The 100

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    • Hallo zusammen,

      Vor ein paar Tagen hat mir ne Freundin die US-Serie The 100 empfohlen. Nach einem kurzen Trailer auf Youtube hab ich dann mal reingeschaut und hab im Prinzip die bisherigen 2 Staffeln in 2 Tagen durchgesuchtet. Derzeit umfasst die Serie 29 Folgen eine Fortsetzung ist für Herbst 2015 angekündigt. Die Rechte für Deutschland hat sich die ProSieben Sat1 Media gesichert. Allerdings gibt es zu einer möglichen Ausstrahlung bei uns noch keine Stellungnahme.

      Handlung

      The 100 spielt in einer postapokalyptischen Welt um das Jahr 3000. Die Erde wurde durch einen nuklearen Krieg unbewohnbar. Erzählt wird die Geschichte einer Gesellschaft die sich im Orbit befindet und die aus den Raumstationen entstanden ist die zum Zeitpunkt des Krieges um die Erde kreisten. Die Station die daraus entstanden ist nennt sich die Arche und versucht mit allen Mitteln das Überleben der Menschheit zu sichern. Als die Ressourcen auf der Arche knapp werden, wird beschlossen 100 straffällig gewordene Jugendliche auf die Erde zu schicken und zu überprüfen ob diese noch bewohnbar ist. Ab diesem Punkt beginnt natürlich ein Überlebenskampf.

      Kritik

      Die anfangs noch etwas nicht so hochkarätigen Dialoge und die Handlung gewinnen schnell an Spannung. Die Story wird komplexer und zunehmend Rücken Aspekte wie Moral und Macht in den Fokus. Vorallem die Hauptperson Clarke ist einem ständigen Kampf zwischen ihrer Moral und den nötigen Entscheidungen um der Gruppe das überleben zu sichern hin und her gerissen.

      Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten, mir ist bewusst dass ich viel weg lasse. Aber mir persönlich hat die Serie viel Spaß gemacht und dass will ich ja keinem verderben.
      #seeyainwano
    • Ich entschuldige mich jetzt schon für den häufigen Gebrauch von Anführungszeichen.

      Ich kann verstehen, wenn man die Serie anfängt und nach kurzer Zeit wieder beendet. Eines Sonntags vor zwei Monaten schrieb mir ein gewisser Jemand scheinbar ohne Kontext „The 100 ist so schlecht“. Zum damaligen Zeitpunkt konnte ich dem ohne schlechtes Gewissen zustimmen. Für die erste Staffel habe ich mehrere Wochen gebraucht, da es beinahe eine Qual war die erste Hälfte zu schauen. Die ganze Vielfalt an Personengruppen (Grounder, Reaper, Mountain Men) kam erst viel später hinzu, wodurch die Serie anfangs für mich einer harmloseren Version von Game of Thrones mit Jugendlichen entsprach. Meiner Meinung nach ging es merklich schleppend voran. Erst gen Ende kamen mehr Charaktere, mehr Action und mehr Spannung hinzu. Die zweite Staffel ist für mich um Längen besser. Unter anderem auch deswegen, weil die restlichen Leute von der Ark (sky people) ebenfalls auf der Erde gelandet sind und man keine krassen räumlichen Sprünge mehr gemacht hat.
      Obwohl Jasper in der ersten Staffel bereits direkt am Anfang lebensgefährlich verletzt und Wells (Jaha's Sohn) wenig später sogar getötet wurde, kommt die Serie für meine Verhältnisse erst relativ spät in Schwung. Genauer gesagt in Folge 10 (von 13), in welcher der verbannte Murphy durch Folter schwer verletzt und vergiftet zur Gruppe zurückkehrt, wodurch er die gesamte Truppe schwächt, teilweise tötet und für die Grounder angreifbar macht. Wie gesagt, schon vorher ist viel passiert. Hervorragend finde ich später auf jeden Fall die permanenten Spannungsbögen. Die meisten bauen sich nicht zwingend über Episoden hinweg auf, sondern steigern sich innerhalb von wenigen Minuten, aber das ist das, was die Serie endlich durchweg spannend hält.

      Im Laufe der beiden Staffeln haben einige Charaktere eine ordentliche Wandlung durchgemacht. Allen voran natürlich Clarke, aber auch Finn, Octavia und Murphy. Jasper beispielsweise war fortwährend der, der immer versuchte das Richtige zu tun und alle zu retten. Ende der zweiten Staffel hat er durch den Verlust von Maya gemerkt, dass dies nicht möglich ist. Auch, wenn er nichts hätte machen können, aber dadurch dass Clarke und die anderen ihm die Entscheidung „abgenommen“ haben, hat er nicht erlebt, dass er nichts hätte machen können. Aber wenn man einen geliebten Menschen verliert, denkt man natürlich vorerst irrational, genau wie Raven beim Verlust von Finn.

      Abgesehen von den Antagonisten natürlich sind mir die wenigsten Charaktere unleidlich. Hauptsächlich Indra, weil sie furchtbar nervig und penetrant ist. Sicher ist die ein guter Kommandant (oder was auch immer), aber dadurch, dass sie ihren Job gut macht und alle „Regeln“ befolgt, ist sie eine sehr unleidliche Persönlichkeit. Als sie Octavia „an sich“ genommen hat und ihren Mut lobte, befand sie sich bei mir auf der Kante. Aber als sie sie am Ende wieder „gefeuert“ und verletzt hat, war sie wieder bei mir unten durch. Klar, kann man verstehen, warum sie es gemacht hat. Octavia hat ihre Befehle missachtet, aber es schien so, als würde sie nicht mal verstehen, warum Octavia dableiben wollte. So ist man wohl, wenn man keine Familie hat. Aber wahrscheinlich kommt in der dritten Staffel eine tragische Geschichte, wie sie ihr Kind verloren hat. Jedenfalls fand ich es auch fragwürdig, dass Octavia sich scheinbar immer noch als Grounder ansieht, als ein Mountain Men sie als Outsider anspricht und sie es bestätigt. Vielleicht sieht sie sich einfach mehr als Grounder als als Sky Person. Oder ganz wortgewandt, meinte sie einfach wortwörtlich, dass sie ein Outsider ist. Von allem. Ach, Octa. Der Spitzname ist sehr unpassend.

      Nach der ersten Staffel hat sich Murphy zu meinem favorisierten Charakter entwickelt, da er mMn die stärkste positive Entwicklung durchgemacht hat. Seine Motive für gewisse Handlungen und die Gründe für seine Persönlichkeit kommen hervor. Er zeigt mehr Emotionen als die psychopathischen Wutausbrüche zu Anfang. Mal ist er manipulativ, dann hilfsbereit, schon wieder durchgeknallt und plötzlich verletzlich. Für mich ist er bisher am vielfältigsten. Man könnte meinen, dass Finn eine ebenso heftige Entwicklung erlebt hatte, aber genau genommen hat er sich punktuell um 180 Grad gedreht. Erst ist er der liebenswerte Friedensstifter und als Clarke plötzlich verschwindet, dreht er um und wird zum massakrierenden Kriegsverbrecher. Diesen Auslöser konnte ich nachvollziehen, aber für mich war es zu plötzlich und extrem, als dass ich von einer Entwicklung sprechen könnte. Eher ein Umschwung. Und Murphy hat im Grunde genommen auch mehr als eine Entwicklung durchgemacht. Eher eine Erweiterung. Er ist nicht vom absoluten Psychopathen zum Vertreter des Friedens und der Gutmütigkeit geworden. Er hat immer noch seine charakteristischen „bösen“ Züge in bestimmten Situationen und gewissen Bemerkungen, aber er ist mittlerweile auch „in der Lage“ richtig von falsch zu unterscheiden und zu helfen, wenn es nötig (oder sinnvoll.. gar menschlich) ist. Außerdem liebe ich Murphys sarkastische Art. Er soll ab der dritten Staffel wohl zur Hauptbesetzung gehören und das hoffe ich wirklich.

      Eine für mich im Nachhinein markante Szene ist die, in welcher Sterling stirbt. Sterling? Ja, genau. Einer der Statisten innerhalb der 100. Der, der die meiste Zeit feige mit seiner Freundin weggelaufen ist. Jedenfalls meine ich den Moment, in welchem er voller Eifer mit einem unfassbar dünnen Seil, welches nur an einem Felsen notdürftig festgebunden ist und darauf wartet von den umstehenden vier (!!!!!!!!!) Leuten unterstützt zu werden, die Schlucht hinuntergeht, um eine Arkerin zu retten. Umständlich langer Satz. Mein Beileid. Jedenfalls sagt er noch, als er sie gerade greifen will, dass die anderen die beiden dann >hochziehen< sollen und was machen die? Ganz genau: Nichts. Sterling stürzt ab und stirbt natürlich. Alle sind geschockt, gar überrascht. Wie konnte das nur passieren? Vielleicht, weil wir wie absolute Vollidioten dumm-dämlich in der Gegend rumstanden anstatt zu helfen? Möglich.
      Dann hat Bellamy mit einem improvisierten Seil und der Hilfe aller anderen das Mädchen doch noch retten können. Und dabei kam der Moment, welchen ich als Hauptgrund für die gesamte Szene ansehe: Das Seil reißt und Murphy ist der Einzige, der Bellamy noch festhält. Er hätte ihn sterben lassen können, aber stattdessen rettet er ohne zu Zögern sein Leben. Einer der vielen Gründe, wieso ich ihn am liebsten mag. Wäre Sterling nicht gewesen, wäre Bellamy vermutlich später zurückgekommen oder hätte das durchgehende Seil, welches mit Sterling abstürzte, verwendet, wobei ihm dann die anderen sicherlich geholfen hätten, weil er im Gegensatz zu Sterling durchdacht und nicht überstürzt gehandelt hätte. Ergo hätte diese dramatische „Nahtoderfahrung“ gar nicht stattgefunden, wenn Sterling sich nicht so voreilig und ohne Nachzudenken den Abhang hinunter abgeseilt hätte. Er war eh „charakterlich“ kein wirklicher Verlust. Hat alles nochmal dramatischer gemacht. Auf jeden Fall entwickelte sich diese ganze Szene für mich von einer der absolut unnötigsten Schwachsinnsszenen zur einer meiner Lieblingsmomente. Einfach, weil mir die (vermeintliche) Absicht dahinter erst später klar wurde.

      Was ich ganz amüsant finde, ist, dass Clarke scheinbar an einer Beziehung mit Lexa interessiert ist, da sie betonte, dass sie NOCH nicht bereit wäre für etwas Neues. Und das nachdem Lexa sie vor nur wenigen Tagen praktisch dazu „gezwungen“ hat ihren Freund umzubringen, weil er sonst (verständlicherweise) brutal zu Tode gefoltert worden wäre. Muss schon etwas anderes sein in solch einer Welt zu leben, dass man nach einer Woche bereit ist mit dem „Mörder“ seines Liebhabers eine Beziehung eingehen zu wollen. Aber in der letzten Folge hat sich das dann ja auch vorerst erledigt. Einmal einen Freund „sterben zu lassen“ ist das Eine, aber dann alle anderen Freunde willentlich sterben zu lassen das Andere. Auch, wenn Clarke mittlerweile mehr als qualifiziert ist eine Anführerin zu sein und weiß, was man opfern muss, um sein Volk zu retten, hoffe ich nicht, dass sie Lexa so schnell verzeiht. Aber ich denke, früher oder später finden sie wieder zusammen, obwohl ich die Konstellation immer noch seltsam finde.

      Das Ende der zweiten Staffel fand ich noch besser als das der ersten, auch wenn dort eine dramatische Wendung stattfand, welche hier nur in Maßen bei Jaha und Murphy zu sehen war. Dass Lexa sich „gegen“ Clarke gestellt hat, diese aber im „Alleingang“ doch noch ihre Leute retten konnte und dass die Folgen fatal für alle Mountain Men (außer Emerson) waren, hat mich im Nachhinein zwar nicht sehr überrascht, aber es war super umgesetzt. Talking 'bout collateral damage. Jasper – einer der wenigen, welcher sich immer überschwänglich über Clarkes Erscheinen gefreut hat – ist nun wohl vorerst kein Freund mehr von ihr. Aber wie man sehen konnte, dürfte das wohl erst mal irrelevant sein, da Clarke sich ja dazu entschieden hat, Camp Jaha zu verlassen. Ziel unbekannt. Apropos Jaha. Er ist der Drone in diese schicke Villa gefolgt, um sich mit einem Hologramm zu unterhalten. Dieses will mit ihm und einer „von ihm geschickten“ Rakete (?) arbeiten. Ich bin schon gespannt zu erfahren, wie er diese angeblich geschickt hat und wer sie in ihr Haus gebracht hat. So wie sie sich vorgestellt hat, klingt es fast so als sei sie eine vollkommene künstliche Intelligenz. Von wegen sie bestehe aus Silizium und ihre Gedanken seien digital. Ergo: Da steckt nicht mal ein Mensch dahinter? Irgendjemand muss sie doch steuern.. irgendwie muss dieses Ding doch zu ihr gebracht worden seien. Irgendwie muss sie ja „am Laufen“ gehalten werden. Außerdem frag ich mich, ob der Mann, der sich in der Aufnahme, die Murphy geschaut hat, umgebracht hat, die holografische Frau meinte, als er sagte, dass sie irgendwas getan hat, aber er es ermöglicht hat. Muss ja 'ne schlimme Sache gewesen sein, dass er sich deswegen erschießt. Und wo ist die Leiche? Mir scheint es, als wäre ein Reinungskommando dort gewesen.
      Mir ist noch in den Sinn gekommen, dass die Aufnahme mit seinem Suizid aus dem Jahre 2052 stammt. Zeitlich gesehen war das also wahrscheinlich kurz vor dem Atomkrieg. Also sieht es so aus, als hätte die Dame ALIE die Abschusscodes für die Raketen in die Finger bekommen und ist die Ursache für den "Weltuntergang". Dann ist es wenig verwunderlich, dass der Mann sich umgebracht hat. Natürlich kann es sein, dass die Solarpanel sie "am Leben erhalten", aber trotzdem muss es noch Menschen bei ihr geben. Vielleicht ihre eigenen Nachkommen. Schließlich dürfen die Panel nicht zerstört werden (jedenfalls sollten sie es wohl nicht) und dieses Ding von Jaha ist bestimmt nicht sanft in ihr Haus geflogen. Die große Frage ist aber, wieso sie die Welt untergehen sehen wollte. Schließlich kamen bisher noch keine Hintergründe für das alles ans Licht.

      Soweit hat Murphy es am besten getroffen. Er sitzt alleine in einem sehr schönen Haus, in welchem er einige Zeit überleben kann. Allerdings würde ihm irgendwann langweilig werden. Bevor das passieren kann, wird bestimmt noch was Dramatisches geschehen. Oh, außerdem finde ich es sehr interessant, wie mittlerweile alle krasser drauf sind als Murphy. Erst Finn, dann Jaha, dann Clarke (wobei es bei ihr als Einzige, eine nachvollziehbare, wenn auch drastische Entscheidung war). Murphy hat einen guten Kern. Ich hoffe, er bleibt erhalten und erfährt auch mal Gutes. Vielleicht kommt nächste Staffel das Mädchen mit der Mutantenhand nochmal und die beiden freunden sich doch noch an? Immerhin hat sie ihm trotz geplantem Überfall auf die kleine Gruppe den Weg gezeigt.

      In Sachen Punktevergabe würde ich der ersten Staffel anfangs einen Mitleidspunkt von 10 geben, da es für meinen Geschmack (!) trotz einiger Wendepunkte und Actioneinlagen mehr an eine Soap im Urwald erinnert hat und ich von meinem Vater (glücklicherweise) überredet werden musste, weiter zu schauen. Zum Ende dieser Staffel würde ich die Bewertung auf 8 von 10 steigern, da durch den Krieg und die Spannungskurve gen Ende die Serie für mich an Potential gewonnen hat. Trotzdem ist diese Staffel meiner Meinung nach wesentlich schlechter als die zweite Staffel. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich sehr lange brauchte, um mit ihr warm zu werden. Was wiederum daran liegen könnte, dass sie anfangs schlichtweg nicht gut war.
      Jedenfalls würde ich der zweiten Staffel trotz teilweise stupider Szenen locker 10 von 10 geben, einfach weil ich sie persönlich nicht schlechter bewerten kann, wenn ich mehrere Folgen hintereinander schauen möchte. Im Grunde genommen hat nur eine weitere Gruppierung (die Mountain Men) mitgespielt. Dadurch, dass sich die Grounder und die Sky People zusammengeschlossen haben, fallen sie für mich schon fast unter eine Gruppierung, was die „Seiten“ (Gut vs. Böse) angeht. Die Reaper wurden mehr oder weniger in den Hintergrund gerückt, da klar wurde, dass sie von den MM erschaffen wurden. Insgesamt ist einfach viel mehr Charakterentwicklung (Clarke, Finn (RIP), Octavia, Raven, Murphy...), Spannung und Action Bestandteil der zweiten Staffel.

      Zusammengefasst:

      Staffel 1 Anfangs 1/10, später 8/10
      Staffel 2 Durchweg 10/10

      Für mich gibt es schlicht (bisher) keine "beste Serie aller Zeiten". Deswegen gebe ich so gut wie allen Serien bzw. in diesem Falle gewissen Staffeln, die ich am liebsten am Stück schauen würde 10 von 10 Punkten. Und "nur" 9 von 10 zu geben, weil "man es hätte besser machen können", finde ich schwachsinnig. Das erinnert mich an meine Schule damals. Ich bin selber kein großer Fan von Punktevergabe, aber mache es der Übersicht halber. Schließlich gibt es genügend Menschen, die nicht gerne seitenlange Texte lesen wollen. Jedenfalls hätte ich es zu Beginn nicht gedacht, aber ich kann die dritte Staffel kaum erwarten! Go, Murphy!

      P.S. Ich finde, dass man anhand dieser Serie sehr gut sehen kann, dass 30 kein Alter ist. Mehrere der Schauspieler sind um die 30 und können problemlos einen Teenager darstellen. Das wollte ich nur angemerkt haben, weil ich manchmal die Teenies von heute sagen höre, dass man mit 30 alt sei.

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