Nuance dunkler geworden. „Außer du bist immer noch scharf darauf, dass du Boa Hancock in Amazon Lily einen Besuch abstatten darfst.“
      Rebekah bedachte ihn mit so einem unterkühlten Blick, dass Sengoku einen Moment dachte, dass die Blonde sofort aufspringen und ihm an die Gurgel gehen würde.
      „Nachdem mir das kleine Miststück vor ein paar Jahren, bevor die Fünf Weisen auf die verfickte Idee kamen, sie zu einem Samurai zu erheben, meine Mannschaft in nutzlose Steinhaufen verwandelt hat...ja...da wäre es mir ein tiefes Bedürfnis, sie wiederzusehen und ihren kleinen Hintern nach Impel Down zu verfrachten!!“, wetterte Rebekah, deren kühle und trockene Ausstrahlung immer ins komplette Gegenteil abdrifteten, sobald sie sich einmal in Rage geredet hatte. Sengoku wusste, dass es in solchen Momenten einfach ratsam war, seine Schülerin sich ihren Emotionen hingeben zu lassen, denn so schnell solche Wutanfälle kamen, so rasch verpufften sie auch wieder in einem Schwall heißen Dampfes.
      „Wer hat denn jetzt die undankbare Aufgabe erhalten?“, brummte Rebekah, deren sternförmige Ohrringe silbern funkelten und einen Wimpernschlag lang die volle Aufmerksamkeit des Flottenadmirals beschlagnahmten.
      „Ähm, Momonga wird sich darum kümmern.“
      „Na, da wird er sich aber sicherlich freuen. Hoffentlich ist er ihrem Anblick gewappnet, denn egal, was ich von ihr halte, das Weibsstück ist ein ordentliches Kaliber – und du weißt, was das bedeutet, wenn ich das sage!“, zwinkerte sie Sengoku zu, ehe sie sich erhob und das beige Kostüm glatt strich, welches sie unter ihrem Marinemantel trug.
      „Also darf ich meinem Kapitän sagen, dass unser Ziel Liberty Bourbon bleibt?“, sprach sie, während sie sich bereits mit verschränkten Armen auf den Weg machte, da sie die Antwort ihres ehemaligen Ausbilders schon kannte.
      „Passt auf euch auf, Rebekah!“, rief ihr Sengoku hinterher, woraufhin die Blonde nur den Arm hob, um zu signalisieren, dass sie seinen Rat beherzigen würde. Der Flottenadmiral blickte ihr noch einen Augenblick nach, ehe die gleißende Sonne ihren weißen Mantel in funkelndes Licht verwandelte.

      ~ Auf der Ikarus ~

      „Was ist das?“, wandte sich Aloë fragend an Marc, der mit strahlender Miene auf mehrere Kästen voller Erde deutete. Das Strahlen erstarb allerdings auf Grund des perplexen Ausdrucks auf dem Gesicht des Engels schnell. Enttäuscht ließ er die Schultern hängen, ehe er kaum verständlich murmelte:
      „Dädalus und ich haben ein paar Samen von Pflanzen aus deiner Heimat gesammelt, sodass du immer ein Stück von ihr bei dir hast!“
      Die Worte hallten durch den nachmittäglichen Himmel und Aloë starrte den Koch immer noch mit offenem Mund an. Es dauerte einen Augenblick, bis sich die Worte in ihrem Kopf verankert hatte und ehe sich Marc versehen konnte, war der Engel ihm um den Hals gefallen.
      „Das...das...das ist so unglaublich lieb von euch!“, schluchzte sie, woraufhin die Enttäuschung des Kochs sogleich verflogen war. Bevor einer der beiden jedoch etwas sagen konnte, hörten sie ein deutliches Räuspern hinter sich. Brianna stand mit versteinertem Gesichtsausdruck hinter ihnen.
      „Was ist los, Brianna? Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen!“, durchbrach Marc die Stille, nachdem sich Aloë aus seiner Umarmung gelöst hatte.
      „Ihr solltet mitkommen. Es geht um Dädalus“, antwortete die Rothaarige mit bebender Stimme, die den Schock immer noch nicht überwunden hatte.

      ~ Zehn Minuten zuvor in der Küche ~

      „Vielleicht hast du Recht“, murmelte Brianna, fuhr mit dem Zeigefinger die Linien des Emblems der Weltregierung nach, als das Klingeln einer Teleschnecke ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ.
      „Perfektes Timing“, murmelte der Meermann, während Marc den Raum verließ, um der Schatzjägerin ein wenig Privatsphäre zu gönnen. Fast im fliegenden Wechsel torkelte stattdessen Dädalus ins Zimmer, dessen Zeigefinger von Tinte verschmiert waren und der sich das steife Kreuz durchstreckte. Seine spitzen Ohren vernahmen das Klingeln der Teleschnecke, woraufhin er nur genervt die Augen rollte.
      „Die Fünf Weisen sind ja schlimmer als jeder Staubsaugervertreter. Wenn du nicht bald rangehst, werde ich das machen, nur um ihnen zu sagen, dass sie jemand anderen belästigen sollen“, brummte er genervt, während seine wässrigen Augen nach seiner Kaffeetasse suchten.
      „Es ist nicht meine“, sprach Brianna überrascht, die ihre Erleichterung in ihrer Stimme kaum verbergen konnte, als sie die geschlossenen Augen ihrer Teleschnecke musterte. „Es ist deine!“, lächelte die Rothaarige ihm zu und deutete auf die giftgrüne Teleschnecke mit dem langen, grauen Bart und den dunklen Altersflecken, die unaufhörlich vor sich her klingelte. Mit schlurfendem Gang bewegte sich der Wissenschaftler zum Tisch, griff nach dem Hörer und legte ihn sich an das Ohr.
      „Was gibt’s?“, zischte der Wissenschaftler barsch in den Hörer, dessen Laune besonders angeschlagen war, nachdem er die Nacht kaum geschlafen hatte, da die Übersetzung von Kaisas Schriftzeichen ihn einfach nicht losgelassen hatte.
      „Oh mein Gott, Dädalus! Ich bin so froh, dass du abnimmst!!“, schluchzte eine rauchige Frauenstimme in den Hörer, die Dädalus zwar bekannt vorkam, aber die er nicht einordnen konnte. „Es ist...es ist...etwas passiert!“
      Brianna legte die Stirn in Falten, denn auch ihr kam die Stimme der Anruferin seltsam vertraut vor. Beim Wissenschaftler und der Schatzjägerin fiel fast im selben Augenblick der Groschen, aber es war Dädalus, der zuerst die Worte fand.
      Paola-sama? Was ist passiert?“
      Mit geweiteten Augen lauschte der Wissenschaftler den Worten der Frau, während Brianna nur die Hand vor den Mund geschlagen hatte. Salvador blickte nur irritiert zwischen den beiden hin und her, hatte aber den Anstand sich zurückzuhalten, während die aufgelöste Frau namens Paola ihre Geschichte schilderte.

      *heißt mit nicht vorhandenen französisch so viel wie: gestörte Frau mit telekinetischen Fähigkeiten!


      MIt Kapitel 89 geht es hier weiter!


      Dieser Beitrag wurde bereits 11 mal editiert, zuletzt von Vex ()

    • Antwort auf Fanpost & Doublefeature erschienen

      So Leute!

      Erst einmal möchte ich mich entschuldigen, dass ich letzte Woche unangekündigt pausiert habe. Ich hab momentan mit einer paar gesundheitlichen Misständen zu kämpfen, die meine Freizeit auffressen und ich das alles mal neu organisieren muss. Das scheint aber alles almählich in geordnete Bahnen zu gehen, weshalb ich auch gestern wieder zum schreiben gekommen bin.
      Ich werde den Arc versuchen mit zwei bis drei weiteren (best möglich) Doublefeaturen geplant zu Ende zu bringne, wobei ich dennoch bei den Kämpfen ein wenig kürzen werde.
      Aber keine Sorge. Im nächsten Arc wird es diesbezüglich genug Nahrung geben. Immerhin konnte ich die Zeit nutzen und jenen im Krankenhaus schön durchplanen. Ebenso habe ich es geschafft, dass ich alle meine Protagonisten neu gezeichnet habe, wie sie im neuen Arc aussehen werden. Auch ein paar Antagonisten haben es geschafft. An meinen treuen Beta-Leser: Järv ist dabei! ;)

      Genug der langen Vorrede. Ich möchte noch auf eure Kommentare eingehen!
      Achja bevor ichs noch vergesse. Kapitel 78 findet sich noch hier an alter Stelle, während Kapitel 79 einen Beitrag über mir zu finden ist!

      @qoii

      qoii schrieb:

      Da haben sich doch gleich schon mal zwei Vorhersagen der Kommentatoren erfüllt, Zoe findend das Bild ihrer Mutter und trifft gleichzeitig auf Brianna. Diese ist zunächst erstaunt was das Mädchen hier zu suchen hat und dann entsetzt als sie glaubt Marc wolle nun das Mädchen angreifen. Daraufhin mobilisiert sie wieder ihre Kräfte und schafft es Marc am Boden festzunageln. In ihrer Verzweiflung erzählt sie Marc die Sache mit Crane und einige andere Dinge die sie teils seit acht Jahren belasten, woraufhin Marc wieder zur Besinnung kommt. Die Frage bleibt nur ob die die Kontrolle mit ihren Worten durchbrochen hat, ob die Königin zuerst gefallen ist oder ob es zufällig gleichzeitig geschehen ist.

      Eine Antwort auf die wir wohl so schnell keine Antwort bekommen werden, da die verursachende Person verstorben ist und die betroffene Person unter massiven Gedächtnislücken leidet. Es wird wohl eine Kombination aus beiden sein. Wichtig ist wohl eh, nur der Ausgang des ganzen.

      qoii schrieb:

      Währenddessen freut sich Salvador darüber mal wieder einen Gesprächspartner zu haben, auch wenn dieser nicht sehr gesprächig ist XD. Salvador hat also mit Schnappi und Mathilde im Kopfgeldjägergeschäft gearbeitet und wurde dann von Dr. Grusel gefangengenommen. Über Schnappis Schicksal wissen wir bereits beschied, aber was ist mit Mathilde... Ich weiß ihnen ist das selbe Schiksal wie Briannas Gruppe widerfahren, nur mit dem Unterschied dass sie nicht so gut aus der Sache rausgenommen ist. Oz besitzt die Pech Logia, womit dem Hexenzirkel alle drei Fruchtarten vertreten sind. Jetzt Wüsche ich mir fast das Malefitz Zoan etwas mit Federn zu tun gehabt hätte^^. Weiterhin stehen Malefitz und Oz auf der Kopfgeldliste, interessant das sie unter diesen Umständen so offen auf der Insel Leben konnten.
      Schlussendlich bleibt festzuhalten das der Kampf zwischen Oz und Salvador gerade erst begonnen hat. Ich denke aber das Salvador schnell die Überhand gewinnen wird, zumindest lassen seine Äußerungen darauf schließen, dass er ein erfolgreicher Kopfgeldjäger war und nach Malefitz schnellem Ableben traue ich den Beiden auch nicht mehr so viel zu. Nebenbei die Beinahmen der beiden gefallen mir sehr gut. :thumbup:

      Freut mich, dass sie dir gefallen. Für meine Antagonsiten gehen mir die relativ leicht von der Hand, was ich bei meinen Protagonisten leider nicht behaupten kann X(

      qoii schrieb:

      Genevieve dominiert dagegen weiterhin den Kampf gegen Elijah und Abeille. Wir erfahren von ihr dass sie mit Hilfe ihrer Teufelskraft ALLES kontrollieren kann, wobei dazu ein gewisses maß an direkter Konzentration erforderlich zu sein scheint. Immerhin muss sie Elijha loslassen bevor sie sich ganz auf Abeille Konzentriert. Aber auch so wirkt ihre Frucht bis jetzt ziemlich overpowert, wobei ich davon ausgehe, dass wir von der einen oder anderen Schwäche noch erfahren werden. Ich werde mir mal eine Menge blöder Sprüche mit „Herzlos“ sparen und einfach festhalten das nun der/die zweite Deverauxs gefallen ist, von Dr. Grusel dürfte ja nicht mehr allzu viel übrig sein. ;)

      Genevieves Kräfte sind sehr mächtig, das stimmt! Hier haben wir aber den Fall, dass wir jemanden haben, der seine Kräfte wirklich perfektioniert hat. Vergleichbar mit Flamingo, wenn nicht sogar noch eine Stufe darüber. Schwachstellen hat sie sicherlich, aber ob wir die noch in diesem Arc erfahren werden?

      qoii schrieb:

      Zoe und das Grimoire, verdammt noch mal was macht die Beiden so wichtig, dass sie jeder in die Finger bekommen möchte. Gute Zoe ist die Erbin des Herrschergeschlechts der Engel, aber so wichtig kann das doch auch nicht sein. Jedenfalls wollte Zoe sich entgültig den Zugriff entziehen wurde aber von Brianna daran gehindert. Ich bin schon sehr gespannt darauf wie es dort weitergeht. Immerhin dürften ein Steckenpfert und ein Metallarm nicht ausreichen um Genevieve in Bedrängnis zu bringen. Es sei denn hier greift eine mögliche Schwäche ihrer Teufelskraft. Wenn Genevieve sich nämlich darauf konzentrieren muss was sie kontrollieren will hat Marc mit seinem Metallarm eine gute Chance. Sie will Fleisch stoppen, aber es bringt nichts da es Metall ist. (Idee aus Fullmetal Alchemist (Brotherhood ) → Edward vs. Scar geklaut. :whistling: )

      Gut Ding will Weile haben! Dazu kann ich leider nichts verraten, ohne zu spoilern!


      @Lyca

      Lyca schrieb:

      Ich habe etwas ueber das Grimoire nachgedacht. Ich koennte mir vorstellen, dass es auch etwas mit den Grimms zu tun hat. Da der Name nicht zufaellig ausgewaehlt wurde, Grimm mit Maerchen/Buch zu tun hat und du noch den Hintergrund des Nachnamens aufklaeren willst, steht vielleicht auch etwas ueber Briannas Familie darin. Das Wort Grimoire enthaelt auch teilweise den Nachnamen, allerdings nur mit einem M. Ich kann mir derzeit jedoch beim besten Willen nicht vorstellen, was Zoe und Genevieve an dem Buch so wertvoll finden. Vielleicht steht darin etwas ueber das Koenigreich und wer der richtige Nachfahre der Herrscher war/ist? Die Maerchen der Familie Grimm? :P

      Gott sei Dank!! :D
      Ich dachte schon, dass diese Namensprarallele niemanden aufgefallen ist bzw., dass sie niemand erwähnenswert fand. Sehr gute Beobachtung, gibt ein Fleißsternchen ;)

      Lyca schrieb:

      Die arme Abeille, dank des FB wurde sie mir mehr und mehr sympatisch und jetzt wird sie von Genevieve hingerichtet. Es hat mir sehr gefallen, dass sie bis zum Schluss Zoes Standort nicht verraten hat und sie geschuetzt hat. Genevieve haette sie so oder so getoetet.
      Da Abeille jetzt Tot ist, haelt Zoe eigentlich nicht mehr viel bei den Devereauxs. Vorallem wenn Elijah auch noch sterben sollte. Wird sie zurueck zu Aloe und ihren Eltern? Ich koennte mir auch vorstellen, dass die Arme von Genevieve entfuehrt wird.
      Genevievs TF ist wirklich uebermaechtig, da sie uns aber im weiteren Verlauf noch begegnen wird, werden die Hexen den Kampf wohl nicht gewinnen und Genevieve von der Insel fliehen (mit oder ohne Zoe/das Grimoire). Einzig Dedale scheint etwas ueber Ihre TF zu wissen, vielleicht kennt er auch einen Schwachpunkt. Sicherlich taucht e rim naechsten Kapitel auf, fliegt wie Superman auf Genevieve zu und knockt diese aus! Ja das wuerde ich doch gerne lesen 8o
      Die Devereauxs sterben wie die Fliegen, bleiben also noch die Engel als mogliche Herrscher, ggf noch die Adligen. Bisher wurde uns allerdings mehr von den Engeln selbst berichtet, daher gehe ich mittlerweile von einem Sieg dieser aus. Es waere doch recht merkwuerdig wuerden die Adligen an die Macht kommen, ueber die wir am wenigsten wissen.

      Ja Abeille als "Gegnerin" im unklassichen Sinne hat mir sehr viel Spaß gemacht zu schreiben. Ihre Rolle hätte ich gerne noch ausgeschmückt, aber der Arc hat eh schon wieder zu viel Zeit gefressen, ohne sichtliche Fortschritte bei der Hauptstory zu machen. Das wird sich im kommenden Arc allerdings ändern.
      Die Herrschaft über das Archipel? We'll see ;)

      Lyca schrieb:

      Zoe trifft wie vermutet auf Brianna und Marc. Marcs Aufgabe Zoe zu beschuetzen wird von Brianna missinterpretiert. Sie findet Ihre Kraft und Motivation wieder und in dem Augenblick groesster Verzweiflung redet sie sich alles von der Seele. Im gleichen Augenblick stirbt Abeille und Marc realisiert alles was sie sagt. Seine Reaktion und das klaerende Gespraech werden vorerst unterbrochen, denn Brianna rettet Zoe vor dem Freitod (btw nett, dass du das Fachwort “Freitod” und nicht “Selbstmord” benutzt, die Altenpflegerin in mir ist begeistert! ^^). Ich bin gespannt wie Marc letzten Endes reagiert. Endlich hat Brianna auch verstanden, warum Marc sie damals daran gehindert hat seinen Vater zu toeten.
      Ich kann den Anderen nur zustimmen, dass deine Charackter wirklich Tiefe haben und somit sehr menschlich rueber kommen.


      Vielen Dank für das Kompliment. Immerhin etwas, mit dem meine FF trumpfen kann :thumbsup:

      Lyca schrieb:

      Meermann Salvador haelt noch mal ein kurzes, unbefriedigendes Gespraech mit Oz. Der arme Kerl finde taber auch keinen zum reden! ;( Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf seine Hintergrundgeschichte (Mathilde) und was er drauf hat. Oz besitzt die Pech-Pech Frucht und der Kampf geht richtig los!

      Also zu Mathilde kommt nicht mehr viel. Sie war eben auch eine der Versuchspersonen. Da dieser Absatz aber unklar war, hab ich beim Flashback noch einen Teil eines vergangen Kapitels dazugenommen, damit ihre Rolle nochmal deutlich wird :)

      @Bo

      -Bo- schrieb:

      Diesmal bin ich also der letzte. Dann werde mal ein paar interessante Punkte zusammenklauben und von den anderen kopieren, was das Zeug hält, ohne erwischt zu werden. xD

      Der Wille zählt :D

      -Bo- schrieb:


      Die mit dem Kampf der Deveraux-Geschwister verknüpfte Szene um Marc, Brianna und Zoe fand ich ziemlich clever inszeniert. Brianna, die Zoe beschützen will, Zoe, die nur wenig versteht, Marc, der in dem Moment wieder zu Bewusstsein kommen muss, als Brianna ihm den Mord an Crane gesteht, woraus Zoe wiederum Abeilles Tod schließt. Hach...welch hübsches Süppchen aus ungünstigen Begebenheiten und Zufällen, garniert mit einer großen Prise schlechten Timings.
      Aber dazu später mehr.

      Tja und dennoch eine Geschichte mitten aus dem (One Piece) Leben :D

      -Bo- schrieb:

      Erst gehe ich noch auf Drake und Oz ein. Ein bisschen wundert es mich ja, dass du die Pech-Logia an einen Charakter wie Oz "verschwendest". Sie klingt zumindest nicht nur extrem mächtig, sondern auch noch ziemlich cool und hätte sicher großes Potenzial gehabt. Nun ja, aber du wirst schon genug andere Ideen für weitere Gegner haben. Und ich sitze hier und hoffe, dass keine von diesen Ideen mit den meinen kollidiert. xD
      Wie auch immer.^^ Oz ist eher der schweigsame "Ich schmelze lieber alle Häuser, bevor ich noch Ärger mit Genevieve kriege"-Typ, während Drake Eddie Murphy und der fetten Vicky Pollard aus "Little Britain" Konkurrenz machen könnte. Ich bin anscheinend nicht der einzige, der Mathilde bisher nicht zuordnen kann, obwohl ich glaube, den Namen in Bezug auf Drake schon gelesen zu haben. Ich glaube, sie war eine Gefangene, die durchgedreht ist, oder? Kann mich auch irren.^^
      Jedenfalls lässt Salvador zum ersten Mal durchblicken, dass er Kopfgeldjäger ist. Finde ich ziemlich scheiße. Immerhin hasse ich Kopfgeldjäger und bin Oda sehr dankbar, dass er diese uninteressante Partei weitgehend außen vor lässt. Wie kann man nur so blöd sein und Kopfgeldjäger in eine FF einbinden? ;)
      Wäre mal interessant zu wissen, wofür Oz und Malefiz ihr Kopfgeld kassiert haben und ob Genevieve auch eins besitzt.

      Ich suche mir anscheinend immer die falschen Früchte aus. Vielleicht sollte ich mal eine Liste mit möglichen Todeskandidaten und ihren Früchten aufstellen und euch abstimmen lassen, welche ihr cool findet, ehe ich mein Signum darunter setze ;)
      Also Oz und Malefiz werden uns noch begleiten, zumindest was ihre Auftauchen in möglichen Flashbacks, etc. betrifft. Immerhin ist Genevieve ja noch am Leben und ihre Rolle wird über den Arc hinausgehen.
      Ihre Hintergrundgeschichte werde ich auf jeden Fall noch ein wenig aufklären bzw. wofür sie ihr Kopfgeld, etc. bekommen haben.

      Ja diese dummen Kopfgeldjäger. Hast du schon von der bescheidenen FF gehört, die sich um diese Gruppe dreht? Ein grauenhafter Unsympath soll diese langweilige Geschichte verfassen :D

      -Bo- schrieb:

      Apropos Genevieve (Überleitung des Jahrhunderts!). Abeille ist tot. Damit stirbt mein Lieblings- Deveraux einen grausigen Tod. Zumindest für sie, ich finde das Herausreißen von Herzen nicht nur herrlich symbolträchtig, sondern auch sehr stilvoll. Passt jedenfalls sehr gut zu Genevieve und wie die Hexe muss auch ich loben, wie ironisch es doch ist, dass die "herzlose Eiskönigin" einen solchen Tod stirbt. Nun bleibt die Frage, was mit Elijah passiert. Da ich weder Marie noch Alexandre große Überlebenschancen ausrechne (ich vertrete übrigens die Theorie, dass Kyu Prinzessin Lillybitch aus Versehen flambieren wird^^), kann ich mir sein Überleben nicht vorstellen. Elijah wurde nach Abeille als zweite Bezugsperson für Zoe aufgebaut, seine Rolle könnte damit noch wichtig werden. Vielleicht nutzt Genevieve den Ältesten auch als Druckmittel? Zoe und das Buch im Austausch für Elijahs Leben? Könnte ich mir gut vorstellen.

      Ja ein stilvoller Tod für eine stilvolle Frau.

      -Bo- schrieb:

      Da Brianna dem Engel vorerst das Leben rettet, verzögert sich die Konfrontation mit Marc scheinbar etwas. Bleibt abzuwarten, wie es zwischen den beiden weitergeht. Ich schätze Marci-Marc würde es der Rothaarigen sicherlich verzeihen, wenn sie ihm die Geschehnisse genau erklärt, zumal Dädalus und Kyu all dies bezeugen können. Speziell ersterer könnte auch vermitteln, obwohl er sich bisher eher bedeckt gehalten hat. Mal schauen, inwiefern du diesen Konflikt in den nächsten Arc bringst oder vorher löst.

      Ich habe aus meinen "Fehlern" der letzten Konfrontation gelöst und werde euch dieses Mal auf jeden teilhaben lassen. Wie sich das ganze auflöst oder auch nicht, wird sich zeigen.

      -Bo- schrieb:

      Damit wäre ich auch wieder am Ende meines allwöchentlichen Kommentars. Ein ebenso schönes wie tragisches Kapitel, das spannende Konflikte für die Zukunft bereithält. Weiter so!

      Danke! :)


      So dann bleibt mir eigentlich nichts mehr zu sagen, außer, dass ich euch viel Spaß beim Lesen wünsche! :)

    • Kapitel 78 & 79

      Kurier dich aus. Gesundheit geht vor! Gute Besserung :)

      Ui ich hab ein Fleissternchen!! 8o whoooozaaa

      Drake vs Oz
      Oz's Pech zerstört die schöne Statue Henriettes Lebonair. Fand die Szene sehr eindrucksvoll geschrieben.
      Auch gegen Schluss des ersten Chapters sehen wir was die Pech-Pech TF kann. Es liest sie fast wie ein apokalyptischer Angriff. Ganz stark. Drakes Schwächen sind also Essen und seine Klamotten. Oz muss für die Frechheit der Zerstörung mit seinem Leben bezahlen. Wasser ist der natürliche Feind von TF Nutzern und die nutzt Drake geschickt aus.

      Dädalus hat aus seinem Ärmel ein paar Flügel gezaubert und scheint Richtung blauer (?) Bibliothek zu düsen. Ich nehme an die waren in dem Rucksack den Kyu aus dem Labor geholt hat.
      Es hätte mich doch sehr gewundert, wenn er dem Miststück verziehen hätte, welche Eltern könnten das schon.

      Kaisa vs Alex. Der erste Devereaux bisher der zu überleben scheint, sollte Genevieve ihn nicht noch zu fassen bekommen. Gegen Kaisa hat er deutlich den kürzeren gezogen.
      Kaisas FB war sehr interessant. Sie scheint eine Waise zu sein und von dem Mann mit den leeren Augen gerettet worden zu sein. Dieser hat ihr das tänzelnde Kämpfen beigebracht, nicht gerade väterlich aber das Endresultat kann sich sehen lassen.

      Zum Schluss komm ich zu Brianna und Marc, der hat seine Gefühle vorerst unter Kontrolle und beruhigt die aufgewühlte Brianna ein wenig.
      Genevieve kennt also wirklich die Eltern von Brianna und Brianna selbst. Und das schon seit sie geboren wurde. Stellt sich nur die Frage warum sie "davor" sagt. Meint sie die Schwangerschaft oder hat sie es damals vorhergesehen? Ich freue mich jedenfalls schon mehr darüber zu erfahren.

      Heute habe ich irgendwie nicht so viel zu sagen und spekulieren. Vielleicht weil es zwei Kapitel waren die sich hauptsächlich mit Kämpfen beschäftigt haben. Was ich nicht schlecht finde, im Gegenteil. Es gibt halt weniger Mysterien zu betrachten. ^^

      Den Kampf Kaisa vs Alex fand ich jedoch nicht allzu spannend. Tritte in bestimmten Rhythmen auf den Gegner regnen zu lassen, empfand ich hier als weniger fesselnd. Die Kürzung der Kämpfe hattest du schon erwähnt, dass nehme ich jetzt mal als Erklärung. Es gibt schlimmeres. Dafür gab der FB mehr her. :) Da haben wir aber bisher keine weiteren Infos, daher fällt mir nicht groß was ein. ^^

      Vielleicht finden die Anderen etwas mehr. :)
    • 78.Kapitel: Salvador vs. Oz & 79.Kapitel: Die Ästhetik des Kampfes

      Ohne größere Einleitungen komme ich gleich zur Sache und lobe die Darstellung der Pech-Pech-Frucht. Ich meine, wie kann man eine so geniale Fähigkeit innerhalb von drei Kapiteln abhandeln?^^ Wäre diese Kraft mir in den Sinn gekommen, hätte ich sie wohl niemand geringerem als Michelangelo Machiavelli verpasst, und Leser meiner FF -und ganz besonders du- werden wissen, was ich damit meine. Ganz großes Kino, wirklich(!) und umso bedauerlicher, dass Oz besiegt wurde. Nur gut, dass er in den Genevieve-Rückblenden sicher noch ein paar Auftritte haben wird.^^

      Aber genug gelobt und gejammert, immerhin gibt es noch mehr zu kommentieren. Etwa Kaisa, die uns an ihrer Vergangenheit teilhaben lässt. Vor einiger Zeit hatte ich schonmal den Gedanken geäußert, sie sei als Kind im Eismeer ausgesetzt worden oder war während einer Überfahrt über Bord gegangen, was sich nun zu bestätigen scheint. Ihrem nordischen Namen nach dürfte sich ihre Herkunft an den Wikingern oder (da die Riesin von Elban diese wohl abdecken) einer ähnlichen Kultur orientieren. Eventuell das bereits im San Fardo-Arc erwähnte Walhalla? Jedenfalls wurde Kaisa von einer CP-Einheit, wohl der alten CP9, herausgefischt und von einem exzentrischen Lehrmeister in der Kunst des Tanz-Kampfs unterrichtet, wahrscheinlich gepaart mit dem obligatorischen F6-Training. Inwiefern diese Person noch relevant sein wird, bleibt allerdings abzuwarten. Ich denke, Kaisas Werdegang zum Assassinen ist in Anbetracht ihrer schemenhaften Kindheit eher zweitrangig, zumal sich dieser ohnehin trotz Lücken wohl relativ leicht füllen lässt.

      Apropos Kindheit und Lücken, die Grimms scheinen allseits bekannt zu sein, obwohl es wohl eher weniger gut für eine Familie ist, wenn sie Genevieve bekannt ist. *hustDeverauxhustAbeillehust*
      Mal schauen, ob du uns durch die Hexe tatsächlich erste Hinweise zu Briannas Vergangenheit präsentierst. Ich glaube ja irgendwie noch nicht so ganz dran.^^
      Und wenn wir schon bei Hinweisen sind, dann muss man wohl Dädalus noch erwähnen. Immerhin scheint er der einzige zu sein, der sich momentan der Suche nach Horizon annimmt. Zumindest gehe ich davon aus, dass er jetzt das holt, weswegen sie überhaupt erst auf das Archipel gekommen sind.

      Last but not least: Salvador Drake, Quasselstrippe, Kopfgeldjäger und unverbesserlicher Quälgeist. Der Meermann ist auf eine sehr sympathische Weise unerträglich, was ordnetlich zu gefallen weiß. Dass er eine Form von Fischmenschen-Karate beherrscht, überrascht nun eher weniger. Da ja eigentlich schon klar ist, dass er zu einem Protagonisten aufsteigen wird, frage ich mich zunehmend, welche Motivation und welchen Antrieb er mitbringen wird. Die kleine Freundschaft zu Kyu oder der Dank für seine Rettung wären mir zu wenig. Vielleicht eher...materielle Motive? Oder zumindest eine gelungene Mischung aus Freundschaft, Dank und die Aussicht auf den schnöden Mammon? Mal schauen. Drake ist sicher ein Charakter, den ganz unterschiedliche Dinge antreiben können.

      Soviel von meiner Seite. Die beiden Kapitel haben mir gut gefallen, hauptsächlich natürlich dank Oz und Drake. Aber auch abseits dieses Kampfes gab es einige spannende Punkte. Also wie immer ganze Arbeit geleistet. :)


    • 78.Kapitel: Salvador vs. Oz & 79.Kapitel: Die Ästhetik des Kampfes

      Dann will ich endlich auch meinen Kommentar fertig schreiben bevor du noch auf die Idee kommst zwei weitere Kapitel zu veröffentlichen. Zumindest klingt es so als ob du von Ausruhen und Erholen (im Krankenhaus) genug hast und den Arc möglichst bald beenden willst. ;)

      Statue vergrätzt.... *nicht aufregen …...ist doch noch gar nicht so antik.....ist nichts im Vergleich zum Palast oder einer Kathedrale....*tief und beruhigend durchatmen.....VERDAMT DER GANZE STADTTEIL WIRD SCHWER IN MITLEIDENSCHAFT GEZOGEN UND DIE GANZEN BRÜCKEN WURDEN JA AUCH ZERSTÖRT....
      *schlag zu Drake Salvador : "bleibt locker man, die Patisserie kann man sicher wieder aufbauen"
      ;)

      Auch ich muss dir mal wieder ein großes Lob für deinen Kampf aussprechen :thumbup: . Oz vs,Drake war wiedermal wunderbar und spannend, der Kampf hat mir richtig gut gefallen. Besonders wie du die Pechlogia aufgebaut hast! Sie klang schon so sehr interessant, aber mit dieser wirkung und stärke habe ich überhaupt nicht gerechnet. :thumbsup:

      Auch Drake wächst einem immer mehr ans Herz, seine lockere Art würde wunderbar in das eher ernste Team Brianna passen. Drake hätte mit Marc auch einen wunderbaren Freund gefunden, da der eine gerne zu essen scheint und der andere ein begeisterter Koch ist. Weiterhin hat Drake auch direkt erkannt, das Brianna der Boss ist und sie sofort akzeptiert und der eher ernsten Brianna würde so eine Gestallt sicher auch gut tun, wenn auch nicht immer ihren Nerven. ;)

      Mit dem Tod von Oz kommen bleibt nur noch eine Hexe übrig die einzig echte und diese verkündet gleich mal, dass unsere liebe Grimm schon ihr ganzes Leben lang kennt und es deutet sich sogar an, dass die Grimms nicht irgendeine Familie auf der Insel waren sondern zumindest der Hexe gut bekannt. Leider will meine spekulative Ader in diese Richtung derzeit überhaupt nichts hergeben, so das ich dich auf später vertrösten muss :S .

      Kaisa hat Alex wie erwarten Sprichwörtlich in den Boden gerammt, daraufhin erinnert sie sich an einge Szene aus ihrer Kindheit. Sie scheint eine Waise zu sein und aus irgendeinen Grund hatte ich sie bereits dem Volk von Walhalla zugeordnet. Ob die Organisation die ihr das Kämpfen beigebracht hat wirklich die CP-9 war bin ich mir garnicht so sicher, denn sie hatte auch irgendetwas mit der CP-8 zu tun und weiterhin wurde ihr auch von Irgendjemand anderem Befohlen sich Briannas Gruppe anzuschließen. Deswegen würde ich vermuten, das die Organisation die sie Rettete ihr befohlen hat der CP-9 Beizutreten um für diese zu spionieren. Alles natürlich unter der Prämisse dass ich mich richtig erinnere. :D

      Das war's für diesmal, wieder ein eher kurzer Kommentar, aber was will man machen wenn einem irgendwie nicht mehr einfällt. :)
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • Antwort auf Fanpost & Doublefeature erschienen

      Hi Folks,

      qoii schrieb:

      Dann will ich endlich auch meinen Kommentar fertig schreiben bevor du noch auf die Idee kommst zwei weitere Kapitel zu veröffentlichen. Zumindest klingt es so als ob du von Ausruhen und Erholen (im Krankenhaus) genug hast und den Arc möglichst bald beenden willst. ;)

      qoii nahm mir die Worte aus dem Mund und deswegen geh ich noch Rasch auf eure Kommentare ein, ehe ich die neuen Kapitel freigiebe, die ihr hier findet.

      Ladies First:
      @Lyca

      Lyca schrieb:


      Ui ich hab ein Fleissternchen!! 8o whoooozaaa

      Mal schauen, obs davon noch mehr zu verteilen gibt :thumbsup:

      Lyca schrieb:

      Drake vs Oz
      Oz's Pech zerstört die schöne Statue Henriettes Lebonair. Fand die Szene sehr eindrucksvoll geschrieben.
      Auch gegen Schluss des ersten Chapters sehen wir was die Pech-Pech TF kann. Es liest sie fast wie ein apokalyptischer Angriff. Ganz stark. Drakes Schwächen sind also Essen und seine Klamotten. Oz muss für die Frechheit der Zerstörung mit seinem Leben bezahlen. Wasser ist der natürliche Feind von TF Nutzern und die nutzt Drake geschickt aus.

      Schön, dass sie gefallen hat. Das paradoxe ist - davon kann qoii wohl ein Lied singen und Bo mir sicherlich zustimmen - Zerstörung schreibt sich erstaunlich leicht "ästhetisch". Viel einfacher als wirkliche Ästhetik. Auch wenn mir da Bos Beschreibung von Princess Suie wohl ein wenig den Wind aus den Segeln genommen hat.

      Lyca schrieb:

      Dädalus hat aus seinem Ärmel ein paar Flügel gezaubert und scheint Richtung blauer (?) Bibliothek zu düsen. Ich nehme an die waren in dem Rucksack den Kyu aus dem Labor geholt hat.
      Es hätte mich doch sehr gewundert, wenn er dem Miststück verziehen hätte, welche Eltern könnten das schon.

      Korrekt mit der Bibliothek. Nächstes Kapitel dann mehr von dieser Szenerie.

      Lyca schrieb:


      Kaisa vs Alex. Der erste Devereaux bisher der zu überleben scheint, sollte Genevieve ihn nicht noch zu fassen bekommen. Gegen Kaisa hat er deutlich den kürzeren gezogen.
      Kaisas FB war sehr interessant. Sie scheint eine Waise zu sein und von dem Mann mit den leeren Augen gerettet worden zu sein. Dieser hat ihr das tänzelnde Kämpfen beigebracht, nicht gerade väterlich aber das Endresultat kann sich sehen lassen.

      Richtig. :)

      Lyca schrieb:


      Zum Schluss komm ich zu Brianna und Marc, der hat seine Gefühle vorerst unter Kontrolle und beruhigt die aufgewühlte Brianna ein wenig.
      Genevieve kennt also wirklich die Eltern von Brianna und Brianna selbst. Und das schon seit sie geboren wurde. Stellt sich nur die Frage warum sie "davor" sagt. Meint sie die Schwangerschaft oder hat sie es damals vorhergesehen? Ich freue mich jedenfalls schon mehr darüber zu erfahren.

      Interessante Interpretation und ich sage mal - da ich mir gerade nicht sicher bin, ob ich diese Aussage en detail noch aufklären kann, dass es wohl eine Mischung von beiden ist ;)

      Lyca schrieb:


      Heute habe ich irgendwie nicht so viel zu sagen und spekulieren. Vielleicht weil es zwei Kapitel waren die sich hauptsächlich mit Kämpfen beschäftigt haben. Was ich nicht schlecht finde, im Gegenteil. Es gibt halt weniger Mysterien zu betrachten. ^^

      Kein Ding. Das Ende eines Arcs ist auch meist der Punkt, wo Sachen aufgeklärt werden. Mysteriöses gibt es aber bald wieder. Spätestens der näcshte Arc wird davon wimmeln! :)

      Lyca schrieb:


      Den Kampf Kaisa vs Alex fand ich jedoch nicht allzu spannend. Tritte in bestimmten Rhythmen auf den Gegner regnen zu lassen, empfand ich hier als weniger fesselnd. Die Kürzung der Kämpfe hattest du schon erwähnt, dass nehme ich jetzt mal als Erklärung. Es gibt schlimmeres. Dafür gab der FB mehr her. :) Da haben wir aber bisher keine weiteren Infos, daher fällt mir nicht groß was ein. ^^

      Also der Kampf ist derjenige, der am deutlichsten unter der Kürzung gelitten hat, das stimmt.
      Allerdings muss ich sagen, dass Kaisa in San Fardo - im Gegensatz zu Kyu - schon einen ausführlichen Kampf bekommen hat. Ebenso hab ich ein wenig zu meinen talentierten Kollegen Bo geblickt, der so ein großes Mysterium um die Fähigkeiten seiner Protagonisten macht, dass ich das auch mit Kaisa machen möchte. Im nächsten Arc dann mehr von ihrer Art zu kämpfen. Des Weiteren sollte die kurze Beschreibung einfach ihre Übermacht noch einmal unterstreichen. Sie spielt in einer anderen Liga als Agentin der CP9


      @Bo

      -Bo- schrieb:

      Ohne größere Einleitungen komme ich gleich zur Sache und lobe die Darstellung der Pech-Pech-Frucht. Ich meine, wie kann man eine so geniale Fähigkeit innerhalb von drei Kapiteln abhandeln?^^ Wäre diese Kraft mir in den Sinn gekommen, hätte ich sie wohl niemand geringerem als Michelangelo Machiavelli verpasst, und Leser meiner FF -und ganz besonders du- werden wissen, was ich damit meine. Ganz großes Kino, wirklich(!) und umso bedauerlicher, dass Oz besiegt wurde. Nur gut, dass er in den Genevieve-Rückblenden sicher noch ein paar Auftritte haben wird.^^

      Streu halt noch Salz in die Wunde :P
      Aber ich nehme das Kompliment gerne an und, dass du die Frucht sogar Machiavelli gegeben hättest, ehrt mich gleich doppelt. Du siehst mich erröten...okay eigentlich nicht, aber du sieht mich es schreiben :D
      Die stärkste Teufelsfrucht bringt auch nichts, wenn sie einem Besitzer gehört, der damit nicht umgehen kann. Wir werden die Pechfruht wiedersehen ;)

      -Bo- schrieb:

      Aber genug gelobt und gejammert, immerhin gibt es noch mehr zu kommentieren. Etwa Kaisa, die uns an ihrer Vergangenheit teilhaben lässt. Vor einiger Zeit hatte ich schonmal den Gedanken geäußert, sie sei als Kind im Eismeer ausgesetzt worden oder war während einer Überfahrt über Bord gegangen, was sich nun zu bestätigen scheint. Ihrem nordischen Namen nach dürfte sich ihre Herkunft an den Wikingern oder (da die Riesin von Elban diese wohl abdecken) einer ähnlichen Kultur orientieren. Eventuell das bereits im San Fardo-Arc erwähnte Walhalla? Jedenfalls wurde Kaisa von einer CP-Einheit, wohl der alten CP9, herausgefischt und von einem exzentrischen Lehrmeister in der Kunst des Tanz-Kampfs unterrichtet, wahrscheinlich gepaart mit dem obligatorischen F6-Training. Inwiefern diese Person noch relevant sein wird, bleibt allerdings abzuwarten. Ich denke, Kaisas Werdegang zum Assassinen ist in Anbetracht ihrer schemenhaften Kindheit eher zweitrangig, zumal sich dieser ohnehin trotz Lücken wohl relativ leicht füllen lässt.

      Kaisas Vergangenheit wird teilweise sogar recht bald noch einmal beleuchtet werden und dann zu einem späteren Zeitunkt noch einmal.

      -Bo- schrieb:

      Apropos Kindheit und Lücken, die Grimms scheinen allseits bekannt zu sein, obwohl es wohl eher weniger gut für eine Familie ist, wenn sie Genevieve bekannt ist. *hustDeverauxhustAbeillehust*
      Mal schauen, ob du uns durch die Hexe tatsächlich erste Hinweise zu Briannas Vergangenheit präsentierst. Ich glaube ja irgendwie noch nicht so ganz dran.^^
      Und wenn wir schon bei Hinweisen sind, dann muss man wohl Dädalus noch erwähnen. Immerhin scheint er der einzige zu sein, der sich momentan der Suche nach Horizon annimmt. Zumindest gehe ich davon aus, dass er jetzt das holt, weswegen sie überhaupt erst auf das Archipel gekommen sind.

      Richtig er holt das, was er braucht und weswegen er sich zunächst an Geneveive in Kapitel 55 gewandt hat. Ob er es in der Bibliothek finden wird?

      -Bo- schrieb:

      Last but not least: Salvador Drake, Quasselstrippe, Kopfgeldjäger und unverbesserlicher Quälgeist. Der Meermann ist auf eine sehr sympathische Weise unerträglich, was ordnetlich zu gefallen weiß. Dass er eine Form von Fischmenschen-Karate beherrscht, überrascht nun eher weniger. Da ja eigentlich schon klar ist, dass er zu einem Protagonisten aufsteigen wird, frage ich mich zunehmend, welche Motivation und welchen Antrieb er mitbringen wird. Die kleine Freundschaft zu Kyu oder der Dank für seine Rettung wären mir zu wenig. Vielleicht eher...materielle Motive? Oder zumindest eine gelungene Mischung aus Freundschaft, Dank und die Aussicht auf den schnöden Mammon? Mal schauen. Drake ist sicher ein Charakter, den ganz unterschiedliche Dinge antreiben können.

      Motivation wird noch gegeben, keine Sorge. Auch wenn sie vielleicht anders ausfallen könnte, wie du es dir vorstellst.

      -Bo- schrieb:


      Soviel von meiner Seite. Die beiden Kapitel haben mir gut gefallen, hauptsächlich natürlich dank Oz und Drake. Aber auch abseits dieses Kampfes gab es einige spannende Punkte. Also wie immer ganze Arbeit geleistet. :)

      Vielen Dank! :)

      @qoii



      qoii schrieb:


      Statue vergrätzt.... *nicht aufregen …...ist doch noch gar nicht so antik.....ist nichts im Vergleich zum Palast oder einer Kathedrale....*tief und beruhigend durchatmen.....VERDAMT DER GANZE STADTTEIL WIRD SCHWER IN MITLEIDENSCHAFT GEZOGEN UND DIE GANZEN BRÜCKEN WURDEN JA AUCH ZERSTÖRT....
      *schlag zu Drake Salvador : "bleibt locker man, die Patisserie kann man sicher wieder aufbauen"

      :D :D
      Der nächste Arc steht zwar schon in seiner groben Grundplanung, aber ich würde lügen, wenn ich sage, dass es dort besser laufen wird. Aber die Zerstörung ist doch im Gegensatz zu San Fardo echt noch gering. Außerdem kann eh nichts mit Bo mithalten, wo ne ganze Insel einfach mal ausradiert wurde :D

      qoii schrieb:

      Auch ich muss dir mal wieder ein großes Lob für deinen Kampf aussprechen :thumbup: . Oz vs,Drake war wiedermal wunderbar und spannend, der Kampf hat mir richtig gut gefallen. Besonders wie du die Pechlogia aufgebaut hast! Sie klang schon so sehr interessant, aber mit dieser wirkung und stärke habe ich überhaupt nicht gerechnet. :thumbsup:

      Hihi. Danke :)

      qoii schrieb:


      Auch Drake wächst einem immer mehr ans Herz, seine lockere Art würde wunderbar in das eher ernste Team Brianna passen. Drake hätte mit Marc auch einen wunderbaren Freund gefunden, da der eine gerne zu essen scheint und der andere ein begeisterter Koch ist. Weiterhin hat Drake auch direkt erkannt, das Brianna der Boss ist und sie sofort akzeptiert und der eher ernsten Brianna würde so eine Gestallt sicher auch gut tun, wenn auch nicht immer ihren Nerven. ;)

      Drake als perfekter Kandidat wie es scheint?

      qoii schrieb:


      Mit dem Tod von Oz kommen bleibt nur noch eine Hexe übrig die einzig echte und diese verkündet gleich mal, dass unsere liebe Grimm schon ihr ganzes Leben lang kennt und es deutet sich sogar an, dass die Grimms nicht irgendeine Familie auf der Insel waren sondern zumindest der Hexe gut bekannt. Leider will meine spekulative Ader in diese Richtung derzeit überhaupt nichts hergeben, so das ich dich auf später vertrösten muss :S .

      Spekulationen in der Hinsicht sind auch eher schwer. Vielleicht mit dem heutigen Tage mehr.

      qoii schrieb:

      Kaisa hat Alex wie erwarten Sprichwörtlich in den Boden gerammt, daraufhin erinnert sie sich an einge Szene aus ihrer Kindheit. Sie scheint eine Waise zu sein und aus irgendeinen Grund hatte ich sie bereits dem Volk von Walhalla zugeordnet. Ob die Organisation die ihr das Kämpfen beigebracht hat wirklich die CP-9 war bin ich mir garnicht so sicher, denn sie hatte auch irgendetwas mit der CP-8 zu tun und weiterhin wurde ihr auch von Irgendjemand anderem Befohlen sich Briannas Gruppe anzuschließen. Deswegen würde ich vermuten, das die Organisation die sie Rettete ihr befohlen hat der CP-9 Beizutreten um für diese zu spionieren. Alles natürlich unter der Prämisse dass ich mich richtig erinnere. :D

      Ach was soll ich sagen?....qoii hat wie immer mal wieder hervvoragende Arbeit geleistet :P

      qoii schrieb:

      Das war's für diesmal, wieder ein eher kurzer Kommentar, aber was will man machen wenn einem irgendwie nicht mehr einfällt. :)

      Kapitel geben auch nicht so wirklich viel her zum Spekulieren und auch die geitnliche Handlung ist recht kurz.
      Die aktuellen Kapitel geben aber vielleicht ein wenig mehr Aufschluss. :)


      Habt Spaß beim Lesen und vielen Dnak für eure treuen Kommentare! :)

    • 80.Kapitel: Die Macht der Natur & 81.Kapitel: Wie lautet deine Entscheidung Brianna?

      In dem wissen das Dienstag bisher dein Standarttag für Veröffentlichungen war gebe ich besser noch schnell den nächste Kommentar ab und ich weiß überhaupt nicht wie ich Anfangen soll.


      CCCCCCCCCCCCCCCCCCC
      C___________________C
      C________TTT________C
      C________TTT________C
      C___TTTTTTTTTTTT___C
      C___TTTTTTTTTTTT___C
      C________TTT________C
      C________TTT________C
      C________TTT________C
      C________TTT________C
      C________TTT________C
      CCCCCCCCCCCCCCCCCCC


      ;( RIP ;(
      Prinzessin Lillybitch
      (Sorry, konnte keine vernünftige Kerze oder einen Grabstein zum beschriften finden welche mir gefallen hätte)


      Ich hatte das kleine Miststück richtig ins Herz geschlossen, auch wenn ich ihr nie zu nahe kommen wollte^^. Sie hätte sich sicher wunderbar mit deinen Zwillingen verstanden, auch wenn ich keine Idee hätte wieso sie zusammenarbeiten sollten. Von den Deveraux konnte ich sie am leichtesten mit Leben füllen und mir ein Bild von ihr machen. Ich werde sie vermissen, neben der einen oder anderen weiteren Gestallt aus diesem Arc. ;(

      Du hast ihr mit diesem letzten Kampf einen würdigen abschied gegeben :thumbup: . Der Kampf war einfach klasse, richtig schön dynamisch und lebendig, auch Aleo und Kyu haben richtig gut gekämpft. Nachdem es Anfangs so aussah als würde jeder seinen Einzelkampf gegen sie bestreiten haben sie sich am ende richtig gut zusammengerauft und einen interessanten Teamkampf auf die Beine gestellt. Trotzdem hatten sie es noch schwer genug zu Gewinnen. Wobei kann man hier noch von Gewinnen sprechen, Aloe ist schwerst verletzt und Kyu dürfte über seine nötige Handlung auch nicht sehr Glücklich sein. :S

      Aleo ist also dank ihrer Frucht eine Inkarnation (lat. incarnatio = „Fleischwerdung“) der Natur. Also keine einfache Planzenfrucht sondern direkt eine Naturfrucht, wobei sie sich bis jetzt auf die Pflanzlichen, also nicht fleischleichen Teile der Natur beschränkt hat(*verdreh Augen, Witz komm raus du bist Umzingelt). Auch der FB, wie und warum sie an die Frucht gekommen ist, war schön; schön traurig ;) . Es bleibt die Frage warum ihre Eltern gestorben sind. Da ich mal ausnahmsweise keine ungefähre Zeitleiste im Kopf habe und auch gerade zu faul bin alles noch einmal nachzuschlagen :P müssen wir in diesem Fall wohl auf die anderen Kommentatoren oder deine Antwort setzten :D . Aber ich meine, dass dies noch vor der Machtübernahme der Deveraux passiert sein müsste.

      Auch Brianna hat es nicht leicht, erst wird sie war die Wahl gestellt entweder Zoe auszuhändigen oder Marc wird getötet und dann scheint Genevieve auch noch etwas über die Ereignisse rund um den WA zu wissen. Es klingt so als würde Brianna behaupten, dass der Tot des WA ein Unfall war und Crane hätte erzählt sie sei für den Tod verantwortlich bzw hätte den Mord begannen. Es könnte natürlich auch sein das Brianna wirklich schuld ist und zum Schutz das Gegenteil behauptet. Genaueres werden wir wohl erst erfahren, wenn der gesamte FB aufgedeckt wird. Interessant ist noch Genevieves Aussage, dass sie dabei war. War sie körperlich Anwesend oder nur durch ihre Hexenkraft/ihr dritte Auge.^^

      Dann erledigt sie Elijah, so das es vorläufig nur einen überlebenden Deveraux gibt, Alex, aber wer weiß wem der noch über den Weg läuft :whistling: . Jedenfalls wird Brianna dadurch mal wieder richtig schön wütende und greift Genevieve an, gemeinsam pflügen sie dermaßen den Platz um das Marc nur noch die Flucht auf die Brücke bleibt. Trotzdem scheint Genevieve noch immer leicht die Oberhand zu haben und will die Zahl der Anwesenden Männer weiter reduzieren und Marc töten. Glücklicherweise wird sie gerade rechtzeitig unterbrochen.

      Aber bevor ich dazu komme will ich noch kurz auf einen interessanten Punkt eingehen. Genevieve deutet nämlich an, dass Brianns Vater auch ein Teufelsfrucht hatte und wie es klingt soll es sogar die Frucht sein welchen später in ihr Steckenpferd gewandert ist. Wenn ich mich recht entsinne war ihr Vater als Gaukler doch unter dem Namen Feuertänzer bekannt, was eher auf die Feuerfrucht hindeuten würde als auf eine Hirsch-Zoan.

      Auch und Dädalus gibt es ja auch noch :D , er hat mittlerweile die Bibliothek der Insel erreicht. Wollen wir mal hoffen, dass diese nicht das selbe Schicksal ereilt wie die auf Ohara und San Fardo. Bevor er sie beteten kann erreicht in Kaiser per Teleschnecke und die beiden tauschen sich auf ihre unnachahmliche Art über ihr und das Schicksal der anderen aus^^. So langsam sammeln sich unsere Protagonisten wieder. Kaisa dürfte Kyu mitbringen sobald sie Aleo gefunden hat, die übrigens sicher möglichst bald einen Arzt braucht. Ein Glück das mit Dädalus zumindest so etwas in die Richtung "irrer Arzt" da ist 8o , vom anderen dürfte mittlerweile nicht mehr allzu viel übrig sein. :D

      Jetzt aber noch zum wichtigsten, zu welcher Fraktion gehört Genevieve. Durch die Erwähnung von Kalos müsste es sich um die Gruppierung handeln der auch Kardinal Lutzifer angehört, den Triaden. Es sei den der Lord und seine direkte untergebene, war es eine Banshee oder schmeiß ich da was durcheinander 8o , gehören zwar auch den Triaden an, arbeiten aber auf eigne Rechnung. Fragen über Fragen oder ist in meinen Kopf gerade nur ein riesen Durcheinander. 8o :pinch: 8o

      Dann will ich noch kurz etwas zu Chute libre = Freier Fall sagen, da es so klingt das die Anrufer auf dem Weg zu Genevieve sind könnte man den Befehl so verstehen, dass doch noch einiges auf der dann Ex-Himmelsinsel zu Bruch geht :S . Aber das glaube ich eher weniger, es sei den sie treffen erst im neuen Arc ein und Bos Aktion hat dich doch mehr beeinflusst als ich dachte 8o ;) .

      Ich habe das Gefühl, dass ich trotz mehrfachen Nachlesens und Überarbeitens immer noch einen großen Teil vergessen habe und es sprachlich auch etwas wirr kling, aber was will man machen. Waren es doch wieder zwei sehr schöne und volle Kapitel ^.^ , die man auch mit "die Teufelsfrüchte unserer Väter" überschreiben könnte. Schließlich kommt in jedem ein verwies auf einen Vater nebst TF vor.^^
      :thumbsup: Nicht nur in One Piece die reine Wahrheit: :thumbsup:
      Pirates are evil?!!... ...The Marines are Justice?!!
      These labels have been passed around Heaven knows how many times...!!!
      Kids who have never known peace... ...and kids who have never known war... ...Their values are too different!!!
      Whoever stands at the top can define right and wrong as they see fit!!!
      Right now, we stand in neutral territory!!!
      "Justice will prevail"?!... ...Well, sure it will!
      Whoever prevails... ...is Justice!!!! (Doflamingo)

      So kann man es aber auch sehen
      "THERE IS NO JUSTICE, THERE IS ONLY ME!"
      Death, Discworld, Terry Pratchett

    • 80.Kapitel: Die Macht der Natur & 81.Kapitel: Wie lautet deine Entscheidung Brianna?

      Prinzessin Lillybitch is dead!!!!
      Auch wenn ich sie auf verquere Weise mochte... Mit Bos nächsten Eintrag werden wir ihren Spitznamen hier wohl nie wieder lesen... Allein bei dieser Tatsache bekomme ich Tränen in den Augen ;(
      Ich hoffe doch, dass man sich für weitere Personen so tolle Namen einfallen lässt... *hoffnungsvoll zu Bo lins*
      Die Tatsache mal beiseite schiebend: Marie war ein von dir wirklich toll aufgebauter Charakter! Ihre Grausamkeit, Kampftechnik, Wut und Teufelsfrucht. Einfach top! Das süße kleine rosa-haarige Mädchen, das zum Monster wird. Kurz vor ihrem Tod, merkt Kyu, dass sie irgendwo in den Tiefen ihrer grausamen Persönlichkeit sehr Verzweifelt und unsicher war. RIP mein Prinzesschen ;(

      Im Übrigen wäre ich mir gar nicht so sicher, dass Xanthos wirklich Tod ist. Soweit ich mich erinnere, wurde dieser geknebelt zurück gelassen und sein Tod wurde nie direkt bestätigt. Vielleicht will Vex uns da nur an der Nase herum führen. 8o

      Der Kampf war super inszeniert, richtig spannend! Kyu und Aloe schaffen es, als eigentlich gänzlich Fremde, ihre Kräfte im Team einzusetzten. Endlich hatte Kyu mal einen richtigen Kampf. Aloe ist so erleichtert und wird dadurch unvorsichtig. Marie's letzter Angriff verletzt und schockt diese unglaublich. Ich will mir den Schmerz gar nicht ausmahlen... Kyu bricht Prinzessin Lillybitch aus dem Affekt heraus das Genick. Passt eigentlich nicht so zu dem freundlichen Jungen und er fühlt sich damit sicherlich nicht allzu wohl.

      Aloes Flashback fand ich ganz stark! Die Beschreibung des Waldes war wunderschön. Da ich ein großer Fan des Dschungels/Waldes bin war ich sofort begeistert. Vielleicht kam es so gut bei mir rüber, weil ich die Magie des Dschungels schon mal gespürt habe, solche Orte haben eine ganz besondere Wirkung. ^.^ Dazu die weisen Worte der Großmutter und die Rituale und Gesänge Ihres Volkes. Ich konnte mich jedenfalls ziemlich gut in die Szenerie hinein fühlen. Für Wälder, Urvölker und Musik habe ich aber auch eine Schwäche ;) Aloe gelang es ihrer Trauer freien Lauf zu lassen und auch wenn sie es vielleicht nicht geschafft hat alles zu verarbeiten, so hat sie doch Kraft daraus gezogen, ihre Ängste und Sorgen soweit zum Positiven zu nutzen. Sie hat Hoffnung daraus geschöpft.
      Die Inkarnation der Natur als Teufelskraft ist eine tolle Idee, unglaublich mächtig. Aloe hat zwar gelernt sie zu kontrollieren, aber noch lange nicht deren Kräfte voll ausgeschöpft. Da gibt es tausend Möglichkeiten... Da bekomm ich glasige Augen :D
      Genevieve allerdings sagt, dass sie stärker ist als die Natur selbst, stände damit also definitiv über der TF von Aloe.

      Jetzt ist auch das Mysterium aufgeklärt, warum Brianna das Steckenpferd unbedingt haben wollte. Die TF gehörte ihrem Vater und hat somit eine große Bedeutung für sie. Wie qoii schon bemerkt hat – viel wissen wir über die Eltern bisher nicht. Auch in welcher Beziehung diese zu Genevieve standen ist noch gänzlich unbekannt.
      Brianna bricht regelrecht zusammen in dem Wissen, dass eine außenstehende Person von dem wahren Vorfall mit dem Himmelsdrachen weiß. Genievieve wird uns da wohl bald aufklären.

      Ich habe dann ausnahmweise mal die Aufgabe übernommen etwas nach zu blättern. Luzifer, Theresa und Pearl Wu haben ebenfalls etwas mit Lord zu tun, gehören also der gleichen Organisation an. Diesen wurde damals befohlen, Brianna und ihrer Gruppe kein Haar zu krümmen. Anscheinend hat sich dieser Befehl etwas geändert, da Genevieve nun Marc ein wenig hat bluten lassen.Wobei, von kein Haar krümmen war da glaube nicht die Rede... xD Lord ist auch derjenige, der das Grimoire unbedingt haben will. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich hierbei um Informationen zu Horizon handelt, liegt also nicht allzu fern. Vielleicht hat Zoe, die ja teilweise eine Hexe sein müsste, aufgrund der Verwandschaft zu Genevieve, Fähigkeiten, diese Informationen zu entschlüsseln. Fähigkeiten, die Genevieve nicht besitzt.Allerdings gab es in der Hinsicht bisher keine Andeutungen, außer den Spiegel. Wobei G meinte, sie habe ihr die Visionen geschickt. hm... Wenn im Grimoire also Informationen zu Horizon stehen und das Buch in Zusammenhang mit den Grimms steht, hat Brianna eine stärkere Verbindung zu Horizon als bisher vermutet. Da ich keine Ahnung mehr habe wer denn Kalos nochmal war und wo er erwähnt wurde, vermute ich einfach mal, dass er die Informationen hat, die im Grimoire stehen. Stellt sich hier die Frage, ob man das Grimoire ohne Zoe in soweit verstehen kann und ob sie wirklich solche Fähigkeiten besitzt. Jedenfalls ist sie eine Schlüsselperson die somit wohl noch öfter auftauchen wird. Meine Vermutung mit Ihrer Entführung war also nicht falsch, fragt sich nur, ob Genevieve sie aus Briannas Schutz reißen kann – ich sage mal: Ja ^.^
      Hier stellt sich für mich jetzt die Frage: Wenn Zoe entführt wird, macht Aloe sich dann mit auf die Reise? Hm... Ihre TF hat jedenfalls Potenzial xD Allerdings gehört die TF irgendwie zu dem Volk... hm...

      Viel zu denken und zu spekulieren, mal schauen wie es im Nachhinein dann der Wahrheit entsprach und ob ich vollkommen auf dem Holzweg bin oder nicht.

      Zwei wirklich tolle Kapitel! Weiter so!

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Lyca ()

    • Heyho, heute ohne großartige Einleitung schnell zur Sache.
      Mein Kommentar wird wohl etwas kürzer ausfallen, da ich dank einer ungewöhnlich dämlichen Woche weder Zeit zum kommentieren, noch zum Schreiben hatte und nun etwas ranklotzen muss.^^

      Aloes Kraft gründet also nicht auf einer spezifischen Pflanzenfrucht, sondern der allgemeinen Kontrolle der Natur. Ich gehe mal stark von aus, dass Aloe die Möglichkeiten dieser Frucht grade mal angekratzt hat, was aufgrund ihrer Aufgabe als Hüterin des Waldes (oder sowas) aber auch nicht verwunderlich ist. Wer ständig mit Bäumen, Blättern und Gräsern umgeben ist, wird sich wohl kaum Gedanken um andere Möglichkeiten machen. Erst recht nicht, wenn es nicht Teil einer alten Kultur ist, die sich wohl mit der Naturfrucht verknüpft.

      Wie auch immer, Prinzessin Lillybitch ist tot und so sehr mich dieser Verlust auch schmerzt, so erfreue ich mich doch an den Folgen, die damit für Kyu einhergehen.
      Er hat seinen ersten Mord begangen, wenngleich er natürlich einen guten Grund hatte. In diesem Moment tötete er als strahlender Held den Drachen, rettete die Jungfrau in Nöten. Aber anders als bei Siegfried verwandelte sich sein Drachen in ein unschuldiges Mädchen, er hat einen Menschen getötet, ein Mädchen. Was wird jetzt? Kyu ist nicht kaltschnäuzig (höhö) genug, um diesen Akt zu rechtfertigen. Er wird zu dem Schluss kommen müssen, dass er handeln musste, wie er es tat, aber das wird er nicht allein schaffen und nicht allzu schnell. Er wird daran wachsen, aber wie lange wird das dauern? Was wird aus ihm? Wird er reifer oder einfach kaltschnäuziger? Wir werden es sehen.

      Chute Libre, freier Fall. Was folgt? Eine gottesgleiche Machtdemonstration der Kräfte Genevieves, ihre Antwort auf Luzifers Gedankenmanipulation einer gesamten Stadt, indem sie das Archipel aus den Wolken reißt und gen Boden rauschen lässt? Ich kann es mir kaum vorstellen. Zum einen, da ich einen Genozid zu diesem Zeitpunkt deiner FF bezweifle. Und beim bisherigen Stand der Dinge könnte niemand Genevieve aufhalten, sie ist zu mächtig. Ich enthalte mich hier vorerst.
      Genevieve gehört zum Lord (Daumen hoch für diese Namensänderung) und damit zu Madame Wu, Luzifer usw.
      Eine illustre Truppe und, so wie es momentan aussieht, auch die mächtigste von dir bisher eingeführte Gruppierung. Sie scheinen das zu sein, was ich als "große Antagonisten" bezeichne, denn sie sind allgegenwärtig und scheinen mit ihren Zielen in direkter Konkurrenz zu denen der Protagonisten zu stehen.
      Interessant finde ich, wen wir bisher innerhalb dieser Gruppierung finden:
      Einen ranghohen "Geistlichen" und die Anführerin eines "Hexenzirkels", religiös-mystische Titel.
      Eine "Madame" und ein "Lord", weltliche Titel.
      Jetzt das Motiv der Großmutter und deren Enkelin oder ähnliches. Familiäre Titel.
      Keine Ahnung, ob du hier ein bestimmtes Muster verfolgst oder nicht, aber es fiel mir einfach auf.^^

      Nun denn, ich habe bestimmt etliches vergessen, aber leider fehlt mir einfach die Zeit.
      Gute Kapitel. :)


    • Antwort auf Fanpost & 82.Kapitel erschienen

      Sooo Leutchens...der Arc dauert nicht mehr lange und ich würde sagen, dass ich das ganze vielleicht sogar noch bis Weihnachten abschließe :)

      Wie immer natürlich meine treuen Kommentatoren zuerst:

      @qoii

      qoii schrieb:


      ;( RIP ;(
      Prinzessin Lillybitch
      (Sorry, konnte keine vernünftige Kerze oder einen Grabstein zum beschriften finden welche mir gefallen hätte)

      Ich hatte das kleine Miststück richtig ins Herz geschlossen, auch wenn ich ihr nie zu nahe kommen wollte^^. Sie hätte sich sicher wunderbar mit deinen Zwillingen verstanden, auch wenn ich keine Idee hätte wieso sie zusammenarbeiten sollten. Von den Deveraux konnte ich sie am leichtesten mit Leben füllen und mir ein Bild von ihr machen. Ich werde sie vermissen, neben der einen oder anderen weiteren Gestallt aus diesem Arc. ;(

      DIe Todesrate in dem Arc ist eh erstaunlich hoch. Wir sind schon bei sechs Toten und in diesem Kapitel wird sich ein weiterer dazugesellen ;)
      Marie werde ich auch vermissen. Sie war mir sehr lieb, aber manchmal ist es eben so, dass geliebte Personen uns am ehesten verlassen...^^

      qoii schrieb:


      Du hast ihr mit diesem letzten Kampf einen würdigen abschied gegeben :thumbup: . Der Kampf war einfach klasse, richtig schön dynamisch und lebendig, auch Aleo und Kyu haben richtig gut gekämpft. Nachdem es Anfangs so aussah als würde jeder seinen Einzelkampf gegen sie bestreiten haben sie sich am ende richtig gut zusammengerauft und einen interessanten Teamkampf auf die Beine gestellt. Trotzdem hatten sie es noch schwer genug zu Gewinnen. Wobei kann man hier noch von Gewinnen sprechen, Aloe ist schwerst verletzt und Kyu dürfte über seine nötige Handlung auch nicht sehr Glücklich sein. :S

      Vielen Dank!
      Der Kampf hat mich auch wirklich einiges an Kraft gekostet, sodass ich froh bin, dass er gut ankam. Allerdings bin ich froh, dass nun alle größeren Kämpfe so gut wie abgeschlossen sind und ich mich dem widmen kann, was ich viel lieber mag. Die Darstellung von Gefühlen von Personen :D

      qoii schrieb:


      Aleo ist also dank ihrer Frucht eine Inkarnation (lat. incarnatio = „Fleischwerdung“) der Natur. Also keine einfache Planzenfrucht sondern direkt eine Naturfrucht, wobei sie sich bis jetzt auf die Pflanzlichen, also nicht fleischleichen Teile der Natur beschränkt hat(*verdreh Augen, Witz komm raus du bist Umzingelt). Auch der FB, wie und warum sie an die Frucht gekommen ist, war schön; schön traurig ;) . Es bleibt die Frage warum ihre Eltern gestorben sind. Da ich mal ausnahmsweise keine ungefähre Zeitleiste im Kopf habe und auch gerade zu faul bin alles noch einmal nachzuschlagen :P müssen wir in diesem Fall wohl auf die anderen Kommentatoren oder deine Antwort setzten :D . Aber ich meine, dass dies noch vor der Machtübernahme der Deveraux passiert sein müsste.

      Aloës Eltern starben bei einem Aufstand der Engel, der vor der Machtergreifung der Deverauxs anzusiedeln ist.

      qoii schrieb:


      Auch Brianna hat es nicht leicht, erst wird sie war die Wahl gestellt entweder Zoe auszuhändigen oder Marc wird getötet und dann scheint Genevieve auch noch etwas über die Ereignisse rund um den WA zu wissen. Es klingt so als würde Brianna behaupten, dass der Tot des WA ein Unfall war und Crane hätte erzählt sie sei für den Tod verantwortlich bzw hätte den Mord begannen. Es könnte natürlich auch sein das Brianna wirklich schuld ist und zum Schutz das Gegenteil behauptet. Genaueres werden wir wohl erst erfahren, wenn der gesamte FB aufgedeckt wird. Interessant ist noch Genevieves Aussage, dass sie dabei war. War sie körperlich Anwesend oder nur durch ihre Hexenkraft/ihr dritte Auge.^^

      Tja genaueres wird es zu dieser Szene wohl bald geben ;)

      qoii schrieb:

      Aber bevor ich dazu komme will ich noch kurz auf einen interessanten Punkt eingehen. Genevieve deutet nämlich an, dass Brianns Vater auch ein Teufelsfrucht hatte und wie es klingt soll es sogar die Frucht sein welchen später in ihr Steckenpferd gewandert ist. Wenn ich mich recht entsinne war ihr Vater als Gaukler doch unter dem Namen Feuertänzer bekannt, was eher auf die Feuerfrucht hindeuten würde als auf eine Hirsch-Zoan.

      Das ist schon richtig. Briannas Vater war Nutzer der Hirsch-Hirsch-Frucht. Aber wir werden auch noch mehr über ihre Eltern erfahren ;)

      qoii schrieb:


      Jetzt aber noch zum wichtigsten, zu welcher Fraktion gehört Genevieve. Durch die Erwähnung von Kalos müsste es sich um die Gruppierung handeln der auch Kardinal Lutzifer angehört, den Triaden. Es sei den der Lord und seine direkte untergebene, war es eine Banshee oder schmeiß ich da was durcheinander 8o , gehören zwar auch den Triaden an, arbeiten aber auf eigne Rechnung. Fragen über Fragen oder ist in meinen Kopf gerade nur ein riesen Durcheinander. 8o :pinch: 8o

      Diese Fragen werde ich an dieser Stelle auch mal nicht weiter beantworten. Die sind zu essentiell ;)

      qoii schrieb:

      Dann will ich noch kurz etwas zu Chute libre = Freier Fall sagen, da es so klingt das die Anrufer auf dem Weg zu Genevieve sind könnte man den Befehl so verstehen, dass doch noch einiges auf der dann Ex-Himmelsinsel zu Bruch geht :S . Aber das glaube ich eher weniger, es sei den sie treffen erst im neuen Arc ein und Bos Aktion hat dich doch mehr beeinflusst als ich dachte 8o ;) .

      Schweig :D

      qoii schrieb:

      Ich habe das Gefühl, dass ich trotz mehrfachen Nachlesens und Überarbeitens immer noch einen großen Teil vergessen habe und es sprachlich auch etwas wirr kling, aber was will man machen. Waren es doch wieder zwei sehr schöne und volle Kapitel ^.^ , die man auch mit "die Teufelsfrüchte unserer Väter" überschreiben könnte. Schließlich kommt in jedem ein verwies auf einen Vater nebst TF vor.^^

      Danke! Freut mich, dass sie gefallen haben.

      @Lyca

      Lyca schrieb:

      Prinzessin Lillybitch is dead!!!!
      Auch wenn ich sie auf verquere Weise mochte... Mit Bos nächsten Eintrag werden wir ihren Spitznamen hier wohl nie wieder lesen... Allein bei dieser Tatsache bekomme ich Tränen in den Augen ;(
      Ich hoffe doch, dass man sich für weitere Personen so tolle Namen einfallen lässt... *hoffnungsvoll zu Bo lins*
      Die Tatsache mal beiseite schiebend: Marie war ein von dir wirklich toll aufgebauter Charakter! Ihre Grausamkeit, Kampftechnik, Wut und Teufelsfrucht. Einfach top! Das süße kleine rosa-haarige Mädchen, das zum Monster wird. Kurz vor ihrem Tod, merkt Kyu, dass sie irgendwo in den Tiefen ihrer grausamen Persönlichkeit sehr Verzweifelt und unsicher war. RIP mein Prinzesschen ;(

      Tja wäre wohl nicht meine FF, wenn man nicht sogar um die Antagonisten weinen müsste :D

      Lyca schrieb:

      Der Kampf war super inszeniert, richtig spannend! Kyu und Aloe schaffen es, als eigentlich gänzlich Fremde, ihre Kräfte im Team einzusetzten. Endlich hatte Kyu mal einen richtigen Kampf. Aloe ist so erleichtert und wird dadurch unvorsichtig. Marie's letzter Angriff verletzt und schockt diese unglaublich. Ich will mir den Schmerz gar nicht ausmahlen... Kyu bricht Prinzessin Lillybitch aus dem Affekt heraus das Genick. Passt eigentlich nicht so zu dem freundlichen Jungen und er fühlt sich damit sicherlich nicht allzu wohl.

      Wie wird Kyu damit umgehen? Auf jeden Fall ein wichtiges Thema im kommenden Arc.

      Lyca schrieb:

      Aloes Flashback fand ich ganz stark! Die Beschreibung des Waldes war wunderschön. Da ich ein großer Fan des Dschungels/Waldes bin war ich sofort begeistert. Vielleicht kam es so gut bei mir rüber, weil ich die Magie des Dschungels schon mal gespürt habe, solche Orte haben eine ganz besondere Wirkung. ^.^ Dazu die weisen Worte der Großmutter und die Rituale und Gesänge Ihres Volkes. Ich konnte mich jedenfalls ziemlich gut in die Szenerie hinein fühlen. Für Wälder, Urvölker und Musik habe ich aber auch eine Schwäche ;) Aloe gelang es ihrer Trauer freien Lauf zu lassen und auch wenn sie es vielleicht nicht geschafft hat alles zu verarbeiten, so hat sie doch Kraft daraus gezogen, ihre Ängste und Sorgen soweit zum Positiven zu nutzen. Sie hat Hoffnung daraus geschöpft.
      Die Inkarnation der Natur als Teufelskraft ist eine tolle Idee, unglaublich mächtig. Aloe hat zwar gelernt sie zu kontrollieren, aber noch lange nicht deren Kräfte voll ausgeschöpft. Da gibt es tausend Möglichkeiten... Da bekomm ich glasige Augen :D
      Genevieve allerdings sagt, dass sie stärker ist als die Natur selbst, stände damit also definitiv über der TF von Aloe.

      Ich liebe den Wald und seine mystische Atmosphäre, weswegen ich den Fokus in diesem Arc auch stark hierauf gelenkt habe.
      Ja Aloë vs. Genevieve! Wer würde diesen Kampf wohl gewinnen? Eine interessante Frage, über die ich lieber nicht spekulieren möchte.

      Lyca schrieb:

      Ich habe dann ausnahmweise mal die Aufgabe übernommen etwas nach zu blättern. Luzifer, Theresa und Pearl Wu haben ebenfalls etwas mit Lord zu tun, gehören also der gleichen Organisation an. Diesen wurde damals befohlen, Brianna und ihrer Gruppe kein Haar zu krümmen. Anscheinend hat sich dieser Befehl etwas geändert, da Genevieve nun Marc ein wenig hat bluten lassen.Wobei, von kein Haar krümmen war da glaube nicht die Rede... xD Lord ist auch derjenige, der das Grimoire unbedingt haben will. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich hierbei um Informationen zu Horizon handelt, liegt also nicht allzu fern. Vielleicht hat Zoe, die ja teilweise eine Hexe sein müsste, aufgrund der Verwandschaft zu Genevieve, Fähigkeiten, diese Informationen zu entschlüsseln. Fähigkeiten, die Genevieve nicht besitzt.Allerdings gab es in der Hinsicht bisher keine Andeutungen, außer den Spiegel. Wobei G meinte, sie habe ihr die Visionen geschickt. hm... Wenn im Grimoire also Informationen zu Horizon stehen und das Buch in Zusammenhang mit den Grimms steht, hat Brianna eine stärkere Verbindung zu Horizon als bisher vermutet. Da ich keine Ahnung mehr habe wer denn Kalos nochmal war und wo er erwähnt wurde, vermute ich einfach mal, dass er die Informationen hat, die im Grimoire stehen. Stellt sich hier die Frage, ob man das Grimoire ohne Zoe in soweit verstehen kann und ob sie wirklich solche Fähigkeiten besitzt. Jedenfalls ist sie eine Schlüsselperson die somit wohl noch öfter auftauchen wird. Meine Vermutung mit Ihrer Entführung war also nicht falsch, fragt sich nur, ob Genevieve sie aus Briannas Schutz reißen kann – ich sage mal: Ja ^.^
      Hier stellt sich für mich jetzt die Frage: Wenn Zoe entführt wird, macht Aloe sich dann mit auf die Reise? Hm... Ihre TF hat jedenfalls Potenzial xD Allerdings gehört die TF irgendwie zu dem Volk... hm...

      Puhh ein ganzer Kommentarbrocken, der es aber wert ist, genauer analysiert zu werden ;)

      1. Kalos ist die Person, die im Prolog vorkommt und am Ende auf San Fardo von Madame Wu entführt wird.
      2. Warum Genevieve das Grimoire bzw. Zoë braucht, habe ich schon mal angedeutet. Es wird aber spätestens im nächsten Kapitel klar
      3. Zu Aloë: Vielleicht tritt sie die Reise an, um ihre Schwester zu retten, oder sie bleibt auf der Insel, um ihr Volk zu führen! Beide Möglichkeiten sind momentan denkbar :D

      Lyca schrieb:

      Viel zu denken und zu spekulieren, mal schauen wie es im Nachhinein dann der Wahrheit entsprach und ob ich vollkommen auf dem Holzweg bin oder nicht.

      Zwei wirklich tolle Kapitel! Weiter so!

      Nein, gar nicht. Du hast sehr viele gute und richtige Ideen in deinem Post erläutert. Dnake :)

      @Bo

      -Bo- schrieb:

      Heyho, heute ohne großartige Einleitung schnell zur Sache.
      Mein Kommentar wird wohl etwas kürzer ausfallen, da ich dank einer ungewöhnlich dämlichen Woche weder Zeit zum kommentieren, noch zum Schreiben hatte und nun etwas ranklotzen muss.^^

      Es sei dir verziehen ;)

      -Bo- schrieb:


      Aloes Kraft gründet also nicht auf einer spezifischen Pflanzenfrucht, sondern der allgemeinen Kontrolle der Natur. Ich gehe mal stark von aus, dass Aloe die Möglichkeiten dieser Frucht grade mal angekratzt hat, was aufgrund ihrer Aufgabe als Hüterin des Waldes (oder sowas) aber auch nicht verwunderlich ist. Wer ständig mit Bäumen, Blättern und Gräsern umgeben ist, wird sich wohl kaum Gedanken um andere Möglichkeiten machen. Erst recht nicht, wenn es nicht Teil einer alten Kultur ist, die sich wohl mit der Naturfrucht verknüpft.

      Da hast du vollkommen recht. Aloë hat bisher nur einen winzigen Teil ihrer Frucht kennengelernt.

      -Bo- schrieb:


      Wie auch immer, Prinzessin Lillybitch ist tot und so sehr mich dieser Verlust auch schmerzt, so erfreue ich mich doch an den Folgen, die damit für Kyu einhergehen.
      Er hat seinen ersten Mord begangen, wenngleich er natürlich einen guten Grund hatte. In diesem Moment tötete er als strahlender Held den Drachen, rettete die Jungfrau in Nöten. Aber anders als bei Siegfried verwandelte sich sein Drachen in ein unschuldiges Mädchen, er hat einen Menschen getötet, ein Mädchen. Was wird jetzt? Kyu ist nicht kaltschnäuzig (höhö) genug, um diesen Akt zu rechtfertigen. Er wird zu dem Schluss kommen müssen, dass er handeln musste, wie er es tat, aber das wird er nicht allein schaffen und nicht allzu schnell. Er wird daran wachsen, aber wie lange wird das dauern? Was wird aus ihm? Wird er reifer oder einfach kaltschnäuziger? Wir werden es sehen.

      Tja dieser Entwicklung wird einen großen Teil der Handlung im kommenden Arc einnehmen!

      -Bo- schrieb:

      Chute Libre, freier Fall. Was folgt? Eine gottesgleiche Machtdemonstration der Kräfte Genevieves, ihre Antwort auf Luzifers Gedankenmanipulation einer gesamten Stadt, indem sie das Archipel aus den Wolken reißt und gen Boden rauschen lässt? Ich kann es mir kaum vorstellen. Zum einen, da ich einen Genozid zu diesem Zeitpunkt deiner FF bezweifle. Und beim bisherigen Stand der Dinge könnte niemand Genevieve aufhalten, sie ist zu mächtig. Ich enthalte mich hier vorerst.

      Sagt derjenige, der in seinem zweiten Arc einen unaufhaltsamen Strudel eingeführt hat, der eine ganze Insel samt Bevölkerung verschlungen hat? :P

      -Bo- schrieb:

      Genevieve gehört zum Lord (Daumen hoch für diese Namensänderung) und damit zu Madame Wu, Luzifer usw.
      Eine illustre Truppe und, so wie es momentan aussieht, auch die mächtigste von dir bisher eingeführte Gruppierung. Sie scheinen das zu sein, was ich als "große Antagonisten" bezeichne, denn sie sind allgegenwärtig und scheinen mit ihren Zielen in direkter Konkurrenz zu denen der Protagonisten zu stehen.
      Interessant finde ich, wen wir bisher innerhalb dieser Gruppierung finden:
      Einen ranghohen "Geistlichen" und die Anführerin eines "Hexenzirkels", religiös-mystische Titel.
      Eine "Madame" und ein "Lord", weltliche Titel.
      Jetzt das Motiv der Großmutter und deren Enkelin oder ähnliches. Familiäre Titel.
      Keine Ahnung, ob du hier ein bestimmtes Muster verfolgst oder nicht, aber es fiel mir einfach auf.^^

      Na da ist heute ja mal Bo der Fuchs ;)
      Schön, dass das Schema aufgefallen ist ;)

      -Bo- schrieb:

      Nun denn, ich habe bestimmt etliches vergessen, aber leider fehlt mir einfach die Zeit.
      Gute Kapitel. :)

      War vollkommen ausreichend! Danke ;)


      Viel Vergnügen beim Lesen!

      P.S: Neues Kapitel könnte bereits am frühen Wochenende folgen! :)